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Wochenblatt KelMcimm - Messe kepnsppecbee lvockenblatk Pulsnik. und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt 7? Verantwortlicher Redakteur Mtto Dorn in Pulsnitz. Druck und Verlag von L. L. Förster'» Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2L5. . Inserate für denselben Tag find bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. -es König!, Umlsgenickks und -es Sta-lpatkes rru pulsnits. Amtsblatt für den Bezirk des König!. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illnstr.Sonntags- blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. so vierteljährlich z.2S, bet freier Zustellung ins Hans sowie durch die Post unter No. 805A i^o. Yr. 21. Dienstag, den 18. Jebruar 1902. 54. Jahrgang. Bei der Uultrosfizierschule tu Marienberg können im April d. I. ausnahmsweise durch diretle Einstellung einige Stellen besetzt werden. Junge Leute, welche das 17. Le bensjahr erfüllt, das 20. Jahr aber noch nicht vollendet haben, körperlich geeignet sind und diejenige Schulbildung im Deutschen, Französischen und Rechnen sowie in Geographie, Ge schichte und Naturkunde besitzen, wie sie durch den erfolgreichen Besuch einer achtklassigcn Volks- oder Bürgerschule erworben und durch den Fortbildungsunterricht erweitert wird und darüber Zeugnisse beizubringen vermögen, können sich ehebaldigst bei den Sächsischen Bczirkskommandos melden, wo auch das sonst Erforderliche zu erfahren ist. Dresden, den 15. Februar 1902. Kriegsmini st erium. von der Planitz. Zur Beseitigung bisher vorgekommener Abweichungen in der Schreibweise des Namens der ländlichen Ortschaft und des Rittergutes Cunnersdorf im Bezirke der Amtshauptmannschaft Kamenz wird hiermit bestimmt, daß die vorstehende Schreibweise künftig allgemein anzuwenden ist. Dresden, am 11. Februar 1902. Mini st erium des Innern. — V. Mrtzsch. Paulig. Auf Blatt 274 des Handelsregisters ist heute die Firma Ernst Probst in Breinig und als deren Inhaber der FIcischelmeister Friedrich Erust Probst in Bretnig einge tragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Fleischerei und Viehhandel. PulSnitz, am 13. Februar 1902. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 273 des Handelsregisters ist heute die Firma Friedrich Emil Schreier in Großröhrsdorf und als deren Inhaber Fleischermeister Friedrich Emil Schreier in Großröhrsdorf eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Fleischerei und Viehhandel. PulSnitz, am 13. Februar 1902. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 272 des Handelsregisters ist heute die Firma Moritz Bernhard Wcher, Dampförauerei Großröhrsdorf in Großröhrsdorf und als deren Inhaber der Brauereibe sitzer Moritz Bernhard Fischer in Großröhrsdorf eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Brauereibetrieb. PulSnitz, am 13. Februar 1902. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 195 des hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma Louis GarttU in Pulsnitz erloschen ist. Pulsnitz, am 17. Februar 1902. Königliches Amtsgericht. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß Herr Qr. ined. Kaufe in Wutsnitz als Armen- und Polizeiarzt für die Jahre 1902—1904 gewählt und in Pflicht genommen worden ist. Pulsnitz, am 14. Februar 1902. Der Stadtrat. vr. Michael, Bürgermeister. Im Amerikafahrt des Prinzen Heinrich. Prinz Heinrich von Preußen befindet sich nunmehr auf der Fahrt über den Atlantischen Ozean, um den ihm gewor denen ehrenvollen Auftrag auSzusühren, seinen erlauchten Bruder, Kaiser Wilhelm, bei dem Stapellaufe der in New- Imk gebauten neuen kaiserlichen Jacht zu v-rtreten. AuS diesem Zweck der Amerikasahrt des preußischen KönigssohneS erhellt hinlänglich^ daß letztere mit der Politik an sich nicht da» Mindeste zu thun h-t; wenn trotzdem der bevorstehende Besuch de» Prinzen Heinrich auf amerikanischer Erde zweifel los eine politische Bedeutung ausweist, so liegt die» an den da» Ereignis begleitenden Umständen. Die Entsendung des Bruder», de» deutschen Kaisers zur Teilnahme an der ge dachten Schiffsfeier stellt einen unverkennbaren Akt ritter- sicher Kourtoisie de» Oberhauptes de» mächtigen deutschen Reiche» gegenüber dem amerikanischen Volke dar, und die Überschäumend« Genugthuung, mit welcher man allenthalben im Lande de» Sternenbanner» die bekannte Depesche Kaiser Wilhelms an den Präsidenten Roosevelt begrüßte, bewies bereit», wie sehr sich die öffentliche Meinung de» großen at lantischen Staatswesen» durch den angekündigten Besuch de» Prinzen Heinrich geschmeichelt und geehrt fühlte. Inzwischen haben zahlreiche Kundgebungen von amerikanischer Seite wie auch die zum würdigen Empfange de» hohen Gaste» getrof fenen großartigen Vorbereitungen gezeigt, daß sich da» ameri kanische Voll mehr und mehr der Auszeichnung bewußt ge worden ist, welche für dasselbe in dem Erscheinen de» Bru der» de» deutschen Kaiser» auf dem Gebiete der Union liegt, «nd so kann nicht mehr der geringste Zweifel davon bestehen, daß der ritterliche und schon durch sein« männlich-schöne Er scheinung imponirende Hohenzollernprinz jenseits des Atlan tischen Ozean« eine wirklich glänzende und dabei herzliche Aufnahm« finden wird. Wahrhaft fürstliche Ehrungen harren dort seiner, die genau sestgestellte Rundreise de» Prin zen durch «inen Teil de» östlichen UniongebirteS wird den Charakter eines förmlichen TriumphzugcS tragen, mit Be geisterung wird man seinen erwarteten Reden und geistigen Aeußerungen lauschen und vom Momente an, da er den Bo den Amerikas betritt, bis zur letzten Stunde seines Aufent halte» wird er immer der hochgefeierte Gast der Nation sein. So dürfte denn der Besuch des Prinzen Heinrich in den Vereinigten Staaten äußerlich einen ungemein eindrucks vollen und glanzvollen Verlauf nehmen und den in dieser Beziehung auf das Ereignis in der deutschen Heimath ge setzten Erwartungen nur entsprechen. Gewiß sind dieselben auch voll berechtigt; verbinden doch mehr als hundertjährige mannigfache enge Beziehungen Deutschlands und die nordameri kanische Union, haben doch Millionen Deutscher „drüben" ein neues Vaterland gefunden und trotzdem da« Mutterland nicht vergessen, deutsche Art, deutsche Sitte, deutsche« Em- vfinden, deutsche Bildung, sie sind überall anzutreffen in dem Riesenreiche, das von den Schneefeldern Alaskas hoch oben im Norden bi« herunter zum mexikanischen Golf sich streckt, und rege verschlingen sich die mannigfachsten HandelSintereffen zwischen den beiden Ländern. Wenn indessen hier und da besonders weitgehende politische Hoffnungen an die Amerika reise des Prinzen Heinrich geknüpft werden, so ist vor einer solchen optimistischen Auffassung der Tragweite de« ganzen Vorgänge« zu warnen, jedenfalls kann von irgendwelchen politischen Abmachungen, welche der Prinz mit den leitenden Persönlichkeiten der Union etwa zu treffen hätte, keine Rede sein. Immerhin steht von seinem Besuche in Amerika zu erwarten, daß hierdurch da» Gesan mtverhältni« zwischen Deutschland und der Union eine Festigung und Bekräftigung erfährt und daß namentlich der amerikanischen Chauvinisten partei da« Konzept zu ihren Bestrebungen, Deutschland al« noch Landbesitz auf dem mittel- oder südafrikanischen Konti nent btgierig hinzustellen und dadurch immer wieder Miß trauen in einem großen Teile de« amerikanischen Volke« gegen da« ausstrebende deutsche Reich zu erregen, endlich einmal gründlich verdorben wird. Die« würde schon eine hinlängliche Frucht deS Erscheinens des Prinzen Heinrich in Amerika sein, weitere Ergebnisse und Folgen der Amerika reise de» hohen Herrn werden wohl weder in Deutschland noch in der Union erhofft oder nur gewünscht, mit Aus nahme eben von einigen Schwarmgeistern bei uns, die in dem erstmaligen Besuche eine« so hervorragenden Mitgliedes de» Hobenzollernhauses jenseits des Atlantischen Ozean« womög lich den Beginn einer ganz neuen Epoche in den deutsch amerikanischen Beziehungen erblicken. Aber zweifellos kreuzen sich die überseeischen Interessen des deutschen Reiches mit den Interessen der nordamerikanischen Union nur an verhältnis mäßig wenigen Stellen und auch da nur in keineswegs schrof fer Weise, die weitere Pflege eines guten gegenseitigen Ver hältnisse« der beiden Staaten kann sich also im Allgemeinen ohne besondere Schwierigkeiten vollziehen Wohlan möge der Aufenthalt de« Prinzen Heinrich auf amerikanischem Bo den mit daS seinige in dieser Begehung beitragen, ihm per sönlich aber sei eine glückliche Fahrt und frohe Heimkehr beschieden! Oertliche «vd sächsische Angelegenheiten. PulSnitz. Am vergangenen Sonntag hielt der im Sommer v. I. gegründete Verband der GabelSberger- schen Stenographenvereine der nordwestlichen Oberlausitz und deS Röderthals seine dritte Gesamtvorstandssitzung im hiesigen Ratskeller ab. Nach Begrüßung der zahlreich Erschienenen durch den derzeitigen VerdandSvorfitzenden, Herrn Lehrer Junge auS Radeberg, wurde zur TageSord- nung übergegangen. Auf derselben stand u. a. die Ueber- reichung der anläßlich des am 17. November v. I. in Kamenz stattgesundenen ersten BerbandSwettfchreibenS zu- erkannten Preise. Vom Stenographenverein zu PulSnitz hatte in der dritten Abteilung, Debattenfchrift mit einer Schrechgeschwindigkeit von 160 Silben in der Minute, Herr Ä. Steglich den zweiten Preis erhalten. Den wich-