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4 Derantworaicher Redakleur: SettL Se-ne. - Druck und Verlag: Larl Jebne in Dlvvoldiswalde. G«z»»tpret<! FLr «inenMonal L V»l-«ark «8 Zutrauen, einzelne Ramraer» 1» Voldpfenntg«. Gemeinde-Perbandt-Dlrokenta M»««« >> Pvftscheckkonl» Gretden 1>54S. Fernsprecher: Amt DippolLItwald« Aamme-r v. Weitzeritz-Zeilung TaaeszeMma m» Mzeiger Pir Di-poMswal-e, Schmiedeberg u.U Neueste Iettuug-es Bezirk» - Dieses »la« enihSU -ie amtliche« Bekannlmachuuge» -er Amtshauplmannschast, -es Amtsgericht» «n- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e MpzeiOenpr«»» W« ch> WM«»« ßreM > -»«tzetl« r» Geldpsennt^. Rin^sandt „tz f «etlame, DG WalLpfennt»«. 91. Jahrgang Nr 218 ..... — Freitag, am 23. Oktober 1925 war. Wegesperrnng Wegen Massenschuttes wird 1 . die Falkenhalner Straße zwischen Dönschten und Falken- Hain vom Montag, dem 28. Oktober bis mit Sonnabend, dem 31. Oktober 1025, , . , 2 die Eisenstraße zwischen Hochwaldflraße und Buschmühle vom Mittwoch, dem 28. Oktober bis mit Dienstag, dem 3. November 1825 für allen Fährverkehr gesperrt. Dieser wird in beiden Fallen auf Hochwald- und Molchgrundstraße verwiesen. - Forstamt Schmiedeberg Bekanntmachung. Wegen Pornahme dringender Unkerhalkungsarbetten im kiesigen Gleichstromneh wird die Skromlieferung am Sonntag, den 25. Oktober 1825 und am Reformationsfest, den 31. Oktober 1925 von vormittags 8 Uhr bis mittags 2 Uhr unterbrochen. Städtisches Elektrizitätswerk Dippoldiswalde Bauden. 3m nahen Lauske bemerkten Inspektor und Kut scher eines Gutes beim Futterholen in einer Feldscheune zwei Männer, die, als sie sich beobachtet sahen, in den Wal- des Kirschberges flüchteten. Der Wald wurde von den inzwischen alarmierten Gutsarbeitern, Dorfbewohnern und Gendarmen aus Kamenz und Neschwitz umstellt. Es gelang, einen der beiden fest zunehmen und ins Äautzner Amtsgericht zu bringen, während der andere entkam. Bei der Verfolgung gab einer der Banditen auf den Gutsinspektor Schüsse ab, jedoch ohne zu treffen. Es handelt sich um langgesuchte Einbrecher, die die dortige Gegend durch Einbrüche und Diebstähle seit langem unsicher machen. Man Zinnwald i. B. Die .Diliner Bierhalle", Lie von Sachsen, aus gern besucht wurde, vor mehreren Jahren aber einem Scha denfeuer zum Opfer fiel und seitdem in Trümmern lag> ist neui aufgebaut worden. Am Sonnabend soll sie eingeweiht werden. Tharandt. Hier hat sich eine Baugenossenschaft gebildet. —> Der letzte Jahrmarkt brachte bei 893 M Einnahme einen Ueber- schuß von 44V M. Akan will sich mit den Städten Dippoldis walde und Wilsdruff wegen Verbesserung des Marktes in Der« blndung setzen. Einer Vorlage, des Marktes wegen die Lindens auf dem Marktplätze zu schlagen, versagt die Linke ihre Zu stimmung. Hintergersdorf will .auf ein nunmehr günstigeres Angebot der Posbverwaltung" hin einen Postteklamestempel schaffen. Dresden. Die in der Zeit vom 1.—15. Oktober beim Säch sischen Arbeitsminlsterium eingereichten Anzeigen über beabsich tigte Stillegung von Betrieben belaufen sich auf 65; ihre Zahl hat also gegenüber Ler zweiten Hälfte Les September, wo 42l solcher Anzeigen vorlagen, eine Steigerung um mehr als 5Y i Prozent erfahren. Die Zunahme ist vor allem darauf zurückzu- führen, daß von der Industrie Ler Maschinen, Instrumente undl Apparate diesmal allein 28 Anzeigen eingereicht worden sind sin, Ler Zeit vom 16. bis 30. September 12): auch Lie Mekallverarbei- I tung und die Textilindustrie weisen mit 9 bezw. 8 Anzeigen einet Steigerung gegenüber den letzten Zahlen auf. Je 3 Anzeigen rühren von Ziegeleien, Ler Papierindustrie, der Industrie der Holz- und Schnitzstoffe und dem Bekleidungsgewerbe her, je 2 stammen aus der Industrie der Steine und Erden, der Leder- I inLusttte und Ler Industrie der Rahrungs- und Genußmiltel. 1 Anzeige ist von Ler chemischen Industrie eingegangen und 1 ent fällt auf sonstige Industriezweige. Dresden. Der Landtag wird seine Vollsitzungen voraussicht lich nicht, wie ursprünglich geplant war, am 3. November, son dern erst am 17. November wieder aufnehmen. Dagegen sollen die Ausschüsse schon am 3. November zusammentreten. In Be tracht kommt vor allem der Rechlsausschuß, dem noch Las Poli- zeioersorgungsgeseh vorliegt. Ein offizieller Beschluß über -ie Angelegenheit liegt aber noch nicht vor. — Die Leutschnationale Landtagsfrakklon tritt am 3. November zu einer Sitzung zu- I sammen. Klotzsche. Wegen ungehörigen Verhaltens LeS unbeteiligten Publikums bei Beerdigungen, besonders wegen Ler öfteren Be lästigung der Leidtragenden durch müssige Zuschauer in unge höriger Kleidung, beschloß -er hiesige KirchenvorstanL, den Fried- , Hof bei BeerLigungsfeierlichkeiten für Unbeteiligte zu schließen. Kötzschenbroda. Am Sonntag vormittag nach einem Feier gottesdienst wird das Kriegerehrenmal in schlichter Feier geweiht werden. Das Denkmal, dessen Schöpfer Ler Bildhauer Alfred Lehmann ist, hat die Form eines Sarkophages aus Postaer Sand stein und ist unter der Lutherlinde vor Ler Kirche aufgestellt worden. Die Rückseite zeigt 189 Namen der Gefallenen von Alt-Kötzs ch enbroda. Hewenan. Am Mittwoch glitt während der Dacharbeit an einem Hause in Dohna ein junger Dackdecker von hier ab und stürzte 12'/- Meter herunter. ES war ein Glück für Len jungen Mann, daß er eine sehr feste Arbeitshose trug. Diese leistete beim Anschlägen des Körpers an einen Zaun guten Widerstand und milderte Lie Gewalt des Sturzes. Trotzdem erlitt der Ver unglückte einen Rippenbruch und innere Verletzungen. Freiberg. Unter außerordentlicher starker Beteiligung ehe maliger Lehrer, Schüler und Freunde der Anstalt feierte das Freiberger Gymnasium die 50. Wiederkehr Les Tages, an Lem das jetzige Schulgebäude eingeweiht worLen ist. Am 12. Oktober sand im vollbesetzten Saale des Tivoli der FestaktuS statt, in dessen Mittelpunkt eine Ansprache des Oberstudiendirekkors Dr. Reuther stand, in welcher ein Ueberblick über Lie Entwicklung des Freiberger Gymnasiums im äußeren Aufbau und inneren Schulbetrieb innerhalb Ler letzten 25 Jahre gegeben wurde. Die Rede schloß mit einem Ausblick auf die voraussichtliche Weiter entwicklung des Gymnasiums im Rahmen -es gesamten höheren Schulwesens. Chemnitz. Auf der Matthesstraße stürzte im Hofe eines Hauses ein zum Hausabputz ausgestelltes Gerüst ein. Bei dem Sturz fiel ein Arbeiter in eine Stube im zweiten Stockwerk, ein zweiter Arbeiter stürzte in den Hof hinab. Beide erlitten schwere Verletzungen und mußten in das Stadtkrankenhaus übergesührt werden. Reifland. Durch beim Eisenschmieden abspringende Funken, entstand hier ein Schadenseuer, das sich mit großer Schnelligkeit ausbreikete und in kurzer Zeit 3 Baubunden der Firma Moritz Krause in Chemnitz einäscherte, wobei auch zahlreiches Arbeits gerät ein Raub der Flammen wurde. Die genannte Firma Hal gegenwärtig beim Talsperrenbau umfangreiche Tiefbauarbeiten auszuführen. . , Netzschkau. Hier wurde ein 40 Jahre alter Bäcker aus Plauen von -er Polizei festgenommen, weil er im Verdacht steht, während -es Jahrmarktes schwere Diebstähle nach Zerschneide» von Duden-Planen begangen zu haben. Lößnitz. Der Sparkassendirektor Schubert wurde am Mon tag im Staütbade tot aufgefunden: es liegt Selbstmord wegen Amtsvergehens vor. Der Verstorbene, der sich des besten Ruses erfreute, war 49 Jahre alt. geistiger Frische. .Male', wie sie allgemein genannt wurde, war , Lie letzte Mitbegründerin des hiesigen Großmütterchenverelns. Altenberg. Als Etellmachermeister Claußnitzer hier am Montag abend heimgekehrt war, warf er noch einen prüfenden Blick auf seinen Viehbestand. Da gewahrte er Im Stalle ein Paar Stiefel aus dem Stroh hervorlugen, und bei Ler näheren Untersuchung stellte sich heraus, daß sich «in fremder Eindring- . . ling in dem Raume ein« nächtlich« Ruhestatt gewählt hatte, durch Einbrüche und Diebstähle sei» langem unsicher machen. Man Cs war ein junger Ausländer. Der Landstreicher wurde in Knd denn auch in Ler Feldscheune ein ganzes DiebeSlager von polizeilichen Gewahrsam genommen. ES handelt sich um den 19- I Schinken, Speck, Kleidungsstücken, Fahrrädern und ähnlichem, jährigen Spinner tzusak aus Teplitz-Schönau, der mit dem letzten "" — - - Abendzuge am Montag als letzter Kirmesgast hier angekommen fer übergingen. Großölsa. Am 8. 10. abends gegen ^48 Uhr wurde das in der Hausflur des hiesigen Gasthofs eingestellte, dem Mechaniker Krisker aus Obernaundorf gehörende Fahrrad entwendet. Es wird wie folgt beschrieben: Marke Schladitz', Originalhalb renner, Nr. 317 522, schwarzes Gestell, gelbe schwarzabgesehte Felgen, abwärts gebogene Lenkstange, gelbe beschädigte Leder griffe, rote genarbte Gummibereifung mit kurzen Ventilen, an linker Pedale fehlt eine Gummieinlage, Torpedofreilauf, hell- brauner Phänomenledersattel, Laterne .Viktoria', auf dem La ternenboden .G. K.' eingekritzelt, an der Werkzeugtasche links fettig ein auffallend großer Oelsleck. Der Bestohlene hat 30 NM. Belohnung für die Wiederheibeischaffung des RadeS aus gesetzt. Sachdienliche Mitteilungen werden an den Gendarmerie- Standort in Großölsa erbeten. Glashütte. Donnerstag morgen 5,15 Uhr brach in einem Speicher, der zur Niederschlottwiher Filiale der Dllngerexpork- lesellschaft gehört, Feuer auS. In dem darin untergebrachten Lastauto sollte Benzin aufgefüllt werden. Da elektrisches Licht noch nicht geliefert werden konnte, nahm man eine Karbidlompe zum Leuchten, worauf eine Explosion stattsanü. Das Lastauto, etiva 150 Zentner Stroh, 100 Zentner Heu, Kärtoffel- und Koh- lenvorräte und zahlreiche Gerätschaften verbrannten. Der Scha den wird auf etwa 30000 Mark geschäht. Schönfeld. Am 21. Oktober abends gegen 10 Uhr entstand in der zur hiesigen Gemeinde gehörenden Brauerei Oberpöbel ein Bodenbrand. Durch Kurzschluß in Ler eigenen Lichtanlage war in Len ehemaligen Malzräumen aufgestapeltes unauSge- droschenes Getreide in Brand geraten. Starker Oualm zeigte das ausbrechende Feuer an. Die schnell herbeigekommene OrtS- soritze und hilfsbereite Nachbarn, wie auch die Bewohner des Gebäudes konnten Las Feuer noch im Entstehen unterdrücken, so daß auch die alarmierte Spritze von Seyde nicht auszurücken braucht«. Der Schaden ist nicht bedeutend. Lauenstein. Die älteste Einwohnerin Lauensteins, Fräulein Amalie Pellmann, Katharinenstrahe, verstarb am Dienstag mor gen '/,1 Zlhr. Sie war im 86. Lebensjahre und bis zuletzt in Die Sachen rühren zum Teil von einem Diebstahl her, Ler in einer der letzten Nächte bei einem Gutsbesitzer in Siebitz verübt worden war. gestellt und unterhalten werden. Das geschieht aber auf Kosten der Teilnehmer. In solchen Privatnebenstellenanlagen ouftre- tende Störungen werden Lurch Beamte oder Arbeiter Ler Deut schen Reichspost nicht beseitigt.' ,, , — Das WahlergebnS zum KreisauSschuß DresLen m den zusammengesetzten Wahlkreisen der bezirksfreien Städte Frei berg, Freital, Meißen, Pirna und Riesa ist folgendes: Gewählt wurde auf den Vorschlag 1 Stadlrat Scherffig—Meißen, als Stellvertreter Stadttat Söhnel—Freital: auf Len Mahlvorschlag 2 Oberbürgermeister Ay—Meißen, als Stellvertreter Bürger meister Dr. Gente—Freiberg. Abgegeben wurden 3 Wahlvor schläge. Am 29. Oktober wird das Gesamtergebnis der Kreis- ausscyußwahl feslstehen. — Muß man unbestellte Sachen zurücksendcn? Das Pub likum wird jetzt wieder häufiger von Geschäflsfirmen durch un bestellte Uebersendung oder Ueberreichung von Waren oder Büchern, die zum Ankauf reizen sollen, bedacht. Der Empfänger wird dabei vom UebersenLer gebeten, wenn die Sachen Beifall finden, den angegebenen Betrag einzuzahlen, oder aber, wenn Las Behalten Ler Sachen nicht gewünscht wird, Lie Sendung baldigst zurackzuschicken. Die Frage, ob der Empfänger verpflichtet ist, diese nicht erbetenen Sachen zurückgehen zu lassen, wozu er zum mindestens die Mühe Ler Rücksendung und Porkospesen hat, ist zu verneinen. Den Empfänger trifft lediglich Lie Verpflichtung, die Waren aufzubewahren und angemessene Zeit für Len Eigen tümer zur Verfügung zu halten. Eine besondere Sorgfalt in der Verwahrung dieser unerbetenen Bestellungen braucht ihm nicht zugemulet zu werden, allerdings darf er nicht grob fahrlässig damit umgehen. Er darf aber natürlich die Sachen nicht in Benutzung nehmen, also z. B. Lie Bücher nicht aufschneiden un- lesen und die Warensendungen nicht probieren. Darin liegt eine still schweigende Genehmigung der bis dahin unerbetenen Zusendung, die einer Bestellung gleichkommt und ihn zur Zahlung Ler ver langten Kauttumme verpflichtet. — Die Gewinnliste der Geldlotterie der Landwirtschaftlichen Landesausstellung in Dresden-Reick liegt in unserer Geschäfts stelle zur Einsichtnahme aus. — Am 3. Juni vormittags wurde im Gasthof zu Dober zeit, Amkshauptmannfchaft Pirna, der ehemalige Fürsorge- ! Zögling und Tischler Hugo Kahl als Dieb ertappt. Um unge hindert flüchten zu können, hatte der wegen Diebstahls wieder holt vorbestrafte Spitzbube Len Obersttaßenwart Max Keil nie- I Lergeschossen und andere Personen mit Erschießen bedroht. Die- I ses schwere Verbrechen stand am Mittwoch vor dem Dresdner Schwurgericht zur Verhandlung. Sie dehnte sich bis in di« fpä- I ten Abendstunden aus. Das nach längerer Beratung verkünLete Urteil lautete wie folgt: Der Angeklagte Kahl wird wegen schwe ren, im Rücksalle begangenen Diebstahls, Totschlages und Nö tigung in zwei Fällen zu insgesamt 10 Jahren 5 Monaten Zucht haus verurteilt: auch geht er auf 5 Jahr« der bürgerlichen Ehren- I rechte verlustig. — In Oschatz wurde nun endgültig beschlossen, von der Veranstaltung eines Heimatfestes im Jahre 1926 abzusehen und dasselbe auf bessere Zeiten zu verschieben. Oberhäslich. Das Abfischen Les TeichmühlenteicheS am I Donnerstag hatte neben vielen Zuschauern auch eine große Zahl von Käufern herbeigelockt. Die Ausbeute war gut. Es waren I durchschnittlich 3—4 pfündige Karpfen, die in di« Hände der Käu- LerMcheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Amtsgericht hatte sich gestern der am 23. 9. 85 in Pretzschendorf geborene Händler Paul Hermann Lieber von hier zu verantworten, weil er ange klagt war, im November 1924 in Dippoldiswalde eine Kuh, die er von dem Wirtschaftsbes. Möge! in Lungkwitz gekauft hatte, an «inen Händler vertauscht zu haben, unter der Zusicherung, daß di« Kuh hochtragend und gesund sei, was nicht der Fall war. Dafür erhielt der Angeklagte am 4. 9. 25 vom hiesigen Amts gericht einen Strafbefehl in Höhe von 50 RM. Dagegen hatte er rechtzeitig Einspruch eingelegt und beantragte richterliche Ent scheidung. In der gestrigen Haupkverhandlung wurde durch die Zeugenaussagen festgestellt, Laß der Angeklagte nicht gewußt habe, daß die Kuh wirklich krank gewesen sei. Er wurde des halb von Ler Anklage freigesprochen. Die Kosten fallen der Staatskasse zur Last. , , — Lin größerer Nahrungsmiltel-FälschungSprozeß stand am Donnerstag vor dem hiesigen Schöffengericht zur Verhandlung. ES waren angeklagt: die Gutsbesitzersfrauen Lydia Kamilla Reichelt geb. Reichelt aus AmmelSdorf, 2Narie Sidonie Drechsler geb. Kaden, Amalie Marie Lieber geb. Göhler, der Gutsbesitzer Otto Paul Zimmermann, die Gutsbesitzersfrau Wally Selma Voigt geb. Braun und die Waldarbeitersfrau Emma Milda Pretzsch geb. Göhler aus Hennersdorf, sowie Lie Gutsbesitzersfrau Hedwig Mathilde Weinhold geb. Zimmermann aus Sadisdorf. Sie sollen zum Zwecke der Täuschung im Handel und Verkehr Nahrungsmittel verfälscht und wissentlich Nahrungsmittel, die verfälscht waren, unter Verschweigung dieses Umstandes verkauft haben, insofern sie Anfang! März d. I. Lie Milch, die sie als Vollmilch an den Milchhändler Roitzsch verkauften, vor dem Verbaufe Lie Reichel und Drechsler mit Wasser versetzten, die Lieber, Zimmermann, Voigt, Pretzsch und Weinhold teilweise entrahmten. Bereits am 10. September d. I. wurde vor dem hiesigen Amtsgericht die Sache schon einmal verhandelt. Die Verhandlung mußte aber damals unterbrochen und vertagt wer den, da sich weitere Beweisaufnahmen und Gutachten von Sach verständigen erforderlich machten. In der gestrigen Hauptver- handlung, die infolge der umfangreichen Vernehmung von 17 Zeugen und Sachverständigen bis in die 5. Nachmittagsstunde audauerte, wurde folgendes Urteil verkündet: Megen vorsätzlicher Nahrungsmittelfälschung wurden verurteilt: die Angeklagte Drechsler zu einer Woche Gefängnis und 300 ÄM Geldstrafe, die Angeklagte Lieber Zu 80 RM. Geldstrafe, der Angeklagte Zimmermann zu 80 RM. Geldfttafe, die Angeklagte Voigt zu KO AM Geldstrafe und wegen fahrlässiger NahrungSmittel- fälschuno die Angeklagte Reichel zu 20 RM Geldstrafe. Soweit die Geldstrafen nicht beigetrieben werden können, tritt bei den Angeklagten Drechsler, Lieber, Zimmermann und Voigt für je 10 ÄM ein Tag Gefängnis ein, bei der Angeklagten Reichel für je 10 RM ein Tag Haft. Die Angeklagten Pretzsch und Weinhold werden freigesprocyen. Die Kosten LeS Verfahrens allen Len verurteilten Angeklagten zur Last, mit Ausnahme der- enigen Kosten, die durch die Freisprechung erwachsen sind. Diese Ind von der Staatskasse zu tragen. Hinsichtlich der gegen die Angeklagte Drechsler erkannten Freiheitsstrafe von einer Moch« Desängnis wird ihr eine dreijährige Bewährungsfrist bewilligt, La zu erwarten steht, daß sie auch ohne Verbüßung der Frei heitsstrafe sich in Zukunft straffrei führen wird. — Gestern haben auf der Äroßen Mühlstroße die Beschot- kerungsarbeiten begonnen. Sie ist deshalb, wie bereits während -ei Verlegung der Schleuse, für den Fährverkehr gesperrt. Und wieder erlebt man, was man damals ost erlebte: Ahnungslos kommen Kraftwagen und Krafträder die Brauhofstraße herunter- > gefahren oder vom Markte her und sehen sich plötzlich einem Hindernis gegenüber. Der nächste Gedanke ist ost, die Techni- kumall«« zu benutzen oder auch den Heideweg. Beides darf nicht sein. Und schließlich dlelht nichts andres übrig als Ilmkehren, was wohl nicht immer mit freundlichen Gedanken geschieht dar über, daß das nicht vorher bekannt gemacht wirL. — DaS hiesige Postamt keilt mit: 'In den letzten Tagen ist von einer Dresdner Firma «ine Drucksache an die Teilnehmer des hiesigen OrtSfernsprechnehes verschickt worden, in der die Teilnehmer oufgefordert werden, einen der Karte anhängenden Antrag auszufertigen und an die Fernsprech-Bauabtellung dieser Firma einzuseüden. Zahlreiche Anfragen beim hiesigen Postamt beweisen, daß die Teilnehmer glauben, «S handle sich um eine postdienstliche Anfrage. Dies trifft nicht zu. Wenn -Ie Be triebsweise Im Bereiche des OrtSfernsprechnetzes einmal geändert wird, z. B wenn Selbstanschlußbetrieb «lngeführt werden soll und daher neue Apparate bei allen Haupt- und Nebenstellen aus gestellt werden müssen, so besorgt diesen Umbau die Deutsche Reichs post lelbstverstänLlich kostenlos. Durch die Privatindustri« können Nebenstellenanlagen — Privatnebenstellenanlagen — her-