Volltext Seite (XML)
Nummer 124—38. Iaftrg < -j Dienskag, -en SO. Mai 1SZS Oie Wahlergebniffe in Ungarn Erfolge -er radikalen Rechten in Budapest L ,1 t SchrtftlrUimz, Dr»«d«».»U, P,N«rskat< 1». 8i»n«f i071l «. V01> D<l4!Ist»ft«ll«, vwft Md vnL»; v»chdr»«<«i mid v»rla» LH. Md ». M«k«l, PoNnfkaft, 1», Kenn») vl>1», v«stfch«a: dkr. tAL^ vaickr StadttmN V»«dm K». »«7«7 Hslnking, 30. Mal. (Ostasiendienst de» DNB.) Am Zu, sammenslutz des Ussuri, de, zwischen dem Amur und dem Chankasee die Ostgrenze Mandschukuos gegen das Sowjetgcblet bildet, und dem Nor-Flutz kam es in der Nähe der Stadt Tunganchen zwischen einem mandschurische» und einem sowset, russischen Kanonenboot zu einem mehrsttlndigenGesecht. Im Verlaufe de» Kampfes wurde das mandschurische Kanonen boot schwer beschädigt. Das Autzenamt Mandschukuos Hal beim sowsetrussischen Generalkonsul in Chardin schärfsten Pro test eingelegt. Der Relchsarbeltssührer beim Duce Ueberreichung eines Ehrendolches an Mussolini. Rom, 30. Mai. Reichsarbeitssührer Hier! ist am Man« tagabend im Beisein von Staatssekretär im Landwirtsä-afts- ministerium, Tassinari, vom Duce empfangen morden. Dabei überreichte der Ncichsarboitsfichrer. der von General- arbeitsführer Tholens, Oberarbeitssiihrer von Stetten-Erb, Ar- bcitsführer Fr. Gottschalk und Oberfeldmeister Hillemann be gleitet war, als Zeichen der Verehrung des gesamten Reichs arbeitsdienstes dem Duce einen Ehrendolch. Nach dem Empfang beim Duce begab sich der Reichs arbeitsführer zu einem kurzen Empfang ins Landwirtschafts ministerium. wo er »ach Vorstellung der leitenden Beamten Staatssekretär Tassinari ebenfalls einen Ehrendolch übergab. grotze Reserven für einen langen Krieg angehäuft. Man könne sagen, bah die Zeit in bezug aus alle Möglichkeiten genutzt worden sei. Die italienische Kriegsmarine habe stets ihren Aufgaben genügen können. Er sein felsenfest überzeugt, datz sie sich auch in Zukunft bewähren werde. Vor allein besitze die Kriegsmarine den unerschütterlichen Willen zum Steg. Schlietzlich sprach der Staatssekretär für die Luftfahrt, General Valle. Nach dem Abschlutz des „stählernen Paktes" stehen die italienische und die deutsche Luftwaffe im Vorder grund, denn die Luftwaffe sei in erster Linie eine Stotzwaffe, die im Falle eines Krieges sofort wirksam werde. Deshalb sei es möglich, wenn sich Italien und Deutschland, die der Luft waffe den grötzten Antrieb gegeben hätten, fogleich nach Abschlutz des Vertrages zu gemeinsamen Besprechungen Uber die Luftwaffe getroffen hätten. Die Tage, die der Slants- sekretär der deutschen Luftwaffe in Rom verbracht habe, seien arbeits- und ergebnisreich gewesen. Die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet werde sich in periodischen Zusam menkünften weitcrentwickeln. da die Luftwaffe schon durch ihr Wesen dazu bestimmt sei, joden Einkreisungsversuch zu nichte zu macl)en. Nach einem Hinweis auf die tapferen Spanienkämpfer betonte General Valle abschliessend, datz sich die italienische Luftwaffe Ihrer grossen Verantwortung bewutzt sei. Die Ausführungen der Redner wurden vom italienischen Senat mit grösstem Jubel ausgenommen. Nach einer kurzen Aussprache -es Senatspräsidenten brachte der Senat dem Herrscher und dem Duce stürmische Ovationen dar. Ehrung der gefallenen Frauen Spaniens Madrid, 30 Mai In dem Städtchen Medina del Campo veranstaltete gestern die Frauenschaft der Falange eine Grotz- kundgebung vor dem Caudillo. 11000 Frauen aus allen Teilen Spaniens, sämtliche Falangcsiihrerinncn mit Pilar Primo de Rivera an der Spitze, die Leiterin des sozialen Hilfsiverkes Bachiller sowie mehrere ausländische Abordnungen, darunter ' als Vertreterin der Reichsfrauenschaft Frau Dr. Paul, nahmen an der Veranstaltung teil. Vor der historischen Burg Isabellas der Katholischen fand eine feierliche Ehrung der gefalle nen Frauen statt. Anschlietzend wurden zahlreiche Frauen- schastsplaketten verliehen. Irsch« btj > »al wSch«aMch. «Wmaicher v-,lig»pr,l« »«ich Irügn «tuscht. «o Pfi »»» « Pfg. IrSgerlohn 1.7V; d«ch »la Poft l.70 «luschgebllch PosUlbirw,Isungsg«bllhr, piMllch IS Pf». Poft-Veftellgew. Il«,«l-K». U Pfz., SmiuUxnd. und S«ftta^-Rr. » Pf», «bdaftellung«, müll«» M«ft«n, «I« wocho vor «blans dar v«,ug«z«U schriftlich d«l« vrrlag «la-egan-e, s«l» Nus««« VIP« »Irs«, kl« «lbbeptlluir,«, «Ng,,«>«§»«», volksseiluns ««rlagoort Dr«N>«>. Ani-lg-nprels«: »t« lspaltlg« ü «m dr«U« gilt« I Pf-f für NamM«nainN-eu t PI» 8», Platzwllnlch« «an«» »I, Min L<wilK lolstw. Sm 8all« oon h»h«r«r «ewalt. «««bot. «lntttNndn ««ttt«d» »Sningen hat d«r ««,l«h«, -d«r w«rduii,N«tb«»v« tat» Anspruch«, soll, dl« 3«ltun, tn b«schiSn»«m Umlaag«. »«- spLI«! oder nicht «rsch-lnt. Irtlllliingoott »ft v, «»»»>, Laffzug-tlnglilck an einer ZsonzBriicke Drei Tote Mailand, 30. Mai. Ein eigenartiges Unglück ereignete sich in der Nähe von Görz. Als ein hoch mit Holz beladener Kraft wagen über eine Isonzobrücke fuhr, kam ein Teil der Ladung ins Rutschen, durchschlug das Brückengeländer und stürzte in den Flutz. Drei Soldaten, die am Geländer standen, wurden mit in die Tiefe gerissen; zwei von ihnen nmren soforl tot. der dritte erlitt schwere Verletzungen. Ein Mann, der aus dem Anhänger des Lastzuges sah, wurde gegen das Brückengcländex geschleudert und ebenfalls auf der Stelle getötet. Wahlzwang ln Gngknd? London, 30. Mai. Der konservative Unterhausabgeordnetc Sir Frank San- derson hat ein Gesetz eingcbracht, wonach Wahlberechtigte, die nicht an der Wahlurne erscheinen, mit einer - Geldstrafe von zehn Schilling bis zu zwei Pfund belegt werden können. Taß dementiert russisch, rumänisches Mita» abtommen Moskau, 30. Mai. Sowjctamlliche Dementis allzu phanta sievoller englischer Prcssestimmen sind im Laus« d«r britisch- fomjetrussischcn Paktverhandlungen nachgerade zu einer ge wohnten Einrichtung geworden. Immerhin dürste eine am Sonn tag von der amtlichen Tatz verbreitete Mitteilung den Vogel abschictzen, die sich plötzlich veranlasst fühlt, eine ganze zehn Tage zurückliegende Meldung der englischen Zeitung News Re vue vom 18. Mai Uber einen angeblichen Abschlutz eines rus sisch-türkischen M i l i t ä r a b k o m m e n s zu de mentieren. Die Tatz erklärt, datz dies« Meldung nicht den Tatsachen entspreche, da zwischen der Türkei und der Sowjet union keinerlei Militärabkommen bestanden habe noch „im gegenwärtigen Augenblick" bestehe. Gewitter, Saget und Sachwasser ln Rallen Mindestens sieben Tot« Mailand, 30. Mat In ganz Norditalien gingen am Pfingstmontag schwer« Gewitter nieder, die vielfach von Hagelschlägcn begleitet waren. An mehreren Orten hatten die Gewitter Unfälle zur Folge. In Lhioggia wurden 14 Segelschiffe vom Sturm überrascht. Ein Schiff wurde bei der Einfahrt in den Hasen gegen die Mol« geschleudert und sank. Bon der Besatzung kamen sünf Mann ums Leben, nur einer konnte sich retten. E>n anderes Boot warfen die Wogen aus den Strand; von feiner Besatzung fehlt bisher jede Spur. Die zwöls weiteren Schifs« strandeten ebenfalls, doch konnten sich di« Schlsssleute, nachdem sie ein« ganze Nacht gegen di« Gewalt des Sturmes angekämpft hatten, m Sicherheit bringen. In Venetien töteten Blitzschläge «inen Bauern und ein« Frau. Di« grotzen Flüsse der Po-Ebene führen Hochwasser. In der Nähe von Ferrara ritz der Sturm «Inen noch an- vollendeten Neubau um. Mehrere Arbeiterinnen, die vor dem Unwetter in ihm Schutz gesucht hatten, wurden unter den Trüm mern begraben, vier von ihnen erlitten schwer« Verletzungen. In den Bergen von Pistola ist ein Temperatursturz ein- getreten: auf den Hocha penn inen liegt reichlich Neu- Mehrstündiger Kampf auf dem Ltffuri Gefecht zwischen mandschurischem und sowjetrusslschem Kanonenboot Prager Standetheater kommt wieder ln deutschen Besitz Prag, 30. Mai. Das ehemals deutsche Ständetheater auf dem Prager Obstmarkt soll, wie der Neue Tag mitteilt, in näch ster Zett wieder in deutsche Hände zurückgelangen. Die laufende tschechische Spielzeit wird jedoch durch diese Matznahme keine Unterbrechung erfahren. Das Ständetheater oder, ivie es früher hietz, das Deutsche Landestheater wurde im Jahre 1783 vom Grafen Nostiz erbaut. Am 29. Oktober 1787 fand hier die Uraufführung von „Don Giovanni" unter persänli6>er Leitung Mozarts statt. Das Thea ter wurde 1880 vom Landcsausschutz ausdrücklich den Deutschen zugesprochen, ivas mich grundbuchlich sichergestellt wurde. Im Jahre 1920 wurde es jedoch widerrechtlich von den Tschechen be schlagnahmt. Durch die bevorstehende Rückführung in deutschen Besitz wird diese widerrechtlich Matznahme der Nachkriegszeit aufgehoben und das Theater jener Bestiimnung zugefiihrt, die seinem Erbauer vorschlvebte. Tokio, 30. Mai Die gesamte japanische Presse fragt nach den Hintergrün den der schweren Kämpfe, die sich gegenwärtig an der man- dschurisch-autzenmongolischen Grenze absptelen. Uebereinstim- niend schreiben die Zeitungen, datz das Vorgehen der Auhen- mongolei einzig und allein unter dem Etnflutz Sowjet« rutzlands stehe und von der Komintern diktiert worden sei. „Tokio Asahi Schimbun" bezeichnet den autzenmongolischen Uebergriff als einen „zweiten Schankufeng-Zwischensall". Sie sicht darin einen Störungsversuch Moskaus, der China ent lasten soll und gleichzeitig auf Japan im Zusammenhang mit dem demonstrativ antijapanischen Verhalten der Demokratien im Falle von Kulangsu in Schanghai einen Druck ausllben soll. „Tokio Nichi Nicht" kennzeichnet die Haltung Moskaus als ein „gefährliches Spiel mit dem Feuer", für dessen künftige Ent wicklung die Autzenmongolei, d. h. die hinter der Autzenmon« golei stehende Sowjetunion die volle Verantwortung tragen müsse. Völlig durchgefallen sind die Parteien der sogenannten Bürgerlichen Mitte, also vor allem die beiden Dissidcnten- Gruppen um Mokocz und Sztrananuavszka, die sich im Novem ber noch mit 46 Abgeordneten von der damaligen Regierungs partei lossagten. Die Sozialdemokraten dürften ihren Bestand allem Anschein nach auch in das neue Parlament hinttberretten. Besonders deutlich wird der starke Ruck nach der radi kalen Rechten in Budapest und Umgebung. In der Hauptstadt errangen die Regierungspartei 13, die Pfeilkreuzler insgesamt 1t. die Bürgerlicl)« Frciheitspartei (Rassay) 5, die Sozialdemokraten 4. In Budapest-Umgebung führen sogar die Pfeilkreuzler vor der Regierungspartei mit 3:2 Mandaten, während die Sozial demokraten sich dort nur einen Sitz sichern konnten. In den deutsch besiedelten Bezirken Bonyhod und Basa kamen die volksdeutschen Kandidaten der Regierung, Dr. Hein rich Mühl und Jakob Branz überall durch. In Mohacs, dem dritten Volksdeutschen Bezirk, mutz Dr. Konrad Mischung mit seinem pfeilkreuzlerischen Gegner zur Nachwahl antrcten. Alle Minister, die als Negierungskandidatc» auftratcn, sind bereits gewählt. SiiWM-SMe- acht Meter tief gefiiirzt London, »0. Mai. Wie man au» Singapur meldet, ist 180 Meilen nördlich von Singapur der Puala-Lampur- Singapur-Cxpretz entgleist und ein« acht Meter hohe Böschung hinuntergestürzt. Der Lokomotivführer wurde getötet und rund 300 Passagiere verletzt. Man führt den Unfall auf Sabotage zurück, um so mehr al» von mohammedanischer Seite verschärft« Propaganda gegen England zu spüren ist. Oie Voranschläge für Italiens Wehrmacht Einstimmige Annahme im Senat Rom, 80. Mai Der italienische Senat nahm Montag abend die Boran- fchläge der drei Wehrmachtsmlnisterien einstimmig durch Akkla mation an. In seinem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Bericht unterstrich der Staatssekretär im Kriegsministerium, General Pariani, vor allem, datz die vom Duce gewünschte durch greifende Reform der Ofstzierslaufbahn dem Offi zierkorps die Möglichkeit gegeben habe, seine ganzen Kräfte in den Dienst seiner hohen Aufgaben zu stellen. Das italienische Offizterkorps gebe die Gewähr dafür, datz die Millionen ge rüsteter Soldaten, die das faschistische Italien mobilisieren könne, eine sichere Führung besitze. Zum Marinevoranschlag hob der Staatssekretär im Marineministertum, Admiral Cavagnari, vor allem her vor, datz das Regime in siebzehn Jahren die italienische Kriegs marine von Grund auf erneuert habe, so datz Italien deute über eine moderne Flotte verfüge. Durch Ersahbauten werde sie ständig auf ihrem hohen Stande gehalten werden. Das Bauprogramm sehe besonders den Ausbau der Unterseeboot waffe und der Klasse der leichten Kreuzer vor. Hinsichtlich der Grotzkampfschiffe habe Italien nach Fertigstellung der ihrer Vollendung entgegengehenden Grotzkampfschiffe „Littorio" und „Vittorio Peneto" und der 'n Bau befindlichen Schivesterschiffe „Impero" und „Roma" vorläufig den gewünschten Stand er reicht. Die Flottenstützpunkte seien ausgebaut und Budapest, 30. Mai. Das Ergebnis der ungarischen Par lamentswahlen wurde am heutigen Dienstagvormittag gegen 10 Uhr für 176 von 260 Wahlbezirken ermittelt. Danach er gibt sich folgende Berteilung: 1. Partei ungarisches Leben sR e - gierungspartei) 113; 2. Vereinigte christliche Partei smit der Regierung im Wahlbündnis) 4; 3. Pfeilkreuzler (das sind alle rechtsradikalen Oppositionsgruppen zusammen) 32, (davon für die Hubay-Partei 21, für die nationale Front 8, Splitter gruppen 6); 4. Kletnlandwirte-Partei (Tibor-Eckhardt) 8; 5. Bürgerliche Freiheitspartei (Karl Rassay) 6; 6. Sozialdemo kraten 7; 7. Partellos 1. Nachwahl in sechs Bezirken. In Pro zenten ergeben sich etwa für die Regierung 69, für die Pfeilkreuzler 20, während sich die restlichen 11 auf die übrigen Gruppen verteilen. Beachtlich ist der sehr erhebliche Gewinn der rechtsradi kalen Opposition der Pfeilkreuzler, die gegenüber dem letzten Parlament bisher schon das Fünffache an Mandatszuwachs auf zuweisen haben. Die Kleinlandwlrte haben eine sehr schwere Schlappe er litten. Bis jetzt konnten sie weniger als ein Drittel ihres alten Bestandes zurückgewinnen.