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Verantwortlicher Redactenr: Carl Zehne in Dippoldiswalde. 11 Juli 1854 Zeile berechne, lch n, in peditt°my an, -en»mMkn, , Dienstag Erschemt- ' - - - — -"- Dienstag» H'- H2 '--Pl - ZMGeritz-Zeitung Quart IVNgr^ ! ' . - n! n v '< . i. > Ei» lmicrkaltendeS Wochmblatt für den Bürger und Lündmann ^ZK8 i chillN'ech^l ?! : - ' l' . . Tagesgefchichte. * Altenberg, 9. Juli. Wie schon in dieser Zei tung angekünvigt, wurde unser Bergfest am 7. d. MtS. gefeiert, und vom Himmel, wozu keine Aussicht zu sein schien, mit Sonnenschein begünstiget. An dem Festzuge, der sich unter Glockengeläute vom Bethause in das Gotteshaus bewegte, betheiligte sich auch die Zinnwalder Knappschaft, welche gegen 180 Köpfe zählte und ein eignes MusikcorpS mir sich führte. Wie kein anderer Stand hat der des Bergmanns die alte fromme Sitte beibehalten, sich täglich durch ge meinschaftliches Gebet zu der schweren und gefahrvol len Berufsarbeit zu stärken, und alljährlich einmal in einem feierlichen Gottesdienst für die Segnungen des Himmels und für den von oben verliehenen Schirm und Schutz dem obersten Bergherrn zu danken und sich für das fernere saure Tagewerk Kraft und Stärke von demselben auf den Knien ZU erflehen. Gewiß eine schöne Einrichtung, insbesondere wenn, - wie hier, nach allen Seiten Sorge getragen wird, die Feier zu beben und auf wahrhaft christliche Erbauung hinzu wirken. Auffällig wäre eS aber, wenn, was behauptet wird, man Bergleute von Böhmisch Zinnwald, die an den Zmnwälder Gruben Arbeit und Brod haben, hätte abwendig machen wollen, sich bei der religiösen Feier zu betheiligen. Der Dank gilt ja.dem großen Bergherrn, der den Gegen in unsere Teufen gelegt und Einsicht und Kraft verleiht, die Gänge ausfindig zu machen und sie auszubeuten. — Zinnwald, das ohne den in neuerer Zeit so gehobenen Bergbau am Ende eben so schlimm daran sein würde, wie unser armes Obererzgebirge, hat wohl vor Allem Ursache, Gott zu preisen und zu danken, und wenn eS solches vereint mit der ganzen Grube thut, so handelt eö ge wiß löblich und christlich. ES muß unS nur in der Seele freuen, wenn unsere Bergleute, zu denen nur selten ein Sonnen strahl dringt, auch eine Ergötzlichkeit genossen, die ih nen die Gewerkschaft und Bergmännische Freunde be reitet hatten. — Unter klingendem Spiele zogen unsere Knappen Nachmittags auf den Schießplan und erquick ten sich in dem, vom Schützenfeste noch stehenden Sa lon, an einem Freibier und an freier Musik. Die Zinnwalder Grubenleute hatten ähnliche frohe Stun den in dem Gasthofe zum Sächsischen Reiter. Gefallen hat es uns, daß drei.von ihren Kame raden gegen die Vorsteher die Gefühle der Freude öf fentlich aussprachen, und wir stimmen freudig darin ein ist ein herzliches Glückauf! 1 —————— ' 7 " ?lr-" Altgeising. In die hiesige Sparkasse wurden vom I. Januar bis SO. Juni d. ZS. von - 212 Einlegern 4187 13 4 H eingezahlt, u. aü 57 Einleger 1781 M 6 3 Ir zurückgezahlt. * Aus dem Plauen'schen Grunde, z. Just, Der Verein sächsischer Lehrer zu gege.nseiq fettiger Unterstützung in Krankheitsfällen hat mit Ablauf des Monat März d. I. sein drittes Lebensjahr zurückgelegr, und daS Direktorium dessel ben, welches aus Lehrern hiesigen Grundes besteht, hat auf das letzte Jahr des Vereins einen Bericht gegeben. Aus demselben ist zu ersehen, wie erfreu lich, wie segensreich genanntes Institut gewirkt hat, denn in der Zeit vom I. April 1853 bis ult, März 1854, wurden nicht weniger denn 124 Mitglieder mit der namhaften Summe von 1766 Thlr. LA Ugr. 4 Pf. unterstützt. Bei den bedeutenden Anforderungen an die Kasse war es wohl denkbar, wie eine monat liche Einsteuer von 2'/- Ngr, n Person nicht hinrei chend sein konnte, denselben zu genügen, und der Vor stand sah sich zu einer Erhöhung von 5 Pf. pra Monat veranlaßt. Die Gesammtzahl der Mitglieder des Vereins betrug bei Niederschrift dpS obige» Be richts 1604. — Am 21. vor. MtS. hielt der Gu stav-Adolf-Zweigverein Thar and-Kessels dorf, der 10 Parpchieen umfaßt, seine Jahresver sammlung mit zweckentsprechender kirchlicher Feier, zu Grumbqch. Herr Pastor IA. Reinhard aus Döhlen hielt die Festpredigt über Apost.-Gesch. 5, 38. 3Y, nach dem Hr. k. Seypt aus FördergerSdorf ei» herzlsche- Gebel vom Altäre aus gesprochen. Hr, Pastor Ul bricht aus Grumbach trug den Jahresbericht vor, au- weichem zu ersehen ist, daß trotz der ealqmftösm Zeit umstände immerhin reichlich gespendet worden war. Ztvichau, 4. Juli. Seit gestern ging die Asch richt von Mund zu Mund: sämmtliche in hiesiger Strafanstalt noch befindliche Maigcfangenx, 7 a» der Zahl, seien unerwartet begnadigt worden, Und diesmal hatte das Gerücht wahr gesagt. Unter den entlassenen befinden sich unter Andern der alte Sprach lehrer Seneng, durch feine» unbeugsamen Sinn be kannt und zu 10 Jahren detinjrtj bann der Kaufmann Schiebler aus Pulsnitz zu 15 Jahren dltinirt, und erst seit Jahren in der Anstalt. Pak Gerücht setzt hinzu, daß auch von den iy AZaldheim befindli chen Maigefanaenen 60 begnädigt'tporhen seien; ja man sagt, däß sämmtliche dort befindliche politische Gefangene, ohne AilSnahme, ist Freiheit gesetzt wor den wären.