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Borm. Feier. Zügen: m. 35 10. 23, Bor- Som-« twocls st, bei bei 1 sntagS MN- u. Nach« tunden 5 Mr. M ,ger ke. Abend -rgasse »inaie r wird ng bei rachm. roberl. rgen- : Mo- Diens- ;n »ch. r Ri- mtigen Gluck- nt. midt in ja Prel- tzen mit Herrn- >. Klein- >urg. — Preußen Pastor Hedwig ;r Ernst ötzsch in :rg mit Fiedler vner in ewer. Wilhel- Ottilie - Frau )residen. chneider ch Louis » Lru« Wnbliign Tageblait Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beitrüge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster scheinende Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. und Waldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 50 Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und die Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zn Waldenburg. Donnerstag, de» 14. Znli 1881. Die Einkommensteuer auf den 2. diesjährigen Termin ist den 15. dieses Monats zu bezahlen. Stadtsteuer-Einnahme Waldenburg, am 12. Juli 1881. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll den 2«. September 1881 das dem Strumpffactor Carl Ferdinand Kluge in Reichenbach zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 84 des Catasters, Nr. 8 a und 8 b des Flur buchs und Nr. 95 des Grund- und Hypothekenbuchs für Reichenbach, welches Grundstück am 27. Juni 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1635 Mk. -- gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Be zugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Waldenburg, am 5. Juli 1881. Königlich Sächsisches Amtsgericht. Baumdach. Hllbr. *Waldenlmrg, 13. Juli 1881. Zur Währungsfrage. Die Währungsfrage wird für Deutschland noch lange ein Gegenstand sorgfältiger Untersuchung bleiben, besonders seitdem wir durch Schaden etwas klüger geworden sind. Es darf deshalb auch nicht Wunder nehmen, wenn wir den Verhandlungen der internationalen Münzconferenz in Paris mit erhöh tem Interesse folgten. Und da ist denn zunächst zu bemerken, daß diese Conferenz doch nicht so resultat- los für ihren Zweck, dem Silber einen höheren Werth wieder zu geben, verlaufen ist, wie die Freunde der Goldwährung, die sogenannten „Goldfanatiker", erhofften; glaubhaften Nachrichten zufolge ist sogar die Netablirung des Silbers als eines Metalles, dessen Werth nach einem bestimmten Verhältnisse zum Golde berechnet werden muß, be reits als vollständig erreicht anzusehen. Auch die deutsche Negierung Hal durch ihre Erklärung bei der Conferenz zugestanden, daß sie die Feststellung eines festen Werthverhältnisses des Silbers zum Golde als eine Nolhwendigkeil anerkennt. In ähnlichem Sinne erklärt sich die englische Regierung einver standen, sobald die Bank von England sich bereit erkläre, '/s ihres Metallbestandes in Silber anzu legen. Dies letztere beweist, daß auch in England der Widerstand gegen die Wiedereinführung des Silbers mit seinem vollen Werlhe (von 1 zu 15^/2 zum Gold) aufgegeben ist. Beiläufig sei hierbei erinnert, daß das Verhällniß 1 : 15'/- aus der Menge des auf der Erde vorhandenen Goldes zu der Menge des vorhandenen Silbers beruht. Nachdem nun auf der Conferenz die Frage im Prin cipe zu Gunsten des Silbers entschieden, sind die Verhandlungen in Paris geschloffen und werden, wie verlautet, im April n. I. wieder ausgenommen werden, um die weiteren Durchführungsmaßregeln festzustellen. Speciell für Sachsen ist dieser Aus gang im Interesse unseres Silberbergbaues sehr er wünscht, aber, was weit schwerer wiegt, auch die gesammlen Verhältnisse werden, wie die Zukunft lehren wird, durch die Netablirung des Silbers, d. h. durch Vermehrung des flüssigen Geldes eine wesentliche Besserung erfahren. Der Kampf um das Gold wird ferner nicht mehr so drückend wirken und zu immer weiteren Schutzzollerhöhungen und Disconterhöhungen drängen. Was speciell die Mittheilung betrifft, daß die Bank von England sich anheischig gemacht habe, unter gewissen Bedingungen Silber anzukaufen, so gibt die „Times" zur Beruhigung gewisser finan zieller Kreise folgende Aufklärung: „Es ist bekannt, daß bis zu einem gewissen Datum Silbervorrath in den Bilanzen der Bank als Theil der Reserve für ausgegebene Banknoten figurirte, da die Acte von 1844 die Bank ermächtigte, ein Fünftel ihres Baarvorrathes in dieser Gestalt zu halten. Die Bank kaufte und verkaufte Silber, wie es ihr paßte, wie sie jetzt Gold kauft und verkauft. Sie kaufte Silber zu 58'/r ä. per Unze, so lange sie es in 5-Frankstücken ausgeprägt erhalten und 15'/r Unzen Silber gegen eine Unze Gold vertauschen konnte. Als in Folge der großen Goldentdeckungen in Californien Silber im W:rthe stieg, verkaufte die Bank ihren Sil bervorrath und war nie, bis vor wenigen Jahren, im Stande, als die Maßregel unrathsam ward, es zum Preise von 58^ ä. zurückzukaufen. Seit jener Zeit ward Silber in der Wochenbilanz der Bank nicht aufgeführt. So ging es weiter bis zu dem starken Fallen des Silberpreises in Folge der Aufhebung der Silberwährung in Deutschland 1872—73, und der von der lateinischen Convention getroffenen Maßregel, die Silberprägung einzuschränken. Was die Bank jetzt sagt, ist, daß ihre Haltung betreffs des Silbers genau dieselbe bleibt, wie bisher, daß sie aber wieder Silberanküufe machen werde, sobald das Werthverhältniß von Gold zu Silber sich wie der auf 1 zu 15'/, stellen und d« Ausprägung von Silbermünzen in den Vereinigten Staaten und Frankreich nichts mehr im Wege stehen würde." *Waldenburg, 13. Juli 1881. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Die Kaiserin hat in der Nacht zum 12. d. mehr geschlafen, fühlt sich dadurch gestärkt, der allgemeine Zustand ist fortgesetzt befriedigend, obwohl voraus sichtlich das Befinden noch mancherlei kleinen Schwan- j kungen unterliegt. Als Nachfolger des Grafen Hatzfeld in Konsian- > tinopel ist der deutsche Gesandte am griechischen I Hofe, Radowitz, in Aussicht genommen. Derselbe » ist am 12. d. in Berlin angekommen. Der „Reichsanz." veröffentlicht das Gesetz über die Abänderung des Gerichtskostengesetzes. Ueberaus scharf replicirt die halbamtliche „Nordd. Allg. Ztg." auf einen neulichen Artikel der „Magdeb. Ztg.", in welchem angedeutet war, daß nicht Fürst Bismarck, sondern die Liberalen es gewesen, durch die Deutschland geeint worden sei. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt, eine größere und we niger berechtigte Anmaßung sei nicht denkbar. Am schwersten habe sich die Fortschrittspartei an der deutschen Einheit dadurch versündigt, daß sie die nationale Frage dem Parleistandpunkte, die Herstel lung der Einigung Deutschlands den Parteiintereffen untergeordnet habe. Bei jedem Schritte der deut schen Gesetzgebung zu der Consolidirung des Reiches habe sie zuerst für den Liberalismus und dann erst für das Reich Sorge getragen. Auch die National liberalen, als der Abg. Lasker sie noch führte, seien in erster Linie liberal und erst in zweiter national gewesen. Am meisten habe sich die liberale Partei an der nationalen Sache versündigt in denjenigen Perioden, in denen das Steuer der Regierung in ihren Händen lag, zunächst in der Zeit von 1848 bis 1850. Wenn man trotz solcher Gelegenheiten ein solches Fiasko gemacht, so sei es geschmacklos, zu behaupten, man hätte die deutsche Einheit selber gemacht oder doch machen können. Eine noch größere Unfähigkeit habe der preußische Liberalismus in den Tagen der neuen Aera von 1859—1862 bewiesen. Wer sei denn damals der liberale Säemann gewe sen, der den nationalen Gedanken aussäete. Es sei damals keine Spur von einem solchen zu finden ge wesen, man wollte Preußen nur den Großmacht kitzel austreiben und bekämpfte den staatsmännischen Gedanken des Königs, das Heer zu stärken. Man habe an nichts gedacht als an die eigene Partei, an sich selbst und die Herrschaft der Führer. Es sei nothwendig, diese Punkte in der Geschichte der Gegenwart vor Augen zu halten, da die schuldigen Personen die Wähler und die öffentliche Meinung von Neuem irre führen wollten. Eine Ausführungsverordnung zum oberschlesi schen Nothstandsgesetz setzt 150,000 M. zur Förderung einzelner landw. Culturzweige, besonders des Flachsbaues, sowie zur Hebung des gewerblichen Unterrichts und der Hausindustrie, sowie bis zu 1,000,000 M., ohne Auflage der Rückgewähr, zur Begründung der neuen Schulstellen und zur Beihilfe für Schul- und Erweiterungsbauten aus. In Centrumskreisen und von Organen der Cen trumspresse ist in letzter Zeit wiederholt das Ver langen nach neuen Verhandlungen mit dem Papste zur Herstellung des kirchenpolitischen Friedens gestellt worden. Auf Seite der Regierung ist man nicht abgeneigt, durch neue Maßnahmen einen ruockus vivoucli auf lange Zeit herzustellen. Es heißt, daß Herr v. Goßler dem bei Berathung desJuligesetzes von Abg. v. Syvel entwickelten Gedanken nicht fern steht, wonach man auf die Anerkennung der Anzeigepflicht als conditio 8ino guu non nicht bestehen und sich auf dem Verwaltungswege über die Qualification der Anzustellenden vergewissern sollte. Es wird hierfür geltend gemacht, daß, wenn dem Staat das Recht und die Macht der Nichtzulassung und Ausschließung der zu Priestern Berufenen verbleibt, der Zweck, den die Anzeigepflicht verfolgt, erreicht sei und den kirchlichen Oberen eine Handlung — nämlich die Anzeige an den Oberpräsidenten — erspart wird, welche im gegenwärtigen Stadium einer Unterwerfnng gleich kommen würde. Auf diesem Boden dürfte vielleicht der Ausweg zum Frieden gesucht werden. Keines der deutschen Gewerbe beschäftigt so viele Personen, wie die Schuhmacherei. Am 1. Decem- ber 1875 gab es im deutschen Reiche 249,996 Schuhmacherbetriebe mit zusammen 374,203 Per sonen. Nähmaschinen standen 22,298 für Schuhe in Verwendung. Im Vergleich mit fremden Staa ten hat das Deutsche Reich verhältnißmäßig viel Schuhmacher unter seiner Bevölkerung. Oesterreich. Der in Karlsbad erscheinende „Sprudel" theilt mit, daß von deutschen Neichsangehörigen, die in Karlsbad weilen, eine Adresse an den Fürsten Bis marck gerichtet worden sei, welche 173 Unterschriften trage und den Reichskanzler Angesichts des Um standes, daß auch Staatsbürger Deutschlands in Prag mißhandelt worden seien, um den Schutz solcher deutscher Reisenden bittet, welche auf der Rückreise Prag zu berühren gedenken. Das Blatt fährt sodann fort: „Die Prager Hoteliers und Geschäftsleute haben zunächst die traurigen Er eignisse schwer zu büßen. Während sonst alljährlich Tausende von Gästen nach absolvirter Kurzeit nach oder durch Prag reisen, um die huntertthürmige Hauptstadt Böhmens zu besehen, so vermeidet man