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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hausk-alde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag »/,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All» gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" , v- -- v» vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. Schristleilung, Druck unö Verlag von N. ZZchuvig, Breinig. Nr. 57 Mittwoch den 19. Zuli 1899 9. Jahrgang Am 25. Juni reisten Schulden, zwei Dienstmädchen und das zwei goldener Ring zu Tage gefördert. In scharfes Verhör genommen, gestand schließlich das leicht- vier goldene Ringe, eine Brillantenbrosche vorläufig noch. Der Be Gut. Auch noch in anderen Orten soll es böchstkrßniedrigster Preis. Preis. Ich 10 — Einem 18 jährigen Arbeiter wurde in 50 — Bei dem am 14. d. M. in Großen hain aufgetretenen Gewitter wurde der Guts besitzer Schumann aus Wülknitz auf dem Felde vom Blitz erschlagen. Er hatte zwei Sensen auf der Schulter getragen. — In Roßwein wollte am Donnerstag nachts eine junge Frau ihren kürzlich geborenen Zwillingen Milch wärmen und goß auf den Spirituskocher aus einer Flasche Spiritus nach, wobei die Flasche explodierte und die Frau sowie ihr zu Hilfe herdeieilender Mann schwere Brandwunden erlitten und ins Krankenhaus gebracht werden mußten. — Mehrere Schüler des Technikums zu Limbach wurden am Donnerstag in Gewahr sam genommen, da sie als Teilnehmer an dem am 2. Juni in Limbach verübten groben Un fug, wobei mehrfach Sachbeschädigungen vor kamen, ermittelt wurden und gleichzeitig ver dächtig find, den Brand einer Scheune, wobei ein Menschenleben vernichtet wurde, vorsätzlich veranlaßt zu haben. Als Brandstifter kommen die Schüler Nickel aus Crimmitschau und Claiss aus Breslau in Betracht. Die Strafe dürste bei den übermütigen Burschen, welche noch nicht das 20. Lebensjahr erreicht haben, nicht gering ausfallen. — Bei dem Versuch, mit einem Pistol gebrannt haben. — Im Dezember 1874, also vor nun mehr 25 Jahren, erhielt das Königreich Sachsen seinen Anteil aus der französischen Kriegs entschädigung. Drei Millionen davon erhielten die eben erst ins Leben getretenen Bezirks verbände als Stammkapital. Von den Zinsen des Vermögens sollte em Teil der Ausgaben sowie zwei andere Broschen u. Ä. m. gestohlen und diese Sachen an ihre Angehörigen (Groß- Möckerschen Flur bei Leipzig sind acht auf fallend große Skelette ausgegraben worden. Es ist das die Stelle, wo am 16. Oktober 1813 während der Schlacht bei Möckern die erste Division des französischen Generals Kompans im Feuer gegen die Preußen stand. Bekleidungs- und Bewaffnungsgegenstäude Stolpen, 1». —p — - ein Uebermaß an Pflichteifer auch mit der heiligen Hermandad in Zwiespalt geraten kann, mußte heute Vormittag ein obwohl drinnen noch die Orgel tönte und nach ihrem Spiel draußen die Stadtkapelle wie allsonntäglich den Schlußchoral blies. Der Ortspfarrer wollte eben dem Unfug ein Ende machen, da kam der Gendarm und führte den Uebereisrigen in das nebenstehende — Amtsgericht. Nach Feststellung seiner Persön lichkeit wurde er zwar wieder entlasten, ein Strafmandat wegen groben Unfugs dürfte Oertliches und Säckistsches Bretnig. (Post) Das Reichsgericht hat durch Urteil vom 20. Januar d. I. ent schieden, daß eine Pfändung von Postsenoungen im Zivilprozeß unmittelbar zu einer gesetzlich unzulästigen Verletzung des Briefgeheimnisses führen würde und deshalb unstatthaft sei. — Das Postamt Schellenberg führt fortan die Bezeichnung Augustusburg (Erzgb.). Bretnig. Ein heftiges Gewitter ging am Montag nachm. über unseren Ort und Umgebung nieder und hat, strichweise begleitet von Hagelschlag, durch Blitzschlag und Regen güsse vielen Schaven angerichtet. Zwischen Ohorn und Pulsnitz fiel zu dieser Zeit ein Wolkenbruch, wodurch die Ernte auf den dabei betroffenen Feldern gänzlich vernichtet, Wege aufgeristen und Bäume, namentlich im Walde, umgelegt wurden. Die Wassermenge drang auch in einzelne Häuser und mußte das darin befindliche Vieh herausgeholt und anderweit geborgen werden. Brände durch Blitzschlag Marktpreise in Kamenz am 13. Juli 1899. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 17. Juli. Zum Auftrieb kamen: 286 Ochsen und Stiere, 159 Kalben und Kühe, sowie 163 Bullen, 1775 Land,chweine, 1017 Schafvieh und 545 Kälber, zusammen 3945 Stücke. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen Lebendgewicht 33—36 Schlachtgewicht 61—65; Kalben und Kühe >1. Heu 50 Kilo j 3 Stroh 1200 Psd. 18 Erbsen 50 Kilo! 10 Kartofse'n 50 Kilo j 2 Ausspruch des behandelnden Arztes der Ver letzte der Sprache dauernd beraubt ist. Außerdem zeigten sich noch Wunden an der linken Halssette, wo ebenfalls Schrote einqe- drungen sind. — In Pulsitz bei Oschatz hat der 33 Lebendgewicht 32—36, Schlachtgewicht^—64 Bullen: Lebendgewicht 33—37, Schlachtgewicht 60—63; Kälber: Lebendgew.38—42, Schlacht gewicht 62—65; Schafe: 63—65 Schlacht- Gewicht; Schweine: Lebendgewicht 38—40, " l 50—51. Es sind nur und 4 unerzogene Kinder. Fünf Schüler des Seminars zu Viauen bei Dresden, die einer auf das strengste verbotenen, nach studentischer Art gepflogenen Verbindung angehörten, wurden relegiert Zahlreiche andere Schüler, die sich eines ähnlichen Vergehens schuldig gemacht hatten, wurden mit Carcerstrafen belegt. — In einer Kirschhütte zu Obergorbitz br.grgff her 17 jährige Sohn des wurden nicht vorgefunden, wohl aber glatte Uniformknöpfe. Hiernach müssen die hier bestatteten Krieger Preußen gewesen sein, nur diese trugen glatte Knöpfe, während die der französischen Uniform geprägt waren. . — In Jocketa ist am Sonnabend der Schlachtgewicht Chemiker Dr. Lanzendörfer verhaftet worben, die Preise für die besten Viehsorten ver» Er hatte sich mit seiner Frau mehrere Monate ' zeichnet. wollte, zu Fall Die Pferde überliefen den. bekannt geworden. Gestürzten und 'brachten ihm mit ihren Hufen - Die im April unter Mitnahme von mehrere Schädeldrüche bei, welche den Tod, 21,000 Mark mit dem Polizei-Inspektor des Unglücklichen nach wenigen Stunden, Streubel von herbeiführten. !gangene Frau W. ist letzt, nachdem sie von wie auf den alten. — Ein Unglücksfall mit tätlichem Aus gange ereignete sich am Sonnabend in Radeberg. Der Zimmermann PH. aus Lotz dorf begab sich mit seinem Fahrrad gegen 6 Uhr auf seinen Arbeitsplatz und kam knapp. , . .. . . vor einem Geschirr, dessen Weg er kreuzen, war, in den Tod getrieben, ist bisher nicht der rechte Arm oberhalb des Ellbogens fast .'buchstäblich abgedreht. — Auf den Train-Kasernements der dieser der Selbstverwaltung gewidmeten Ver- ,, ... bände bestritten werden. Es erhielten damals Pächters Fritzsche am Montaa das Gewehr Dresden 1,02,800 Thaler, Leipzig 64,200 seines Vaters und legte mit den Wortenan: Thaler, Chemnitz 41,100 Thaler. Den übrigen „Gieb Acht, jetzt schieß' sch Dich tot" auf 26 Bezirksverbänden wurden noch höhere den unweit von ihm stehenden Schulfreund Summen zugewiesen. So bekam Dresden- und Altersgenoffen, den Arbeiter John an. Land 126,950, Pirna 146,825, Dippoldiswalde Der Scherz sollte blutiger Ernst werden ' Ein 94,625, Freiberg.124,600, Meißen 117,250-Schuß krachte und die Schrotladuna'öurch- Tbaler u. s. w schlug die Wangen des iuna-n M-nscken Restaurateursleute mußten die bittere Erfahr-' lang in der Sommerfrische zu Grimma auf- ung machen, daß ihnen sogar aus verschlossenen f gehalten. Beide erlebten dort Mitte Ma^ Kästen allerhand Schmucksachen, als Ringe, durch die Geburt eines Töchterchens Eltern Broschen, darunter eine Brillantenbrosche von! freude, feierten fröhliche Taufe und ließen sich' bedeutendem Werte, sowie eine goldene Damen-! auch sonst wohl sein. Am 25. Juni reisten uhr mit Kette u. A. m., abhanden kamen. sie jedoch während der Abwesenheit ihrer Der schließlich gegen das Schulmädchen gehegte, Wirtin plötzlich mit vollem Gepäck ab, ohne Verdacht war nur zu begründet, denn bm einer , etwas Anderes zu hinterlassen als viele vorgenommenen Leibesvisitation wurde ein Schulden, zwei Dienstmädchen und das zwei Monate alte, in Seide und Spitzen gebettete Kindchen. Dr. Lanzendörfer stammt aus Böhmen und hatte bei seiner Verhaftung keinen Pfennig Geld bei sich. — Einen Akt unglaublicher Gefühlsroh heit beging ein seit Kurzem in Stötteritz bei Leipzig wohnender Pole. Derselbe erschien auf dem Standesamt und meldete den Tod seines Kindes. Infolge eines Formfehlers angestellte Erörterungen ergaben nun, daß das betreffende Kind wohl und munter bei seiner Mutter spielte und oaß der edle Pole das saubere Manöver nur ausgeführt hatte, um sich den von der Ortskrankenkaffe bei Todes fällen zu gewährenden Betrag zu erschwindeln. — Man hat im Sommer sehr oft Gelegenheit, jüngere und ältere Männer mit dem Hute in oer Hand die Landstraße entlang wandern zu sehen. Es geschieht dies in der Absicht, den Kopf abzukühlen. Nun wird zwar dadurch in der That eine gewisse Ab kühlung des Kopfes erreicht, aber dafür ent behrt dieser auch der Beschattung und ist der direkten Sonnenbestrahlung ungeschützt ausge setzt. Dieser Umstand fällt aber viel schwerer ms Gewicht, als der Vorteil der kleinen Ab kühlung. Es kann daher gerade hier viel leichter zu Reizungen des Gehirns kommen, als wenn der Hut aufbehalten wird. Will man dem Kopfe eine Abkühlung verschaffen, so kann man dieses auf eine andere Weise herbeiführen, bei der dem Kopfe die Beschattung erhalten bleibt. Man hat dann nur nötig, ein größeres Blattstück irgend einer saftigen Pflanze unter den Hut zu schieben. Das in dem Blattgewebe enthaltene Wasser verdunstet unter dem Einfluß der Wärme, kühlt die unter dem Hute festgehaltene Luft und damit , schlug die Wangen des jungen Menschen. Es verlautet, daß eine Aenderung der Die Zunge und andere Jnnenteile des Mundes Fünszigpfennigstucke m die Wege geleitet worden bildeten nur noch blutende Reste so dast nach ist. Die neue Form dieser Münze soll sehr Anssvruck des bebandelnoo*. fühlbare Ränder erhalten, so daß diese selbst unter starker Abnutzung entgegen den jetzigen nicht zu sehr leiden. Es ist derselbe Durch messer wie bei den bisher geprägten Fünfzig- pfennigstückm beibehalten worden. Das Ge- Präge auf den neuen Münzen bleibt dasselbe — In Pulsttz bei Ogchatz der 33 und die Kugel war dem Möbelpolierer M. Jahre alte Gutsbesttzer Eulitz, ein Sohn des in den Leib gedrungen. Ins Krankenhaus kürzlich verstorbenen vormaligen Landtags-!zu Waldheim gebracht, erlag M. in der dar- Abgeordneten Oekononnerats Eulitz, seinem! auffolgenden Nacht seiner Verletzung. Wegen Leben durch Erschießen em Ende gemacht.! fahrlässiger Tötung wurde jetzt Lungwitz zu Was den jungen Mann, der als sehr gut'drei Monaten Gefängnis verurteilt, situiert galt, und Oberleutnant der Reserve — Einem 1° jährigen Arbeite: im 1. sächsischen Husaren-Regiment Nr. 18 einer Färberei zu Glauchau durch die Maschine ihm aber doch sicher sein. — Ein schwerer Unglückssall hat sich am vn« teerur- Freitag Nachmittag in dem Steinbruche des sinnige Mädchen, mittels Nachschlüssels die Herrn Spalteholz in Zeichen bei Wehlen zu- Kästen geöffnet und daraus nach und nach getragen. Man war vaselbst mit dem Spalten " einer ca. 3 Kubikmeter großen Stembank be schäftigt und erwartete das regelrechte Aus- 16 Juli Daß man ourch I Streubel mittellos verlaffen worden war, nach n Mickteffer auch mit der! Döbeln zurückgekehrt. r ger^u - Als eine ganz raffiniert Diebin rann, mußte heute Vormittag ein Flugblatt- wurde am Freitag m Döbe n el Mädchen Verteiler der Freisinnigen in unserem Städtchen > altes Schulmädchen .«''"arvt. Das erfahren. Stellt sich der Mann an die Kirch- verrichtete während ihrer srnen Zett bei der treppe und drückt Jedem, de: nach eben be- Familie eines Renaurateurs leichm endetem Gottesdienste das Gotteshaus verließ, arbeiten und genoß em solches auch Kindern, ein Flugblatt für Herrn Guido daß ihr ungehinderter Zugang » Strohbach in die Hand. Auch eine ihm in Wohnräumen gestattet wurde. aller Höflichkeit erteilte Warnung ließ er un-, trauensseligkeit hat aber das M ch Die beachtet, es sollte eben Jeder beglückt werden,' giebigster Weise sich zu ^utze g H - . auch den Kopf ab. Ist das Blattstück einge- nach einem am Erdboden liegenden Maikäfer schrumpft, so ersetzt man es durch ein neues, zu schießen (!), war dem 17 Jahre alten Holzbildhauerlehrling Robert Guido Lungwitz in Waldheim der Schuß vorzeitig losgegangen einandergehen derselben. Es blieb jedoch die > mutter, Mutter und Schwester) verschenkt zu eme Hälfte stehen und nun suchte man mit haben. Den Diebstahl einer Uhr mit Kette Winden dieselbe in die gewünschte Lage zu'im Werte von 150 Mark leugnet die Diebin bringen. Hierbei war auch der Arbeiter ------ — Schulze aus Dorf Wehlen beschäftigt, welcher ""V" m- n - r. ? ^m Umfallen der gegen 60 Ctr. schweren werden aus Ober- und Riedersteina gemeldet. Stembank aus unaufgeklärte Weise unter die- Jn Kleinröhrsdorf, wo bereits am Sonnabend selbe geriet und natürlich sofort zu einer un eins Scheune durch den Blitz in A,che gelegt förmlichen Masse zerdrückt wurde Der Be würbe, brannte wiederum eine Scheune nieder § dauernsmerte war verheiratet und stand im und in Wallroda aus gleicher Ursache ein-34. Lebensjahre; er hinterlaßt seine Ehefrau 50 Kilo «. Ich kk.! Korn 7 63 7 35 ! Weitzen 8 24 7 S4 Gerste 7 .^6 7 15 Haser 7 25 7 15? Heidekorn 7 87 7 50 Litte 12 — 10 58^