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Fernsprechstille Nr. 22. DI« „Sächsisch« SIbMung" erscheint DtenSiag, Donner», tag und Sorn'bend. Die Ausgabe de» Blatte» erfolgt Lag» vorher Nachm. 4 Uhr. Abonnements Prei« viertel» jährlich 1 Mk. 60 Pfg.. Mi- mona'lich 1 Mk., «innonat- lich SO Ps. Linttlne Nummern 10 Pf. Alle laiserl. Postanstalte«, Postboten, sowie dir ZritungSträgrr nehmen stet» Bestellungen auf di« „Sächsische Elb,,itung" an. 5SGW WitiG AmtsblLtt sir des MWc MsMichi, des MMe ßWhBmi end dm Stediret zu SWoi. smic für dm Stedigmmdnat zii Hchnßm. Mit „Illustriert. Gouutag-blatt". Mit Humor. BeUagr „Eeifendlaseu". Mit „Laudwirtsehaftl. Beilage". Tel.«Adr.: Llbzeitung. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montag», Mit twoch» und Freitag» bi» sp «t«strn » vormittag» 6 Uhr auf,ugeben. Prei» für die gespaltene Lorpu-trU, oder deren Raum 1g Pf. (tabellarische und komplitiert« nach Übereinkunft). „Singesandt- unter« Strich X) Pf. di, Zelle, Sei Wiederholungen ent, sprechender Rabatt. Inseraten» Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureau» von Haafenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Molle, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. Mr. 12» Schandau, Donnerstag, den 8, November 1806. Amtlicher Teil. 50. Jahrgang. Bekanntmachung. Es wird hiermit erneut zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unter offizieren und Mannschaften dienstlich verboten ist: 1) jede Beteiligung an Vereinigungen, Versammlungen, Festlichkeiten, Geld sammlungen, zu der nicht vorher besondere dienstliche Erlaubnis erteilt ist, 2) jede anderen erkennbar gemachte Betätigung revolutionärer oder sozial demokratischer Gesinnung, insbesondere durch entsprechende Ausrufe, Gesänge oder ähnliche Kundgebungen, 3) das Halten und die Verbreitung revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Einführung solcher Schriften in Kasernen oder sonstige Dienstlokale. Ferner ist sämtlichen Angehörigen des aktiven Heeres dienstlich befohlen, von jedem zu ihrer Kenntnis gelangenden Vorhandensein revolutionärer oder sozialdemo kratischer Schriften in Kasernen oder anderen Dicnstlokalen sofort dienstliche Anzeige zu erstatten. Diese Verbote und Befehle gelten auch für die zu Uebungen eingezogcnen und für die zu Kontrollvcrsammlungen einbcrufencn Personen des Beurlaubtenstandes, die gemäß 8 0 des MilitärstrafgcsctzbuchcS und 8 38 L. 1. des NeichS-MililärgcsetzeS bis zum Ablauf des Tages der Wicdcrcntlassung bczw. der Kontrollvcrsammlung den Vorschriften des Militärstrafgcsetzbuchs unterstehen. Dresden, den 29. Oktober 1906. K r i e g s m i n i st e r i ll in. Freiherr von Hansen. Bekanntmachung. Es wird hiermit erneut zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unter offizieren und Mannschaften dienstlich verboten Ist, sich aus Veranlassung von Zivil personen niit dem Vertrieb von Druckwerken und Waren innerhalb von Truppenteilen oder Behörden — seien dies ihre eigenen oder fremde — zu befassen. Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zugleich besohlen, von jeder seitens einer Zivilperson an sie ergehenden Aufsordcrung zum Vertrieb von Druckwerken oder Waren ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Dresden, den 29. Oktober 1906. K r i e g s m i u i st e r i u m. Freiherr von Hausen. Die im Grundbuchc für Lichtenhain Blatt 75, 76, 115 und 123 auf den Namen der Lina Olga verehcl. Kluge geb. Sommer in Lichtenhain ein getragenen Grundstücke sollen am 28. versinken 1808 vonmittsgs sK Ukn an Ort und Stelle im Erbgericht zu Lichtcnhaiu im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke bilden das Erbgerichtsgut mit Gasthof in Lichtenhain. Die Gebäude sind zur Brandkassc unter Nr. 79 mit 65870 Mk. eingcschätzt. Die Grund stücke sind auf 153100 Mk. geschätzt, wovon auf Blatt 115 7100 Mk. und auf Blatt 123 1000 Alk. entfallen. Blatt 75 besteht aus den Flurstücken 110, 114, 116, 118, 119, 120, 121, , 122, 123, 479, 541, 542, 559, 560, 561, 562, 563, 564, 565. 566 und 567 a der Flur Lichtenhain, 37 Hektar 15,1 Ar groß und mit 1087,77 Steuereinheiten! belegt, sowie aus den Flurstücken 395, 395 a, 395 l>, 395 o und 396 der Flur Goßdorf, 2 Hektar 35,0 Ar groß und mit 125,72 Steuereinheiten belegt. Blatt 76 besteht aus den Flurstücken 109a, 113, 124, 125, 126, 127,128, 129, 136, 137, 482, 533 und 643 der Flur Lichtcnhain, 22 Hektar 31,3 Ar groß und mit 551,99 Steuereinheiten belegt. Blatt 115 besteht aus deu Flurstücken 554, 555, 556, 557 und 558 der Flur Lichtenhain, 8 Hektar 70,1 Ar groß und mit 156,59 Steuereinheiten belegt. Blatt 123 besteht aus den Flurstücken 706 und 707 der Flur Lichtenhain, 2 Hektar 34,1 Ar groß und mit 32,96 Steuereinheiten belegt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 18. Oktober 1906 verlautbarten Versteigcrungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Vcrstcigerungstermine vor der Auf sordcrung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des VerstcigcrungSerlöseS dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung cntgegenstehendes Recht haben, werden ausgefordcrt, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens hcrbcizuführcn, widrigenfalls für das Recht der Ver- stcigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Schandau, den 6. November 1906. Königliches Amtsgericht. Alarm Uebung betr. Behufs Abhaltung einer gemeinsamen Uebung werden die Mannschaften der Pflichtfenerwehr und der freiwilligen Turnerfenerwehr in den nächsten 14 Tagen alarmiert werden. Die Mannschaften der freiwilligen Turnerfeuerwehr haben sich an der Turn halle, diejenigen der Pflichtfcucrwchr im Neupark Hinterm Bade zu versammeln. Die Mannschaften haben bis zum Eingänge eines Befehls an den Versamm lungsorten zu verbleiben. Uniform beziehentlich Binden sind anzulcgcn. Schandau, am 5. November 1906. Der Stadtrat. On. Voigt, Bürgermeister. L. Letzter tziesUriger öffMer Mstemill Sonnabend, den 10. November 1908 nachmittags 2 Uhr in der Bürgerschule. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar empfing am Montag nachmittags j.l/2 Uhr den Herzog und die Herzogin Karl Eduard von Koburg-Gotha auf der Wildparkstation bei Potsdam und geleitete dann die herzoglichen Herrschaften im Automobil nach dem Neuen Palais. Daselbst fand später Gala tafel zu Ehren der hohen Gäste statt. Der Staatssekretär des Auswärtigen Freiherr v. Tschirschkp ist anfang dieser Woche von seiner Romreise wieder in Berlin elngetrosfen; vielleicht erfährt nunmehr die Oeffentlichkeit etwas bestimmteres über die politischen Ergebnisse der Jtalienfahrt des Staatssekretärs. Der Vorstand des deutschen StädtctageS trat am Montag in Berlin zu einer Sitzung unter der Leitung des Berliner Oberbürgermeisters Kirschner zu sammen. In der Sitzung gelangte namentlich die Fleisch not zur Sprache, cs wurde nach längerer Diskussion beschlossen, eine Petition an den Reichskanzler und den Reichstag abzuscnden und in ihr unter Hinweis auf die ungcmindcrte Fortdauer der Fleischnot um eine bedingte Oeffnung der Grenzen für die Schlachtviehcinfuhr vnd ferner um eine wenigstens zeitweilige Aufhebung ber Fleischzöllc zu ersuchen. Entgegen den Anträgen von 'Stuttgart und Ludwigshafen lehnte der Vorstand die 'Einberufung eines außerordentlichen StädtctageS in Sachen Her Flcischnot ab. Die Wühlereien in dem polnischen Schul streik beginnen bereits zu ernsteren Straßentumulten zu führen. In Moschin in der Provinz Posen verbot die Polizei eine polnische Volksversammlung, die zur Be sprechung des Schulstreiks einberufen worden war. Nunmehr wollte der Netchstagsabgeordnete v. Chlobowski — ' .t —-L Nichtamtlicher Teil. wurde. Als trotzdem Herr v. Chlobowski versuchte, die Menge anzurcdcn, verhinderte die Polizei dies wiederum, worauf sie von den erbitterten Polen angegriffen wurde, so daß die Polizisten den Platz mit blanker Waffe säubern und mehrere Verhaftungen vornehmen mußten. — Bemerkenswert ist die Stellungnahme des Fürstbischofs von Breslau, Kardinal Kopp, gegen den polnischen Schul streik; er hat eine Versammlung, welche oberschlcsischc Geistliche zur Besprechung des polnischen Schulstreiks cin- berufen wollten, verhindert. Der Großherzog von Baden hat sich eine katharrhalische Halsaffektion zugezogcn und muß daher einstweilen dcts Zimmer hüten. Oesterreich-Ungarn. In Wien hat am Dienstag die feierliche Beisetz ung des Erzherzogs Otto von Oesterreich im Beisein zahlreicher Fürstlichkeiten stattgcfunden. Als Vertreter des deutschen Kaisers wohnte ihr Prinz Eitel Friedrich von Preußen bei. König Friedrich August von Sachsen war ebenfalls zugegen. Frankreich. Das neue französische Kabinett Clömcnccau hat sich am Montag dem Parlamente vorgestellt und hierbei sein politisches Programm, das in seinen Grund zügen schon vorher bekannt war, dargclegt. In der Dc- puticrtenkammer geschah dies durch den Ministerpräsidenten Clömenceau selber, im Senat durch den Justizminister Gupot Dessaing. Die Regierungserklärung betont, um ihre Hauptpunkte nochmals zu wiederholen, daß die ueuc Negierung entschlossen ist, an dem Bündnisse zwischen Frankreich und Rußland und ebenso an den wertvollen Freundschaften Frankreichs mit anderen Ländern festzu halten und im übrigen eine aufrichtige Friedenspolitik, allerdings gestützt auf ein starkes Heer, einzuschlagen. ... - Clömeneeau eine ganze Reihe von Reformen. Die Er klärung wurde in beiden Häusern mit lebhaftem Beifall ausgenommen, wobei die Dcputiertenkammer mit 395 gegen 96 Stimmen ein Vertrauensvotum für das neue Kabinett genehmigte. In Paris fand am Montag die Beerdigung der Leiche des Befehlshabers des untcrgcgangcncn Untersee bootes „Lutin" statt. Dem Vcerdigungsakte wohnten Marincminfftcr Thomson, Kriegsminister Picquart und der Präsident der Deputiertenkammer Brisson bet. lieber das Gefecht zwischen französischen K o l o n i a l t r u p p e n und Mauren bei Tadjidkja wird dem Marincministcrium in Paris weiter gemeldet, daß in dem Kampfe zwei Leutnants und zwei Unter offiziere gefallen sind. Die Mauren waren über 500 Mann stark und zum größten Teile mit Ncpetlcrgcwehrcn aus gerüstet. Sie hatten starke Verluste an Toten und Ver wundeten, während die von den Mauren angegriffene Abteilung nach dem Posten von Tjibjidkja, der Fort Coppolant heißt, zurückmarschicrtc. 18 Eingeborene sind verschwunden. Die Negierung läßt Maßnahmen treffen, um einer Wiederholung von Uebcrsällen durch die Mauren vorzubeugen. Spanien. Das spanische König spaar ist von seinem Besuch in Malaga wieder in Madrid eingetrosfcn; der Aufenthalt der Majestäten in Malaga ist ohne Zwischenfälle verlaufen. Der spanische Kreuzer „krinuosa. äo Asturias" ist nach Tanger beordert worden. England. In England sieht man nach mehrjähriger Pause wieder einem Besuche Kaiser Wilhelms ent gegen. Die Hascnbchörde von Cowes ist angewiesen worden, eine Boje für die Jacht „Hohenzollern" neben