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OsteVN. Nun stieg der Len; in holdem Schein« Empor aus langer Winternachl, Und auf der Flur und in dem Haine versucht er seine junge Macht. Da regt geheimnisvolles Leben 5ich unter seinem Zauberstab. Usit jungem Grün will sich umgeben Der kleinste Strauch, das ärmste Grab. heut träumen wir von Iugendtagen, heut schmücket auch die Armut sich, verstummt sind unsre düster'n Klagen Dm all' das Weh', das uns beschllch. Dicht einer fühlt sich mehr verloren; Der Len; hat wunderbare Kraft, Er hat um alles, was geboren, Ein un;erreitzbar' Band geschafft. Wer ist so kleingesinnt, ;u bangen Dm eines kargen Glücks verbleib? Erneut sich jetzt nicht, was vergangen, verjüngt sich nicht der Erde Leib? Dur jedem frisch entsproßten Laube Daunt uns ein dauernd heilig' Wort: »Was unterging in Tod und Staube, öoll auferstehen fort und fort I" Das heißt Erlösung aus den Banden, Die heut die Welt trägt durch die Zeit. Dar ist Verheißung all' den Landen, Die Gegner sind im Völkerstreit. 3a, wie in gnädigem Gedenken )etzt Gottes Liebe schmückt den Haag, öo wird sie auch den Völkern schenken Des Friedens Auferstehungstag. Neuestss vom Tage. — Der Artilleriekampf an der Artoissroni M sich in den letzen Tagen bedeutend ge tigert. Besonders von Angres bis zum Süduser der Scarpe lag gestern in Zeit- Hellen starkes Feuer aller Kaliber auf unsern Stellungen. Mehrfach vorpoßende englische Abteilungen wurden von unserer Graben- "esatzung zurückgeschlagen. Auf der Aisne- Front kam es im Anschlusse an unser ge- Mcktes Unternehmen bei Sapigneul zu leb- Mem Feuerkampf. Wir haben dort 16 Offiziere, 827 Mann gefangen, 4 Maschinen gewehre und 10 Minenwerfer mit viel ^unitron erbeutet. — Bei der Eroberung des Stochodbrücken- wpfe» Toboly nahmen wir 130 russische Mjiere und über 9500 Mann gefangen. Dn der Narajowka wurde ein Versuch der Bussen, nach einer Minensprengung anzu- Ptifen, im Keime erstickt. Zeitung Bezugs-preis: vierteljährlich 1,W NIK. frei ins Haus. 8n der Leschäftsstelle abgeholt t NIK. Einzelne Nummer lll pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Lonnabcnü Nachmittag. Unterkaituugs- u Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum j »13 Pfg. Neklsmen Sie einspaltige Petit- ö zele oSer Seren Naum N psg " ' hel-lngreichen KustrSoen u. MeSer- D Holungen entsprechenoerNabatt. M wöchentlich erscheinender Sonntsgsbeilsge Illustriertes Unterhaltungsblätt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilägen „Felö unö Sarten" unö .Deutsche Moöe unö hanöärbeit". verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrill». A Jahrgang Sonntag, den 8. April Ob Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrills. Nummer 42 Amtlicher Teil. Reinigung der Geschäftsräume. Nächsten Dienstag und Mittwoch, den 10. und 11. dss. Mts. ist das hiesige Ge meindeamt infolge Reinigung der Geschäftsräume geschloffen. Dringliche Angelegenheiten können von 11 bis 1 Uhr Erledigung finden. vttendorf'Moritzdorf, am 4. April 1917. —_ Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Diejenigen Pferdehalter, welche ihren Hafer für ihre Pferde bis IS. Sep, tember 1S17 noch nicht voll erhalten haben, werden hiermit au gefordert, Tonntag, den 8. April 1S17, vormittags von 11—12 Uhr im hiestgen Gemeindeamt sPolizel» timmer) den Bedarf anzumelden. Später eingehende Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Oitendorf-Moritzvorf, am 7. April 1917. Der Gcmeindcvo stand. — Mehrere Geschwader unserer Seeflug zeuge haben in der Nacht des 4. April die militärischen Objekte und die Flugzeughangars Militärzeit wurde abgelehnt. Der Gemeinde rat nimmt davon Kenntnis, daß die Ge meinderats Ergänzungswahl am 28. Januar vom Bezirksausschuß für ungültig erklärt worden ist, eine neue Wahl ist vorzunehmen, die Auslegung der Listen foll baldigst er folgen Ein Bittgesuch um Gewährung einer Spende für die hilfsbedürftigen Ostpreußen wird abgelehnt, da der Gemeinde keine Mittel zur Verfügung stehen. — Nach einer soeben vom Gesamt ministerium erlassenen Verfügung ist die Ein berufung des sächsischen Landtages auf den 30. April festgesetzt worden. — Meldefrist für Aluminium. Für den Bezirk der Amtshauptmannfchaft Dresden Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg ist durch Bekanntmachung vom 5. April 1917 die Meldefrist für die beschlagnahmten Aluminiumgegenstände anderweit und zwar endgültig bis zum 25. April 1917 ver längert worden. — Die Amtshauptmannfchaft hat mit dem in Grado und Gorgo mit zahlreichen Bomben erfolgreich belegt. Vertliches uv- Lächfi Vttendorf-Vkrilla ?. April W7. —' Gemeinderatssitzung am 5. April. Ge nehmigung fand das Gesuch des Herrn Schmidt, Kirchstroße, den Einbau einer Esse betr. Ein Gesuch des Herrn Hermann Hof mann, die Be>kürzung der Zuteilung an Volksküchenteilnehmer brtr., gelangte zum Vortrag. Nach eingehender Au spräche wurde das Gesuch abgelehnt, denn bei der jetzigen Zuteilung der wenigen Lebensmittel ist es dem Publikum so schon schwer, durchzuhalten und soll das bisherige Modus, daß Volks- küchenterlnehmer nur die Hälfte der Lebens mittel zugewiesen erhalten, beibehalten werden. Hieraus brachte Herr Lehmann zur Sprache, daß der Gutsbesitzer Beck in Kleinokrilla noch ganz bedeutende Karioffeloorräte haben muffe. In einer Gemeinde-atsutznng sei durch Herrn Gemeindeoorstand Partzsch bekanntgegeben worden, daß die Kartoffelernte des Herrn Beck 320 Zentner betrage. Zur Aussaat be nötige dieser 120 Zentner und 70 Zentner seien für seine Wirtschaft freigegeben, an den Kommunalverband seien keine geliefert worden und weder in größeren noch kleineren Posten habe Herr Beck welche verkauft, also müßten demnach kür die hiesigen notleidenden Ein wohner doch noch Kartoffeln vorhanden sein. Heir Lehmann führte weiter aus, daß auch versucht worden sei, den Zentner Hafer für 24 Mark, aber wie man jetzt sagt, hintenrum zu verkaufen Ein Gesuch des früheren Sparkassen Kontrolleurs Zickler um Weiler gewährung seines Gehal'.s während seiner Großzüchter Reidl in Kötzschenbroda, dessen Brutanstalt ganz in der Nähe der Nieder- warthaer Elbbrücke liegt, einen Lieierungs- vertrag abgeschlossen. Danach hat Reidl die Erlaubnis, Bruteier im Bezirke auszukaufen und die Verpflichtung, der Amtshauptmann- schasi dagegen bis zu mehreren tausend Kücken oder gemästetes Geflügel zum Groß handelspreis des Abnahmetages zu liefern. Die Gemeinden sind aufgefordert worden bei der Amtshauptmannfchaft anzumeldeu, wieviel Kücken oder Mastgeflügel sie abzunehmen wünschen. Es wird ihnen dann eine ent sprechende Anzahl zugeteilt werden, die auf jedesmalige Anweisung der Amtshauptmann- lchafl in der Reidlschen Brutanstalt innerhalb orei Tagen gegen Barzahlung abzuholen ist. Mängelrügen sind sofort bei der Abnahme zu erklären. Privatpersonen, die Kücken oder gemästetes Geflügel abnehmen wollen, haben dies unverzüglich unter Angabe der Anzahl bei ihrer Gemeindebehörde anzuzeigen. Ob für die Kücken Futtermittel gegeben werden können, steht noch dahin. -- Die Hauptverwaltung der Darlehns- kaffen hat nach einer Mittelung des Reichs schatzamtes mit Zustimmung des Reichsschatz sekretärs denjenigen Darlehen, welche nach gewiesenermaßen zum Zwecke der Anzahlung aus die sechste Kriea« anleibe entnommen werden, bis zum 31. März 1918 einen Vor zugszinssatz eingeräumt. Vom 1. April 1917 ab soll für die weitere Dauer des Krieges der Vorzugszinssatz für die zu Einzahlungen auf alle sechs Kriegsanleihen innerhalb der jeweils festgesetzten Fristen entnommenen Darlehen nur 5^8 v. H. an Stelle der bis herigen 5 i/i o/y betragen. Da die fünf prozentigen Kriegsanleihen unter dem Nenn werte begeben sind, die wirkliche Verzinsung also höher als 5 v. H. ist, so besteht zwischen dieser Verzinsung und dem Zinssätze für die bei den Darlehnskaffen entnommenen Dar- lehen nur noch ein so geringfügiger Unter schied, daß er kaum ins Gewicht fallen kann. Die Beibehaltung des erniedrigten Zinssätze« soll sich wenigsten» auf einen dreijährigen Zeitraum erstrecken. — Einschränkung des überseeischen Brief- veikehrs. Die Postbeförderung aus Deutsch land nach überseeischen Ländern, die infolge fortgesetzter Beschlagnahme überseeischer Püst- ladungen durch die feindlichen Seebehörden nnd infolge der von der feindlichen Zensur bereiteten Hemmungen schon bisher mit Schwierigkeiten verknüpft war, hat sich durch die neuerdings eingetretenen Maßnahmen der kriegführenden Mächte und die hierdurch her- vorgerufene große Einschränkung des über seeischen Schiffsverkehrs noch weiter ver schlechtert. Das Publikum wird daher gut tun, diesen Umstand bei der Abwicklung seines überseeischen Postverkehrs zu berück- sichtigen, den Schriftwechsel auf da» not wendigste Maß zu beschränken und ins besondere von der Absendung wichtiger, für Absender oder Empfänger wertvoller Schrift stücke vorläufig abzusehen. — Alle Heeres- und Hilfsdienstpflichtigen Ingenieure, Architekten, Chemiker, Techniker und Werkmeister, die sich im Inland befinden werden aufgefordert, sich sofort zu melden, um bei der Besetzung technischer Stellen im vaterländischen Interesse an geeignetem Orte Verwendung zu finden. Insbesondere ist es erwünscht, daß sich alle in Lazaretten und Erholungsheimen Befindlichen und in die Heimat Beurlaubten, die im Stande sind, technische Arbeiten zu übernehmen, umgehend unter genauer Adressenangabe melden an den Knegsausschuß der technischen Verbände, In genieur O. Baumgart, Dresden-N. 22, Leis niger Platz 1. Dresden. Durch den unbegreiflichen Leichtsinn eines etwa 18 jährigen Munitions arbeiters hat sich am Freitag vormittag gegen 11 Uhr in der Wohnung seiner Mutter, einer An der Frauenkirche 13 im zweiten Stockwerke wohnenden Arbeiterin, ein be klagenswerter Unfall zugetragen. Der junge Mann hatte sich um die Weihnachtszeit an seiner Arbeitsstätte widerrechllich in den Be sitz eines Geschosses zu bringen gewußt und dieses, ungeachtet des strengen Verbotes, mit nach seiner Wohnung genommen. Dort hat er es so unvorsichtig aufbewahrt, daß zwei kleine Kinder dazu gelangen konnten. Beim Spiel mit dem Geschoß entlud es sich und tötete den 6 jährigen Knaben auf der Stelle, während das 8jährige Mädchen durch Ge schoßteile sehr schwer verletzt wurde und nach dem Krankenhause Johannstadt übergeführt werden mußte. Die im Zimmer weilende Frau und ihr Sohn wurden nicht verletzt, aber die Wohnungseinrichtung und die Fenster zertrümmert. Der das Unglück verschuldete junge Mann wurde in Haft genommen. Kirchennachrichte«. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 8. April 1917. 1. Osterfeiertag. Vorm. *, 10 Uhr Predigtgoltesdienst. Montag, den 9. April 1917. 2. Osterfeiertag. Vorm. 1/210 Uhr PrediglgotteSdienst. „Die Engel schweben noch ums Grab, doch er ist auferstanden." Motette für dreistimmigen Kinderchor von Oskar Zehrfeld. An beiden Feiertagen Kollekte für die Sächsische Hauptbibelgesellfchaft.