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Vai» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheintwerktäglich.L"onatl.Bezugspreis l.rORM.Zuslellgeb. 20 Pfg, Bestellungen werdeiztuuns.Geschästsst.,von den Boten, — sowievonallenPostanstaltenangenommen Wochenblatt für A s lh 0 P tt U U N d UMgegeNd Nachweisgebühr Anzeigenpreise: Lie 4« mw breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im LextteU 25 Pfg,; Nachlaßstaffel L Ziffer» und chweisgebühr 25 Pfg zuzügl. Port« WlWUtt » Tageblatt und Anzeiger Da» „Zsch opauer Tag «blatt und Anzeiger" ist das zur Berössentlichung der amtlichen Betanntmachunaen der Amtshauptmannschast Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «d enthält die amtlichen Bekanntmachungen d«S Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank «. G. m. b. H.Zschopan Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4288«— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für di« Ort«: «rumhermtrSdors, Waldkirchen, Börnichm, Hohndorf, Wllifchthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendori Nv. sss IS. 1937 Deutscher Wiederaufbau in den Kolonien Günstige Ergebnisse der deutschen Kolonialgesellschaften. Vorkriegsstand zum Teil erreicht, zum Teil überschritten. Schlagende Widerlegung der kolonialen Schuldlüge. In dem Versailler Vertrag wurde der Raub der deut schen Kolonien damit begründet, daß die Deutschen unfähig seien, zu kolonisieren. Diese Unterstellung ist eine der großen Lügen und Niederträchtigkeiten, auf denen das Schanddokument anfgcbaut worden ist. Niemand hat ja an diese kolonisatorische Unfähigkeit der Deutschen ge glaubt und heute spricht man nicht mehr davon. Stattdessen sucht man der deutschen Kolonialforde- rung mit der Frage zu begegnen: Sind denn Kolo nien so wertvoll, das; man sie besitzen muß? Der britische Außenminister Eden hat kürzlich einmal in einer Rede beweisen wollen, daß Kolonien durchaus nicht den Wert haben, den ihnen Deutschland beimißt. Wir haben aber noch nicht gehört, daß die Engländer deshalb auch nur auf einen Quadratmeier ihres Kolonialbodens verzichten Wollten, im Gegenteil. Herr Eden, der sich sehr um Gegenbeweise zur Ableh nung der deutschen Kolonialforderung bemüht, hat vor dem Völkerbund weiter einmal dargelegt, daß die Kolo nien insgesamt nur 3 v. H. der Nohstofferzeugnng der Welt lieferten. Er hat damit sagen wollen, daß dieser Anteil so gering ist, daß dadurch die deutsche Begründung, wonach die Kolonien eine wichtige Rohstoff quelle sind, widerlegt sei. Demgegenüber ist zur Klar stellung zu sagen, daß es gar nicht darauf ankommt, wie hoch der Anteil des Rohstoffes an der Weltproduktion ist, sondern wie hoch der Anteil für das einzelne Verbrauchs land ist. Und da ergibt sich ein ganz anderes Bild. Bet vorsichtiger Einschätzung wird der Wert der Rohstofferzeu gung aus den ehemaligen deutschen Kolonien, der bei intensiver Bewirtschaftung dem Mutterland zugute kommen würde, auf 500 bis 600 Millionen Mark jährlich geschätzt. Dieser Betrag stellt etwa 15 v. H. unserer Einfuhr des Jahres 1936 dar! Dies zur Einführung. Nun die Beweise dafür, was deutsche Pionierarbeit in den Kolonien zu leisten vermag. Die Aufbauarbeit der deutschen Kolonisten vor dem Kriege steht außerhalb jeder Erörterung. Sie ist beispiellos und wird in der Geschichte stets als vorbildlich verzeichnet sein. Aber nach dem Kriege haben deutsche Pioniere sogar wie der den Mut gehabt, neu auszubanen. Was das bedeutet, wird man erst ermessen können, wenn man sich vor Augen hält, mit welchen Schwierigkeiten diese Kolonisten zu kämpfen hatten. Sie mußten aufbauen unter fremder Herrschaft und unter schwierigsten Bedingungen. Es ist klar, daß die Mandatsregicrungcn nichts unversucht ließen, um den deutschen Kolonisten das Leben schwer zu machen. Aber die deutschen Kolonialpioniere haben es sich nicht verdrießen lassen — und sie haben gesiegt. Der Grundstein für die neue deutsche Kolonialarbeit nach dem Kriege wurde im Fahre 1925 gelegt, als es einigen deutschen Kolonialgesellschaften gelang, auf der Londoner Pflan'ungsanktion eine Anzahl ehemaliger deutscher in den Mandatsgebieten gelegener Pflanzungen zurückzuerwerben. Seitdem arbeiten unsere Landsleute wieder drüben, und seitdem haben auch die deutschen Han delsbeziehungen zu diesen Gebieten bereits wieder einen erheblichen Umfang erreicht. Die deutsche Kolonialarbeit in Afrika kann mit Stolz aus ihre Erfolge Hinweisen. So hat in Dentsch-Ostasrika die „Deutsch-Ostafrikanische Ge sellschaft", noch eine Gründung von Carl Peters, den Wiederaufbau mit größtem Erfolg betrieben. Heute ist ihr Gesamtbesiy wieder so groß, wie in der Vorkriegszeit, und es sind ebenso viele Reichsdeutsche drüben tätig wie ehemals. Fm Jahre 1935 wurden aber erstmalig wieder 1 v. H. Dividende verteilt. Sämtliche Sisalpflanzungen befinden sich seit 1935 in voller Produktion. Aber auch die Kaffee-, Kokos- und Teepflanzungen weisen eine günstige Entwicklung auf. Ganz besonders erfolgreich war der Aufbau in Kamerun. Hier hat der Bananenanbau ein gutes Ge schäft gebracht. Die „Likombe-Kamerun-Bananen-Gesell- schast", die im ersten Jahre nach der Erwerbung 24 NM Bündel Bananen erzielte, konnte 1935 bereits 7N8M0 Bündel als Ernte verzeichnen. Der größte Teil der Bananen ging nach Deutschland, das heute etwa 4N v. H. seines Gesamtbedarfs aus Kamerun deckt. Die größte auf Bananenerzeugung eingestellte Kolonialgesellschaft, die „Afrikanische Frucht-Co. A.-G." in Hamburg, die heute über einen Landbesitz von 5M0 Hektar verfügt, führte 1936, sechs Jahre nach ihrer Gründung, bereits über drei Mil lionen Bündel Bananen auS. Mit sieben eigenen ^""nendampfern hat sie einen wöchentlichen Dienst »wtschen Kamerun und Deutschland eingerichtet. — Andere Kameruner Pflanzungsgesellschaften haben sich ebenfalls auf Bmianenkultur umgestellt, um ihren Betrieb lohnend zu machen, haben daneben aber auch die Erzeugung von ? p^ men- und Kautschukpflanzungen nicht ver- «EWU, deren Erzeugnis ebenfalls recht zufrieden- In Deutsch-Südwest ist der Wiederaufbau auf der Viehzucht begründet. Die Zucht von Karakulschafen, die sich vorwiegend in deutschen Händen befindet, hat er- ireulich« Erfolae zu verzeichnen. Im Jahrx 1935 wurden MnW AWe an AW „Mn-MWe-BerlW W mehr meMr" Das japanische Kabinett beschloß die Ab- lehnung der zweiten Einladung zur Brüsseler Kaufe- renz. Außenminister Hirota überreichte im« Auftrag des Kaisers dem belgischen Botschafter in Tokio die Ant wortnote, in der erklärt wird, daß Japan die Einladung ablehnen müsse, da sich die Voraussetzungen auch durch die Einberufung-der Brüsseler Konferenz nicht geändert hätten. In der Erläuterung des Außenministers heißt es mit Bezug auf den Neunervcrtrag: Die Lage im Fernen Osten habe sich in den letzten 15 Jahren so grundlegend geändert, daß die Bestimmungen aus dem Neun-Mächte- Vertrag heute nicht mehr anwendbar seien. Weiter be tont Japan, daß die veränderte Lage heute auch eine kol lektive Lösung nicht mehr zulasse, sondern daß eine nor male Lage vielmehr nur durch direkte Verhandlungen zwischen Japan und China wiederhergestellt werden könnte. Die Note schließt mit der Feststellung, daß durch ° die Ueberhandnahme des Einflusses der Komintern nicht nur in West- und Nordwestchina, sondern selbst in Nan king eine völlige Verschiebung der zur Zeit des Abschlus ses des Neun-Mächte-Vertrages herrschenden Lage im Kernen Olten berbeiaefübrt worden sei, eine Tatsache, die von den Signätarmachten überhaupt nicht berücksichtigt würde. Das Ende -es Schanghai-Dramas Das letzte chinesische Widerstandszentrnm genommen Nunmehr ist auch das letzte chinesische Widerstands- Zentrum in Schanghai, die Osthälfte der südlichen Chinesenstadl Nantau, in japanischem Besitz. Bis auf eine kleine Gruppe abgeschnittencr Soldaten, die von den Japanern ntedergemacht wurde, sind die letzten Verteidiger Schanghais in die benachbarte französische Konzession übergetreten, wo sie entwaffnet und interniert wurden. Durch die japanischen Granaten und Fliegerbomben sind zahlreiche Häuser Nantaus in Flammen aufgegangen. Damit ist der S.hlußpunkt hinter das Schanghai-Drama gesetzt worden. Auch in Nordchina geht der japanische Vormarsch un gehemmt weiter. Die Stadt Taiming in Südhopei ist ge fallen, und die große Säuberungsaktion zwischen der Pektng-Hankau- und der Tientsin-Pukau-Bahn ist erfolg reich beendet worden. ' WWtMWe MWUchme Detter Brief Chamberlains an Mussolini - Nenorientiernng der britischen WM In London und in Paris beschäftigt man sich weiter mit der «„gekündigten Absicht des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain, die Beziehungen zwischen England und den beiden Mächten der Achse Rom —Berlin freundschaftlicher zu gestalten. Die römischen Korrespondenten der Londoner Blätter berichten in diesem Zusammenhang über einen Besuch, den der britische Botschafter in Nom dem italienischen Außen minister Gras Ciano abgestattet hat. Die i m e s" schreiben dazu, daß die Atmosphäre für eine Wiederauf nahme der englisch-italienischen Gespräche sich gebessert habe. Andererseits mäßen die Londoner Korrespondenten der italienischen Zeitungen, so schreibt die „Times", der Aussprache zwischen dem italienischen Botschafter in Lon don, Grandi, und dem Unterstaatsselretär im Lon doner Auswärtigen Amt, Vansittart, große Bedeu tung bei. Ihre Berichte sprächen von einem bedeutsamen Stimmungsumschwung eines großen Teils der britischen Oeffentlichkeit gegenüber Deutschland und Italien und glaubten an die Möglichkeit einer Neuorientierung der britischen Politik. Die „Daily Mail" hält es für durchaus wahrscheinlich, daß der englische Premierminister Chamberlain auf der Grundlage dieser Be sprechungen einen zweiten Brief an Mussolini richten werde. Von den französischen Zeitungen kennzeichnet daS uPetit Journal" die Besprechungen des Grafen Felle im Werte von rund sechs Millionen Mark zur Per sianeraufbereitung ausgeführt. Die Zahl der Karakul schafe, die 1912 mit 11 000 verzeichnet wurde, ist 1935 mit 1,2 Millionen angegeben worden. Günstig ist der Be trieb der von den Deutschen ins Leben gerufenen Meiereien, die 1935 über 60 000 Zentner Butter aus- führten. Auch die Rtnderausfuhr hat seit einigen Jahren erheblich zugenommen. Neben der Viehzucht sind die reichen Mineralvorkommen für das Land besonders be deutsam. Die Dtamantenausfuhr beträgt heute wieder 24 v. H. der Gesamtausfuhr, und der Wert des Berg baues, der früher daS drei- bis Viersache der Farmer erzeugnisse ausmachte, stieg 1935 wieder auf 31 v. H. des Gesamtanteils. Dabet muß berücksichtigt werden, daß Deutsch-Siidwest noch längst nicht bergbaulich erschlossen ist. Togo schließlich, der kleinste deutsche Besitz in Afrika, kann ebenfalls in letzter Zeit eine wirtschaftliche Belebung verzeichnen, die sich in steigenden Ausfuhrziffern der Lan desprodukte ausdrückt. Der Erdnußanbau hat guten Er folg, ebenso macht die Erzeugung von Tapioka Fort schritte. An der Einfuhr ist Deutschland leider nur sehr wenig beteiligt, was dadurch zu erklären ist, daß dieses verhältnismäßig kleine Land zwei Mandatsmächten, Eng land und Frankreich, anvertraut ist. Alles in allem zeigen die Ziffern, daß der deutsche Kolonialbesitz nicht nur nicht wertlos, sondern sogar ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor geworden ist, und daß deutsche Kolonialproniere allen Schwierigkeiten zum Trotz den Mut haben, neu aufzubauen. So widerlegen diese deutschen Kolonialpiontere schlagend die Kolonialschuld- lüg«, mit der man den Raub unserer Kolonien einst be gründete. Ciano mit dem englischen Botschafter in Nom, Lord Perth, dahin: „Italien ergreift die Initiative zu Ver handlungen mit England." Das Blatt schreibt weiter, London suche die Liquidierung der spanischen Angelegen heit, die Verringerung der italienischen Marine in Libyen und die Aufrechterhaltung des 8tatu3 quo im Mittelmeer zu erreichen. Nom dagegen wünsche die Anerkennung seines Imperiums und die Beendigung jeglicher Unter stützung der Politik Moskaus durch England. ' Die Stellung drr AgMen Vorstufe zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen Aus Anlaß des Notenaustausches zwischen der natio nalspanischen und der britischen Regierung, auf Grund dessen Agenten ernannt werden sollen, wurde von der nationalspanischen Negierung eine amtliche Verlautbarung herausgegeben, in der gesagt wird, daß den zu ernennen den Agenten eine Anzahl Untcragenten in den wichtigsten Städten und Häfen untergeordnet werden sollen; alle diese Beamten würden amtlichen Schutz genießen. Der Agent der nationalspanischen Negierung in London werde unmittelbaren Zu tritt; umbrittschen Außenministerium erhalten. Der Agent Großbri tanniens in Salamanca werde gleichfalls unmittelbar Nlit der Stelle verhandeln, der das nationale Spanien die Aufrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen mit dem Ausland anvertraute. Die Stellung der Unteragen ten sei genau die gleiche wie die von Konsulnin bezug ans den Schutz der Untertanen und die Wahrnehmung der Interessen des Schiffsverkehrs. Die spanische Nationalrcgierung brachte, heißt es «m Schluß der Verlautbarung, das Abkommen als vorüber gehend, bis die normalen Beziehungen zwischen National- spanicn und Großbritannien wiederhergestellt seien. Gesunde Menschen im Beirteb Göring, Ley und Geldte zur Arbeitsschutzwoche der RBG. „Steine und Erden" Zu der Arbeitsschutzwoche der NeichsbetriebSgemein- schafi „Steine und Erden" vom >5. bis 20. November er klär» Ministerpräsident Generaloberst Göring in einem Geleitwort: „Deutscher schaffender Mensch, erhalte dir deine Arbeitskraft. Der Führer hat in seinem Kampf um Ehre und Freiheit der Nation dem deutschen Volk durch den Vierjahresplan Aufgaben gestellt, die nur lebens- starke und gesunde Menschen erfüllen können." In weiteren Geleitworten sagen Neichsorganisa- tionsleiter Dr. Ley, daß es oberstes Gebot der national sozialistischen Mcnschenführung sei. die deutsche Volkskraft zu erhalten, und Reichsarbeitsminister Sel die, daß eS eine wesentliche Voraussetzung für die Gesunderhaltung unseres Volkes sei, den werktätigen Menschen an seiner Arbeitsstätte gegen Gefahren für Gesundheit und Leben zu schützen und die Betriebe so zu gestalten, daß in ihnen jeder Volksgenosse gesund und freudig seine volle Arbeitskraft elnfetzen kann.