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7«. gchrim». SK.«I «loatap. ir. «ai i»zo F-rn1p-ech«i-La>»me>nummer! »»»«1 Nnr lür »achlselpräth«: «r. »oor» Schrtltlettnn« ». HeuvtgelchälKVell«: Dresden-L. 1, Diarienstrab« LS/4» Äegrünöet 18SS »e»a^«»«»r «» 1. »* r». «ei IS« »et tL^tch ,»B»B1-e» SusteNnn, WB d-M u« Dv. «oft»e,u»»pret« stk Dienoi «»« ».« «k. einst». « «» »«»«ebadr «ohne V»S»uit»llm>«»««ahri. »dqelnum««r t« W«. »necigM-nreti«! DK «„»eigen «ewe» nnch «»ldmari berechnet! di« ein. Waltio« « »» breite «eile U Di»., stk enSwikt« « Pf» F«»tlten»n»eigen nnd «tellengeiuche ohne «abatt 1t »s^, «nßer»^» « «»., die « »» b«Ke «etiem-geile »va DI,., «,7-chaw »bo Ug. Oflertengebahr « DI». «n»»trtig« «ufkSge gegen Dok-utbe-ahlitng Druck » Verlag: Siepich t »eich««, Dretden. Posticheck-lkio. 10g« Dr«»d«» Si-chdrnck nur «it dentl.Quellenangab« IDreld». Rachr.>»uILi>ig. Unverlangt« Schriststitcke werden nicht anfbewahrt Dle srhkinlan-röumung wird verschleppt Der gefährliche Am-enblirg Besuch Abttansport -er Truppen bis zum 3«. 8uni angeblich unmöglich 0r»1»td«r1ol»» nnvor« pari»« Korr»»ponck«nt«n Parts. 12. Mai. Wird die Räumung des RhetnlandeS »um 80. Juni, dem im Haag zwischen Stresemann und Brtand vereinbarten Zeitpunkt, durchgeführt sein? — Das ist die Frage, die ein Teil der französischen Presse im An schluß an den Besuch des deutschen Botschafters v. Hoesch im Quai d'Orsay erörtert hat. Bisher hat man an zu ständiger deutscher Stelle immer wieder versichert, daß die französische Regierung nach den von ihren berufenen Ver tretern öffentlich und in Besprechung mit dem deutschen Bot schafter abgegebenen Erklärungen nicht daran denke, die Räumung zu verschleppen. Seit gestern darf man an diesen Zusicherungen zweifeln. Es begann mit einem Artikel der »Volonte", die rund heraus erklärte, daß eS nicht möglich sei, MONO bis 6VMM Mann mit dem gesamten Material in der noch zur Verfügung stehenden Frist abzutransportieren. Das sei kein schlechter Wille, sondern eine praktische Unmöglich keit fl), und man müsse hoffen, daß die deutsche öffentliche Meinung dafür Verständnis haben werde (!j. — Der links stehende „Soir" brückt sich am Sonntagnachmittag noch etwas deutlicher aus, indem er mitteilt, daß der französische Generalstab znr Zurückziehung der Besatzungstruppeu eine Frist von mindestens zwei Monaten verlange, wobei das Blatt gleichzeitig feststellt, daß man schon viel be deutendere Truppenbewegungen nicht in Monaten oder Wochen, sondern in wenigen Tagen burchgesührt habe. Heute früh gibt die „Ere Nouvcllc" der Erwartung Aus druck, daß Reichsaußenmintster Dr. Curttns den Wunsch haben werbe, in Genf von Brtand Einzelheiten über die Räumung des linken Rheinufers zu erfahren. Auch der Außenpolittkcr dieses Blattes, dem besondere Beziehungen zum Quai d'Orsay nachgerühmt werden, behauptet, daß die Räumung höchstwahrscheinlich nicht bis zum 3V. Juni er folgen könne, da der französische Generalstab eine NänmungS- srist von drei Monaten für nötig hält. Mit hämischem Ver gnügen stellt dieses Ltnksblatt fest, baß eS aus diese Art und Weise dem Reichs präsidenten v. Hindenburg unmöglich gemacht werde, an den Besreiungsseiern i« Rheinland« teilzn» nehmen. Man darf heute in der Tat fragen, ob dies nicht der Haupt grund für die Verzögerung der Rhetnlandräumung ist. Wie sich aus diesen Presseäußerunge« mit ziemlicher Sicherheit ankündigt, hat man hier die Nachricht von dem bevorstehenden Besuche des Reichspräsidenten in den geräumten Gebieten mit offenbarem Mißvergnügen ausgenommen. Mit der Entschuldigung, daß sieben Wochen nicht ausreichen, um arm selige 50 000 Soldaten abzutransportieren, wird man in Deutschland auch den ausgesprochensten Versöhnungspolitiker nicht überzeugen können. Eine derartige „strategische Auf gabe" bewältigt jeder deutsche Reserveleutnant, der während des Krieges einmal acht Tage als Eiscnbahnosftzter tätig ge wesen ist. Die Verzögerung wird vielmehr allem Anschein nach mit voller Absicht herbetgeführt, um die Deutschen, und besonders die davon in erster Linie betroffenen Rhein länder, noch in der letzten Minute die Faust des Siegers fühlen zu lasten. Die „Ere Nouvelle" bezeiihnet dann auch in ihrem heutigen Leitartikel die Räumung als einen „Akt des Wohlwollens". Ni» ÄmnMail» io krter «je» «rstrßmt Schikane der französischen Besatznngsbehörden Trier, IS. Mai. Wie ans einer öffentlich angeschlage nen Bekanntmachung der französischen Besatzung hervorgeht, lassen die Franzosen am 1ö. Mai die Zepvelinluft- fchiffhalle und de« -anebenstehenden Flugzeug- schnppen in Trier, die beide aus deutscher Zeit stam men, versteigern. Die Bersteigcrnngsbedingnngeu sind sehr scharf. Beide Hallen müssen bis zum 18. Juni abgerissen und das Material wegtransportiert sein. Andernfalls fällt alles au die französische Besatzung zurück. Die Hälfte des Versteigerungsprelses muß sofort, der Rest bis zum 5. Juni gezahlt werden. Die deutschen Behörden erhalten aus dem Verkaufe nichts, nnr die üblichen Stenern wüsten von dem Ansteigerer au die dentschen Behörden gezahlt werde». Gin Reichswehrgefreiter dreifacher Lebensretter Magdeburg, IS. Mai. lEig. DrahtmJ Am Sonntag früh fuhr ei» mit drei Personen besetztes Magdeburger Personenauto, besten Führer anscheinend angetrnukeu war, ans der sogenannten Holzbrücke aus de» Bürgersteig, dnrchriß das Holzgeläuder der Brücke, stürzte, sich mehrfach Überschlagen!», zwölf Meter tief in die Alte Elbe hinab und lies so schnell voll Master, daß die Insasse« sich nicht befreien konnten. Der Gefreite Michael von der 1. Kompanie des Pionier- Bataillons 4, der sich gerade aus dem Wege znr Kaserne befand, lies, als er das Unglück bemerkte, die Uferböschung hinab und sprang in voller Kleidung ins Master. Er schwamm an das etwa zehn Meter vom User eutsernt liegende im Master umgestürzte Anto heran und schlug die Scheiben ei«, damit die bereits in Ersticknngsgesahr befindlichen Insassen wieder Lust bekommen konnten. Dann öffnete er mit vieler Mühe die durch den Druck des Masters festverschlostencn Türen und zog die drei Insassen des Autos heraus, die von der inzwischen alarmierten Feuerwehr ans User gebracht wurden. Alle drei Verunglückten haben mehr oder weniger schwere Verletzungen davongctrageu. DciiMkr Slimmknzuwaibs io StEIelst» Sechzehn Abgeordnete im schlesischen Seim statt bisher vierzehn? Kattowitz, 12. Mat. Bei den gestrigen Wahlen zum schlesischen Sejm war die Wahlbeteiligung wesentlich stärker, als bei den im Herbst des vorigen und des Frühjahrs d. I. durchgeführten Kommunalwahlen. Sie betrug fast durchweg »5 Prozent, obwohl kein Wahlzwang für die Sejmwahlen bestand. Trotz Terror konnte die deutsche Wahlgemcinschast nicht nur ihre Stimmeuzahl behaupten, sondern vielfach sogar steigern. In Kattowitz waren um 2 Uhr nachts 24 784 deutsche Stimmen gezählt, gegenüber 24 424 Im Jahre 1928, obwohl noch 5 Wahlbezirke ausstanden. Die ländlichen Bezirke wiesen SO H Stimmengewinn» ja in einem außerordentlichen Falle sogar einen Stimmenzuwachs von SMauf. Die polnischen Parteien haben nach bisher vorliegenden Ergebnissen nicht besonders gut abgeschnttten. Die polnische Oppost- tionsgruppe (Korfanty) konnte im großen und ganzen ihren Sttmmenstand bewahren. Bemerkenswert ist, daß die deutschen Sozialisten ebenfalls beträchtliche Stimmen verluste zu verzeichnen haben, die wohl zu einem guten Teile den Kommunisten zugute gekommen sind, die auch in Ostober schlesien eine Stimmenzunahme buchen können. Die Splitter partei der Hausbesitzer hat kläglich Schiffbruch erlitten und wirb wohl keinen Kandidaten durchbekommen, da ein Aufrechncn der Reststimmcn über den Wahlkreis hinaus (ins gesamt 8) nicht möglich ist. — Der Wahltag ist, abgesehen von einigen Schlägereien, ruhig verlaufen. An Etnzelergebnisten liegen bisher folgende vor: In Laurahütte wurden von 21 494 Wahlberechtigten 20192 gültige Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf die Kor- fantylisten 4816 Stimmen, aus die Sanaelaltsten 2209, auf die beiden sozialistischen Listen 1994, aus die Deutsche Wahl- gemeinschast 7468 und aus die kommunistische Liste 8588 Stimmen. — In A n t o n i c n h tt t t c entfielen auf die Kor- fantylisten 2827 Stimmen. Sanacja 2172, sozialistische Listen 1848, Deutsche Wahlgemeinschaft 8800, Kommunisten 194. — In Eichenau: Korfanty 1292, Sanacia 980, Sozia listen 918, Deutsche Wahlgemcinschast 1490, Kom munisten 828 Stimmen. — Hohenlohehtttte: Korfanty 1400, Sanacja 844, Sozialisten 1184, Deutsche Wahl gemeinschaft 1787, Kommunisten 70 Stimmen. Aus der Gemeinde Trockenbcrg im Wahlkreise Köpigshüttc wird gemeldet, daß der Wahlvorsteher die Wahl urne an sich nehmen und die Wahlhandlung unterbrechen mußte, da Aufständtsche telephonisch in das Wahllokal gerufen worden waren. Nach einer Meldung der „Polska Zachobnia" sind im Wahlkreis l (Teschen, Bielitz, Pleß und Rybniks vier Kan didaten der deutschen Wahlgemcinschast und ein deutscher Sozialist, im Wahlkreis II (Kattowitz) fünf Kandidaten der deutschen Wahlgemcinschast und im Wahlkreis UI (Königs- hüttej sechs Kandidaten der deutschen Wahlgemcinschast als ge wählt zu betrachten. Nach dieser Meldung würden 16 deutsche Abgeordnete in den schlesischen Sejm einziehen, tu dem bisher 14 deutsche Abgeordnete waren. Wieder ein Nationalsozialist ermordet Gtargard, IS. Mai. Gestern sand hier ei« Aufmarsch der Nationalsozialisten statt, au dem annähernd 409 uni formiert« Parteiaugchörige teilnahme«. Während der Umzug und die Kundgebung selbst ruhig verliefen, wurde in den Nacht, stunden ein Trupp Nationalsozialisten von Kommunisten über fallen. Hierbei wnrde der 31 Jahre alte Nationalsozialist Franz Engel durch einen Revolvcrschnß in den Hinter kopf getötet. Der Kommunistcnführer Kollermau» ans Star- gard wurde als der Tat verdächtig in Haft genommen. Sn Notwehr erschossen Hamm, 12. Mai. Als ein Beamter der Schutzpolizei in der Nacht zum Sonntag zwei Brüder, die von einer Geburts tagsfeier kamen, wegen nächtlicher Ruhestörung zur Wache bringen wollte, wurde er von ihnen zu Boden geworfen und mißhandelt. In der Notwehr machte der Beamte von der Schußwaffe Gebrauch. Dabei wurden die beiden Brüder schwer verletzt. Während der eine am Sonntag an seinen Verletzungen gestorben ist, schwebt der andere in Lebens gefahr. Die Ministerbilder bei Allstem und Sekt vrabtmolönng unsersr AorUnvr Svbrtttlotknng Berlin, 12. Mai. Das preußische Kabinett halbe» schlossen, in Zukunft jede Teilnahme an Gastlichkeiten, Fest banketten usw. abzusagen, wenn die Gastgeber nicht vorher das Versprechen abgeben, daß die Minister nicht beim Esten photographiert werden. Offenbar ist dieser Beschluß vor allem auf den Druck der sozialdemokratischen Minister im Preußen, kabiuett zurückzuführen, die insbesondere der kommunistischen Opposition eine gute Propaganda mit Bildern, wo sie als „ehemalige Proletarier" bei Wein und Sekt festgehalten sind, nicht gönnen. Auch das Reichskabinett will sich tu ahn- ltchcm Sinne wie das preußische festlegen. Dü Rettung ter KMutuftrte Vienenburgs Teilweise Wiedemusnahme der Arbeit - Schacht m wird gegen Schacht n abgedammt Atgonor vralitborlotit ckor „vroocknor dlavbrtclitnu" Vienenburg, 12. Mai. Der Optimismus hinsichtlich des Schicksals der Kaltgruben von Vienenburg, der am Sonn abend nach den letzten Feststellungen der Sachverständigen sich zeigte, ist am heutigen Montag äußerlich dadurch zum Ausdruck gekommen, daß heute morgen ein Teil der Beleg schaft von Schacht 8 wieder etngefahren ist, um zunächst außer der Wiederaufnahme der Förderung auch die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Ueber diese Arbeiten hat die Direktion der Preußag in einem Schreiben an den Lanbrat des Kreises GoSlar Aufschluß gegeben. Darin heißt es, baß man zunächst versuchen wird, bas Schachtfeld des RöhrigfchachteS (Schacht 8) gegen das des Schachtes 2 in Höhe der vierten Hauptsohle abzudämmen, und zwar soll dieser Schacht bis unterhalb der vierten Sohle zugeschüttet und durch starke Mauerpfropfen abgedtchtct werden. Für den Fall, daß es gelingt, dies durchzuführen, soll aus der vierten Hauptsohle wieder die Förderung in Angriff genommen werden, so daß in mäßigem Umfang« der Betrieb sowohl in den Groben wie in der Kalisalzsabrik wieder aus genommen «erden kan». Die Zahl der zunächst bet den Sichcrungsmaßnahmen be schäftigten Arbeiter soll 100 bis 150 betragen, und nach Beendi gung dieser Arbeiten hofft man, etwa 200 Mann, also etwa die Hälfte der Belegschaft, wetterbefchästtgen zu können. Der Röhrtglchacht, der erst unlängst ferttggestellt wurde, ist einer der modernsten Kaltschächte in Deutschland. Bezüglich der Schächte l und II will man zunächst weiter abwarten, wir sich die Situation gestaltet. Entgegen anderslautenden Nach richten ist das Wasser in den letzten Tagen nicht wieder ge stiegen, vielmehr, wenn auch in verhältnismäßig geringem Grade, zurückgegangen. Definitiv steht jetzt fest, daß es sich um eine« Einbruch der Oker handelte» die völlig versiegt ist. In erster Linie wird es sich also darum handeln, diese- Harzflüßchen umzuletten und ihm eine neue Etnflußmündung zu verschaffen. Erst wenn ein weiterer Zufluß endgültig ver hindert ist, kann man daran denken, mit Kreiselpumpen an die Entleerung der Schächte zu gehen. Dabet sind aber neue Schmierigkeiten zu erwarten. Man weiß vorläufig noch nicht, wohin man bann die riesigen Mengen von Salzlauge letten soll. Sie gleich an Ort und Stelle in die Oker abzulciten, ist ausgeschlossen, weil dadurch erheblicher Schaden angerichtct werden würde. Als vor einigen Jahren die Zeche Asse bei Wolfenbüttel einen ähnlichen Wasteretnbruch erlitt» entschloß man sich zur Anlage einer viele Kilometer langen Rohrleitung, die die ausgepumpte Salzlauge hinter Braun- fchwetg in die Oker leitete, wo dieser Fluß schon eine Größe hat, daß ein Schaben nicht mehr zu befürchten wäre. Die riesigen Erdscnkungen und Kraterbildungen bei Vienenburg waren am gestrigen Sonntag bas Ziel einer wahren Völker wanderung. Taufende waren herbetgeetlt, um die angertchtet« Zerstörungen « sehe».