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Dresdner Nachrichten : 10.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-10
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1884
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-kacht-Tellgrmrr« am «apfv K»iro. DerLommand «on Slntttt meldet, di« E nilon sei in verzweifelt« Lage und Kerbe Hungers. EtnAus- sall würde lediglich die Nie- dermeveluna durch den ,^md zur Folge haben. Don Gua« kim aus ist Hill« unmöglich wegen des meuterischen Gerste» der ««»„tischen Truppen, weil der Feind Guatim von der Landseite au» «inschließt. « Tageblatt für MM. Mniallmg. -esMrmlletr. Wlserknil-t. IrmdeMlle. Nr. U (Allst.) u.L»» («ruft.) Zierat» werde» «irtentu dl« Rachm. » Uhr «na «annw-e U« Mtlia«» t» Udr, I» N-llsiedi: »e-t« E>,fter«i«I, » nur «n Wochrnla»»« dt» «,<»m » Uhr. — Dl» «»nwÜtae Ü«M» zetle <cn. S Sildrn) IS <>>, Unter iiingct-nLI dir steil« 00 Pta. tiine Garinttr tur »»« ntchst rägtae Urtchetne» der Inserat« wird nicht gereden- »urivartt,« Jnlertton» - Luttrdae werden nur,eaen Prime« r««»»- statztnnß durch vrietinartcn oder Von«>n»ahluna anaenomme». — Acht Silben losten td PIg. Inserate für die Montag« > Äummer oder lUtch eitlem Iesitaae die PetUtkil« A> Pt,. ,en««me«. t» Udr fu88doävn-K>Lnr-l.Lelr »«ruoliln», „rort teoc>t»e»a, »tL»»»» ?»drili»t Owrl V1»«Ivin»u», ilt»«»a»i H»rlen»tr»»»» S1 »»i Lm»N«»»Ir»»»« 1». d«»»l»>tti Uelnrlcdetr»»»« ttitnit UllrUtr). Vrvdüou, üevstr»»»« 2t), I. l. i,»»»e«»-k»p«ilt>»» Nie »U» 2»i«ulL«a. U. Ii>»»terdlll«»-r«rk»»r kiir di» vr»»>iu,r IN. Nir»ete»-e»»trol« ni>i«r eiarunU». IV. UoU»«t>»» ier 8,ek». I.»naee>»ller>«. jj^Wii^!LSbi!SL^L-SLSÄ--SL-SLs«siba--r<-s«srWr!W ISLKnIvllM kllttwvlljs » 8»olu>«a. <- », N»»edl»»»-Iu«olear- dj N erllmel»t«r»»«d»le. — Vonwtorriadt krvi. — deüui« loMiu« lülssItkn-Ksrclkrabs für Herr«» «n<l Dilineii i» xMter bei siieriisllsttzr LkiilAlme vmpkodlt ^rLU üvrtklb 8tl'6U8, 3 gff088k Üi'Ul!si'gL88e 3. kliulrMedo Ltzstorxuu^ lliUllr ruikivLrtü. Nr. 41. 2S. Zahrgaa-. LuNage: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 10. Februar: Auffrischender Südwcilwind. zu- nclu ende Bewölk., leine oder gelinge Niederickl.. Temp. wärmer. Dresden, 1884. Sonntag, IV.Febrnnr. »erantworINchec «rdakteur Mr Pdli1))chkÄ vr. «mit «tered i» Trerden. Hofprediger vr. Stöcker mags anfangen, wie er will — recht- niachen kann er» den Liberalen doch nicht. Bei den breit aus- gesoonncnen Debatten des preußischen Abgeordnetenhauses Uber das Kulmsdepartement und namentlich die Universitäten enthielt er sich das Wort zu nehmen. Aha! ging daS Geflüster durch die liberal- fortschrittliche Presse. Stöckern haben seine konservativen Partei genossen ein Papagenoschloß vor den Mund gelegt, er darf nicht reden, da ihm voriges Jahr Prof. Birchow ganz gehörig beim geleuchtet bat. Bei einem späteren Kapitel des Untcrrichtswcsens, dem über die Fortbildungsschulen, bricht endlich I)r. Stöcker sein Schweigen und setzt glücklich einen Antrag durch, wornach der Sonntags-Unterricht in den Fortbildungsschulen nicht mcbr in den Stunden des Hauptgottesdienstes ertbeilt werden solle. Ob dieses Sieges muß er sich natürlich die üblichen Annehmlichkeiten sagen lasten. Kann man's denn einem Geistlichen verdenken, wenn er verlangt, daß der Heranwachsenden Jugend nicht von Ctaatswrgen der Besuch des Gottesdienstes unmöglich gemacht werde? Es ist uns sehr zw.sfelhast, ob deshain künftig viele der jungen Leute in die Kirche gehen werden. Wenn aber regelmäßig der Fortbildungs-Unterricht 'm die Gottesdienststundcn fällt, dann entsiemdct er die Jugend systematisch der Sonntagsscier. ES ist schließlich nur eine Sache '«er Einrichtung, die betrestenden Schulstunden so zu legen, daß sie nicht mit der Kirche collidircn. Wenn in Sachsen die Landgemeinden die Ständeversammiung mit Klagen über die Fortbildungsschulen bestürmen, so kann man das mit ihr« Mittellosigkeit entschuldigen. ILenn aber, wie der preußische Kultusminister v. Goßier bemertte, «ir die großen Städte sich anders einzurichten und die Jortbildungs- -unden auf die kirchcnsrcie Zeit zu legen haben, warum soll man die jetzige Rücksichtslosigkeit gegen die SonntagSseier aufrecht erhalten? Staat und Gesellschaft haben sich überhaupt daran gewöhnt, die unentbehrliche Sonntagsruhe aus ein unauSkömmliches Maß zu beschränken. Zahllose Behörden, Fabrikanten und Hand werk« haben die Unsitte der SonntagSarbeit bei sich einreißen lasten und glauben nun nickt mehr ohne sie auskommen zu können. Nichts schädigt aber unsere sozialen, namentlich die familiären Berhäitniffe so sehr als Liese Unsitte der SonntagSarbeit. Der Staat konnte dem Volke eine sehr große Wobithat erweisen, wenn er ein strenges Verbot der SonntagSarbeit erließe. Nur diejenigen Arbeiten sollten anr Sonntage erlaubt sein, die nothwendig und unentbehrlich sind für den Gottesdienst, die geistige und körperliche Erholung dcS Volkes in Brldung-anstalten, in Vergnügungsstätten, vor Allem in der Natur. Verlege man nöthigensallS den Fortbildung-Unterricht auf den Werkeltag. Dahin wird man ebenso komme» wie auf den NormalarbeitStag I Von selbst machen sich freitich solche Reformen nickt. Wir Deutschen sind zu sehr gewöhnt. unS von den Vorschriften der Gesetze leiten zu lasten, als daß je eine wirkliche Besserung der Sonntagsfeier auf dem Wege freiwilliger Uedrreinkunst erzielt werden könnte. Hier, wie in anderen sozialen Verhältnissen, ist da- direkte Eingreifen und Anordnen des Staates unerläßlich, schon deshalb, daß den Sozialdemokraten nicht das Verdienst einer durch- greisenden Sonntagsruhe Vorbehalten bleibe. Insofern ist es von Werth, daß aus Stöcker's Antrag seitens der Konservativen und des Eentrums ein kleines Stückchen Sonntagsruhe geschaffen werden soll. Der Sonntag gehört zur Einrichtung der sittlichen und natürlichen Wettordnung, wie Tag und Nacht, Sommer und Winter. Aus die Dauer kann kein Mensch den Sonntag als Ruhetag entbehren, ebensowenig wie die Nachtruhe, oder er geht körperlich wie geistig rückwärts. Alle Anstrengungen der Engländer sind aus die Behauptung Suakims, eine- der bedeutendsten Häfen im Rothen Meere, ge richtet. England traut den Aufständischen die Kühnheit zu, diesen unter dem Schutze englischer Kriegsschiffe gelegenen, festen Platz anzugretsen. Nack den kläglichen Hil,Sder>e,chcn Baker Pascha's taugt der ihm verbliebene Rest egyptischer Truppen nicht einmal begünstigen den Polizisten seine ,. ^ und Kbartum gelegenen Befestigungen von Sin! Besatzung verlassen, da sie völlig a 1. der Spione. Die auf dem Wege zwischen Suatim 7' . ^ »tat wurden von der „tischen Besatzung verlassen, da sie völlig ausgchunacrt war. Ihr Kommandant. der den gleichen Namen wie der Dicekönig, Tewfik, führt, suchte sich nach Suatim durchzuschlagen, wurde aber von den Aufständischen umzingelt und mit seiner Schaar bis auf den letzten Man» niedergemacht. Damit ist die Verbindung von der Meeresküste mit Berber am Nil total abgeschni-ten. Der Fanatismus der muselmännischen Wett entstammt sich immer be- Bolitik Gladstone's. Er bat den dem Sultan, dann dem droblich«. Dank der unsinnigen deute, wenig mehr als ein gewistenioies Haichen nach Popularität, seiest um den Preis einer schweren Enttäuschung, die den hilfs bedürftigen Arbeitern damit bereitet wird. „Nichts für die Noth- leidcnven thun," ries ein Deputirter aus, „ist eine schlechte Politik." „Eine nach schlechtere Politik." wurde ihm schlagfertig entgegnet, „ist cs. sich den Schein zu geben als wenn man Etwas thun wollte und es doch nicht z» thun. Trotzdem entschied sich die Kammer- mehrbeit für die Einsetzung eincü Untersuchungs-Ausschusses aus Furcht, daß viele Republikaner bei den bevorstehenden Neuwahlen nicht mehr die Stimmen der Arbeiter «batten w rde». DieBona- vartisten und Ronalisten sind natürlich für allgemein gehaltene Untcrsttchnngc» über den Nothstand. um sich als Erretter der Menschheit ousgebcn zu könne». Sie »nächten im trüben Wasser der sozialen Agitation fischen, ein in Frankreich stets erfolgreiches Spiel. Sie setzte» aber die Wahl keines einzigen Mitgliedes aus ihrer Mitte in den Ausschuß durch ; derselbe besteht vielmehr auS 35 Anhängern der jetzigen Regierung und 0 Radikalen. Bon den AusreizungSküirsten der letzteren lieserte Abg. Clämenccau eine Probe, indem er ausrief: „Der Staat ist stets bereit seine ganze Krait zu Gunsten der Unterdrücker gegen die Unterdrückten zu mißbrauchen." Diel anders hätte ein Anarchist auch nicht reden können. Da nun der Ausschuß überwiegend ans Anhängern der Regierung zuiammen- gcietzt ist, wird sichü «proben wieweit dieselbe belähigt ist, praktisch ausführbare soziale Reformen rnö Werk zu setzen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 9. Febr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Der erste Tbeil der Sitzung wurde durch eine Debatte über die Entschädigung der Geistlichen rc. für die Stolgebübren in Anspruch genommen. In dieser Beziehung ist bisher in Preußen nickst viel gesckielrcn. Tie Geistlichen haben einen AuS'all von 6 Procent ihrer Jahreseinnahmen infolge des Civilstandsgesetzcö erlitten, den zwar die Regierung möglichst zu mildern bestrebt ist. doch reichen die ihr hierzu zu Gebote stehenden Fonds bei Weitem nicht dazu aus. Man ist noch immer nicht einig darüber, ob der Staat die Ver pflichtung bade, sür den Ausfall auszukominen. Stöcker meinte, ein Staat, der sür Kunstzwecke Millionen übrig habe, sollte sich hier einer moralischen Verpflichtung nicht entziehen, zumal die Kirche für den Staat arbeite, ür. Windthorst spielte die Angelegenheit aut den Kulturkampf hinüber und beschuldigte den Staat, seine Ver pflichtung gegenüber dem beit. Stuhle nicht erfüllt zu haben. Gleichzeitig erklärte er sich jür Aushebung des CivilstandSgesctzes. Bei den Ausgaben für das Medizmalwejen beschwerten sich die Redner deS Centrums und der Polen über die schlechte Behandlung der barmherzigen Schwestern (Krankenpflegerinnen), Minister von Goßt« stellte in Abrede, daß den Niederlassungen der Schwestern wesentlich« Schwierigkeiten gemacht würden. Bircdaw erklärte, die Krankenpflege sei Sacke der Humanität und nicht der Konfessionen. Windthorst fand es charakteristisch, daß dis.Regierung die sozialen Schäden bekämpfen wolle und doch dir Mittel dazu voHMr^and weise. Für di« Restaurirung der Schloßtirche zu Wittenberg wurde die beantragte Lumme <300,000 Mark als erste Rate) genehmigt, nachdem Dr. Lieb« erklärt, daS Centrum stimine dasür, weil der Staat sür die Erkaltung der Kirchen Sorge zu tragen habe. Berlin. Nachdem mit der Mecklenburg-Lchwerinischen Re- banken theilwcise rege und anziehend. Von deutschen Bahnen ver loren Sstpreußcn l'.e Prozent, auch Marienburger gaben nach. Kastabahnen, darunter Berlin-Dresden, erluhren ebenfalls leichte Rückgänge, während Hainburger Hölzer wurden. Von fremden Bahnen wurden Französin durch Angebot gedrückt. Lcsterreichische Prioritäten waren fest, Bergwerke wenig verändert und still. In dustrien erfuhren vielfach erhebliche Avancen, namentlich auch Brauereien. Nur Baumert!,e lagen im Allgemeinen schwächer. Deutsche Anlagewerthe waren fest, ebenso fremde Renten. Wien» S. yebrnar. Sredli »dS.LO. SiaatSli. SIS.SV. Lombarde» 142.00. Eldetbal—, Nordwcilb. »84.00. MarNiole» W.2ä. Nng.LreLil LVS.dv WelchaIMck. »»«»«iur» ». »t.. s. gebncar. »rrbil Mk',,. SiaLiovaau 260-1«, eom- bardea I20>/«, «0erLoo,e —. Lelierr. Eilbcrrenle —. Pav>ericnle —, S>al««Ier 2AM«. Lesterr. ILoldreme —. ««/, Uns. Boldrcnie —. ??cr Müsse,! —. 80er Rüde» —. S.vriemanletbe —. Neueste linear. Soldanletbr . >. OrienloiUeUii —. Unser. Pavierreme —. Disconw—, üobmer iUoilbardbabnlOl'i«. Mainzer—. Elill. Bor,». 0. gcdruar. lSchlub.i Meine 77.iä, °!nie,»e lvo.Oü. Iiauener 02,0!,, Etaalüdahn 660. Lombarden iilb.oo. do, Priorilüten 202. Laybicr osv. Lcilerr. »olbrenle 60-/«. Schwach, . Zeit Araber würde die Zropbeten Stand gehalten baden: zerrüttet und demoralisirt unter d« Peitsche der englischen Offiziere mußte dieser wirre Laufe von Kamecltreibem und Baum- wollpflanzern unterliegen. Wenn die ToricS im englischen Parla mente nächsten Dienstag daS Mißtrauensvotum gegen daS liberale Ministerium begründen, ko wird Gladftone all« seine Geriebenbeit und Heuchelei ausbieten müssen, um sein so bedrohte» Portefeuille behaupten zu können. Gegen den Willen der Regierung batte die sranzSstsch« Depu- tirten-Kammer beschlossen, einen ÄnSschuß bebus» Untersuchung üb« die wirtdschaftliche Krisis niederzusetzen. Speziell über den Nothstand in Paris soll dieser Ausschuß binnen acht Tagen einen Bericht vorlegrn. Was sollen aus einer Untersuchung gleichzeitig über die aesammte rvirthschastlichc und soziale Lage der Arbeiter, üb« die jetzige Situation der Industrie, de» Handels und deS Ackerbaues schließlich sür praktische Rathschläae herauSkommen können? Welche Kammer der Welt wird Vonckläge entwerfen, > um all die Üebelsiände zu heilen, an denen di» gesaMmte Volks ! wlithschatt leidet? Der darauf gerichtete Antrag deS radikalen Devutirtcn Clömenccau war auch gar nicht ernstlich gemeint. cS > »ar eine argen bte jetzige Regierung geschleuderte Bombe und be-! Berlin-Hamburger Gesellschaft in weitere Verhandlungen «»ge treten. Zwischen den Rcgierungs-Kommisiarien und V ctrelern ver Gesellschaft haben ausführliche Besprechungen und Erörterungen über de» Werth des Unternehinens stattgesunvcn, aus Grund welcher der Gesellschaft nunmehr ein definitives Angebot ein« 16' -prozen- tiaen Rente sür die Aktionäre nebst einer baaren Zuzahlung von 60 Mark pro Aktie gegen Ucliernahme des Unternehmens vom 1. Januar 1885 ab gemacht worden ist. izür die Annahme dieses An erbietens ist seitens der Gesellschaft eine Frist bis zum I. April festgesetzt. Wie». Das bulgarische Kabln« übcrjanvtc der Pforte eine Note, worin die veriohiilicken Absichten des butganschen Knbinels konsiatirt. und um gleiches Entgegenkommen seitens der Pforte ge beten wird. Tie Note führt an, bag zur Bekämvfung des Brigavten- unwcscnS in Lstbutgarien Wacken auS der Landbevölkerung ohne Unterschied des Glaubens organisirt worden seien, daß serncr zur Beschränkung der Auswanderung Muhamedaiicr, den mubame- daniichcn Theologen Befreiung vom Militärdienst cingcräiimt und der Termin, bis zu welchem die unbeweglichen Güter der Muhame- dancr wieder in Besitz genommen werben können, zum dritten und letzten Male bis zum 1. Januar 1885 verlängert worben ist. Paris. Ter Stadtrath beschloß die Ausrechterhaltung der Ponbelle'schen Kehricktordnung bei möglichster Rücksicht aus das In teresse der Lumpensammler. Madrid. Die Staatseinnahmen geben in durchaus befriedigen der Weise ein. so daß für alle Erfordernisse der Verwaltung bis zu Ende des JabreS in ausreichender Weise Vorsorge getrogen ist. AuS sranzötitchen Finanzkreisen ist dem Ministerpräsidenten in sehr entgegenkommender Weise Unterstützung für alle Unternehmungen, welche die Entwickelung der Industrie, sowie d« materiellen Hilfs quellen deS Landes bezwecken, angeboten worden. — Alle Befürch tungen wegen revolutionärer Bewegungen werben wiederholt als unbegründet bezeichnet. Die französische, wie die portugiesische Grenze werden von den bezüglichen Regierungen streng überwacht und die spanischen Flüchtlinge in beiden Ländern internirt. Petersburg. Die „Nmvosti" meldet, daß sich das Projekt bedeutenden Herabsetzung der Grbübrentaxe sür die Schank konzessionen bestätige. Die Regierung «hofft durch Hintanhaitung die Verminderung der Defraudationen und Vermehrung der Ein nahme-Finanzen. Astrachan. Wie vom KaSpischcm Meere her gemeldet wird, löste sich am 4. d. M. AbcndS vom Ufer eine ungeheure Eisscholle ab, auf welcher sich zahlreiche Fischer befanden. Die Scholle trieb bet den. grade herrschenden Sturme ins Meer hinaus und ist man über das Schicksal der Fisch« noch ohne Kunde Kairo Don Süden in Karasko angekommene eingeborene Kaufleute berichten, daß sie Gordon wobl aut vi« Tagereisen von Koroökao begegneten. D»e Drrtdcidigung Suakin'S ist dem Admiral Hcwett aus ckiließiich übertragen; dersube übernahm die höchste Civil- und Militärgewalt. Newnork. Offizielle Berichte melden fortdauerndes Steigen deS Obto. man befürchtet weitere Verheerungen, in Wbeeling sind gegen 10,000 Personen obdachlos. In Pittsburg und Allegbani C»tn fällt daS Wasser. An verschiedenen Orlen sind auch Personen durch die Uebnschwemmung umS Leben gekommen. Die Berliner Börse setzte sehr still aber fest ein. Auch von Wien tagen feste Notirunqen vor. Später trat eine Ab- schwäcbung ein und der Verkehr blieb bis znm Sckluß e' re Leben. Spekulative Banken waren gut behauptet. Umsatz schwach, Kasta- ein« Lokales und Sächsisches. — Sammtliche .Höfe haben wegen Ablebens der Frau Prinzessin Georg Trauer angelegt. In London uno in Pelereburg beträgt die Hoftrauer 10 Tage. — Die kirchlichen Trauerfeierlichkeiten anläßlich des Todes Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Georg haben nunmehr »Kren definitiven Abschluß gesunden mit der ge,lern 11 Ubr in der katholischen Hoskirche llattgeinndenen eigreifenvcn Tobten- fei«, welch« Ihre Majestäten der König und die Königin, die Fa milie Sr, König!. Hoheit des Prinzen Georg, sowie die zu den Trauerseierlichkeiten hier anwesenden fürstlichen Periöniichleiten und auswärtigen Gesandten, iäminiliche Minister und die oderilen Hos- chargen beiwohnten. Eine große Anzahl Leidtragender hatte sich zu der cinsten Feier eingesunden, insbesondere waren die schwarz verhangenen Emporen einerseits von den Damen der Aristokratie, andererseits von dem Osfizierkorps dicht besetzt. Unter den würde vollen. daS Her; tief erichütternden, zugleich aber versöhnenden Klängen deS Requiem von Eberubini celebrirle der Hochw. Bischof Berne«, unter Leitung der Bicare Buck und Dreßner. umgeben von einer großen Anzabl Geistlichen. unter denen sich auch der Domherr Schaltcka aus Breslau befand, die Exequien in eigener Person. An dem dicht vor dem Hochaltar errichteten» in bestem Kerzenglanz umstrahlten Oustrum cloloris, von dessen schwarzer Umhüllung sich die Familienwappen der hohen Verstorbenen als einziger Schmuck abdoben, nahm v« Biichos iobann die rorgc- schricbenen rituellen Ceremonien vor. Ter Zutritt zu den Trauer- teierlichkeiten war dem Puolitum vollständig sreigegeden und so zeigte sich der majestätische Gottestempel bis auf das letzte Plätz chen. bis auf vre letzte Nische gefüllt. Nicht die sonst gcwohnte Neugierde an den rituellen gottesdienstlichen Verrichtungen zog die Meng« «n die Tratte der erhebenden Feier, es war vielmehr der Drang Hunderter und Aberhundertec net uno innra füb^ndcr Herzen, die gekommen waren, uni ihre »»geheuchelte Tlieilnahme- an dein Schicksale der edle» Herzogin an dieser geweihten Stätte kundzugebcn. — Der pens. Obergendarm Reiner in Auerbach erhielt das Albrechtskreuz. — Regicrungsrath Nagel. Professor der Geodäsie am diesigen Polytechnikum, ward zum Geheimen Regierungsrath ernannt. — Während gest«n Abend Ihre Kanigl. Hob. Frau Prinzessin Georg in die stille Gruft gesenkt wurde, vollzog sich in dem unter Höchstihr« Protection gestandenen Peslalozzntiste eine «mache, tieiernstc Feier. Im Belsaale der Anstalt, in welchem Ihre Königl.Hob. in blühendster Gesundheit genau zu derselben Stunde vor 7 Wochen die fröhlichen Weiknachtsttever der Zöglinge unter dem strahlenden Christbaume angehört, lauschten die Knaben bei geöffneten Fenstern in stiller Wehmut!, dem Tovtengeläute um die hohe Verklärte, das ernst über die Stadt dahinzog. Die trauernden Zöglinge sangen nun ihrer geliebten Fürstlichen Wodlthüterin das letzte Slerbelied und mit Thronen in den Augen vergegenwärtigten sie sich die freundlichen Worte, welche die Hobe Wobllbäteri» in ihr« gewohnten Huld Jeden, von ihnen gespendet. Diese letzten Worte werden Allen eine unvergeßliche Erinnerung bleiben. — Uebcr das sür Dresdens ganze Entwickelung so bedeutsame Projekt eines Neubaues der Kunilatadnme bat Prol. LipsiuS einige Erläuterungen ausgestellt, die wir der dringenden Beachtung Aller empfehlen, die sich für die Gestaltung der.-zutunst Dresdens mteressiren. Mit überzeugenden Gründe» legt in dem von uns auf Seite 9 unseres Blattes zum Abdluck gebrachien Artikel Pros. LipsiuS dar, daß das Akademieprojckt völlig unabhängig ist von dem Zeug- kausproiekte. wie den Plänen über Verwerttumg deS müilärsiska- lischeu 'Areals in der Neustadt und dem Ringüraßenprojckte. Nur day Verlangen, an Seite des so gediegenen Vorschlags von LipsiuS selbst ein «nslweilen in der Ta'che mrückgelaffenes Bauprojett zu empfehlen, kann der im Jntereffe Gelammt - Dresdens gelegenen Verwirklichung des Akademie-Neubaues Steine m den Weg legen. — Mitte voriger Woche ist jämmtlichen Abgeordneten der 2. Kamm« abermals mittelst der Post eine Nummer des verbotenen, in Zürich «icheinendcn Blatte- ,,Der Soz»aldemokrat" zu« gegangen. Diese Nummer enthält einen Angriff aus dir Cbre eines Mitgliedes der 2. Kammer, indem in ichamlot« Entstellung sein Privatleben angegriffen wuidr. Wie wir hören, liegt der Erzählung Rachsucht zu Grunde, weil der belr, Abgeordnete den Sozialdemo kraten unbequem geworden war. Die Adressen der Couverte, in denen jene Nummern den Abgeordneten zugeichickt worden sind, waren kalkig,aplmche Meisterstücke; nur ein erfahrener Schrifttünüler hat diese Zrerichrift liefern können. — Der Bezirksausschuß d« Kgl. Amtsbauptmannschast DreSden Neuftadt bewilligte in gestriger Sitzung zunächst die nach gesuchten Conccssionen an die Petenten Grimmer ,n Gruna (Ucber- traaung), MöbiuS in Grünberg (Gasthotgerechtsame) und Kramer in Kötz'chcnbroda (Bramftiveinschank) und Marie verw. Lötzsch in Alasewitz (Uebertragung), während man die beiden Gesuche Kurz- reuter'S und Schröder'- in Effenberg um Concession zur Errichtung ein« Restauration an der dortigen Baknbots-Haltestelle vorläufig »blebnte mit Rücksicht auf die Zweffeihattrgkeit der Bedürtninsrage. Einen abweisenden Bescheid erfuhren auch die ConcciflonS-Geiuche Opitz in Rcicbenderg und des BadebesttzerS Scbönstädt in Lange- brück. Nach Erledigung mehrerer Disniei»t»atio»en genehmigt daS Kollegium «ne geringe Gehaltserhöhung der Gemcindevorstände ur Weiß« Hirsch und Loichwitz. sowie die Wanderung des Abgaben« Regulativs für Groß- und Kleindobritz und Pillnrtz, sowie daS Anlagen - Regulativ für Niederlößnitz. Aus daS Gesuch der Ge meinden Naundorf und Zitzichewig um Bestätigung ihres Gemeinbe- ratkö-BclchluffeS, wonach dort dre Namen der struerrestantcn in den Schankstätten auSgekängt und denselben der Genuß von Bier u. s. w, verboten werden solle, entscheidet das Kollegium dahin, in Rücksicht daraus, dak diese Frage zur Zei: Gegenstand höherer Er- örtcrungcn (im Landtage) bilde, zunächst noch eines Beschlüsse»
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