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Dresdner Nachrichten : 03.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-07
- Tag 1873-07-03
-
Monat
1873-07
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1873
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«W»zt ft«, üiartenstrase I». «bin» «»«mltprel» viertelt«»»- lich »V, N>r., »irrq dt, Post « «,r. Stiueln« Nummem l M,r. Luslage: »l,000 Sj-mpl. Für die Nllckgade einge« sandier MaiiuscrtPle Macht sich die Rebaclto» »Nicht Verdi,idltch. Znsernten-Annalnne «ul» Vogler in Hamburg. Ber lin, Wien, Leipzig, Basel vrealau, Frankfurt a, M. — Lu«. bd»e« in Berlin, Leipzig, Wien, Hamburg, Frankfurt a. M,, Mün chen — Vaud« L st», in Frankfurt a, M. — kr. Voigt in lldemnitz, — ll»- VM, Veiitt», kultier « st«, tn Part«. Tageblatt für Unterhaltang und Geschästsverkehr. Druck und Sigenthum der HerausgÄber: Liepfch ör Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Äulms Viekchardt. ftnterale werden Morten- «rage ru angenommen bis Ab. 6 Ukr. ^ouniaaS dt» Mittag« upr, Sn lkieuitabt: »rot« «loücr» aaise ü bii Abd, d I!l,r. Der Raum rtner <>n fpaUiaen PciilzeNe toiul li Pt», itiugeiaut! öle Zeile» Ngr. «ine iLaraiilie tür da» nachii lag« ge Elb', n, nen der Juicrai« wird nicht gegeben, Stuiwanige Annoncen» Aufträge von und unbe- kannten Fermen u, »,-cr- sonen iuserucu wir nur »egen Pränumerando» Zablung durch b rj f» marken oder Poitetnz 4» lttng, n Silbe» luli n I>» Nar, Anaiuärt c können die Zaiilun: ail>> LNi eine DreödnerFir.ua ailioctsen. Die Ezx. Nr: 184. Achtzehnter Jahrgang. Mitredacteui: Dr. Lmtl Stvrsv. Für das Feuilleton: Messen, Lonnerstag, 8. Juli 1873 Polttischcs. Die armen Wiener! Unglück über Unglück verfolgt sic! Erst ist vre Weltausstellung nicht fertig, dann kommt die Thcurung, die alle Minden abschreckt; als dann die Preise civiler werden, haben die Zeitungen wochenlang dies zu verkünden, damit die Fremden end lich erscheinen; hierauf tritt das gesegnete voUswirthschafllichc Ele mentarereigniß ein, das unter dem Namen „Börsenkrach" in allen Sprachen der Welt beleitartikelt wurde; jetzt wieder öffnen sich die Schleußen des Himmels, um die Weltausstellung unter Wasser zu setzen, während der Weltausstellungs-Luftballon seine erste Reise in die höheren Regionen auf eigene Faust unternimmt. Das neueste Malheur aber ist, daß die Wiener Blätter alle Mühe haben, die Schrecken des Wolkenbruches als von ihnen selbst übertrieben dar- lustellcn. Der Luftballon ist in Ungarisch-Altenburg eiugefangen worden und logirt jetzt uni i», Wiener Zeitungs-Deutsch zu schrei ben^ daselbst im Gasthof „zum schwarzen Adler", Die Schäden im Ausstellungsräume werden hurtig reparirt, und schon scherzt das unverwüstliche „Wiener Blut" bei den reizenden Melediecn von Strauß, des Walzerkönigs, alle Sorgen sich aus dem Sinn und von der Stirn, Allgemeiner Jubel regiert auch in den, grünen Steiermark an läßlich des Besuchs, den Kronprinz Rudolf dort abstattet. Der „liebe, liebe Rudolf", wie ihn die deutsche Kaiserin kosend in Penzing be grüßte, wird von seinem Vater durch einige österreichische Kronlän- der auf einen Ausflug geschickt, um dortige Schulanstalten und Fa briken zu besuchen, ein Maria-Theresia-Denkmal einwcihen zu hel fen und einige Fernsichten des Alpengebirges zu besteigen. Wünschen wir dem „lieben, lieben Rudolf", dessen Haupt einst die dornenvolle Krone der Habsburger tragen soll, offene Augen, klaren Blick, mög- glichst wenig Schmeichelreden und viel Vergnügen! Ihn selbst auf seiner Spritzfahrt zu verfolgen, wird man uns gütigst erlassen, denn was jetzt die höchsten und allerhöchsten Herrschaften mit ihren Reisen uns Zeitungsschreiber im Trab halten, das ist ganz unglaublich. Wenn wir von unserem Observatorium auf der Marienstraße in Dresden aus kein Auge von dem Schah von Persien, derzeit in England, verwenden, damit wir cs ja nicht verpassen, wenn er wäh rend einer Feierlichkeit sein Nickerchen macht; wenn unser Ohr un unterbrochen gespannt nach Wien hinhorcht, was die deutsche Kai serin mit dem Kaiser Franz Joseph für herzliche Toaste wechselt, dann lassen wir einen Prinzen, selbst wenn er einmal eine aposto lische Krone sich aufsetzt, ruhig sich Bouquets in Graz überreichen oder die Bergschuhe zur Besteigung der hohen Salve anschnallen. Höchstens stimmen wir lustig in das Gelächter ein, das aus den Kärnthner Alpen über folgenden Erlaß horübertönt, der am vorigen Sonntag von den Kanzeln Klagenfurts verlesen wurde: „Auf die väterliche Verwendung des Fürstbischofs Wiery hat der Papst in gewohnter Herzensgüte für nächsten Freitag anläßlich der Anwesen heit des Kronprinzen für die Stadt Klagenfurt das Fastengebot auf gehoben; indessen muß das Versäumte an einem späterenTage nach- ^geholr werden," ^ Dem Reichskanzler Fürsten Bismarck hat die Düsseldorfer Ge- i «llschaft „Mallasten" ein Diplom als Ehrenmitglied nach Varzin ni^i chgeschickt. Während der Gewaltige, der in seinem Malkasten die Fardc. n hatte, die Landkarten Deutschlands und Frankreichs ganz neu Ul > wloriren, sich des gewiß äußerst zierlich ausgefallenen Düs- seldi er T ^jploms erfreut, setzen seine officiösen Lohnschreiber den Kam» ' mit d erien Eulcnburgern unverdrossen fort, und die Scri- bentcu der Cle -Avalen nehmen die dunkelsten Nuancen auf ihre Pa lette um de- ^ katholischen Bevölkerung das Bild Bismarck's so höl- lensu-warr, wie möglich zu malen. Der Kreuzzeitung aber wird der Zeituiws krieg zwischen BiSmärckern und Eulcnburgern so widerlich, daß oringend beschwört, das Ansehen und die Autorität des kö- nigl M Regiments nicht länger so zu untergraben. In der That nÄ ,en Socialdemocraten und Römlinge ein wahres Gaudium em pfinden, wenn sich die preußischen Minister durch ihre Lcibjourna- /lsten gegenseitig heruntcrputzcn lassen. Die Bischöfe haben von der päpstlichen Curie Briefe und Befehl erhalten, „die Gläubigen" zum eifrigsten Widerstande gegen die Staatsgewalt aufzufordern, da die Stunde der Befreiung bald schlagen werde. In Folge dieser mah nenden Trompetenstöße aus dem Vatikan ruft die römische Presse in Deutschland die Schaaren der Katholiken immer energischer zuin Streite, die Muthigen anfeuernd, die Säumigen lockend, die Furcht samen erschreckend, die Gleichgiltigcn stachelnd. ^ Der Bundesrath hat nunmehr das Münzgcsctz definitiv ange nommen. Berliner Blätter (diese sind bekanntlich über die Politik der sächsischen Negierung stets besser unterrichtet als die heimische Presse) erzählen, daß das Königreich Sachsen gegen das Münzgcsctz gestimmt habe, weil dasselbe keine genügende Garantie für die durch die Einziehung des Staatspapiergeldcs berührten finanziellen Interessen Sachsens biete. Ist dies der Fall, so verstehen wir die Haltung unserer Regierung nicht. Es war dann ihre Pflicht, bei der Berathung des MünzgcseheS im Reichstage die sen Punkt zur Sprache zu bringen und in der Debatte des Reichs tags zu suchen das Münzgesetz so zu gestalten, daß cs die finanziellen Interessen Sachsens nicht schädigt. Hinterdrein aber, ivenn das Münzgesetz mühsam durch den Reichstag geschleppt, eine Einigung zwischen BundeSrath und Reichstag endlich erreicht ist, noch mit einem lahinen Nein! zu kommen, dem der Stempel der Unfruchtbar keit an der Stirn zu lesen ist, das ist, na — wir wollen es behut same, vorsichtige, königlich sächsische Schmirgeltuchpolitik nennen! Sonst ist aus dem Deutschen Reiche wenig zu melden. Die klassische Stadt Weimar ist um eine Curiosität ärmer geworden: sie war bisher die einzige deutsche Residenz, in der sich ein Zuchthaus befand, wie es schon ein altes Jenenser Lied besingt: Weimar, daS den Schiller und den Göthe hat Und ein Zuchthaus mitten i» der Stadt. -seht sind die grofiherzoglichen Züchtlinge aus Ilm-Athen entkernt und kraft einer Staatsconvention in das koburgische Zuchthaus Tonna untergebracht. Diese thüringischen Zwergstaaten, das wahre Hecknest des deutschen National-Liberalismus, sind doch immer die Pfadfinder der deutschen Einheit! Finanziell nicht kräftig genug, ihre» verehrten Spitzbuben, Mördern und Brandstiftern ein vater ländisches Daheim zu gewähren, nehmen sie sich die Heine'schen Verse: O Deutsche, UnS fehlt noch ein NationalmchthauS Und eine gemeinsame Peitsche! zu Herzen und erbauen flugs gemeinsame CorrectionSanstalten, in denen der weimarische Todtschläger mit dem koburg-gothaischen Ur kundenfälscher sich zum Eigarrenspinnen brüderlich zusammenfinden. Wann werden sich diese Zwergstaaten, die nicht leben und nicht sterben können,zu einem athmungssähigen Ganzen zusammenfinden? Muß die Einheit beim Sträfling anfangcn? In diesen trostlosen Zwangseinheitsgedanken erheitert uns nur die Berechnung eines Schlaukopfcs, daß die Russen in dem so stra paziösen Feldzuge gegen Chiwa nach ihren offiziellen Berichten im Ganzen nur — 30 Todte verloren haben. Amen! ihr holden Lügcnmächtc! LoraleS und Sächsisches. — Der Director des Bademusikchors zu Elster, Hilf, hat das Ehrenkreuz und der Gärtner an der Badeanstalt zu Elster, Prohaska, die goldene Medaille des AlbrechtsordcnS erhalten. — Der Rath macht bekannt, daß im hiesigen Cavillergrundstück vor Kurzem wieder ein Hund an der Wuthkrankheit umgckommen ist. Da derselbe aus hiesigem Stadtgebiete stammt, so liegt die Möglichkeit nahe, daß er, ehe er in die Cavillerei gekommen, vielleicht andere Hunde gebissen hat, weshalb der Rath alle hiesigen Hunde besitzer erneut zur möglichst strengen Beobachtung und Beaufsichtig ung ihrer Hunde auffordert. — Wie weit es rastloser Fleiß bringen kann, zeigt ein jetzt in Dresden weilender erblindeter Mann Namens Ehybiorz, Es erinnert derselbe lebhaft an den vor wenigen Jahren in Hamburg verstorbenen Rechenkünstler Dahse, 60' ihm vorgesagte Ziffern zu wiederholen, vor- und rückwärts, eine andere 60zifferige Zahl noch dazuzumerken, beide Größen im Kopfe zu addiren, zu subtrahiren, sie mit einer ein- oder auch zweistelligen Zahl zu multipliciren und zu dividiren, ist chm ein Leichtes». Kubikwurzeln zieht er nach einer ganz eigenen Methode. Schulen, Gesellschaften, die dem ganz bescheiden auf-- tretenden Manne erlauben, seine Kunst zu produciren, erwerben sich ein Gotteslohn, da Chybiorz wegen eines Beinbruchs lange Zeit nichts hat erwerben können. — Unter der Redaction des Herrn Gerichtsamts-Expedienten Dietrich wird vom 1. d, M, eine am 1. und 16. jeden Monats er scheinende Zeitschrift unter dem Titel „Blätter für sächsische Ver waltungspraxis" hier herausgegeben werden, welche die init der Lei tung von Gemeinde-Angelegenheiten betrauten Personen durch Ab druck interessanter Fälle und Entscheidungen (in Gewerbesachen, so weit eS nöthig, auch der abgegebenen Gutachten), spmie Angabe der Verhältnisse, welche bei Beurtheilung der Sache von Wichtigkeit wa ren, ferner durch Abdruck der im „Ccntralblatt für das deutsche Reich" veröffentlichten Grundsätze in den nach dem Gesetze über den Unterstützungswohnsitz zu beurtheilcnden Angelegenheiten, mit den einschlagenden Verhältnissen und der von den entscheidenden Behör den geübten Praxis so viel als thunlich bekannt und vertraut zu machen bezweckt. — Wie wir hören, ist dieser Tage der Äassirer eines hiesigen Bankhauses, ein junger Mann von 10 Jahren, mit einer aus der Kasse seines Prinzipals entnommenen Summe von ZOOOTHlrn. flüch tig geworden, — Vor 5 Monaten war ein Commis Namens Reinwarth mit einer Summe von 1000 Thalem, die er seinem hiesigen Prin zipale unterschlagen hatte, durchgegangcn; es ist die steckbriefliche Verfolgung desselben aber bis jetzt erfolglos geblieben. Jetzt lesen wir, daß dieser Reinwarth neuerdings auch von Baiern aus steck brieflich verfolgt wird, weil er zu Anfang vorigen Monats in Mün chen ausgetreten, von dort aber nach Entwendung eines Betrags von 1400 Gulden plötzlich verschwunden ist, — Die Herren Gastwirthe und Restaurateure mögen aus ihrer Hut sein! Zwei Nächte hinter einander, vom Montag zum Diens tag und vom Dienstag zur Mittwoch, haben sich Diebe in die Re- staurations-Localitätcn Zahnsgasse 18, Allmarkt 22 und Äreuz- straße 11 eingcschlichen, um die in der Bicrausgabe befindlichen Eassen zu bestehlen. Sie haben die betreffenden Schubkästen ausge- brochcn, aber in allen Fällen nur sehr wenig Geld vorgesundcn. — Recht ungebetene Gäste trieben in aufdringlichster Weise schon wochenlang in einem Grundstück der Lößnitz ihr räuberisches Thun. Es hatte eine Marderfamilie den Geslügelbestand der Be sitzung so ziemlich aufgeräumt. Alles Nachdenken, wer diese frechen Gäste und wo dieselben ihr Asyl aufgcschlagen, sollte durch Zufall vo» einem das Grundstück mitbewohnenden Herrn gefunden werden. Durch ein Scharren aufmerksam gemacht, fand man den Aufenthalt der Eindringlinge unter einer steinernen Veranda, Nachdem vor sichtig eine Diele derselben geöffnet und eingeschüttetes Pulver, da alles Lärme» die Thiere nicht zum Ausgauge zwang, angczündet wurde, erschienen zwei alte Marder. Zwei sichere Schüsse in den Kopf von geübter Hand tödteten die Thiere unmittelbar am Aus gange. Die vier schon großen hoffnungsvollen Nachkommen wur de», da dieselben nicht zum Ausgehen Veranlassung fanden, von dem Kutscher, wenn auch nicht in waidgerechjcr Art, auf einem Knaul erschossen und somit an der Marderfamilie das viclvergossene Hühnerblut durch Hühncrschrot gerächt, — Gestern Vormittag ist auf Neustädter Seite zwischen der Angustus- und Marienbrücke ein nur mit Hemd und Rock bekleide ter weiblicher Leichnam angeschwommen und bei der Aufhebung, als der jenes Dienstmädchens vom Linckeschen Bade recognoscirt worden, welches seit Sonntag früh vermißt wird und besten Sach.a man an jenem Morgen in der Gegend des Linckeschen Bades am Ufer der Elbe gesunden hatte. — In seiner Wohnung im Souterrain eines Hauses der Grünestraße ist gestern Vormittag ein in seinen Verhältnissen zürück- gekommener und dem Trünke ergebener Handarbeiter erhängt aus- gcfundcn worden, — Bei der großen Beliebweit, welkste sich in der letzkcrnZcit gute österreichische Eisenbabn-Prioritätcn zu Capitalsanlagen zu erfreuen haben, dürste es von Jnterene sein, aut folgenden in der Berl. Börsenztg. enthaltenenArtikel hinaewiescn iu werten, wel cher die Verschiedenheit in den jetzigen Eonrdnotirungcn der drei Emissionen der Kronprinz-Rudolphbahn-Piiorltilcn bespricht und diese Coursunterschiete der einzelnen Emissionen, wie es uns scheint, mit aller Begründung als vollkommen ungerechtfertigt erklärt. Die Berl. Börsenztg. schreibt darüber wörtlich: DicBcr- schietcnheit der Eoursc der Prioritäten derKronprinz-RutolpstS- Bahu ist eine Anomalie, Sämmlliche Prioritäten der I,, II, und III. Emission haben genau dieselbe Sicherbcik, indem die Ru dow, sbabn die eine Halste teS Aiilagccapitals in Prioritäten, die andere Halste in Aktien anSgcgcbcn hat. Ebenso wie RudolpstS- bahn-Aktien der verschiedenen Sektionen mir einen Eourswcrth haben, so ist dies auch bei den Prioritäten der Fall. Ein kleiner Unterschieb findet nur in dcrAmortiiation statt, indem dieAmor- tisation bei den einzelnen Emissionen um einige Jabre verschieden ist, doch ist hier höchstens ei» EourSnnterichicd von ', pEt. zu statuiren. Wenn, wie gestern, die Priorit ten tcr I. Emission B/s pCt. höher als die tcr Ul. Emission bezahlt werken, io ist dies ganz ungerechtfertigt. Demnach dürften die sehr bcli.vt ge wesenen .Kronvrinz-Riitoivbsbahii-Priorltätcu jci-t bei Oaj üaio- Aiilagcn besonderer Berücksichtigung wertst sein. — In der gestrigen auucrordcntltchen Gencra > versa m m - lung der E stcmu itz - A u e - A d o r > c r E iicnbastn - Ge sellschaft, welkste den abtrctendcn AuffichlSraw vc, Akklama. lion wieder wählte, gab Finanzratst Schicken, Vorsitzer der der Tirection, erwünschte Auttlärunacn iiber die gcschäsiim e und finanzielle Lage des Untcrncl mcnö, wodurch die vie! ach Verb:ei- toten ungünstigen Gerüchte über die Ausgabe desselben g:,:„ mt widerlegt wurccn. Gegenwärtig ist bereits dcr drille Tstcll tcr WMeilen langen Strecke genehmigt, und dürste die Erpropriation bis Michaelis d. I. überall vollendet sein, Tic noch völlig un berührten Gelter liegen tstciitz in der Slaatscastc, tstcils find sic bei den für die Gesellichast iungirenden Banken dcvonin. Was die mchr-ach tendenziös besprochene -Auflösung des EoniottiumS sür die Stammaktien betrifft, so war dieselbe w'neu und formell durch den bis Ente Juni d. I. laufenden Eontracr bedingt, cs ist aber sofort ein ans den meisten wüsteren Miigliedern bestehen des neneö Eonsortinm gebildet worden, und sind dic Eui-astlungen auch von Denen pünktlich geleistet norden, weiche aus private» Gründe» ihren Anthei! zur freien Beringung stcrausge-ogen staben. Sollte der Cours durch partielle Begebung zeitweilig gedrückt werden, so hat das aus die Bonität des Unternehmens ganz und gar keinen ungünstigen Einfluß. - Die diesjährige ordentliche Gencralbelsaimniung der Ko ni g st e i n e r P a p i e r s a b r i k genehmigte die Amnabme von Darlehnen in Höhe bis zu 50,000 Thalcrn zur weiteren -Aus stattung der Fabrik. — In der ersten ordentlichen Generalversammlung derKlei n opitzerStelnkol'len bau.Actien ge sell- scha ft wurde den coursirenden ungünstigen Gerückste» über die Lage des Unternehmens durch Bortrag eines, mit Bemerkungen von B. v. Eotta'ö eigener Hand versehenen, technischen Gut achtens über das Oberhcrmsdorfer Revier zu begegnen versucht. Dasselbe berührt das Klcinopitzer Terrain insoweit günstig, als letzteres unmittelbar an jenes angrenzt, weiches alter Wastrichein lichtest nach kohlenstihrend sein soll. Gegen die irregefübrten Restanten soll möglichst schonend verfahren und die Präclüsion der Actien, ans welche bis Enke Juli die rückständigen Einzahl- imgen mit Verzugszinsen unter Wegfall der Eonvcntionalstrafe erfolgt sind, wieder aufgehoben werden. Dcr nächsten außer ordentlichen Generalversammlung, welche binnen 4 Monaten stattfinden soll, wird ein neuer Statuten - Entwurf vergelegt werden. - Die dritte ordentliche General - Bersaminlun g der S a ch s I s cst e n H o I z i n d u st r i e - G c s c l l s äst a f t zu R a st c - nau genehmigte die Bcrtstcilung von 7 Prozent vom I, Juli c. ab bei Job. C. Serbe hier zahlbarer Dividente und beschloß wei tere Emission von 50,0»tt Thlr, Actien zum Eouric von M, deren vollstänoigc Zeichnung und mindestens lO Prozent Ein zahlung bereits sestgestcllt werden konnte. Ein für die Gest ll- icstast ungünstiger Druckfehler wurde dadin rcktifststt, daß der Mehriimsatz in den ersten Monaten dieses Jastrcd »ich! übkrhaupt, sondern monatlich im Durchschnitt 2!'!r, stctragcn stabe. -An Stclle des jetzigen bcratstenten Direktor, Ir, Router) ist On Herr Klelnaii zum Betriebsdirektor gewählt worden. Die Wal len führten zur Wiederwahl deS ausschcidendcu Vorsitzenden O, Scebe in ton Berwaltungsrath und von F-r. Reuter, Bürger meister Russin! - Tharandt und Kaufmann Weimar ln den Aw- sichtSrath. Leipzig, 1, Juli, Einer der Hauptmatadorc unserer „Jnsulanerricge", das Gcnieindcrathsmitglied Sparig aus Reudnitz, ist zum Candidaten der Nationailiberalen im 24. sächsischen Land- tagswahlbczirk aufgestellt worden. Man soll diese Gesellschaft nicht unterschätzen; ihr gehört auch unser Polizcidirector Rüger als Ehren mitglied an. Ob die Fortschrittspartei oder die Eonservativen gegen Herrn Sparig einen Candidaten auistcllen werden, isi noch ungewiß. An Stelle des Klempnermcister Häckel, welcher eine Wiederwahl in den Landtag entschieden abgclehnt hat, ist dcr Ndlatus des Vulgc- Directors Naescr, der Zinngicßer Krause in Aussicht genommen worden. An einem guten Mundwerk fehlt es ihm nicht. Der auch bei der Dresdner StadtrathSwahl in Frage gekommene Bürger meister Peucker aus Meerane hat vor einigen Wochen hier wegen dcr zu besetzenden besoldeten RathSstellc bei den Stadtverordneten seine Frackvisiten gemacht. Advoeat Ludwig scheint neuerdings weniger Chancen zu haben, während jetzt Schuldirektor Or Panitz mehrfach als künftiger Stadtrath ins Auge gefaßt wird. Viele sind berufe», aber nur Wenige nuserwählt! — Die Insulanerriege, der ein so großes Heil widerfahren ist, daß einer ihrer Hauptspaßvoge! sür dui Landtag in Aussicht genommen ist, feierte diese Schicks,stsfiigung durch Anschlägen eines grümveißen Plakats an den Säulen, worauf eine „Einladung zum Abonnement auf die vom !, Juli an erschei nende Sächsische Zeitung, vinculirtes Musteramtsblatt", zu lesen war. Gleichzeitig ist in grünem Druck auf schmuhig-grauem Insu laner-Papier eine witz- und geistlose -Nummer dieser angeblich säch-
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