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Schönburger Tageblatt Erichen! täglich mit Ausn«hme der Lage »«- Sonn- und Festtagen. L-mahm» von Inserate« für die nächster- -einend» Rnmmer biSBormittag« >/.11 Uhr. »er «bounementsprei« beträgt vierteljähr- ich 1 Mk. SO Pf. Ltnzelne Nr». 10 Pf. z«s««te pro Seile 10 Pf., für «Swärt»1b Ps. Tatellarischer Satz wird doppelt berechnet. und Waldenburger Ameizer. Filialen: in Altstedtwaldenbnrg bei Herr« Otto Förster; in Lallenberg bei Hrn.Etrxmvi. Wirker Fr. Herm. Richter: in Lanfmige» t» Herrn Fr. J«maschek; in LangenchmSdors b« Herrn H. Stiegler: in Penig bei Herrn Ml- Helm Dahler; in RochSbnrg bei Herr» Pan Zebl; in W olkenburg bei Herrn Henn. Wilde» hat»; in Ziegelheim bei Herrn EdnardKirst«, ^7.7 Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lnnzena«, LichtensteiN'Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamts bezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräun-dorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langer. leuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Dienstag, de« 10. Juli 1906. Bräunsdorf, den 9. Juli 1906. Der Gemeindevorstand nichtelen gebaut haben mag, daß es darum aber noch lange eine neue keine wirklich hoch befähigte Flotte besitzen wird. Tie Schiffe werden da sein, aber nicht die Mannschaft, die diesen schwersten und das der wie fran- schon Dienst meistert. Auch hierfür gebraucht Rußland Generation. Wir haben aber auch in der englischen und in zösischen Kriegs-Marine in der jüngsten Zeit, erst recht nicht in der unermüdlichen Aufopferung. Und ist auch etwas wert! früher Beweise von Massen-Desertionen und Disziplinwidrig, leiten gehabt, wie sie bei uns noch nie vorgekommen sind. Auch in der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat sich Verschiedenes gezeigt, was für dieselben gerade nicht angenehm war. Alles das gibt uns ja noch keinen Anlaß, unsere deutsche Kriegs.Marine zu überschätzen, die Streitmacht anderer Staaten zu Wasser zu unterschätzen, aber wir können so viel sagen, daß unsere Mariners in der Befähigung zum schwersten Dienst und in der Beherrschung desselben von anderen Nationen nicht übertroffen werden, wünsche, daß Sie zur Kenntnis des Lord Mayors bringen, daß mir die Glückwünsche der Bürger von London aus Anlaß der Geburt meines Enkels große Freude bereitet haben. Ich sende dem Lord Mayor wärmsten Tank für seine Botschaft. Ter preußische Landtag hat am Sonnabend seine Arbeiten beendigt. Das Hauptwerk, die Schuko or läge, ist noch in letzter Stunde zustandegckommen, nachdem die Vorlage zwischen dem Herren, und dem Abgeordnetenhause hin und her ge» wandert war. Auf beiden Seiten gab man schließlich in Einzelheiten nach, um dem Ganzen zu dienen. Im Herren- Hause beschäftigte die Schulvorlage die Gemüter am Sonn abend noch lebhaft, aber man beließ es bei der Fassung des Abgeordnetenhauses, nachdem Generalsupcrinlendent Faber den Wert der konfessionellen Erziehung hervorgehoben und Frhr. v. Manteuffel betont hatte, daß man der Vorlage zu stimmen müsse, weil die Sozialdemokratie den Hauptvorteil von der Ablehnung haben würde. Anträge des Herrn von Klitzing, betreffend die Staatszuschüsse und die Patronats stellen, sanden nicht die Mehrheit des Hauses. Eine internationale Aussprache über das Fleischer- gewerbe soll gelegentlich des im Juli kommenden Jahres in Hamburg stattfindenden 30. deutschen Fleischerverbands, tages erfolgen. Die Einladungen dazu ergehen jetzt bereits, um den ausländischen Korporationen Zeit und Gelegenheit zu geben, zu den Gegenständen der Tagesordnung Stellung zu nehmen. Auf dieser stehen folgende Fragen: Welchen hygienischen und sanitären Maßnahmen ist das Fleischer» gewerbe in den verschiedenen Staaten unterworfen? Wie geschieht in diesen die Bekämpfung der Viehseuchen? Welches sind z. Z. die schwersten Mißstände, unter denen das Fleischer- gewerbe in den verschiedenen Staaten leidet? Welche Folgerungen lassen sich aus den aufgeworfenen Fragen für ein internationales Vorgehen ziehen? Die Reichstagsstichwahl in Altena-Iserlohn zwischen dem Zentrumskandidaten und dem der Sozialdemokratie findet morgen Dienstag statt. Am Siege des ersteren ist nach den voraufgegangenen Erklärungen der übrigen bürgerlichen Par teien kaum zu zweifeln. Dagegen ist cS fraglich, ob die Wahl für gültig erklärt werden wird, da bereits gegen die Hauptwahl dem Reichstagsbureau ein Protest zugegangen ist. Wenige Tage später findet die Ersatzwahl in Hagen, dem Wahlkreis des verstorbenen Eugen Richter, statt. Eine allgemeine Amnestie aus Anlaß der Geburt des ersten Enkels unsers Kaisers ist nach Mitteilungen von der- schiedenen Seiten mit Sicherheit zu erwarten. Die Amnestie soll im weitesten Umfange die Vollstreckung von solchen Strafen betreffen, bei denen nicht gleichzeitig aus Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt ist. Die deutsch.evangelische Missionsarbeit sieht am heutigen Montag auf eine 200jährige Wirksamkeit zurück. Am 9. Juli 1706 landeten die ersten deutschen Missionare in dänischen Diensten in Ostindien und pflanzten auf Heid, nischem Boden das christliche Kreuz auf. Die englische Kriegsflotte, welche, 97 Schiffe stark, Kronstadt einen Besuch abstatten will, wird auf der Fahrt dahin einen Abstecher in Lübeck machen und am 23. August dort eintreffen. Zur Untersuchung gegen den Anarchisten Rosenberg wird aus Altona gemeldet, daß der Verhaftete der Kriminal. Polizei seit langer Zeit als einer der gefährlichsten Anar chisten der Tat bekannt ist. Die bisher stattgefundenen Ver- nehmungen haben die schweren Verdachtsgründe, daß Rosen- berg ein Attentat auf unsern Kaiser geplant habe, nicht be- ganzen gewaltigen maritimen Streitmacht wohl nie von einem anderen Staat erreicht werden wird, das deshalb auch sehr unnötigerweise auf die Bemühungen anderer Staaten blickt, sich diejenige Sicherheit zu verleihen, die die Abwehr eines feindlichen Angriffes von der Küste her gewährleistet, hat, wie bekannt, seit verschiedenen Wochen die größten bisher stattgehabten Marine-Manöver veranstaltet, die nicht nur die Gewähr dafür erbringen sollen, daß Großbritanien keine feindliche Flotte und deren Angriff zu fürchten braucht, son dern auch zeigen müssen, daß kein Gegner die Verprovian tierung Englands während eines Seekrieges verhindern kann. Trotz mehrfacher Zwischenfälle, wie sie bei solchen Uebungen unvermeidlich sind, wird behauptet, diese Manöver hätten das ersehnte Resultat nach allen Richtungen hin erbracht, so daß John Bull nun ebenfalls mit vollstem Zuvertrauen singen kann: „Lieb Vaterland, sollst und kannst ruhig sein!" Ein zelheiten werden aus leichtbegreiflichen Gründen natürlich nicht angegeben, aber der Brite ist ein viel zu kühler und besonnener Kopf, als daß er sich trügerischer Weise einer unbegründeten Zuversicht hingeben sollte. Auch der größte englische Chauvinist kann also jetzt überzeugt sein, daß er Deutschland nicht zu fürchten braucht; er hätte davon aller- dings längst die Gewißheit haben können, denn das Deutsche Reich ist nicht so töricht, eine ihm nötige Flotte zum Zweck eines Ueberfalles von London oder eines sonstigen „Husaren streiches" zu bauen. Und von deutscher Seite ist auch kein Wort ähnlich dem des famosen Londoner Marinelords, ge- fallen, der meinte, bevor Deutschland an die Mobilmachung seiner Kriegsmarine in einem kritischen Augenblick würde denken können, wäre diese längst von den Briten in den Grund gebohrt, während zugleich 100,000 Engländer in Schleswig-Holstein gelandet wären. Das waren doch die uns von dem edlen britischen Vetter gegebenen Aussichten! Während man so jenseits des Kanals sich mehr sicherte, hat es bei uns in Deutschland nicht an der Ueberzeugung gemangelt, daß auch wir uns mehr vorschen müßten. Die Gerüchte von einer neuen Marine-Vorlage für den Reichs- tag, die aber sofort entschieden in Abrede gestellt worden sind, entsprangen wohl der Meinung, daß Deutschland ein Uebriges tuen müsse, um gegen alle Möglichkeiten zur See gewappnet zu sein. Man kann in dieser Beziehung anderer Meinung sein, braucht aber darum noch keine andere ehr- liche Ansicht zu schelten. Gewiß ist, daß Marine-Rüstungen heute keine leichte Last mehr darstellen, nicht minder gewiß aber ist, daß die moderne Kriegsmarine zu ihrer rechten Anwendung einen vollendeten, aufopferungsvollen Dienst voraussetzt, der unbedingt der schwerste genannt werden muß. Und daraus folgt, daß es nicht allein genügt, eine gute Marine, das heißt Schiffe, zu haben, die Mannschaft muß vor allen Dingen zur Beherrschung dieses Dienstes, zur lleberwlndung der größten Anstrengungen befähigt sein. Was ein Seekamps bedeutet, haben wir handgreiflich im russisch- japanischen Kriege gesehen; wir haben aus dem Verlauf des selben auch erkannt, welche Folgen erwachsen, wenn der Schiffsbesatzung der rechte Grist fehlt, und wir sehen heute in der Entwickelung der russischen Verhältnisse, wie schwer es ist, den rechten Geist für diesen Dienst zu erziehen, wenn er nicht von vornherein in der Truppe steckt. Noch heute sind die russischen Munärmeutereien am häufigsten unter den Marine-Mannschasten, und so dürfen wir sagen, daß das Zarenreich wohl in fünfzehn bis zwanzig Jahren eine neue, große Kriegsmarine an Stelle der von den Japanern ver- Witteimngsbericht, ausgenommen am 9. Juli, Nachm. 3 Uhr. V,r,«t1erfta«d 766 MW reduziert aus den Meeresspiegel. Therwsmeterkaod -j- 22« 6. Morgens 8 Uhr -f- 18'6. Tiefste Nachttemperatur -f- 15° 6.) Feuchtigkeitt- gehalt der Luft nach Lambrechts Polymetcr 59'/«. Taupunkt -s- 14,» 0. Windrichtung: Nordwest. Niederschlagsmenge in den letzten 48 Stunden bis früh 7 Uhr: 6,, Nam Taber WitterungsanSfichte« sür ven 10. Juli: Wolkig bis halbheiter, Gewitterneigung. Bekanntmachung. Wegen Beschotterung und Abweißung bleibt vom Dienstag, den 10. Juli 1906, die Dorsstraße in Bräunsdorf von Nummer 26 bis 96 sür jeden Fährverkehr gesperrt. Letz terer wird während dieser Zeit über Rußdorf und Kaufungen verwiesen. Politische Run-schau. Deutsches Reich. Tie Nordlandfahrt des Kaisers verläuft programmgemäß. Dazu gehört auch die Begegnung mit dem König von Nor wegen in Drontheim. In Bergen hatte der Kaiser den Eigentümer, einer dort liegenden Dampfjacht zur Tafel geladen. Am Sonntag hatte der Kaiser die angekündigte Begegnung mit dem norwegischen Königspaare in Drontheim. Am Hafen wurde der Kaiser von den norwegischen Behörden empfangen. Abends gaben der König und die Königin dem kaiserlichen Gaste zu Ehren eine Prunktafel im Stiftshause, und die Stadt Drontheim veranstaltete für die deutschen und norwegischen Offiziere ein Fest in der Freimaurerloge. Am heutigen Montag ist ein Ausflug des Kaisers mit dem nor wegischen Königspaar in die Umgebung Drontheims geplant. Nach der Weiterreise des Kaisers verlassen auch König Haakon und Königin Maud Drontheim, um nach Christiani« zurück zukehren. Daß die Begegnung unsres Kaisers mit König Haakon, dem Enkel des unlängst verstorbenen König Chri stians IX. von Dänemark lediglich einen freundschaftlichen Charakter trug und mit Politik nichts zu tun hatte, liegt auf der Hand. Bevor unser Kaiser Bergen verließ, stattete er, wie nachträglich erst bekannt wird, noch der französischen Jacht „Salvator", die Madame Heriote gehört, einen Besuch ab. Wahrscheinlich wird Kaiser Wilhelm Bergen auf der Rückreise noch einmal besuchen. Aus Befehl des Kronprinzen erhielten alle diejenigen Mannschaften der Potsdamer Garde-Artillerie, die im Lust garten am Salutschießen beteiligt waren, je 10 Mark aus- gczahlt. Die Mannschaften vom Lehr-Jnfanterie-Bataillon, die am Geburtstage des ersten kaiserlichen Enkels die Wache hatten, erhielten das gleiche Geschenk. Der Kronprinz ließ es sich nicht nehmen, seinen Neugeborenen persönlich dem Hauspersonal im Marmorpalais zu zeigen. Die Prinzessin Victoria Luise erhielt im Marstall beim Neuen Palais die Kunde, daß sie Tante geworden sei, ergriff daraus einen Henkelkorb und eilte mit den Worten: „Tas muß doch gefeiert werden," in den Weinkeller, um mit verschiedenen Flaschen Champagner zurückzukehren, die sie dem Hauspersonal überreichte, damit dieses auf das Wohl ihres Neffen anstoße. Inzwischen hatte sie sich einen Rosenstrauß winden lassen, mit dem sie dann zur Kronprinzessin fuhr. Der deutsche Botschafter in London teilte dem Lord Mayor folgendes ihm vom Kaiser Wilhelm zugegangene Telegramm mit: Ich Mittwoch, den 11. Juli 1906, Vorm. 10 Uhr sollen im Hirsch zu Altstadtwaldenbnrg, anderwärts gepfändet, eine größere Anzahl Ofenplatten, sogen. Fliesen, meistbietend gegen Barzahlung öffentlich ver steigert werden. Waldenburg, am 9. Juli 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts das. *E8atöeNb«rg, 9. Jult .1906. j nichtelen gebaut hc Das seemächtige Albion, das moderne Alhee, das in seiner