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. Allgemeiner Anzeiger kör die Mi Ane, Aelle. Anerhammn nnd die »«liegenden OWnfieL Vrsteim Mittwoch«, Kreitags u. »«««tag». «bonuem'utSprei» iakl. der 3 wertbvollen Beilagen vierteljihrli» mit Bringerlohn 1 Mk» 80 Pf. durch di« Poft 1 M» 8K Pf. Mil: Deutschem KamMeuötatt, Aute Aeister, Aeitf-tegel. verantmortllüer Redakteur: G«tl Hegemotst« in » ue (Srigedirge). Redaktion u. «rvedition: >»«, vlarktftrafte. AMfßUMßß di, «inlftaltig« ü»r»u«ztil« amtlich« Inserat« 2» Pf. »t« «mmw-ZAW, Reklam«« Pro Z«U« >0 Pf, «I« Poftankalt«« mW Landdrieftrft««» nehmen veftillung«» an. No. 39. Sonntag, den 31. März 1895. 8. Jahrgang. Gewerbliche Fort bildungsschule. MUMNNW^^N^ Di« /iuesivllung dcr von den Schülern im Schuljahre 1SS4/SL gesertlglrn 2oiviinung»n findet 8onntug, 6. 31. Nllnr L o., insssder Kui» livn Vüi-gsnsvkulv vormittag» von >/,ll-l Ufii» u. naotim von r—4 Uki- statt. IMttwovil, sian 3. April abends von 6 Ubr ad, finden dir ZodluMprüsuntz«, »um 8 Uhrßdie Entlassung sisr 8vküisr der I. Elaste statt. Au recht zahlreichem Besuch der Ausstellung und zur Thtilnahm« an drn Prüfungen und der Entlastung ladet zugleich im Namen de» Lehrerkollegium« hierdurch rin. Die Aufnahme neuer Schüler erfolgt am Sonntag nach Ostern vor», von 11—12 Uhr im Dircctorialzimmrr der Bürgerschule. Der Vorstand des Gewerbe-Vereins. kealsviiulv mit prog^mnasium au Ltollbvrg i. Lragvd. a ^LMvIlluLßvL tür «las neue Sekuljnlir voräou dalä erdeten. Vie,8odule, yusxestattet mit »Ueu üereotttlxluixeu, lesst bosouäoros Servisdt »uk Lraloltuux uuä LtllluLA ävs Vdnralrtvrs, sovri« aut LörperMvß». Hut« imä xretsrrert» VL- tvrliuutt in diasiAau Familien rvvist saed mut jeäs nridoro ^.uolLuukt »rteilt Lsr virslLtor I,ü»eda. I. Kemeincle- u. frivat-kellmlsn-ZMIs ru Ke^sr im Digest. vis von ävm OireLtorium Sss SLelmiedsn Oomoilläsdeamtouvsrolu» mttda- Srünäetv, untsr Luitasmlnisterikllor 4uL>1okt stvdsnäe »tllckttsvde b'üedaoktüls vröSnot idren S. Lnrans am 22. ^.pril US. Radios. klrllnckllode Vardaraltwwst. GAw- »tlxv Lrkolxv. ^nmelSunxeu dalSlxst ordoton. krospolct« xratt» Sured äi» 8edn1- lettnux unS Sou Stnätrnt. Der Luttr üsr 8tnät Oezrsr: vis SotniUvittmg: Ur. 6o»r»S, Lürsermvister. /nnxd»»»», viraßtor. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß am I, Kvrii dss. I». aus de» hiesigen 8oiiivs»iiauso Mo 8odio»üdungon «ton kiooigoa 8vliüir»ngll« wieder beginnen. Die auSgestecktrn Warnungszeichen sind zu beachten und den ausgestellt«» Wache» Ist unweigerlich Gehorsam zu leisten. Aue, am 28. März 18SS. Der Rath der Stadt. vr. K r e tzsch mar. Mrgnrth. Sparkasse Johanngeorgenstadt verzinst Einlagen mit 3'/, Prozent. ZU KjMUllks 80. Geburtstag. Eine Nation ehrt sich selbst, wenn sie ihr« großen Männer ehrt I Und so hat sich denn ganz Deutschland gerüstet, um «dem Manne, dem in erster Linie e» sein politische» Dasein verdanlt, zu seinem 80. Geburtstage zu beglückwünschen. Diese Huldigungen werden keinem Manne dargedracht, der noch m>t ver Fülle der Macht vekleioet ist, sondern dem Einsied ler im Sachsenwalde, der seit vollen fünf Zähren von der aktiven Politik zurückgelreten ist und der auf bt« Geschicke seines Vaterlandes weder direkten Einfluß mehr übt, noch nach menschlichem Ermessen je wieder üben wird. Au» die se.,» Grunde erscheinen b»e seierlichen Veranstaltungen für den diesjährigen 1. April auch nicht al» etwa» lünstlich Ge machtes sondern al« der Ausfluß unversälschter, tiefer patrio tischer Dankbarkeit für einen Mann, besten ganze» Leben e»n Kampf für Deutschlands Einigung, Größe unv lnnere Festigung war. Kürst Bismarck hat am ersten April da» pialmistijhe Alter, „wenn es hoch kommt", erreicht. „In der Sieben zu sterbenwie er sich vor neun Zähren m Gastein auSerückte, da» wirb ihm allerding« nicht bejcheert sein, aber er Hal die Ruhe wohl verdient, denn sein Leben ist köstlich gewesen, insofern es Mühe und Arbeit war. Aw einfacher Lanbjunler und in der verhältnismäßig bescheidenen . Stellung als Delchhauptman» begann er vor 48 Zähren s^ine politische Laufbahn, indem er als konservativer Abge ordneter 1847 in dem damals in Berlin zujammengetretenen „vereinigten Landtag" drn Kreis Zerlchow vertrat. ZmLand- tag machte er sich durch sein« „schneidigen" Steden, durch Ge- l wandtheit und Schlagfertigkeit und e»n« energische bilder reiche Sprache bekannt, und er im Verein mit den Frhrn. 1 v. Thadden-Trieglaff waren die einzigen, welche sich «eiger- i ten, dl« Adresse anzunehmen, worin dem Könige der Dank de« Lande- für das Versprechen einer Verfassung ausgeorückt iperden sollte. Sein Auftreten halte dl« Ausmerkfamtett der I Damals leitenden Kreise aus den energischen und talentierten f Mgen Mann gelenkt und ohne daß Bismarck irgend ein ' diplomatische» Staatsexamen gemacht hat, ernannte ihn König Friedrich Wilhelm ver Vierte zum Vertreter Preußens velm damaligen Frankfurter Bundestage. Zn dieser seiner Eigen- ! schäft lernte Bismarck die ganz« Misere der deutschen Klein- Estaaterei unter Oesterreich» Führung kennen und dort legt« er den Grundstock zu fernem großen LedenSwerke, du Eini gung Deulschland» unter Preußen» Führung. Pralttjch in »P auswärtige Politik wurde er elngeführt, aw der Prinz von Prägen, der nachmalige Kaiser Wilhelm I-, 4838, an stelle seine- erkrankten Bruder» dir Stegentschafl üveruahm, da wurde Bismarck als Gesandter nach Petersburg geschickt und zwei Zahre später an drn Hof Napoleon«. Al» aber in Preußen der VrrfassungStonfllckt arwvrach, da wurde Herr von BlSmark nach Berlin berufen und an dir Spitze vr< Ministerium» gestellt. Du Ursache de» Konflikt» «ar ve- kanntttch die Heeresreorganisativn. Wollte Preußen seinem hohen gestchilichen Beruf, der Einigung Deutschland, und der Verteidtgnng desseiven, gegen da« Ausland gewachsen sein, so mußte r« em starke« und schlagfertige« Herr Haven. Mit Turn-, Sänger- und Schützenfesten, so ersrrulich solch« ch da« nationale Bewußtsein anregtrn und wachhielten, ß sich lein Steich errichten. Da «der Bismarck mit seinem v srines König« Pläne« «sicht oste« hervortrelen konnte, ohne sofort alle heimlichen Gegner Preußen« zu mobilisieren, so sah du preußisch« Volksvertretung ür »er Heeresvermehruag eine uuttiltze Last, eiueu Ansstaß VM-GwchmwiMWE^WchM der Konflikt. Früher al« Bismarck erwartet hatte, kam bi« deutsche Frage in Fluß. Im Januar 18SS starb König Friedrich der Sie bente von Dänemark. Zwei Lage vor seinem Lode hatte der dänische Reichsrat widerrechtlich die Einverleibung Schleswig» m Dänemark beschlossen; dagegen «inpört« sich der deutsche VolkSgrist und degrügie e« freudig daß »er „Augustenburger" seine Erbansprüche auf die beiden Elbherzogtüm« gellend nmchu. Bismarck aber verstand e», Oesterreich zu beweg««, gemeinsam mir Preußen gegen Dänemark zu ziehen. Der Erfolg war, daß Schleswig-Hollstein gemeiusa« an Preußen und Oesterreich fielen, was aber auf di« Dauer »»haltbar schien und zn Rei- ber.iea zwischen den beiden Inhabern führt*. Daraus entwickelte sich der leidig» Brnbnkrieg von 1868, der aber zur Klärung der Sachlage «ne unabweisbar« Not wendigkeit geworden war. Der Ktt«a «tttschi«d über bw Zu kunft Deutschlands, die „preußisch» SRW" hall» gsstegt sind es gehört» die ganze Gewandtheit BisMaiM dazu, sdünal» nm den risersichiig gewordeae« Napowon »sck Sass WWiligw» Etts- mifchung in du deutsche.» BerhättMfss äßgüMANh NNbwmwtls um ou durch das Schwert erriingww SdttgMk auch z» «,a« innerlichen zu machen. Las «ar «M ss sitzOARM, M Ww«» den außer Schleswig-Holst«» a»H nach HmnmotA Faßt« Kastel, Nassau und Krantsntt a. M» G Mt MmmMMbw zogen hatte and die süddeutsch» SsdßMnng WWdwgß für du „preußische Spitze" begeistert w«. Nur vier Jahr« des Friedens war« d« mpraktischsn Gtaats- maun zur inneren Festigung des Norddmtschtt» Vnndss beschw- den; dann brach der unvermeidlich geworden« Krieg mit Frank reich aus, da« „Revanche für Sadowa- haben wollt». Ab« die Ratgeber Napoleons hatten sich verrechn«». In den Rn Jahren feit 1886 war der deutsch» Etnheitsgedauk« wesintlich gekräftigt worden und wie Ein Mann «hob sich das ganz« deutsche Volk, als der «öaig von Preußen u» Ems von St rudelt, beleidigt worden war. Auf den Schlachtfeldern von Frankreich wurde bas deutsche Kais«rr«tch «u gegründet ua, «umarck sah da» Werk feine» Leden» vollendet, als er nnGpie- geljaale zu Versailles am 18. Januar 4871 die Proklamation de» Kaiserreichs vorlesea konnte. Fast ein Bierteljahrhundert ist settde» «rangen, »in Bi«- teljahrhunb«rr, das dem inueren Ausbau des Reiches, der Ber- sdhnung Oesterreichs, vsr Befrstigirng des Frieden« gewidmet war. Der all« Kais« Wilhelm und sein hochherziger Sohn Kaiser Krudrtch, sind iu die Grub« gefahren; auch Roon und Mouke, du da« deutsche Schwert zu den «Mscheideuden Schlä- geu geschlissen und geführt hatten, sind lang« aus diesem Leden abberuf,n. Sell fünf Jahre» ist muh »er letzt« drr Paladine der ersten beiden deutschen Kaiser von der öffentlichen Schau- bühn» abgetreten unter Umständen, di« so manch«« warn,h«r. zigen Patrioten putzig machten — aber heut« scheine» j«,u Dissisuuanzeu ausgeglichrn r drr jung« deutsch« Kais« hat d«m All.Reich«kanzl«r zu d«ss«a 80. Gebnrtstagr in Frtrdrichsruh «in«n Besuch gemacht l Zum ersten April ab«, r«M si4 Millionen diutscher Hir- zrn im Dankgefühl gegen m« «rsshiüug nnd «rbitteu für den gr0M Mitgründ« d«s Reiches «in« freundlichen, heiteren Lebendsaden». — Aus dem Aucrthat und Umgebimg. MWMw0MMt«M^WWMW^^ gMsAWO» GW» »« »AdaM— O«ss nllüson,»««.. Im Auerthale rüstet man sich, um den 8vst«n Srbnrts- tag des Altreichskanzlers Fürsten Bismarck festlich zu begehen. Große Vorbereitungen werden bei unser« Behörde, sowie in Privattreisen hierzu getroffen und scheint fich di« Fei« zu einem großen patriotischen Feste gestalt«« zu »ollen. Morgen Sonntag, von V,iz—i/,i wird Platzmusik auf dem Markt, Sonntag Abend ein großer Facketzug durch di« Straßen der Stadt und Illumination d«rsrlb«n ftattstndm. Montag Vormittag 10 Uhr Festaktus d« Schul« in d« städttschen Turnhalle, Mlltags von 4» bis 1 Uhr Platzmusik vor dem Kriegerdenkmal, Abends » Uhr groß« allgemein« Fest-Somnwrs im Hotel zum „blauen Engel" für di« 4 G«. meindm des Auerthales. Hierbei werden der Kgl. -itkittkwerrin zu Aue durch lebende Bild«, Darstellungen aus vismarck's -«nkwürdigen Lagen, und der Gesangverein „Liederkranz" Aue durch gesanglich« Darbietungen Mitwirken. Auch ist es sehr wünschrnswerth, daß di« Einwohner ihren Gebäuden durch -laggenschmuck «inen festlichen Anstrich geben. Li« «au ms jicht hört, find an I lluniinations-Arttkrln in den tetzteu fragen solche Mengen gekauft »orden, daß man «in« großarstge Illumination erwarten kann. Auch in Zells und Auerhchnmer sind aus Anlaß des Geburtstag«» des Fürsten Bismmick festlich« Beranstaltungen vorgesehen. Ws' MOchsn unser« lieben Les« ans sas prächtig« Btsnmrck- bikdin dsm^uuser« Zettung Henle beiliegenden „Deutschen Fchniliew blatt" aufmerksam, keine politisch« Zeitung zum billigen Preis« von 1 Mk. 20 Psg. pro Quartal, ins Hans gebracht kann sich rühmen, so wttthvoll« künstlerische Illustrationen, s, viele illuprme Beilagen zu bringen, wie unsere „Auerthal-Zeitnuz", »lllgeröanch dies die Leser anerkemien und ihr noch mehr Fmnnde zusühren, auf daß die „Auerrhal-Zeitung" endlich die gebührend« allgemeine Anerkennung sind« möge. Wir wollen nicht uatttlaffen, darauf hinzuweisen, das »«- gen Sonntag von Vormittags halb 44—4 Uh« »nd Nachmit tag» von 2—4 Uhr in der Aula hiesig« Bikgerschnl« die Ausstellung der im Schuljahre 4893/24 von den Schülern d« grw«r»llch«n Fortbildungsschule gefertigten Zeichnungen stattfln- bet. Dieselben sind so interessant nnd beleheuw, viel» sw gar mtt künstlerischem Talent ausgesührt, daß Ai« llwumrdw tretbender den Besuch dies« Ausstellung versänmen sollt«. Dienstag den 2. April von B rmittag 40 Uh, bis Freitag Nachmittag 4 Uhr sind iw Schulgebäude dw Zeichnungen nnd Nudelarbeiten unserer Knaben- nnd Mädchenktaff« n. di« Ar beiten der H«ndfertigkeitsschüler ausgestellt, welch« «densnlls vieles SehrnS^-erthe bieten, mann wird »«MG schätzen lernem »i« weit es imsrre SchuljuMd «ährend d« Gchützttt »mH w diesen Fettigkeiten bringe« kann. Heule Abend findet im «ürgerWwte» «dw «chnmrdwttlich« Generalversammlung der hiesig« Vrtskraukenkaffe statt. Pa sehr wichtige Beschlüsse voriieg«, möge kein Bettrrwr diefttt« versäumen. Kirchliche Attchrichistt »»» A«, Sonntag Indien r Früh halb 8 Uhr» Still« Konmämwa. B«m. I Uhr Hauptgottettddnft. Predigt .üb« Iah. 47, 47—37; k. Tho mas. Nachm. Haid 2 Uhr: K»rch««'Prüsnng d« weidlich« Katechumenen; HUssgeistlüh« Oerttl.