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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020907023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902090702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902090702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-07
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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2>»jcs Blatt wird dm Leiern von Dretde» >md Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe -»gestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer VesammtauSgabe erhalten. LerugsgeMi: stue>>oeii »»>> d« naLiikii Umaevui,,. wi> dl« tzuug^una diilch kl»e»k Von» öder til'iumiim'nart erioiei. erdaltz» bä« »'lau an »-.>!'>>„ maoen. b» INI! ani^au» otxi iklkuna« lol«». ii, «in«, fli-iiau»äädt» «»«,»< M »uae-lll «achdrnitall««Nchl u. Or^hMl- Milllitilnnaen nur UI» d«u>licher H»ie1>ruon,adkcJpresd KE. » «»luille, Nacklrdalub«. vznorgr- «inpruche dlklben undrrumlchlial; »nvrrlanal« Mqnulkll»« »<rd» mLl autvewudn. teliokamm-Ndr«»»«: «Ochrtch«»» »,»»«» KegvLrn-et L85S Nertag von Aiepsrt» L Reicticrrdt. Anreizen carif. Snnalime von Antilndiauiiaen d>« Nackmillaa« s Ubr Sonn und ilrierlaa« nur Älarikulirali« :>« von » dl» ^/»I Ulir Die I ivalliar Grund, «eile len n Silbe,» 2v Pia An- kiludiaunae» au» der Piivalleneckkil» LS Pia . die Livalliae ckeile als „lkin- aklandl" oder aui Tenicue Sv Bia. An Nuinmern nach Sonn »nd .leier, lauen r be» Li»alll,e üirundzeiien 30. «o bez. so und so Pi,. nach de londcrem Laril. Äuowarllae Aut- »aae nur aeaen VmausveMliluna. BeIe,bILller werden »»> UiPlil. derechnkl. Aernlvrechanlcklutzl «m, l Nr. U und Rr. 40SS. j». «lllli^eliei's jf. lrüksr ». ll-vastorservl ll. vueltllloolabriil 8peci3l-fsb«-i!« fiit- lacket nur Ile.-nelitiqu»-» ckor in i,„>m IVerlc rur S^ei »onc-n- i ct 4H e»ni «-uke-lönile-i unz; clionenckeo uouosten, mackerusteu LIoKtN8vKvll klltLÜKV mit ljl'lleMopsslsusl'llng em. Rr. 247. Meel: Hofnachrichten. Ferienpslege. Maichinenleckniker und Fngenienre, (tzerichtsverhandlmigen. »Die lustigen Melder vo» Windior". Ter letzte Eintetag. Lomitag, 7. September LilOä. Neueste Drahtmeldungeu vom 6 September Frankfurt a. d Oder. Ter Kaiser, die Kaiserin und der Kronprinz sind heute Vormittag 10 Uhr in der bei Marten dorf errichteten Haltestelle eingclrosfcn. Tie Kaiserin begab sich zu Wagen mit Eskorte, der Kaiser zu Pferde in bas Paradeseld Aus dem Wege dorthin setzte sich der Kaiser an die Spitze der Hahnenkompagnie. Tie Stadt Frankfurt ist reick geschmückt. Am Pilhelinsplotze gegenüber dem Denkmal Kaiser Wilhelms I. ist L.u grosles Zelt errichtet. Irankiurta. O. Bei der Rückkehr von der Parade wurde die Kaiserin aus dem Wilhelmsplatze vom Oberbürgermeister Adolph mit einer Ansprache begrüßt Die Tochter des Bürger- Meisters Franz überreichte einen ^Blumenstrauß. Ter Kaiser und der Kronprinz ritten an der Spitze der Hahnen in die Staot. Aus dem Wilhelm-Platze bildete» die Hahnenkrüger einen Halb kreis hinter dem Kaiser, der unter einem Baldachin ritt. Ter Oberbürgermeister gedachte in seiner Rede, was das Hohenzollern- haus m last einem halben Jahrtausend sür die Stadt geil,an Der Kaiser nakm einen Ehrentrnnk entgegen und entbot der Stadt stinen kaiserlichen Gruß, dankte der Stadt sür den festlichen Empfang, sür ihre Gesinnungen und die Treue womit sie an seinem Hause festgehaltcn habe und wüisickte weiteres Gedeihen. Der Kaiser begab lick sodann in daS Offizicrskasino der Leib grenadiere zum Frühstück. Berlin. Aus Anlaß des Ablebens Prosessor Virchow's fand beute Bormittaa eine außerordentliche Maaistralssitznng statt. Es wurde beichlossen, die Beerdigung des Ehrenbürgers von Berlin Birchow Dienstag Vormittag II Ubr vom Rathhause aus aui städtische Koste» statlstndcn zu lalscn. Es werden sprechen im Rathhause der Prediger Kirmes, Professor Waldei,er »nd der Oberbürgermeister. Die Beerdigung nudel auf dem Zwölf Apoflel-Kirchhofe »i der Kploniienslraße Natt Berlin Die Leiche Birchow's liegt noch immer in dem nach dem Hose zu gelegenen cinscnstrigen Schlafzimmer auf dem Belt, so. wie der Gelehrte entschlafen ist. In seinen Zügen ist kein Todeskampf bemerkbar. Die Hände sind über der Brust gefaltet. Aul dem Nachttisch neben dem Kopsende des Bettes steht em Strauß weißer Rosen. Die Hamilienniitglicder sind bis auf die Tochter und den Schwiegersohn aus Ltraßburg iämmAlch -im Trauerhansc versammelt Das Einlreflen loer Letzteren wird abgcwartet. bevor endgiltige Beschlüsse über die Bestattung gefaßt werden. Hortlaufend gehen im Trauerhansc Beileidstelegramme aus der ganzen Welt em. Heute Nachmittag traf ein Beileidstelegramm des Kaisers ein. Zahlreiche Gelehrte, Aerzte, Parlamentarier und Künstler haben ihre Karten abge geben - Würz bürg. Die Königin-Wittwe Marg- berita von Italien ist heute Vormittag hier eingctroffcn und über Gemünden und Elm nach Eisenach weilergereist, wo sie bis übermorgen zu verweilen gedenkt. Norderney. Der Reichskanzler Gras v. Bülow ist. be gleitet von dem Geh. Legationsrath Rückcr-Icnisch, hier cinge- irofsen. Darmsladt. Wie die „Tarmstädter Zig." berichtet, ist das Befinden der Kaiserin von Rußland nach hierher gelang ten Nachrichten durchaus befriedigend. Essen. D:e essektive Hörderungseinschränkung beim westfälischen Kokssyndikat betrug im August, wie die „Rhein. Wests. Ztg." zuverlässig erfährt, 23,2 Prozent gegen 27,89 Pro- zent im Juli und 27,64 Prozent im Juni. In Aussicht genommen war für August eine Einschränkung von 33 Prozent, Waldsee. Ein heftiges Gewitter mit wolkcnbruch- artigem Regen und Hagelschlag hat hier großen Schaden ange richtet. Rach dem Berichte aus dem Heidgau sind die noch aus dem Hclde befindlichen Hrüchte zumeist Hofer, vernichtet. Die Fensterscheiben an den meisten Häusern wurden eingeschlagen und Dächer abgedeckt. Bäume wurden von dem Sturme aus dem Erdboden herausgerissen und bis zn 30 Nieter sortgeschleudcrt. Die reichlichen Segen versprechende Obsternte ist vernichtet. Der in diesem Lsommer in Württemberg durch Hagel verursachte Schaden übersteigt eine Million. Eine Gemeinde im Oberamt Biberach wurde vier Mal durch Hagel heimgesucht. Budapest. Nach Meldungen aus Brod a. d Save sind dort Straßenunruhen ausgebrochen, die sich gegen die Serben richteten. Doch wurde die Ruhe von einem dorthin ent- sandten Bataillon Jnsantcrie wieder hcrgcitcllt. Belgrad. Roch Berichten aus Agram ist dort die griechisch-orlbodoxe Kirche durch Sleinwune uud Einschlagen aller Fensterscheiben beschädigt worden. Viele Kirchcngciülhe sind zertrümmert und das Allerheiligste entweiht worden. Die Kirche wird neuerdings geweiht werden müssen. Paris. Sämintlichc Blätter wiomc» Pros. Birchow warme Nachruse. Paris. Tie ganze Presse beschäftigt sich mit dem Urtheil in Nantes. Die nationalistischen und konservative» Blatter sprechen ihre größte Befriedigung darüber aus Hram-ois Eoiw>'-e erklärt in der „Librc Parole", Vas UrtmH habe eme sehr grosse Bedeutung: denn die Regierung hüte sich von nun ab, vie Armee gegen die Kongregationen niarschiren zu lassen. Ueberdies sei zu iwfsen, daß man ähnliche Fälle nicht me„r verfolgen werde. Ter „Solei!" führt aus. dos Kriegsgericbt habe anerkannt, daß der Oberstleutnant St. Rc-mv gegen die militärische Diszivlm sich nicht vergangen, daß er sich nur zu einer bloßen Gcwaltlhätigkeü nicht habe hergebcn wollen. „Ganlois" nennt den Urtheilsipruch lehr taktvoll »nd meint, man müsse zu der Ucberzcugung kommen, daß die Katholiken au? das Aeußerste erbitieri uns die Armee lies verletzt worden seien. Die radikalen Blätter vertrete» die Ansicht, daß namentlich die Sozialdemokraten olle Ursache batten, mit dem Uriheil zufrieden zn lein: denn die Soldaten, die der sozialdemokratischen Partei angehörten, wüßten nun, daß sie, un Halle sie vo» ihren Vorgesetzten gegen Ausständige gesandt wür den, nicht mehr zu gehorchen brauchten. Tie „Lanlernc" sagt, der Kriegsininistcr dürtc sich die Hcrauslordernng, die in dem Urtheil des Kriegsgerichts liege, nicht gefallen lasten: er müsse 2l. Röiny sofort penllonire». Tcr „Radical" meint, der Prozeß zeige, wie »olhwendia die Abschassung der Kriegsgerichte sei. Das ,,Echo de Paris" will wissen, daß der Krieasminister die Pension- iriing St. Röiny's verfügen werde. Auch soll das 2. berittene Jäger-Regiment, das er befehligte, versetzt werden. Madrid. In der die Kongregationen betreffenden Frage ist eine Note des Vatikans eingcganaen. mit der sich der Ministerrath in seiner nächsten Sitzung beschäftige» wird. Ein Blatt will wissen, der Vatikan behaupte, daß das Konkordat alle Kongregationen betreffe »nd er weigere sich, in dieser Angelegen- heil zu nntcrhandcln. Er stimme indessen der Einsetzung einer Kommission zu, welche die Verpflichtungen der Geistlichkeit gegen- über der Regierung zu regeln haben würde. — Ter König be- suchte die Werke im Kohlengrudenbczirk von Bilbao und wurde enthusiastisch begrüßt. London Der „Tailn Telegraph" meldet ans Washington, der dcilliche Botschaftssekretär Gras v. Ouadt habe i» einem Schirtbe» an den Siants>e!rctär Haß dem warmen Tanke der deutschen Regierung Ausoruck gegeben sür das rasche und wirksame Eingreifen des Kommandanten Me. Erea vom amerikanischen Kriegsschiff „Mathias" zum Schutze der deutschen Interessen in Colon ans Panama. London. Die „Times" melden aus Kapstadt vom 4. Sep tember: Die bedeutungsvollste Abstimmung in der jetzigen Tagung des K apparlanients hat heule stallgcfundcn. Ein Mitglied des Hauses stellte den Antrag, ein Komitee zur Prüfung der Lage und der Einkünfte der Lehrer emzusetzen. Tcr Vorsitzende des Bundes Thcrou brachte hierzu einen Ziitäyantrag ein, durch den diese Prüfung aus die Geistlichkeit ausgedehnt wird. Tic An hänger des Ministeriums und die Horlschritticr stimmten niit 27 Stimmen gegen den Zusatzantrag, während der Bund mit 41 Stimmen geschlossen dafür stimmte. Die Bedeutung dieser Ab- stimmung liegt darin, daß der Premierminister Sir Gordon Sprigg wiederholt in Afrika sowohl wie in England versichert hat, er verfüge über eine große Mehrheit. Toronto. Tie Vereinigung der Müller Eanadas hat in ihrem Jahresberichte eine Resolution angenommen, die Regier- ung zu ersuchen, aus die aus Deutschland eingesühnen Maaren Vergeltungszölle zu legen, wegen der Ausschließung der kanadischen Kornprodukte seitens des Deutschen Reiches. Ocrtlikhes uud Sächsisches. Dresden. 6. September. —Se. Majestät der König wird, wie bereits erwähnt, am 12. September dem Manöver der 40. Twmo» ui der Gegend südlich von Waidheim beiwohnen und nach Beendigung desielben ab Haitcsielle Tchweikcrshain mit Sonderzua abreoen und gegen l tthr den Rahnhos Waldheim passive». Während emes dort ein- znlegenden l.irzcn Auienlhaltes erfolgt die Begrüßung durch die siädtnchen Behörden »iw. —* Ihre Majestät die K ö n i g >»- W i I t w e ha! sich beute zu einem etwa vicrzchntägigcn Aufenthalte nach dem Hagdscblosic Rehc'eld begeben. In ihrer Begleitung be'indcn sich Frau Lber- hoimeisierin v. Pflugk die Hofdame Gräfin Neuttner v Wcnl uuo Fräulein v. Nauendorfs, Hossräulci» v. Abelen und T bc.ho'- meislcr Geh. Rai!» v. Malortie. —* Ihre ^Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Kronprin- zesiin und Se. König! Hoheit Prinz Johann Georg ver weilten gestern längere Zeit m der französischen Ausstellung im Kuiisisalon Ernst Arnold. Wilsdrussersiraße. * Am Freitag Nachmittag 3 Uhr unternahm Sc. König!. Hoheit Prinz Johann Georg, begleitet von seinem Adju- lauten, mit dem Becke'schc» Automobil eine Fahrt nach der Bastei. Tic Rückkehr erfolgte Abends 7 Ubr. * Es wird allgemeine Thcilnnhme erregen. Laß der Leiter des städtischen SchulamlS. Herr Stadlrath Ft scher. bE seiner Rücklehr vom Erholungsurlanbc erkrankt und in Aiisiallsochaud- iung ausgenommen worden ist. Hosicn wir, da» das Leide» nur vorübergehender Naiur ist, und Herr Stadtrath Fischer bald wie der seinem Berufe zuruckgcgcbcn wird. —* Das Königliche Mmisicriiim des Innern hat Erhebungen ungeordnet, ob die Einführung einer einheitliche» Uni form ir ung und Bewaffnung der Polizcicrekutwbcamleu Sachiens angczeiai erscheint. —* TaS Einocrlcibungs-Ortsgcsetz zwischen Dresden und Löbtau ist durch den Gcnicindcrath des letzteren Ortes unter- zeichnet worden. —* Zu den Einnahmequellen des Nathcs zählt die des Stadt- stcneramtcs ^ aus Mahngebühren und Gebühren sür Per- siigung der Zwangsvollstreckung an säumige Steuerzahler. Tic Einnahme beziisert sich nach dem letzten Abschlüsse aus 38111 Mk. 93 Psg. Tie Erlheilung von Psändnngsausträgen machte sich in 67680 Fällen nothwcudig. das sind 8261 Fälle mehr als cm vor letzte» Berichte: diese Vernichrung ist lediglich aus die andauernde Arbeitslosigkeit, schlechten Verdienst usw. zurückzusühren, da die Steigerung fast ausschließlich die armen und ärmsten Bevölkcr- ungsklassen belrisst. Emc weitere Steigerung findet nicht statt. —* In diesem Jahre vermittelte der Gemeinnützige Verein 911 Kindern i408 Knaben und 503 Mädchens eine Herienpslege. Diele Kinderschaar war >n 36 Abtheilungen ge bracht. Fünf von ihnen waren „Ländliche Hcrienpslcgcn gegen Bezahlung" <2 mehr als im Vorsahrcj. 216 Kinder <97 Knavcn und 129 Mädchens waren sür Rechnung von Habriklcitunac». des Vereins „Töchtcrhort" und der pirau Kommcrzicnrath Arn- hold bethciligt. Für zwei Kolonien trug das hiesige Arinenamt die Koiten. Durch seine Vermittelung waren auch weiter 7 Kinder »ncntgcltlich i» Dittersdorf und Glashütte nnlcrgcbrachl. Bon den 36 Kolonien Hallen 9 eine dreiwöchige Tauer, 26 eine vier wöchige Tauer. 10 Ablhcil»ngcn waren sogenannte Selbsi- pslegcn, bei welchen die Beköstigung der Kinder vom Verein durch eine bestellte Kochsrau erfolgte. Daß aus all' diesen Kolonien trotz der wenig günstigen Witterung reicher Segen ruhte, geht aus de» Berichten der Führer uud Hührcrinncn und aus den Gewichtszunahmen der Kinder hervor. Letztere bctruq im Durch- schnitt 1.62 Kilogramm. Bei den dreiwöchigen Fcrienvslcgcn zeigten die höchste Gewichtszunahme Großröhrsdors s2,22 Kilogr.. Knabcns und Fraucnslcin I I s2,06 Kilogr., Mädchens, bei den vier- wöchigen Sandn l !2,28 Kilogr., Knabcns und Großdvrsbcnn 12,40 Kilogr., Mädchens. Unter den ,,Ländlichen Hcrienvflepen gegen Bezahlung" hatte die Abtheilung Dittersdorf die höchste Gewichts zunahme autznwciscn. Ans den mit Ferienschluß zurückackehrten Kindern wurden wiederum 140 der schwächlichsten und ervoliiugs. bedürftigsten Knaben und Mädchen ausgewählt, um ihnen im Kunst uud Wissenschaft. 's* W o ch e n s v ieI v l a n der K ön iaI. Hostbcater Opernhaus. Sonntag: „Hoffmanns Erzählungen". Montag: „Der Troubadour". Azucena Frau 'Schumann-Hetnk als Gast. Dienstag: „Götteidämmerung". Siegfried Herr Ernst Kraus als Gast. 1. Norue und Waltraute Frau Schnmnnn-Heink als Gast Mittwoch: „Der Barbier von Sevilla". »Ans dem Maskenball". Donnerstag: .Hossmanns Erzählungen". Freitag: „Carmen". Sonnabend: .Der Dämon". Sonntag: .Die Asrikanerin". — S chausp i elbaus. Sonntag: Neu esnstudirt: .Jpbigente aus Tauris"; Montag: Neu elnstudirt: .Hans Lange". Diens tag : .lieber unsere Kraft". 1. Theil. Mittwoch: .lieber unsere Kraft", 2. Theil. Donnerstag: Zum ersten Male: .Don Gil". Freitag: .Don Gil". Sonnabend: „Iphigenie aus Tauris", «onntag: Zum ersten Male: „Onkel Bräsig". p* Mitthcilung aus dem Bureau der Königlichen Hvstheater. Im Opernhaus setzt Ir. Schumann- Heinr ihr Gastspiel in der kommenden Woche in folgenden Partien^sort. In der Ausführung des „Troubadour" Montag den 8. Septembers singt die Künstlerin die Azucena, in der Auf sübrung der .Götterdämmerung'^ die Partien der 1. Norne und der Waltraute. In der Aufführung des „Troubadour" am Montag den 8. September wird Herr Burrian zum ersten Male den Manrico singen. Die übrigen Hauptrollen sind folgen dermaßen besetzt: Leonore: Fr. Abcndroth: Azucena: Frau Schumann-Heink als Gast: Luna: Hr. Scheidemantel: Fernando: Hr. Wächter. Dienstag den 9. Sevtember findet der „Ring des Nibelungen" mit der Ausführung der „Götter- dämmerung" seinen Abschluß. In dieser Vorstellung wird Herr Perron zum ersten Male die Partie des Günther singe». Die übrigen Houptpartien sind wie folgt besetzt: Brunhilde: Frau Witt ich: Gutrune: Irl. Krull: Siegfried: Hr. Ernst Kraus von der König!. Hosover in Berlin als Gast. Waltraute und 1. Norne: Ir. Schumann-Heink als Gast: Hagen: Herr Rains: Alberich: Herr Nrbujchka. — Montag den 8. September geht im Schauspielhaus? als erste Abonnements-Vorstell ung ,,-tzans Lange". Schauspiel in vier Akte» von Paul Hevse, neu einstudirt in Scene und zwar in folgender Besetzung: Bugslais: Hr. Franz' Sophia: Fr. Csillag: v. Massow: Hr. grobösc: o. Krakow: Hr. Bauer: v. Duttkamer: Hr. Helsittg- v. Dewitz: Hr. Leichert: Barnim: Hr. P. Neumann . Achim: Hr. Eggcrth: «an» Lange: Hr. Müller-, Gertrud: Irl. Guinand' Dörte: FA. Serba: Henning: Hr. Gun«: Henoch: Hr. Erdmann: Erickjon. Hr. Hufs: Reiter: Hr. Walther, Hr. Ricken: Beit: Hr. Willi. f* König!. Hosoper. Frau Schumann-Heink bringt »ns bei ihrem jetzigen Gastspiel leider nichts Neues. Ohne Zweifel ist ihre Frau Reich in Nicolai's „ Lustigen Weibern von Windsor" eine charakteristisch sein ausgearbeitelc, schenswcrthe Figur mit zahlreichen originellen Einzclzügcn, aber sicher hat Fra» Schumann-Heink auch noch andere gleich interessante Rollen auf ihrem Gaslzptelrevertoir, um nicht zu Wiederholungen greisen ju müssen, dw als besondere Anziehungen kaum gelten können. Schon bei ihrem letzten Gastspiel gab sie uns mit der Azucena und der Gräfin Eberback diese Frau Reich und jetzt bringt sie uns genau wieder die gleichen Darbietungen in schlicht und einfach ausgewärmter Form. Solche Experimente, Andere nennen es Bequemlichkeiten des Gastspiclreisens, lassen die Anlheilnohme an dem Auftreten der Künstlerin stark sinken und schließen das leb- basiere Interesse für den Gast naturgemäß aus. Dazu hat unsere Hosoper selbst zu treffliche Repräsentantinnen der genannten Rollen auszuweisen, als daß in diesen ein Gast uns etwas Außer gewöhnliches zeigen könnte. Mit Vergnügen sei scstaestellt, daß auch diesmal Frau Schumann-Heink eine urwüchsige, Humor- und witzvolle Leistung bot^auf dos Trefflichste unterstützt von Frau Abendroth, Herren Schcidcmantcl, Wächter und den übrigen Künstlern, mit denen die Oper hier oft gegeben zu werden pflegt, im Uebrigen verlies die Vorstellung aber genau so, wie wir sie sonst zu hören und sehen gewohnt sind, nämlich, auch ohne Gast, vorzüglich. 11. Kt. -f* In Hamburg fand gestern im Rathhause die offizielle Be grüßung der Mitglieder des 13. Internationalen Orientalisten- Kongresses durch den Senat statt. Bürgermeister Tr. Möncke- berg hielt eine Begrüßungs-Ansprache, in ocr er die Stadt Ham burg gegen den Vorwurf in Schutz nahm, über die Pflege der materiellen Interessen die internationalen zu vernachlässigen. Sir Lyall-London erwiderte und sprach Namens der Kongreßmit- gltcder ihren Tank aus. Der letzte Vrntctag. „Barthokomäi knickt dem Hafer die Knie", heißt ein altbcwähr- ter Erntespruch dcS Volkes, der besage» will, daß um die Zeit des Bartholomäustaacs 124. Augusts die letzte Getrcideart, der Hafer, der, blinkenden Sens« und Sichel verfällt. Weht dann der Wind erst über die Haferstoppcln und steigen am Morgen die ersten , grauen Herbslncbcl aus, dann hat die Herrlichkeit des SoiiimcrS ein Ende erreicht. Tcr Landmann aber freut sich, daß das große Erntewerk, das im Mittelpunkte seines ganzen Wollcns und Strebens steht, sein Ende erreicht. Daß dann der letzte Tag der Ernte dem Erntchcrrn und dem Gesinde, den Schnittern »nd den Erntcarbeitern. zn einem Hrcudentagc wird, versteht sich von selbst. Der Volkssrennd trifft dabcr in vielen Gegenden Tcutsch- lands Feste an, mit welchen der letzte Erntctag in volksthümlichcr Weile begangen wird. Unterwirft man die eigentlichen Erntcfestsiltcn einer aber- fläcklichcn Betrachtung, so könnte man versucht sein, sie emzu- thcilen in solche, die an der letzten Garbe hasten, ferner in solche, die sich an das letzte Fuder knüpfe», und endlich in Gebräuche, die am allgemeinen Erulcschluß von der ganzen Gemeinde be obachtet werden. In den wendischen Gelände» des Königreichs Sachsen und der preußischen Provinzen Brandenburg und Schlesien wird ans der letzten Garbe des Winterkornes ein Kckanz bereitet, zu dem die Binderinnen allerlei Feldblumen hcrbci- bringcn, um ihn damit zu schmücken. Ist er fertig, so svielt man ans dein Stovpclselde unter lautem Iubelgeichrcl das sogenannte „Hahngrcisen". Dieses sröhlickc Spiel ist nach der letzten Garbe benannt, in welcher sich der dämonische Getrcidchahn, auch „Stoppelhahn" genannt, verbergen soll Daß man in Nieder dentschland die letzte Garbe „den Alten" nennt »nd sie. mit Blumen geschmückt, dem Erntchcrrn überreicht, war schon in einem früheren Aussätze des Verfassers erwähnt. Im Scha u in burgischen an der Weser läßt man von dem Roggen zuletzt eine Handvoll stehen: das ist der „Maul- rvggcn". Man steckt einen geschmückten Stock, den Waulstock hinein, und bindet die Achren daran fest: dann rufen die Schnitter drei Mal: Waul, Wanl. Wa»l! und lassen den Herrn, dessen Roggen sie gemäht haben, wie dessen Gattin hoch leben, oder tanzt um den Rest von Halmen, wirst die Kappen >n die Höhe und ruft drei Mal: Wanl Wold oder Wode. Bor etwa 25 dis 30 Jahren hatte sich dieser Brauch noch vollständiger erhalten. In Schaarcn von zwölf bis sechszeh». auch zwanzig und wehr „Sensen" zog das Volk unter Schniktergesängcn und Volksliedern am letzten Erntetage ans den letzten Getreidcacker. Diesen suchte» sie lo zu mähen, daß jeder Malier mit dem anderen endete, d. h. alle zu- alcick fertig waren, oder sic ließen einen Streifen stehen, den sie am Ende alle zugleich mit einem Schlage abmoken konnten, oder sie fuhren auch mtt der Sense bloS durch die Stoppel, als ob sie noch zu mähen hätten. Nach dem letzten Sensenschkagr
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