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Prschtiut j»M Wochentag früh »M. Inserate wer« dm bi» Nachmittag» Z Uhr für die nächste «scheinende Nummer angenommen. Freiberger Allzeiger und Tageblatt. Pre«, vierteljährig LS Ng» Inserate werden di» gespaltene Zell« »der deren Ranne mit 5 Pf berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 239. Mittwoch, den 14. October - 1863. Freiberg, den 14. October. Behufs Theilnahme an der Nationalfeier des 18. October in Leipzig waren bis zum 11. Oct. früh von 124 Städten wegen Bequariirung ihrer Deputirten Meldungen beim dastgen Wohnnngs- ausschuß eingegangen. Durch die Gefälligkeit des Vorsitzenden dieser (beiläufig gesagt, trefflich organisirten) Anstalt, Hrn. Stadtv. Näser, find wir in den Stand gesetzt worben, die Liste der Anmel dungen einzusehen und danach, also in völlig authentischer Weise, die Namen der betreffenden Städte in Nachstehendem zu veröffent lichen: Apolda, Altstrelitz, Arolsen, Arnstadt, Baden-Baden, Bitter feld, Belgad, Brake, Bremen, BuenoS-Ayres, Burg, Brieg, Bremer haren, Bromberg, Brehna, Borns, Bahn, Calbe, Düben, Duisburg, Dresden, Dillenburg, Danzig, Detmold, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Wing, Freiberg, Frankfurt a. d. O., Gleiwitz, Glogau, Gartz a. d. O., Geringswalde, Greifenhagen, Gebesee, Gotha, Gröbzig, Grimma, Guben, Großenhain, Gratz, Glauchau, Heidelberg, Har burg, Hildesheim, Hannover, Havelberg, Halle, Hanna, Halberstadt, Hanau, Heilbronn, Ilmenau, Kaiserslautern, Kelbra, Konstanz, Kodurg, Korbach, Köthen, Küstrin, Kolberg, Lübeck, Lüneburg, Labr (Brciskau), Laucha, Lützen, Leisnig, Lage, Mannheim, Merse burg, Meiningen, Mainz, Mittweida, Memel, Mihrisch-Schönberg, Mücheln, Mühlhausen, Meuselwitz, Neusalza (Lausitz), Naumburg, Nordhausen, Offenbach, Oldenburg, Oschatz, Pforzheim, Perleberg, Posen, Plaue, Prenzlau, Quedlinburg, Rüdesheim, Ronneburg, Suhl, Stettin, Stargard i. P., Schmiedeberg, Slade, Schmölln, Sigmaringen, Salznngen, Stuttgart, Sebnitz, Strehla, Schandau, Sangerhausen, Spandau, Sondershausen, Schkeuditz, Trepplowitz, Teschendorf bei Strehla, Torgau, Tennstedt, Treuenbrictzen, Tü bingen, Teuchern, Teplitz, Ulm, Weimar, Wiesbaden, Waldungen, Wittenberg, Zwickau. — Wenn man in obiger Liste manche Städte vermißt, von denen bekannt ist, daß sie am 18. Oct. daselbst ver treten sein werden, und zwar gerade mehrere der bedeutendsten (z. B. Wien, Brünn, Berlin), so hat dies seinen Grund darin, daß von diesen Städten aus zwar die amtliche Meldung zur Theil nahme an der Feier, aber, aus irgend welcher Ursache, die specielle Anmeldung beim Wohnungs-Ausschuß noch nicht erfolgt ist. — Veteranen waren bis jetzt angemeldet: in Leipzig 328, in Berlin 34V. (D.A.Z) Ein Herr Fr. Riehl decretirt im „Leipziger Tagebl.": „Die alten Veteranen der königlich sächsischen Armee, welche die Feldzüge von den Jahrktt 1806 bis mit 1814 mitgemacht haben, nehmen an dem bevorstehenden Feste keinen Antheil." Die „D. A. Z." fügt dem bei: „Die Aufforderung des Hrn. Fr. Riehl dürfte nur von denjenigen Veteranen beachtet werden, welche die bekannte Napolconsmedaille angenommen haben. Sächsische Veteranen haben sich bis jetzt zur Theilnahme an der Nationalfcier gemeldet: aus Adorf, Auger, Buchholz, Brandis, Böhlen, Crottendorf, Connewitz, Dresden 4, Eutritzsch 2, Frankenberg 2, Falkenstein, Gastewitz, Geringswalde, Großbothen, Hapda, Kübren, Königsbrück, Knaut kleeberg, Keyselwitz, Leipzig 24, Lindenau 2, LöSnig, Lichtenstein, Leutzsch, Leisnig 2, Leipnitz, Liebertwolkwitz, Markkleeberg, Mark ranstädt 4, Neuschönefeld 2, Oelsnitz 2, Oschatz 4, Pegau 2, Pößneck, Planitz, Radeberg, Rodersdorf, Rötha 2, Radeburg, Reudnitz 2, Stötteritz, Schönau, Schirgiswalde, Thonberg, Taucha 4, Volkmarsdorf, Waldheim 5, Zittan. Annaberg, 9. Oct. (Wchbl.) Bei der heutigen Landtags- abgeordnetcnwahl gingen aus der Wahlurne hervor: Herr Bürger meister Koch mit 29 gegen 23 Stimmen als Abgeordneter und Herr 0r. Schubert mit 27 gegen 26 Stimmen als Stellvertreter desselben. Berlin. (N.-Z.) Durch den Beschluß des Staatsministeriumd in Betreff der Stellvertretungskosten werden die Wahlkreise, welche Beamte in das Abgeordnetenhaus entsenden, ungefähr in die gleiche Lage versetzt, wie die im Herrenhause vertretenen städtischen- Wahl- körper. Sie würden sich zu einer Entschädigung bereit erkläre» muffen. Die Entscheidung der Rechtsfrage, welche sich an den Beschluß ches Staatsministeriums knüpft, bleibt der Zukunft vorbei halten. Üm aber allen Schwierigkeiten, welche sich bei den bevor stehenden Wahlen erheben könnten, sofort zu begegnen, ist allen Wahlkreisen bereits die Zusicherung zugegangen, daß, wenn sie ihre Wahl auf liberale Beamte richten, der Nationalfond in Betreff der Stellvertretungskosten im vollen Betrage für sie eintreten wird. — Im Anschlusse an den Circularerlaß des Ministers deS Innern, betreffs des Verhaltens der Beamten bei den Wahlen, sind leiten des Handelsministeriums entsprechende Weisungen an die Beamten der Ban-, Post-, Eisenbahn- und Bergwerksverwaltung ergangen. — Wie die preußischen Feudalen in Betreff Schleswig-Hol steins denken, ersieht man aus dem neuesten Heft »der Berliner „Revue". Dieses Organ der feudalen Partei verlangt „grundsätz liche Aufgebung des ganzen Schleswig-Holsteinismus und verständige Allianz mit Dänemark." — Ueber das bei Eintritt einer Bundes - Execution gegen Dänemark zu stellende preußische Reserve-Corps erfährt man, dsiß dasselbe in der Stärke von etwa 10- bis 12,000 Mann aus ein zelnen Regimentern des 2., 3., 5. und 7. ArmeecorpS zusammen gesetzt werden wird Die Bataillone sollen dazu jedoch nur auf halbe Kriegsstärke gesetzt werden und eben so wenig wird vorläufig eine eigentliche Mobilmachung der dieser Abthcilung zugetheilten Batterien und Kavallerie-Regimenter statthaben. — Die Begegnung zwischen dem Könige von Preußen und dem Könige der Belgier hängt, wie die Berliner „Börsen-Ztg." erfährt, mit der polnischen Frage eng zusammen. König Leopold interessire sich sehr lebhast für eine Beilegung der Differenzen zwischen den Weltmächten und Rußland und suche zu diesem Zwecke den Einfluß König Wilhelm'« aus Rußland zu gewinnen. — Die „Pomm. Ztg." meldet: „Bekanntlich trugen einige Predigten des Superintendenten Lehmann in Neu-Stettin stärk die politische Färbung der „Kreuzztg."; zn gleicher Zeit zeigte sich dieser Herr auch außcramtlich als. vollkommen dieser Richtung ergeben. In Folge verschiedener Beschwerden über ihn hat nun das Con- sistorium ihm wegen einzelner Predigten und auch wegen seine» außcramtlichen Verhaltens seine Mißbilligung zu erkennen gegeben und dies den Beschwerdeführern mitgetbeilt." Bonn, 8. Oci- (K. Z.) Die hiesigen Stadtverordneten haben in ihrer gestrigen Sitzung jedwede Betheiligung der Stadt Bonn an dem am 18. und 19^ d. M. auf dem Leipziger Schlachtfelds zu veranstaltenden Volksfeste einstimmig abgelehnt. — Im Laufe des heutigen Vormittags wurde aus der hiesigen Münsterkirche, in welcher erst vor wenigen Monaten der Opferstock geraubt worden, ein circa 1'/z bis 2 Fuß hohes silbernes Crucifix vom Altäre ge- stöhlen, ohne baß cs bis jetzt gelungen ist, dem frechen Diebe auf die Spur zu kommen. — (F. Pztg.) Auch die Stadtverordneten von Aachen und Krefeld haben die Betheiligung an der Octoberseier in Leipzig abgelebut. '