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-6. yahrgaug. AK 1LS. Dienskag, 4. AprU 1922. 8»»»>I»l»ck»«r-S«mm»lm>nmn»r LS K-ei. Aur gtr 4!ach>v»«^IIch,; SVV11. D-zug«-»-bühr , «» ,r Di««m paII>a«ramm drettt g„l»s,—M. Aul gamil knanzsigen, rin?e,g>.-n unlrr ! AmelÜeN'Drelie. S>»kI»N"l.W'>»M'N-»m«I,I, >>pall>u, An. u.-v«ri>rus, L°!.. DvrMgspUr^ »au, r<iri>. Slu»w!!ki.«u!sck>s»g»li.4!<>rau»d,z«>,>. ainj«l!>r-!« d. Vvrat«ndb>»ille, Lv P». > -Nachsmck arr mit »»»NI»«» Qu«N»nan»a»« <,Dr»»dn«« Nackr"» m>»'»s--. - Ilnoerlm,^ Lchrs'j':lsz>- werdon nicht au'dewüds! Lchristli-Nllnq und ch«mvtki«>chäti»Ve>»i M-rt»nltrah- SS/40. Druck u, Rcrlaq von LIrpseli » Nelchart» in Drrrckr«, Postlcheck-Aoniv lOL-S Dr»5^»> Drei Slreilsragen -rr Westmächte. ! Sevaa — -erDölüerbun- — der nahe Osten. tSiga-l L-rahIbrriMi der ,17««»». Nachrichten".» Pari». 8. April. Die Blätter werden immer skeptischer. SS sind augenblicklich drei Puntte. worüber London und Ports sich nicht einig sind. Der erste Haupt- punkt ist die Lende..z und Bedeutung ör« Konferenz i» Genua. Der englilche und französische Ministerpräsi dent waren überein gekommen, in Genua weder über die bestehenden Verträge oder eine Interpretation derselben noch über die SntwuffnungSfrage zu sprechen. Bei der letzten Begegnung zwischen Pvtncark und tLurzon hat letzterer nun erklärt, daß man über diele fragen in Genna zwar keinen Beschluß fasten dürfe, doch wohl im allgemein theoretischen Sinne darüber sprechen könne. Weiter er klärte er. daß Llond George willen« sei, sie zur Debatte zu stellen. Französtscherseits wird nun erklärt, dost man stch au die Abrede hatten und bah die französische Delegation die Konferenz verladen werde, «»bald Llond George «ein Borhaben ousfübre. Der zweite TMerenzpunki ist die Rolle des Völkerbünde« in Genua. Frankreich will, baß. wenn in Genua beschlossen werde, eine bleibende Orga nisation zu behalten, diele vom Völkerbund ausgehen soll. Der englische Abgeordnete ertlärre, daß der Völkerbund in Genua nur durch seine technischen Beamten vertreten sein öürse, und dah dann später 'eine Volle in Genua festgestelll werden «olle. Unter diesen Umstünde» ha! das Komitee, ohne zu einem einstimmigei, Beschluß kommen zu können, nur die an die Sachverständigen ergangene Einladung zur Teilnahme an der Kvnserenz in Genua angenommen. Bourgeois „ab sedoch als Vertreter der sranzösiichen Regie rung eine Erklärung ab, dak nach der Ansicht Frankreichs der Völkerbund mir der Anssülirnng aller von der Kon- fercnz zu treffenden Beschlüsse beans ragt werden müsse. Der dritte Punkt zwischen beiden Ländern sind die Be schlüsse der letzten .Kvnserenz der A'isienmn'.i'ler über die Fragen des nahen O st e n V Während Frankreich in der Losung nur einen vorläufigen Bcrn'ltllnngsuorjchsiig sicht, der die Gelegenheit für neue ll»>erl»an'">l'sgc'i ossen läßt, sind nach der enalischen Auffassung die Beschlüsse der Konferenz d,<S letzt« Wor, der Alliierte» . Lloyd Gsvrqe -un. Mr Lloyd G?orqe len. kV i g n e r D r a h t b - r i st t der regl> n. N a ,h r I ch ! e n^.I London, 8. April Bei d«r Iaüresver'uunittüüg der Liberalen Bereinigung Isielr Major I. M. Llond "leorge sine Nede, in der er aussührte, man nab« überall verbreitet» die Konferenz von Genua sei für seinen Vater, den Premierminister, lediglich ein Trick, im Amte bleiben zu können. Gerade da-Z Gegenteil sei wahr. Dein Vater s«i a m t s m ti d e. <r v e r er gehe nach Genua, weil cr es für »eine Pflicht halte, dis Rat tonen wieder zu sa ui m e n z u v r i n g e n. Dein Ziel sei, den Frieden in Europa wiedcrherzustellen, uno cS märe ein grober Fehler, wenn man Rnßlana von der .sinnieren» aus schließen wollte. Lein Vater basiere seine Politik am liberalen Grundsätzen, und er sei heute noch sin eoeuso guter Liberaler, wie zu der Zeit, als er zuerst in das Parlawoitt etntrat. Lloyd Georges dlnsichl 8ber -sn europälsÄen Wiederaufbau. lfttguer Drahtberickt der „Dresdn. N a ch r ! ch t e n"> London. :l. April. Mit größter Spannung sieht mon der Rede entgegen, die Llond George heute im Unter- Hause halten wird. Man hofft aus erschepfcndc Aus künfte über das Programm, mit dem England nach Genua geht. Llond George ist am Sonntag abend nach Downtngstreet zurückgekehrt, um letzte Hand an feilte Rebe zu legem Ueoer den Inhalt dieser Rede, die etwa lft! Stunde dauern dürfte, verlautet nach dem „Observer" auS zuverlässiger Quelle. Llond George werbe betonen, daß eine Wiederbelebung des Handel» die Wieder, ausbausrage verhältnismäßig bedeutungslos machen würde. Zu dteter Wiederbelebung sei allerdings eine Rüstung«, pause auf Grund der bestehenden Lzrrirägc nötig. Ohne eine solche Wiederbelebung de« Haube»« lei Europa im all gemeinen und England im besvnd>-ren zu einem Unglück verurteilt. Wenn aui der anderen Leite der Handel nach dem Snrrz des Militari«»»»« wieder eiii'etzr, so bestelle keinerlei Grund dafür, warum Deirsscki»a >d nicht Vas nötige Geld finden «vlltt, nm seine Reparation zu zahlen, ebenso- wenig, warum England, Rußland nnd Frankreich nicht da« nötige Geld finden sollien, um ihre -Schulden zu bezahlen. Llond George wird ferner betonen, daß die Grundlage» für ihn die Beschlüsse von Cannes seien, die Poin earä in Boulogne angenommen hat. Aus diesem Grunde will man in London nicht verstehe», was Llond George hindern könnte, die eingangs angeführten Ideen durch- ruführen. Es wird weiter verom, daß der englische Premierminister Rußland für den -Schlüssel in der Angelegenheit einer R Ü st u n g S y a u s e ansiehl und Deutschland für den -Schlüssel des Wiederaus- bauS. Sobald die Rote Armee tatsächlich demobilisiert ist. und zwar infolge allgemeiner Neberetnsrimmnug und mir wirklichen Garantt"n, wird Rußland weder van seinen Nachbarn angegriffen werden, noch dies« angretten. Aus dte»c Weise wird das ganze militärische Gebäude des Kon tinents zukammenbrechcn. Deutsche Vorbesprechungen mit Kraffin. Berlin. 8. April. Die russische Delegation für Genua hielt h'er gestern Besprechungen zwecks Orientierung über die vr itische und wirtschaftttchc Lage Deuischttn-ds und zur Erörterung russischer Winschaftcangelegenhetten ab. Die mit der Kvnserenz von Genua zusammenhängenden Fragen sollen erst unter Vorsitz Krassins behandelt werden. Kraiiin trisil heilte mittag hier ein und wird nachmittags zunächst »i t der deutschen ReichSregierung Fühl»»» nehme». Er. wird, wie cs heißt, der deutschen Regierung neu« Vorschläge unterbreiten, um in Genna gewisse Wirttschasisfragrii a u f gemeinsamer Grundlage zu verhandeln. Gestern berichtete auch Rakvwlki üoer scttie Verhandlungen zum Abschluß eine« dculick» - ukraiu'schen Handelsabkommens. Wähnend der Besprechungen traf ein Telegramm ans Mos kau ein, wonach auf der aus Mo» Personen veiuch'en Da-ung de« Moskauer Arveiier- nnd Loldatenrats Professor Ranscn zum Ehrenmitglied des Moskauer Arbeiter- und Svkdaten- rat« ernannt worden ist. und daß Nansen einen Vertrag unterzeichnet stabe, wonach cr nunmehr »eine Hilksarbeit auch aus d'e Hnngcrgebjcke der Ukraine ausdchnen wird. Nach dem abends Ächtticher'.n und Li'winoss in der Sonsiev- miissiin erschienen waren, wurde in eine Crönernna voii. tiicker Fragen eingetreien. Frankreich Mr Gleichberechtigung der kleinen Staaten ln Genua. Parts, L. April. Rach einem Londoner Telegramm deS „Echo de Parts" soll Llopd George auf diplomatischem Wegt in Rom eine B v r st e < v r c ch un s der alrticrtün Mächte vor Beginn der Konferenz von Genua vorgcschlagen haben. England beabsichtige die B!l- düng einiger Ausschüsse zu beantragen, darunter eineS volitischen Ausschusses, die beauftragt werden sollen, die Arbeiten der Konferenz vorzuLeretten. und tstr/n Ent-, scheidungeii die Richtung zu geben. Auf französischer Leite: sei man der Ansicht, daß das Betsciteschieben der kleinen j Staaten Mittel- und Osteuropas das der Verbündeten j Frankreichs bedeuten würde. Die kleinen Sraaten müßten In Genua mit den großen auf gleichem Fuße stehen. Außerdem dürfe kein Verfahren ctngeschlaaen werden, daö von vornherein dir Handlungsfreiheit Frankreichs be einträchtige. lW. T-B-s Gek!er gegen Maginol. Rom. ll. April. Ter Berliner Vertretet oer „Poesv" hatte eine Unterredung mit dem deutschen Reichswehr^ sv.tnistcr Geßlcr, in der der Minister in sotgender Weise zn den ?tiischuldigungen de« französischen KriegsministcrL Maginol Lielluvz nahm: „Die Wasseiiftlnde bei den lltvckstrohwei ten bieten dev Franzosen tminer noch Veranlassung, das Güivensr deutscher Rüstungen und großer heimlichew Wasfen- tage, an die Wand zu malen. Maginot behauptote. daß eS sich ine, um btill «erlige Rohre zu ichweren ihslMützen haiioelt«, die zur Ausstattung von 38 Divisionen aus'.eichen. Ta,'>ächlich handelte es sich nicht am 600, sondern nur um v!b Rohre, für die weder Laiseten, noch Verschlüssle, noch irgendwelches Zubehör vorhanden war Der Niest sc« Fundes bestand aus keineswegs gebrauchS- ser,ligcn H a l b s a v r i k a re n. Wenn der sranMischc Kriegsminister behauptete, daß dir»« Funde zur AuSst-ittung von «3 Divisionen ausrerchten, so ist dies nichts andere« alS ein Ausflug in die Welt der Pstanlaiie. Außerdem kehlen deutscherseits die großen Munitwnsmsngen, ehne die ja die Geschütze inlsächttch wertlos sind. Wenn Magium in -einer Kommerrede beanstandete, daß die deutschen Behörden nie matS der französische!! Regierung die im Augenblick des Wassenstillslandes tatsächlich vorhandenen Waffenbeständ« angegeben hätten, so muß festgestcsit werden, daß man in Wirklichkeit deutscherseits aus der Konferenz in Spaa diese Zahlen milgeteUt, aber dabei bemerkt hat, das? die Unter lagen deShalb unvollständig seien, weil ieder Nachweis darüber fehle, welche Mengen von Waffen bei Scan deutschen Rückzug vernichtet oder verloren gegangen sind. Besondere Bedenken scheinen frnnzösischerscits gegen die deutschen Fabriken zu bestellen, die sich angeblich sofort in Rüstungs- indusirtc ummandeln können. Tatsache ist. dos? mindeste atz ein Jahr Zeit notwendig sein würde, »m in den Fabriken auch nur in gewissem Umfange Gewehre und Maschinen gewehre Herstellen zn können. Mehrere Jahre aber wären nötig, bis man un die Hersieltt'Ng schwerer Geschütze gehe» körnttc. Auch der angebliche Bau strategischer Eisenbahnen auf dem rechten Rhcinnser ist Pariser Phantasie- gespinst. Es mit,'? wiederholt :ve">"": bis «»f gänzlich, nebensächliche Neubauten ist oaö üritt'ch'- Eisenbahnnetz seit FriedcnSschluß völlig unverändert geblieben. Die Schutzpolizei ist keine militärische Macht, da ihr die wichtigsten lricgsbrauchbaren Sachen fehlen. Sic Ha nn r ein Gewehr für drei Leute, besitzt kein Ge schütz, keine Mincnwerfer und nur äußerst geringe Muni, tionsmengen. Daß die Schutzpolizei sich im Schießen üben muß, ist wohl scibstverstündltch. Tic terhni.chc Nothilfe, von der Maginn: üesürchlcl, daß sie „im gegebenen Augenblicke' der Reichswehr und der Schupo oic s-.I,renden Spezialisten zu liefern halte, besieht tatsächlich nur au« jungen Studenten, Lechnilern nsw. die sich sreimiüig in den Dienst des Staaies gestellt haben, um bei Streits die lebentz wichtigen Betriebe i» Gang zu halten . Dm Entwicklung der Sportvereine erkläre sich daran«, daß die Jugend ihnen zustri'Ml. weil diese Vereine ihr die natürliche körpeoliche Durcharüeit und Erstarkung des Körners gebe. Die Er zählung von Sem verborgenen deutschen großen Heer ist nichts weiter als ein Märchen. Währen» Frank'eich über ungeheure Massen vvn Wassen, Ausrüstung, Mnnrrivn, Artillerie-, Flieger- und Tankuerbänden versü-rt. dazu ein aktives Heer non vVO>M Mann mit vlanmädig vor- bereiteter Mobilmachung hat. steht Deutschland ownvbili- sicrt da, mit geringen Beständen, die »uf z m e r gcnl> astr Neste ziisaniincngeschrumpft sind, sltied. Tel.! Gr-mzitnSenmq im besetzten (Ssbiet. iE l g n c r Drahtbertch ! »er „D r es d n. ?t a chrichte Paris, 3. Avril. Die belgische Regierung bat den Gcsandtenrat in einer Note ersucht, eine andere Grenz- s e st l e g u n g zwischen dem besetzten und un besetzten Gebiet am Nicdcrrhein in Erwägung zn ziehen. Die fetzigen Verhältnisse sollen nickst genügend Schutz für die Besatzungstruppc» bieten, da die VeselMngtz zone bei Len Brückenköpfen zu eng geworden sei. Die Konferenz -er -rei Inlernallonalen. Berlin, T April Der Beginn der heutigen Kvnfe- r«nz der drei sozialistischen Jnternatio- nalen im Reichstage verzögerte sich, weil die Bolschewisten gegen die Zulassung der Vertreter der russischen Sozial revolutionäre als Journalisten protestierten. Nach erregter Auseinandersetzung wurde beschlossen, öffentlich zu ver handeln. Friedrich Adler hielt die Eröffnungsrede, in der cr betonte, die Konferenz sei ein erster Versuch, um in gewissen, alle Arbeiter beritstrenden Fragen zu einer ge- meiniarnen Aktion zu gelangen. Darauf verlas Klara Zetkin im Namen der Delegierten der 3. Internationale eine Erklärung, wonach die rl. Internationale eine Ein« heitSfront de» gesamten Proletariat» für die dringendste Forderung des Tage» halte, da die Bour» gevtste versuche. Deutschland durch Reparationen an»« »plündern, das russische Kapital wtrtschaftltch zu unter- ochen und die ganzen Lasten des Krieges auf die Arbeiter der Länder abzuwälzcn. Deshalb müsse spätestens während der Genueser Konferenz eine Konferenz aller Sozialisten der Welt »usammentreten. um die Geiuwser Konferenz zu zwingen, sich mit der ArbeitSlosig- kettt dem Achtstundentage und de« anderen dringenden Arbeiterfragen zu bcschäftigen. In einer scharfen Erwide rung sagt« der belgische Sozialist Bänder,elb« all- Vorsitzender der Exekutiv« der L Internationale, daß auch sie die einheitliche B«rtetblg«ng»sr»nt des Proletariats für »otwsndig halt«. Die Frage aber, ob mit der «. Internatio nale gemeinsam gearbeitet werde» Lonne, hänge davon ab. ob et» ehrliche» vertrauen gegen sie von vornherein verbürgt werden könne. Rn «in Zusammenarbeiten mrt de» Kommunisten sei nicht zu deuten, solange die russische« Sc>zialdenu> traten in Kerkern schmachten »Lffea. Der Bolschewist Rabe! erklärte i» einer «nt. mortred«. Latz die Bolschewiste» zu BanLervelbe auch nicht da» geringste Vertraue« hätten. Seine Bedingungen de- zeichnete Radek al» plumpe Etnschstchterungsversuche. Al» Nadel für die Freilassung der politischen Gefangenen ln Rußland di« Freilassung der Kommunisten in den Ländern der 2. Jitternattonale forderte, wurde ihm aus den Reihen der anwesenden russischen Gäste ..Erpresser" enrgcaen- gerusen. Die Wetterverhandlung wurde sodann auf Mon tag vormittag vertagt. Berli«, 8. Aprils Al» heute die Konferenz von Ver tretern der drei sozialistischen Internationalen wcitertagen sollte, beantragte der Engländer Macdonald namens der Delegierten der zweiten Jnternartonale, mit Rücksicht auf die durch die gestrige Rede Radeks geschaffne Lage die all- gemeine Sitzung auf nächmtttag 3 Uhr zu Verlagen, da sich die Delegierten der zwetten Internationale erst über die neue Situation beraten müßten. Es wurde dem gemäß beschlossen. Die Delegation der zweiten Jnternatio- nale nimmt fetzt zn de, gestrigen heftigen Red» Radeks gegen Vanderveld« Stellung. Es besteht wenig Hoffnung, daß die Konferenz zu Ende geführt werden kann. Die Mit glieder der Lowjetdelegation für Genua nehmen an der Tagung im Reichstag nicht teil. Die Wortführer der Russen auf dem Kongreß. Rabek und Bucharin, gehören der Dele gation für Genua nicht an. Sie bleiben hier in Berlin, um die wirtschaftlichen Verhandlungen, die Krafsin cinletten wird, nach dessen Abreise fortzufahren. Die Delegation für Genua «trb wahrschetnktch morgen, spätesten» Mittwoch Berlin verlassen. Vr. Wte-fel-» »etsr nach Amerika. Berlin, 8. April. Der ne« ernannt« deutsche Botschafter für Washington Lr. Vtedseld tritt gleich nach de« Oster- tagen die Reise nach Amerika an. Der Botschafter der Ver einigten Stäate» Houghton hat sich bereit« am Sonnabend t« Ntuvork einaeschifft. Gr «tll fedoch in London und Partg Aufenthalt nehmen, «w mlt den dortige» amertka- ätsche» Vertretern Fühlung mr nehme» und etwa am Za. April hier t» Berlin eistreffe». ->- Der afghanisch« Ge sandte ln Moskau Befindet sich ans der Durchreise «ach Genua t» Bellt». Zum Tode -es früheren Kaisers Karl. 'Eigner Drahtberiikit der „Dre-dv. A a ch r t ch r e n"tt Wien, 3. April. Das erste direkte Telegramm von dem Ableben des früheren Kaisers Karl erhielt der ehemalige Hosburgpfarrer Prälat Seidl gestern normittag w ttbr. Es lautet: Der Allmächtige ha> Seine Majestät den Kaiser zu sich berufen. Bitte lassen St», für das Seelenheil des Verstorbenen Messen lesen. Zita. — In dem dein ehemaligen Hose nahestehenden Kreisen nimmt man au, daß eine vorläufige B c t s e tz ir» gtn Spanten erfolgen wird. Karl hat seinen Bruder Mar. zun, Vormund seiner Kinder eingesetzt. In monarchistischen Kreisen glaubt man, daß die Entente der Erkaiserin wegen ihres zukünftigen Aufenthaltsortes sehr entgeqcnkommeu werde Budapest, 2. April. Der Reichsverweser richtete an Königin Zita eine Vetlridsdepesihe, in der er der Teil nähme der ungarischen Nation Ausdruck verleiht. ,W. L. L.i Die Teilnahme der Lhrijttich.Sozkalen. Wie«, 8. April. Der Obmann der Ehristltch^Dozialen. Äbg. Seipel, gedachte gestern in einer Versammlung des verstorbenen Katfers Karl, den er gegen den Bor- wurf des Verrats in Schutz nahm. Er habe teden- falls lange, bevor bas Unterliegen der Mittelmächte geiviß gewesen sei, sich um den Frieden bemüht und sei später weder vor den Folgen deS verlorenen Kriege- noch vor der Revolution geflohen. Dann fuhr Seipel fort: Die Thrtstktch-sozial« Partei mußte sich bescheiden ob sie sich einem vom Gesichtspunkte persönlicher Slnhängltchkett gewiß sehr ideellen, aber politisch aussichtslosen und daher praktisch unbrauchbaren LegittmtSmuS verschreiben, oder aber die veränderten Tatsachen anerkennend, auch unter deren Herrschaft die Interessen deS Volke» wie vorher vem traten sollt«. Die Christlich-soiziale Partei hat sich mit voller Klarbett für den zweiten Wea entschieden. St« bat