Volltext Seite (XML)
— Druck und Verlag Earl Jehne in Dippol-lswalde. V-r-mk-orM»-- A-doU-m: Sell» S-»"° Mittwoch den 21. März 1928 89. Jahrgang Stt.67 bei Tanzbelustigungen I» M. und die immer um OertlicheS und Sachfisches Stellvertreter «am. St^ Schwind die Dersamm- röffnete sie bald nach */, 9 Ubr. -i» nrönnnaSae- l genommen. »» st- »» »» 5 10 15 20 25 50 i» »» »» 1 2 3 4 5 10 »» ») d) c) ch zu Kostümfesten Maskenbällen »» »» »» indem M. r» »f 25 »» r» die Klassen M. folgt zu erhöhen.: Die gemäß 8 MeitzeritzJeitung T-g-sz-Mmg <m» Anz°ig«MDipp°Msw°,0e, Schoaed-d-rgmll. Vergnügungssteuer. Auf Grund des I. Nachtrags zur Bezirks-Vergnügungs- «eunordnung hat der Bezirksausschuß beschlossen, d e zuletzt unt-7 dem IS. Dezember 1922 abgeänderten Steuersätze wie sonstigen Veranstaltungen einem Eintrittsgeld bis und so fort, Steuersätze um 5 M. steigen. , Dem Veranstalter wird nachgelassen, bei dem Verkauf der Steuerkarten für die unter a—c genannten Vergnügungen «inen steuerfreien Betrag bis zu 20 M. für eigne Rechnung hinzuzuschlagen. Wird ein höheres Eintrittsgeld erhoben, so ist der Mehrbettag nach ä zu versteuern. V1» venoa Srsvargtt« trotoo mit 8oovudanü 6« 4 bettägt 10 SO 100 «vieles Blatt enlhSlt -le amttichen Bekannkmachuage« -er Amlshauplmannschast, -es Amtsgerichts im- -es Sta-trats zu Dtppol-iswal-e BezaaSpre»: Monat März ohne Z-- ^aenEinzelne Nummer 140 M., Sonntag- 160^ M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. — GemelndeverbändS-Glrokonto Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 348. rette ISO M, außerhalb der ÄmkSbauptmann- schast 200 M, UN amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 300 M. — Eingesandt »nd Reklamen Zeile S7S Ar. ....... — Unter Hinweis auf die in unserem Blatte veröffentlichten Bekanntmachungen bringen wir unseren Lesern nochmals die wich tigsten Einzelheiten, die der Interessent wissen muß: Dollarschah anweisungen des Deutschen Reiches, von der Reichsbank garan tiert. Höhe der Anleihe SV Millionen Dollar, Zeichnung bis zum 24. März bei den bekannten Banken und Giroienkalen. Zeich nungspreis 100?L. Einzahlung in amerikanichen Dollar und anderen Devisen, auch Noten, zu bestimmten Umrechnungskursen, und zwar mindestens 40?L Einzahlung bei der Zeichnung, der Rest bis zum 14. April 1923. Bergütung für Einzahlungen vor dem 14. April 1 Promille in Mark für jede volle Woche der Voraus zahlung in Noten oder telegraphischen Auszahlungen. Stückelung: 5,10, 20, SO und 100 Dollar. Rückzahlung nach 3 Jahren zu 120M in Dollar oder Gold, mithin eine Verzinfimg von über kA. Be leihbarkeil: Die Dollarschahanweisungen werden bei den Dar- lehnskaßen beliehen zu 60?z des Börsenkurses, wenn der Dar lehnsnehmer die Verpflichtung übernimmt, seine Rückzahlung vier Wochen vor dem in Aussicht genommenen Zahlungstage anzukün digen, ohne solche Bindung zu 40^, wobei der Kurswert des Dollars höchstens mit 20 000 angenommen wird. Steuerliche un sonstige Erleichterungen: Die Rückzahlung erfolgt ohne seden Ab zug. Die Hingabe der ausländischen Zahlungsmittel zum unmittel baren Erwerbe der Dollarschahanweisungen auf Gruno einer Zeick- nung ist von der Devisenumsahsteuer befreit. Die selbstgezeich neten Dollarschahanweisungen können sür die Veranlagung zur Einkommen- und Körperschaftssteuer mit demselben Werte einge setzt werden, mit dem di« als Gegenwert hingegebenen Devisen einzusehen sein würden. Aktiengesellschaften und Kommanditge sellschaften auf Aktien, die ihre gesetzlichen Reserven oder einen Teil davon in Dollarschahanweisungen anlegen und aus diesem Besitz Verluste infolge Rückganges des Dollarkurses erleiden, dürfen diesen Verlust vom gesetzlichen Reservefonds abschreiben. Dollarschatzanweisungen werden als Sicherheit für Zollkredite an- man durch Erheben von den Plätzen. Mehrere Kameraden sind neu ausgenommen worden. In die TageSordnuna etntretend, hörte man den Bericht des Kassierers, Kam. Martin Schmidt, der einen recht günstigen Abschluß aufwies und einen beträchtlichen (nach Umrechnung in Goldmark allerdings kleinen) Kaflenbestand zeigte. Auch die Vermögensübersicht, einschließlich der Stiftungen, Son derfonds und Utensilien, schloß recht gut ab. Die Rechnung war von den Kam. Werner und Opitz geprüft und für richtig bekunden worden. Sie wurde ohne Debatte richtig gesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Zu Rechnungsprüfern fürs nächste Iabr wählte man die Kameraden Bankvorstand Lösch und Schieß- Hausbesitzer Börner. Mitgeteilt wurde weiter, daß als Schrift- führer Kam. Postsekretär Werner, als fein Stellvertreter Kam. Eckardt tätig sein wird. Die Erhöhung der BegräbniSgelder auf 3000 M- beim Todesfall eines Mitgliedes und SOO M, falls die Ehekau eines Mitgliedes vor diesem stirbt, wurde einstimmig an genommen. Dafür wird in Zukunft kein Krankengeld mehr ge zahlt werden. Die Gebühren für den Dereinsbolen wurden ne« festgesetzt. Ein Vorschlag, für diesen bei jeder Etnhebung einen Sonderbetrag von 5 M. von jedem Mikgliede zu erheben, wurde, da er geringe Unterstützung fand, zurückgezogen. Dafür wurde be schlossen, am Schluss« des Jahres je Mitglied einen Sonderbettrag von 10 M. zu erheben. Auf das vergangene Jahr sollen dem Boten SOO M, aufs laufende 2500 M. Entschädigung gezahlt werden. Die Entschädigung der Kameraden in den obersten Dor- standsämkern wurde dahin geregelt, daß dem Vorsteher in Zukunft 2000 M., dem Kassierer 1200 M. und dem Schriftführer 1000 M. an Stelle der nicht mehr zeitgemäßen Beträge von 3« bzw. 24 M. gezahlt werden sollen. Bekannt gegeben wurde die Teilnahme am 50jährigen Stiftungsfeste des Militärvereins Reichstädt. Der Be trag der jenem Verein überreichten Festgabe wurde genehmigt. Versuchsweise sollen beim Tode eines Kameraden die übrigen durch Inserat in den beiden hiesigen Zeitungen wieder wie früher die Begräbnisstunde mikgeteilt werden. Man hofft dadurch auf regere Teilnahme . Die Wahl eines Fahnenträger-Stellvertreters setzte man von der Tagesordnung ab, verschiedene Utensilien wurden wegen Unbrauchbarkeit aus dem Vereinsbestande aus- rangierk. Der Kassierer legte dann noch Rechnung über die Lhrist- bescherungskaße, aus der mit Hilfe der Hauptkasse einer Anzahl alter Kameraden eine Weihnachtsfreude bereitet werden konnte und die bereits jetzt schon wieder einen ansehnlichen Bestand auf weist, und befaßte sich mit einer etwaigen Zusammenlegung der be stehenden Stiftungskassen und Fonds. Hierzu wurde beschlossen, die Schuldentilgungskasse auszulösen, den Betrag der Hauptkasse zuzuführen, die Wendler-Stiftung, deren Zinsengenuß dem Schühenzuge zusteht, besten Zugführer zur Verwaltung zu über geben, die übrigen bis auf die Witwenkaste im Anhang an die Hauptkaste zu verwalten und Ihren jeweiligen Bestand einfach nachzuweisen. Nach Dankesworten an Kassierer Kam. Scholz und die beiden Rechnungsprüfer schloß der stellv. Vorsitzende nach zweistündiger Dauer die Hauptversammlung. — .Die Nachfolge Stephans. Zu der unter dieser Ueber- schrlst in Nr. 63 der .Meißerth-Zeitung' enthaltenen Veröffent lichung schreibt uns die Oberpostdirektton Dresden: .Heber die Gründe, welche den Ueberfluß an Beamten bei der Reichspost- und Telegraphenverwaltung verursacht haben, ist von verantwort licher amtlicher Seite im Reichstage, in den Ausschüssen des Reichstages und vor dem Verkehrsbeirat wiederholt eingehend Auskunft erteilt worden. Es ist eine den Tatsachen zuwider- laufandc Behauptung und enthält eine verletzende Geringschätzung der Verwaltung und des Personals, wenn gesagt wird, der staat liche Musterbetrieb der Post sei binnen wenigen Jahren zu einer Hochschule der Faulenzerei umgewandelt worden. Gegen diese Unterstellung legt die Oberpostdirektlon hiermit Verwahrung ein.' (Obengenannter Artikel war uns von dritter Seite zugegangen und leider nicht eingehend geprüft worden. Wir bedauern die in jenem Artikel gebrauchte herabsetzende Redewendung selbst außer ordentlich. D. Red.) 24 I»" 1S2S 1- »rott B/5 lV 23. Dippoldiswalde, am 16. März 1923. Die Amkshauptmannschast. Dippoldiswalde. Am 18. März fand die diesjährige Verlosung Ler Ausstattungsgelder der Kiebsch-Sttftung statt. Die Gewinn lose zogen Fräulein Anna Marie Florian, Fräulein Ida Hedwig Beutel und Fräulein Lina Zimmermann. Jeder Gewinnerin fällt «in Gewinn von 60 160 M. zu. — Wie uns die Amlshauptmannschaft mitteilt, werden Ab schnitt I und K -er Zuckerkarte mit je 1 Pfund Zucker beliefert und gilt der Bezugsausweis 3 der Zuckerkarte für die Besorgungs- periooe April bis mit Juni. Seine Anmeldung hat bis 24. 3. 23 bei einem Kleinhändler zu erfolgen, der feinerseits die Bezugs- ousweise bis zum 31. 3. 23 beim Großhandel einzureichen hat. — Vor etwa 4 Wochen brachte ein junger Mann von hier «In Jackett zu einem hiesigen Schneidermeister zum Ausbessern. Dort verschwand es eines Tages und mit ihm ein Paar Hosen, ohne daß der Meister einen Verdacht aussprechen konnte. Am Sonntag nun betritt derselbe junge Mann den Tanzsaal eines Nachbardorfes. Und siehe da, er sieht sein Jackett und sagt dem Träger den Diebstahl aus den Kopf zu. Dieser leugnet zwar an fangs, muß aber schließlich gestehen. Es war der in Oberhäslich dienende K. Eine Haussuchung förderte auch noch die Hose zutage. — Am vergangenen Sonntag unternahm der hiesige Rad- fahrerklub vom Deutschen Radfahrerbund seine erste Bezirksaus- sahrt über Reichstädt nach Edle Krone, wo man von dem Freitaler Vereine erwartet wurde. Gemeinsam wurde dann die Fahrt nach dem Seerenkeiche über Grjllenburg, Spechtshausen nach Grum bach fortgesetzt. Vor elntretender Dunkelheit trennte man sich dort nach längerem Aufenthalt und manch frohem Mort wieder. Ohne Unfall und Panne kamen die Beteiligten von der SS Kilo meter langen Fahrt abends wieder hier an. — Als Ergebnis einer Sammlung bei der Konvent-Sitzung und einer wetteren Sammlung unter den damals nicht anwesenden Mitgliedern konnte die orivil. Schützengesellschast jetzt 125 650 M. an die bei unserer Geschäftsstelle bestehende Sammelstelle für die Ruhrhilfe abführen. — Tagesordnung zur Sitzung der Kirchgemeindevertretung am Donnersag den 22. März nachmittags 5 Uhr im Rathausjaale: Angelegenheiten des innerkirchlichen Wesens (Konfirmattonsfeier, Abenbmahtsfeier am Gründonnerstag, Bibelstunden, Propaganda der Sekten). — Vortrag des Herrn Direktor Gräfe über die Be- zirkskagung der christlichen Elternvereine mit Aussprache. — Vor trag des Finanzausschußes (finanzielle Lage, Aufbringung von Geldmitteln). — Verteilung der Haussammlung für Liebeswerke. — Kirchliche Veranstaltungen. — Erklärung in Sachen -er Landes kirche. — Verschiedenes. — Nichtöffentliche Sitzung: Gehalts erhöhungen -er kirchlichen Angestellten. — Die nächste Tuberkulosesprechstunde findet Mittwoch den 2l. März vormittags von 8 Uhr an Im Diakonat statt. — Stern-Lichtspiele. Mittwoch wird der hervorragende Groß- film Die Asphaltrose', ein Schauspiel in 5 Akten mit Wildwest- Einschlag, einmalig aufgeführt. Der Film schildert bas Lebens- obenteuer eines Bankiersohnes und zugleich eine Liebesgeschichte, die im Alltag beginnt und durch Kämpfe und Entbehrungen hin- turchführt. Romanhafte Erlebnisse der getrennten Liebenden ! durchkreuzen sich in fesselnder Weise und führen in logischer Folge vnd geschickter SpannungSstetgerung zu endgültigem Slchfinden. j — Die üblich« 2. Jahreshauptversammlung zur Entgegen- nahm« und Richttgsprechung der IahreSrechnung hielt der Mtlitär- verein Dippoldiswalde am vergangenen Montag abend in der .Sonne ab, doch hatte sich dazu außer den Mitgliedern des Vvr- siandes leider nur ein kleiner Mttgttederkrets eingefunden. An Stelle des durch Krankheit verhinderten Kam.-Vorsteher Treupel leitete sein Stellvertreter «am. Stadtrat Schwind die Versamm- _ bald i/»0 Uhr, stellte die ordnungsge- i Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung deS »>n Ä' schwachen Besuch, der wohl Gemelnderates am Freitag den 23. Mäz 1923 abends '/,8 Uhr dem ^"»Ächaftlichen Verhältnisse sei, und wünschte in der alten Schule (Zimmer Nr. 9): Mitteilungen. - 2. Lesung in'-«/Genesung. Vor Eintritt des 13. Nachtrags zur Gemeindesteuerordnung. — Festsetzung der Ott» ^.^""sAbenen «ameraden Mietzinszuschläge für das neue Vierteljahr. — Gebührensestsehung Richter und Preußler-RelnholdShain. Ihr Andenken ehrt« I für die Heimbürgin. - Anstellung des Schreibers Kilian al» Be- amkenanwärter. — Etwa noch EelngehendeS. — Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Dresden. In der sozialistischen Presse wurden die Richtlinien für eine sozialistisch-kommunistische Regierung in Sachsen bekannt gegeben, auf die sich die zu diesem Zweck eingesetzte foztalisttsch- kommunlstische Kommission geeinigt hat. Kurz zusammengesaßt, ergeben sich folgende Gesichtspunkte: 1. Einbringung eines Amne stiegesetzes, wodurch Nir Not- und Abtreibungsdelikte volle Straf freiheit gewährt wird, während die umfangreichen Einzelbegnadi gungen weiter erfolgen sollen. 2. Einrichtung von PrelsprüsunaS- stellen, die die gesamte Wirtschaft bis in alle Einzelheiten zu be aufsichtigen haben. Diese Organe haben diktatorische Vollmachten und werden in Betriebsversammlungen und Gewerkschaft-Mit gliederversammlungen gewählt. Besetzung der Wuchergericht« ausschließlich mit sozialistischen Richtern. 3. Errichtung einer Arbeikerkammer, deren Mitglieder in Betriebsversammlungen ge wählt werden sollen und die die Kontrolle über die Regierung auSzuüben haben. Gesetze und Verordnungen müssen vorher dieser Kammer zur Begutachtung und Genehmigung vorgelegt werden. 4. Einrichtung von Arbeiterwehren. — Diese Richtlinien müssen allerdings noch von den sozialistischen Partelinstanzen genehmigt werden. LS bedarf keines Beweises, daß dieses die glatte Kapi tulation der Sozialisten vor den kommunistischen Forderungen und die unverhüllte Aufrichtung der Diktator de» Proletariats be deutet. Allerdings wird daS Reich noch ein sehr gewichtiges Mort mitzureden haben, da sämtliche Richtlinien sich mit der Reichsver- fassong nicht vereinbaren lassen. — Wie gemeldet wird, schließt Sachsens ordentlicher AaoS- haltplan für das Rechnungsjahr 1923, der zurzeit im Gesamtmini- sterium vorliegt, mit 9 Milliarden Fehlbetrag ab. Ueber den wahrscheinlich sehr viel höheren Fehlbetrag des außerordentlichen Etats für den gleichen Zeitraum ist noch nichts bekannt geworden. — Die demokratische Landtagssraktton hat im Landtag fol gende Anfrage eingebracht: .Im Gegensatz za dem Bestreben der Reichsregierung, einen allgemeinen Preisabbau herbeizuführen, hält die sächsische Forstverwaltung an Holzpreisen fest, die weit über dem Weltmarntsprels liegen und hat, da diese Preise vom Handel und der holzverarbeitenden Industrie nicht gezahlt werden können, in den letzten Wochen mehrfach Versteigerungen abgesetzt. Billigt die Regierung dieses Vorgehen, das die im Interesse der ^anzen^Bevölkerung dringend gebotene Senkung der Holzpreis» — Die schwerste Sorge, Lie gegenwärtig auf -er evang-luth. Kirche unseres Landes lastet, ist die Besoldungsfrage -er Geist lichen, weil bekanntlich -er sächsische Staat sich weigert, die Etaatszuschüsse zur Besoldung der Geistlichen In Berücksichtigung -er Geldentwertung auszuzahlen. Wie ernst die Sorge ist, zeigt folgende auf zuverlässigen Unterlagen beruhende Zusammenstellung: Nach dem Besoldungsstand vom 1. Februar 1923 bettägt der Be- soldungsbedarf der Landeskirche auf das laufende Rechnungsjahr 1923/24 berechnet über 7V« Milliarden Mark. Diesem Bedarf stehen im Staakshaushaltetat nur rund 26 Millionen gegenüber. Selbst wenn die Landeskirche ihre Steuerkrast aufs äußerste t15A der Reichseinkommensteuer) anspannt, und auch sonst die landeskirchlichen Mittel herangezogen werden, wird immer noch ein ungedeckter Rest von 5—6 Milliarden übrig bleiben, den der Staat nach Gesetz und Recht htlfsweise zu decken verpflichtet ist. Dresden. Die Polizei registriert für Januar 30 Selbstmorde und 18 Selbstmordversuche. — Schlachtviehversicherung. Das Wirtschaftsministerium hat bestimmt, daß vom 1. März ab bis auf weiteres für die zu schlach tenden Tiere an Versicherungsbeiträgen 1500 M. für ein männ liches Rind, 6000 M. sür ein weibliches Rind, 1000 M. für ein gewerblich geschlachtetes Schwein von den schlachtenden Biehbe- sthern zu erheben sind. Radebeul. Der Gemeinderat bewilligte den Volksbüchereien 66 000 M. zu Neuanschassungen. Freiberg. Ein Opfer der Zeitverhältnlsse ist nun auch der Freiberger Ehorgesangverein geworden. Die ständig steigenden Kosten für Beschaffung des Nokenmaterials, des Uevungsraum» usw., die Schwierigkeiten der Veranstaltung von Aufführungen (Orchestermangei), nicht zum wenigsten der Mangel an Interesse für die bisherigen Aufführungen des Vereins machen diesem die Fortsetzung seiner Tätigkeit unmöglich. Die letzte Mitgliederver sammlung hat deshalb die Auflösung beschloßen. LSmmerSwalde. Gutsbesitzer Max Hitze erlegte ein« SS Zenti meter lange, sehr starke Kreuzotter, die das warme Wetter heraus aelockt hatte, bei den sonst noch bei uns herrschenden winterlichen Verhältnissen gewiß ein seltenes Ereignis. Roßen. Eine Kanonenkugel wurde hier bet AuSschachtungS- arbeiten in der Berggaße gefunden. Die eiserne Kogel wiegt bei einem Durchmesser von 9 Zentimeter 5'/, Pfund. Garnsdorf (Amtshauptmannschaft Flöha) sucht eine Ver trauensperson für die Verwaltung einer Posthilfsstelle, für die -I« Post 600 M. Jahres entschädigung bewilligte. Schönhrid«. Bei einem Schadenfeuer am Freitag früh im Bergerschen Baugeschäkt kam ein Feuerwehrmann, der Zimmer mann Richard Then, der bet der Firma Berger beschäfigt ist und vor kurzem seine 25jährige Dienstzeit bei der Wehr begehen konnte, umS Leben. Er ist auf dem Dache des bedrohten Stallge- bäudes plötzlich umoefallen und kurze Zeit darauf in seiner Bah nung verschieden. Ob er im Qualm den Erstickungstod erlitten hat oder ob es sich um Herzschlag handelt, ist noch nicht festgestellt. Frankenberg. Vom hiesigen Schöffengericht wurde die hier viel besprochene Angelegenheit des ehemaligen Geldbrlefträgers Thieme verbandelt. Der Genannte war an einem der ersten Ianuartaae dieses Jahres beobachtet worden, als er einige Aus ländsbriefe, in denen Geld oder Geldeswert zu vermuten waren, beiseite gelegt und zu sich gesteckt hatte. Um der Verhaftung zu entgehen, war er plötzlich aus dem Postamt In größter Eile in die innere Stadt geflüchtet und hatte einen Selbstmordversuch de- ganaen. DaS Urteil lautete auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis strafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Puhkau. Freitag mittag geriet während der Fahrt eine» Güterzuges von Niederneukirch ein Wagen Brikett» in Brand. Es gelang gerade noch, den Magen auf hiesigem Bahnhof au» zurangleren und auf ein tote» Glei» zu schieden, wo er vollständig niederbrannke.