Volltext Seite (XML)
Montag de» St. Jaimar 187«. »ult v» grau- t rc rrUrt, reisrv iZctt üchere loste« Herr« «su, f. st eine «, :zu brso»- 1 vor. gk«s!i- e Feld K eu gut » um er r«8t. t>ni tt iv'-entt Herrn >«sr. r, chr Br. >- rl»«n» . VI e« ns von )' Utibe. ILlbvinz, zu vrr. >eu oder welche es und uBrieie. ir. untir I durch uche^teu irgentzcit S -5tüb- aiiitänri' oirngasse ladt aui- ad tedle und , der In« ten lmort rutknecht. runlt r Ostra chafft Klc- »str lO. l. »8 I». t bürg«- von unbe. Ve'inöge« m't einer rbeicatven. »abdüngiki- ve> walte» bestimmen etnzuireie». r fronen, :rbäl,r.issr» bissen ver- a«v diesem merksom'eit t abbalten e mit der er Nnssadk S il.Aebr. svn. Mchr. g sich ver- Bitte »m Ibstchte« z« wird Mt' »fleisch « Lusel«. >chitb««gaffe. rlner bellt- reilaae. «r. 3 t. Fünfzehnter Jahrg. olkscheinl: Atttch früh 7 Uhr. Inserat« »erd«» «nguumml«»: »«»LhrnhtS.G»»». r««H »t, «tttag» 1» Uhr: Marie»ftra>e 1t. Anzrtg in dies Blatt« «-dem »tn« »rf»lg»«tch« G«rvr»ltsog. Uuffag«: L8,«»«« Eremplare. TaMM W AlltechaltMK M GMUtsverW. D'irck «ntz N5««chu» h« HesauMh«: ^iepfch Lc Neichardt. — BttLndsEicher Ardaüerc«; IÄÄS Rk?ch«rKl. M»MeweW; «rreUtLhrltch ««xc 4«i rmeMgeldlicherL f«nmg tu'» Lurch di« USmgl L» »t.ttttjShtt. Li-.ttM Utuzrlu« NormxL l Rgr SuserateuvrM i Für den Raum «t»^ »»spalten«» gilla 1 Ngr. Unwr „Stng«s«E, dt, AÜl, I WMMSWSSWWSWM l > Dressen, de.« 3!. Januae. — Vom Lar:ktaqe. Di: ganze Ictztc Woche bat sich die ^ »reite Kaminer niit den cablto en, kann man wopi »agen, !ie»bad«divi-cten beschästlgt, »reiche die Geinüttzcr iin Lavbe. wenn inan der« Versicherungen trauen dar», die auS der Pro vtnz bierber kominen, auiresien. Im Laudpau-e. in den Vor zimmern. aus den Triklinen und im eifrigen Gespräch mit ein zelnen Abgeordneten begriffen, erblickte mau schwarzbefrackte, weifsvedaiidschuhte Deputationen anö dem aunzenOancc, emsig beflissen, Wells für ihre Bahnen Stimmen zu werben, ober wichtigeStacyrichten zu bringen, Pläne zu schiniedcn, oder einen Minister oder Gepeimratb zu er»v.nttn. theiiö dern Gang: der Debatten znzuhdren Wenn eS wahr ist. was diese Deputatio nen oflen versichern und waS eine Menge Abgeordnete aus dem Königreiche bestätigen, io sind die e Landtagdvechandlungen über die Eisenbahnen di: wichtigsten und auf sie b ickt die Be Völkern»» ! »nit der gespanntesten Aufmerksamkeit. Ob das eine Gesell ein O.ueutchen liberaler ausfällt oder nicht, das ist zwar dem Lande — nach dieser Schilderung — nicht ganc einerlei, verschwintet aber völlig gegen daS Interesse, mit welchem man die E>senbal)»israge betrachtet. GS mag allerdings mebr aiö blosc Phrase sein, wenn ein Abgeordneter, süc die Bah:', die »eine Gegend berührt, sprechend, erklärt, daß sie eine „Eristenz- iro.ge" sei. Der Aufschwung oder Niedergang einer Industrie, die Hebung oder taö Sinken deS Wohlstandes ganzer Lands- tveilc, wachsende Woh.habcnhUt oder drohende Verarmung Hundelttausendcr p>n Bewohnern hängt davon ab. ob sie eine Bahn bekommen? wer sie baut, der Staat oder Private? wann ff- gebaut wird? wo sie elmnündct In andere Bahnen? u. s. w. Wer wollte eS unsere» Mitbürgern verargen, »renn sie daö Aeußerste tpun, in dem Wcttlaut um Eisenbahnen uin eine Kopieslänge eher au's Ziel zu gelangen? Zeuge dessen waren die Verhandlungen der letzte» Woche in der Z oeiten Kammer. Die Tribünen warn, fast leer; anher einigen neugierigen Dresdnern waren säst nur Eisend rhu Comitemitgiieder auS der Provinz anwesend Wenn die Becachung über eine Eisenbahn beendigt war, entfernte si» die betreffende, dazu bergrreiste Commission, um zunächst telegraphisch und dann brieflich den in der Heimach sehnsüchtig auf eine Nachricht auS dein Stände- »aale Harrenden Kunde von dem Beschluss der Kammer zu geben. Somit wurden binnen kurzer Jett die zunäcttu dabei Interessirteu t» Kenntnis! von dcrn Aus ang der für sie höchst »nichtigen ffrage gcsctzt. Dieser Umstand wird es erklärlich er scheinen lassen, wenn wir und mit einer kurzen Gesammt- »chilterung der Eisenbahndebatten begnügen. Ein;-ine Bahnen verauSzuheven, würde gegen die nicht so ivcriell berücksichtigten ungerecht sein; eine einiger»,ahen ausführlich; Schilderung überstiege vollständig den uns zugemcssenen Raum. M m bc denke, dafl die Berichte des Dresdner Journals über diese Ei»knbaw-wo>he über .'><» Svatten enger Petit Schritt iülleu! Wir inüssm uns luiiwniehr gestatten, aus diese durch ihre große Gründlichkeit und Genauigkeit sich auSzeichnenten Berichte »u verweise», alö ieder stanoeSrbeil die den Gang der Verhand- iungev über die ihn ,perlest berührende Bahn sich unschwer hieraus z«sanimenstellen kann. Jeder Abaeordnet:, dessen Wahlkreis an irgend einer Bahn betbei.'igt »var, that sein Möglichstes, u»n die Kammer für dieselbe zu intereisiren. Bei einer großen Anzahl Proiccte gelang d«ed auch in den, Grade, daß der trüber fast allgemein getheitte Grundsatz, keine StaatS- bahnen letzt mehr zu bauen, vielmehr der Pr.v.ttipeculation ten Vahuba» biö auf wenige, für den Staat zu reiervirende Bah nen zu überlassen, mebr und >„e-r verlassen wurde. Es gelang, litt eine Anzahl Bahnpiosccre den Staatsbatt zu beantragen. Die Staatö-egierung wa> durch die Minister der ftinanz-n und des Innern iv. »Icicien und v. Nostitz Wallwitz», sowie durch den Geb. Nach v. Schimpf und den Geh. ffinanzralh Wüte vertrete«. — Der König!. Sachs Miliiär-Comonssn in Berlin, Oberst von Bcandmst-in, die Commandrure der i und 2. C - vrllerie Division Oberst Krug von Nidda und Oberst Senfft von Pilsach sind zu Generalmajors ernannt, ingleichen ist dem Generalmajor von d r Armce und Ncmo»ue Jnspecirur, Frci- hrrrn von Ap l, d:r Charakter eines GeneralbeutenontL und dem Obersten o. d. Il, Prinz Georg von Schöndurg-Walden- bürg, der Charalt r eines GmeralmojorS b-»g«lcgt norden. — Au, dem rühmlich st bekamt>-n pyotographschen Atelier von Humblot hiers.l'st ist jetzü in höchst g lungericr Wo"« das Bildniß des Herrn Kammersänger Ticharschek in ganzer Fi gur heroorgegangen uns zum Holzschnitt für bas WeltblatL die „Gartenlaube" bestimmt. D»e Le'er diese« Blattes, da« bekanntlich in mehr als einer Viertelmillion Exemplaren in die entferntesten Weiten der Erde geht, we-.d>n daher nächsten« da« Bildniß T'.chatscheckS nebst vollständiger Biographie desselben empfangen — Unter den Reihen der Maskenbälle wird auch diesmal und zwar kommenden Dienstag d»r dcr hiesigen bekannten und und zahlreich vertretenen Gesellschaft „TheSprH' in Braun'« Hotel sich Hervorthun, zu »reichem viele Einladungen bereiis er gangen sind. Soviel wir hören, werden besondere Auszüge, wie so bi« jetzt üblich war, nicht stattfinden, der Vorstand hat aber für komische Jntermezzo'S und namsnllich für besondere Ueberraschung beim Entree gesorgt. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonrttag bcmerkte man in dem Hause Nr. 7 der Marienst aße, daß aus einem Zimmer sich Rauch heraukziehe. Da am Ende doch eine Brand- Gefährlichkeit zu vermuthen gewesen war, so riquirirte man die Turnerfeuerwehr, die auch bttd herbeieilte, und ra do« Zimmer verschlossen war und der Inhaber des Schlüssels tchon vor verAnkunft ter Mannschaft nicht datte gefunden werden können, so schlug Lltztere die Thüre ein. Es stellte sich aber ind-ß bals.-«aus, daß nur der darin sie',erd: Schiit osen, dessen Klappe eiwas zu weit zugeschoben war, den Rauch von sich gegeben. — ES liegt uns ein Couvert eines Briefes vor, der auf hiesiger Stadtpvst an einen hiesigen Solvaten abgegeben wurre. Die Adresse ist so sittsam, daß wir sie wiederzugeben nicht unterlassen können. „An den Crennatier oder Suldat Gustaf (N. N.), bei den Grenatier Reche», md und nemlich bei den 2sten lltechemeno I. Badall,on -Itc Kombanie der llO. Mann Dreiten, g,ose Jnvanderie Kaßernne Llüchcl P. Stupe Num. i>. vrei." Da das Couvert rosenroth ist, so dürste cs wohl von „schönerer" Hand henühren. Original liegt da — Vorgestern verweilte in Dresden Frau Lincoln, die Wittwe des ermordeten Präsiventen der amerikanischen Union, und rüste dann nach Leipzig. — x Wenn in der letzten Freitagsnummer d. Bl. lebhaft darüber geklagt wird, daß die „ehrwürdige 'Ruine," daS Ein- nehinerhauS vor dem Pillnitzer Schlage noch nicht abgebrochen wi-d, so ist dieser Klag: wohl bcizupflichten; wenn ferner in dein gleichzeitig mttgetheilten Epigramin, obgleich in sehr Harm loser W.ise, die Schuld hiervon dem Sladtrath beigemcssen wird, so könnte man auch stillschweigend hierüber hinweggehen, da es bekannttich viele, sonst recht verständige Leute giebt, welche, oh..e sich dabei etwas Schli/mes zu denken, für Alles was ihnen in unsrer Stadt nicht gefällt, a pn»,, den Stadt rath verantwortlich zu machen pflegen Es ist dieses Ver fahren ein sehr bequemes, aber nicht immer ein gerechtfertigtes. Da tt.d.ssen die vorliegende Angelegenheit wiederhott zur Sprache gebracht »vorden, so ist es wohl am Platze, den wahren Sach verhalt in der Kürze darzulegen. Das vor dem Pillnitzer Schlage befindliche Einnehwerhauü gehört nicht der Stadtge meinde, sondern dem Staaissttcus und war der elfteren früher nur zur Mitbenutzung als H-bestelle für die städtischen indirecten Abgaben überlassen. Bereits Ende 186ä ergab sich indessen, daß dieses Gebäude, sowie das dazu gehörige Gärtchen theilö der Vervollständigung des auf den, E;rlich'schen GestiftSgatten anzulegenden KirchenplatzeS, theilö der projectirten Verbreiterung der P.llmper Straße im Wege stehe. Der Stadtrath wandte sich deshalv schon damals wegen käusl eher Uebcrlossung d-L belrcffend.n Grundstücks an dax K. Finanzministerium und zeigte sich auch nicht abgeneigt, hierauf, sowie auf den Abbruch des Hauses einzugehen, sobald der Kirchenbau in Angriff ge nommen werde und vorher für den städtischen Einnehmer, welcher zugleich mit der fiscal,schen Schlachtst.uer-Controle be traut ist, eine anderweit; Ncchnur.gs- und Exp.düionLlokalität hcrgestellt sei. Die vom Stctttrath nunmehr in Aussicht ge nommene Verlegung der Hebcstelle wurde jedoch infolge des hcrcinbrechenten Krieges mrtagt und erst tm August 1868 wieder ausgenommen. Nachdem dis nöthigen Vorerörterungen beendigt waren und sich im Mai v. I. auch die Stadtver ordneten für den Abbruch deS alten EinnchmerhauseS verwen det httten, wurde eine an dcr Stneßener Straße gelegene Feldpa»cclle erpacht.t und aus derselben im vorigen Sommer eine neue Hebestelle errichte». Diese ist am Oktober v I. von dein Einnehmer bezogen, das alte Einnehmerhauö am Pillnitzer Schlage aber an demselben Tage vollständig geräumt worden. Unter Hinweis hierauf und in Berücksichtigung des Umstandes, daß gedachtes Areal zur Abrundung des Knchen- platzes und zur Verbretterung der Pillnitzer Straße unentbehr lich erscheint, hat sich denn auch auf Anregung des Swdiratges die Kirch-.ninsp ction, zu deren Ressort nunmehr die Angelegen heit gehört, bereits Endr 1860 an das K. Finanzministerium mit dem Gesuche gewendet, die käufliche E,Werbung des Grund stückes und den Abbruch des nunmehr v.rsögbar gewordenen EinnchmerhauseS nicht lä'ger von der noch sernliegkndm In angriffnahme des Kcrchenbaues abhängig zu machen, vielmehr zu jener Erwerbung nach vorheriger Vereinbarung dcr Kau's- bcdingungen die Genehmigung zu ertheilen und wezen Abbruch drS Hauses erforderliche Einleitung tr sie» zu lass.». Auf dieses Gesuch ist jedoch bis jetzt eine Entschließung des K. Finanzministeriums noch nicht ergangen, obgleich im Voraus kaum daran zu zweifeln sein dürfte, daß dieselbe den Wün schen der städtischen Behörde entsprechen werde. — Aus Chemnitz wird der „D. A. Ztg." geschrieben: „Der hiesige Staütcommandant. ORrst v. Abendroth, hat seit einiger Zett eine sehr scharfe Controle über die Garnison ein geführt. Zeven Abend recherchiren Patrouill.n in Restaurationen und Schanklocalitäten nach Soldaten, ob sie die nothwendigen Nachtzeichen bei sich haben, cntgcgkngcsetzten Falls letztere so fort zur Arretur gebracht werden. Diese verschärfte Ordre kann nicht auffallen. Vor circa drei Wochen hat nämlich auf einem benachbarten Dorfe ein derartiger Solaatenscandal statt- gesunden, wie er wohl selten ia neuerer Zeit vorgekommcn ist. Nicht nur daß ein Haufe Soldaten (und darunter sind sogar Shargirte Tische, Stühle und Gläser zerschlagen, sic haben auch Gebrauch von ihrer Waffe gemacht und mehrere Civilisten höchst gefährlich verwundet. Ein Mann erhielt eine tiefe Wunde in den Arm , einem anderen, der als Bediensteter sie zerbrcchenen Flaschen zusammeastellen wollte, wurde beinahe die ganze Nah durchgehaucn. Unbegreiflich ist es, wie diese Schandthat der größeren Oiffentlichkeit bisher unbekannt geblieben." — Oeffentliche Gerichtssitzung am 29.Januar. Zwei hiesige Bürger und Gewerbtreibende, der Schneidermeister Johann Heinrich Ludwig Knkow und der Webermeister Carl Friedrich Morgenstern, stehen unter der Anklage des Betrugs. Brreilü im Herbste vorigen Jahres war die Hauptverhandlung gegen sie angesttz!, sie mußte aber wegen Erkrankung de« Hruptzeugen Günther in Kirchberg vertagt ivertnn. Heute fcwd sie nun unter Zuziehung von Schöffen statt. Knkow steht im 45. Jahre, ist aus dem Mecklenburgischen gebürtig und seit 1849 in Dresden. Hier selbstständig etablirt, verfiel er 1861 in EoncurS und arbeitet, wie er angiebt, jetzt wieder mit meh reren Mädchen und einem Gesellen. Morgenstern ist 53 Jahre alt, aus Chemnitz gebürtig, «ro er als Webermeister sich etab- lirte; derselbe wandte sich später, 1851, nach Dresden, machte sich selbstständig, mußte aber auch im Jahre 1862 seine In solvenz amneldcn; jetzt führt die Frau das Geschäft. Beide Angeklagte erklären, chne Vermögen zu sein. Drei Fälle sind eS überhaupt, welche zur Erörterung gelangen; bei einem Falle sind Beide beteiligt, während ein Fall Jeden einzeln noch trifft. Wegen Miturheberschaft an einem Betrug« bei V r trägen nach Höhe von 63 Thlr. sind Beide verwiesen Ja Folge Grschäfts »erbindung war Krikorv dem Morgenstirn die Summe von 41 Thlr. schuldig gervorden, die derselbe aber nicht bezahlen konnte. Ebenso hatte Morgenstern eine Forde rung an einen gewissen WicSner, einen Uhrmacher in Anion- stadt. Letzterer hatte einen Wechsel ausgestellt, ihn aber zur Verfallzeit nicht «ingelöst und dafür Morgenstern einen Wechsel in blanco acccptirt, ohne die Summe auszufüllen. Diesen Wechsel hat nun Morgenstern seinem Schuldner Knkow gege ben, um sich Credit zu verschaffen, oder, wie Letzterer heute aussagt, Watten von Wiesner zu erlangen und dieselben an Morgenstern abzugeben Warum überhaupt Morgenstern sei nem Schuldner noch einen Wechsel gegeben hatte, trotzdem dieser ihm schon schuldete und nicht bezahlt hatte, konnte bei den Widersprüchen, welche »wisch.n dm Auslagen der beiden An geklagten überhaupt b. standen und in welche Krikow in der heutigen Verhandlung insbesondere gcrieth, n'cht festgestcllt wer den. " Die Manipulation, welche nun im Februar 1868 bei GsiezevlM des hüsigen Jahrmackies staltfimd, läßt vermuthen, daß Krikor den Wechsel erhielt, uin Maaren überhaupt damit zu kaufen, diese an Morgenstern übergab, wodurch seine Schn.d an Morgenstern getilgt wurde und e ne neue «irrem Dritten gegenüber entstand, wo Morgenstern gänzlich unbetherligt war. Jenen Jahrmarkt besuchte auch der Hand.lsmann Günther aus Kirchberg, Morgenstern hatte ihn dem Aussehen nach in Herrmanns Restauration kennen gelernt, er fragte ihn, ob er Tuche habe und aus dessen Bejahen sagte er ihm, er wüßte einen Käufer. Morgenstern schickte nach Krikow und bestellte ihn in eine andrre Wnthschast dcr Schrffelgasse. Dorthin brachte nun auch Günther Waare und zwar 3 ganze Stück Tuch und Rcster im Ganzen 129 Ellen. Der Kaufpreis wurde aus 85 Thlr. sestges.tz», Günther erklärte sich bereit mit einer An zahlung von !7 Thaler und einem Wcchs.l übrr 68 Thaicr. Letzteren braute Krickow mit, er trug das Accept von Wiesner und Krikow stellte ihn ans. Der Umstand, daß, wie Günther sagte, die Waaren „rips raps" sorrzeschafft wurden, machte ihn bedenklich und er srug rach Wiesner« Verhältnissen. Wresner wurde ihm als zahlungssähig geschildert: „der zahlte allemal, oder wenigstens dessen reicher Schwiegervater." Ob die Waare sofort zu Morgenstern oder erst in Knkow's Behausung ge schasst worden, konnte ebenfalls nicht in« Kare gesetzt werden, soviel stcht aber fest, daß Morgenstern die Waare erhielt, sie ain 5. April ve>setzte und verfallen lieh. Günth-r sernersirts erhielt den Wechsel, den er weiter gegeverr hatte, unter Pro test zurück und hat bis hcwe noch kerne Zahlung erhalt-n. Klage und Auspfändung gegen Krikow hatten keinen Erfolg, den Wechsel hatte cr seiner Zeit einem hiesigen Advvlrten übergeben, warum dieser nicht auch Wiesner verklagt habe, wußte Günther nicht. Mesner wird nach den Polizeiocten als ein verarmter Mann geschildert, der Dienstmann geworden sei. Es mag die« auch der Grund sein, warum Klagcmstetcung unterblieben ist. Schließlich denuncirte Günther gegen Morgen stern und Krikow wegen Betrugs. Beide leugnen eine Ketrü sterische Absicht und namentlich betont Krikow, daß c« ein Kaufsgeschäft gewesen sei, was er mit Günther gemacht, das er mit einem Wechsel bezahlt und nun in der Memung ge standen habe, der könne mit der Waare machen was er wolle. Krikow hat weiter 1867 und 1868 von dem Handelsmarine Anders in Weisa Leinwand entnommen, hat zwar zu Anfang« bezahlt, ist aber schließlich über 70 Thlaler schuldig ge werden. Die Anklage behauptet, daß Krikow bei seiner Vermö genslosigkeit die Eingehung der KaufSverträze nur zum Schein unternommen habe, was dieser verneint, und ver-