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Sonnabend. Nr. 146. 10. Dezember 1881. Weißerih-Ieitung. Amts-Matt fiir di« Königlich« Amtshauptmannschast Di-potdiswakd^ sowie für die Königüchm Amtsgerichte und die Stadträthe z« Dippoldiswalde und Irauenfleiu. Verantwortlicher Redactmr: Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Liese» Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag», Donnerstag» und Sonnabend». — Zu dqiehen durch alle Post» Anstalten und die Agenturen. — Prei» vierteljährlich t Mark 08 Pf-. — Inserate, welch« bei der bedeutenden Auflage de» Blatte- eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mtt 10 Pfg. für die Epalten-Zrile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher TM Von dem unterzeichneten Amtsgerichte sollen den 21. Februar 1882 die dem Mühlenbesitzer Moritz Emil Rahm in Bärenhecke zugehörigen Grundstücke, als: 1) die Mühle, bestehend aus Mahl-, Oel- und Schneidemühle mit Garten und Flurstücken, Nr. 93 des Brand katasters, Nr. 707 a, 707b, 707o, 708, 709, 710, 711a, 711b, 7I2b, 725, 726 des Flurbuchs für Johnsbach und Nr. 72 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberjohnsbach, 2) Wiese und Feld, Nr. 1039, 1040, 1041, 1042, 1043 des Flurbuchs für Johnsbach und Nr. 86 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberjohnsbach, und 3) Feld, Nr. 1048 des Flurbuchs für Johnsbach und Nr. 32 des Grund- und Hypothekenbuchs für Niederjohnsbach, welche Grundstücke am 26. November 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf zu 1) 13100 Mark, zu 2) 1500 Mark, zu 3) 900 Mark gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, am 1. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht. Schmöger, Aff. Tagesgeschichte. — Angekündigte öffentliche Sitzungen des könig lichen Amtsgerichts zu Dippoldiswalde. In Civil- fachen: den 15. Dezember von Vormittags 9 Uhr an: Emilie verehel. Kühn in Plauen gegen Wirthschaftsbesitzer Friedrich Wilhelm Börner in Höckendorf. — Hermann Augst in Pieschen gegen Restaurateur Kaden in Edle Krone bei Höckendorf. — Rechtsanwalt Schumann in Dippol diswalde gegen Baronin von Buddenbrock in Berlin.— Amalie Christiane verw. von Otto in Dippoldiswalde gegen Gastwirth Carl August Mäschke u. Gen. in Bärenhecke. — Wir machen darauf aufmerksam, daß mit Schluß dieses Jahres alle aus dem Jahre 1878 herstammenden, noch ungedeckten Forderungen der Kaufleute, Händler, Handwerker für gelieferte Maaren und geleistete Arbeiten ihres Geschäfts, der Agenten, Barbiere, Wäscherinnen, Gast- wirthe, der Lehranstalten und Lehrer, der Lehrherren, der Arbeiter wegen des Arbeitslohnes rc. verjähren, daß aber die Verjährung unterbrochen wird durch schriftliches Schuld- anerkenntniß, ourch Klage oder Antrag auf Erlassung eines Zahlungsbefehls, daß sie aber nicht unterbrochen wird durch Mahnung. Dresden. Im Landtage hat die 2. Kammer bei Berathung des Etats mehrere Kapitel aus dem Etat des Ministeriums des Innern berathen und unverkürzt bewilligt. Eine umfänglichere Debatte knüpfte sich an das zu Unter stützung der Landarmen bestimmte Postulat; insbesondere wurden die Wirkungen des Unterstützungswohnsitz-Gesetzes mehrseitig als entsittlichend geschildert. Staatsminister von Nostitz erklärte, daß die Negierung bis 1. Dezember d. I. bereits 435,000 Mark für das Landarmenwesen habe an weisen müssen. In Folge des Unterstützungswohnsitz-Gesetzes seien viele Gemeindevorstände dahin gekommen, zu wünschen, daß die Landarmen sich vermehren, weil dann die Armen, für welche die Gemeinden einzutreten haben, sich vermindern. Wenn es in der Macht der Regierung stände, das Unter stützungswohnsitz-Gesetz abzuschaffen oder Antrag zu stellen, der einer Reform die Wege bahnte, so würde sie jederzeit dazu bereit sein. Zunächst müffe man sich über die einzu schlagenden Wege verständigen ; für die nächste Zeit könnten jedoch keine Aenderungm in Aussicht gestellt werden, da im Reichstage und im Bundesrathe die Meinungen getheilt wären. Wenn jedoch der Landarmenverband in eine größere Anzahl kleinere Verbände verwandelt würde, so wäre dies schon eine wesentliche Besserung. Die Namen von Vaga- bonden bekannt zu machen, sei bedenklich, denn es frage sich da, welcher Grad von Simulation hierzu erforderlich sei. — Eine frohe Botschaft für das ganze Land ver kündete Finanzminister v. Könneritz dieser Tage in der Fi-