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m Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Di! „WUSdrusser Tageblatt" erscheint werktags nachm. 4Uhr. Bezugspr. monail.2RM. srejPaus, bei Postbestellung IM RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lg Rps. Alle Postanstaltcn, Postboten, unftrc Austräger u. Geschäflsstclle nehmen zu jeder Zeit Be- .. , ftellungen entgegen. Im Fall-höherer Gewalt oder Wochenblatt ftlk Wilsdruff U. UdeaeNd sonstiger Betriebsstörun gen besteht kein Anspruch auf Lj^imng der Zci- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung cingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilicgt. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmanrischast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 5. — Z i f s e r . G e b ü h r : 20 Rpfg. —-Porgeschrio- bene Erscheinungstage und Ptatzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. -- A n z e i g e n - A.n n a h m « bis vormittags lg Ubr - . , . Für die Richtigkeit der durch Fernruf übcrmit« Fernsprecher: Ami Wilsdruff 206 teiten Anzügen.überneh men wir keine Gewähr. ' — Bet , Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 268 — 91. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2NM Sonnabend, den 16. November 1935 Das ganze Volk Träger der Kultur Dr. Goebbels über die Leistungen des kulturellen Aufbaus. In einem festlichen Nahmen begann die Ncichskultur- kammer ihre dritte Jahreskundgebung in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und der führenden Männer von Staat und Bewegung, der Wehrmacht, der Wirt schaft, der Künste und der Wissenschaften, des Diplomati schen Korps und der in- und ausländischen Presse. Der große Saal der Berliner Philharmonie hatte Prächtigen Schmuck angelegt, über dem Podium der Musiker leuchtete das Hakenkreuz und darüber stand der Spruch, der für alle Zeiten für deutsche Kultur und Kunst gilt: „Ehret eure deutschen Meister". Es ivar ein glanzvolles Bild, feierlich und weihevoll und angepaßt der großen Bedeutung des Tages, an dem der Reichsk«lturscnat gebildet worden ist. Die Kundgebung hat aller Welt einen neuen Beweis dafür geliefert, das; die Kultur im neuen Deutschland nicht etwa das Vorrecht einiger Weniger ist, sondern daß dasganze Volk Träger der Knlturist. Des halb nehmen auch nicht wie früher an derartigen Ver anstaltungen Vertreter irgendwelcher sich bcrufeufühlcnder Kreise teil, sondern Vertreter ans dem ganzen Volke haben Teil an dieser Knltur im Reiche Adolf Hitlers. Als unter Heilrufcu der F ü h r c r u n d Reichs kanzler das Haus betrat, wurde er von Reichsminister Dr. Goebbels, als dem Präsidenten der Reichskultur- kammer, und von Staatssekretär Funk, deyr Vizepräsi denten, empfangen und zu seinem Platz geleitet, während die Teilnehmer der glanzvollen Kundgebung den Führer Wit der hochgchobencn Rechten grüßten. Fanfaren leite ten die Kundgebung ein. Und nach einem „Vorspruch ans die Kunst" von Gerhard Schumann, den der Staats- schauspicler Friedrich Kayßlcr meisterlich wicdergab, spielte das Philharmonische Orchester unter der Leitung des Präsidenten der Rcichsmusikkammer, Generalmusik direktor Professor Dr. Peter Raabe, eine Komposi tion des jungen nationalsozialistischen Komponisten Karl Hoher, die von den Anwesenden mit dankbarem und be geistertem Beifall ausgenommen wurde. Unter lautem Jubel trat dauu der Präsident der Reichskulturkammer, Minister Dr. Goebbels, an das Rednerpult, um den Jahresbericht zn erstatten, der darin ausmündete, daß der nationalsozialistische Staat es ver standen habe, den Künstler wieder fruchtbringend und iAaffensfreudig in die Volksgemeinschaft einzureihen. Der N e i ch s k u l tu r s e n a t soll dem Werk einen neuen Rahmen geben, und die Männer, die in diesen Senat be rufen worden sind und deren Namen Dr. Goebbels, mehr fach vom Beifall unterbrochen, bekanntgab, sollen die Verbindung zwischen der nationalsozialistischen Welt anschauung und dem deutschen Kulturleben festigen und tn allen Fragen deutschen Kulturwesens entscheiden. Dr. Goebbels' Rechenschastsbenchi. Die Reichskulturkammer schaue nunmehr auf ein zwei jähriges Bestehen zurück, so begann Reichsminister Dr. Goebbels seine großangelegte Rede. Mit dem heutigen Tage sei ihr innerer Umriß, und organisatorischer Aufbau beendet. Der Außenstehende mache sich keinen Begriff von den Schwierigkeiten, mit denen dieser Aufbau verbunden gewesen fei, aber auch nicht von der Größe des geistigen und künstlerischen Umbruchs, der sich hier vollzogen habe. Der Präsident der Reichskulturkammer verwalte in Per sonalunion zugleich das Amt des Reichspropagandaleiters der Partei wie auch das des Reichsministers für Volks aufklärung und Propaganda. In dieser Dreiheit sei die absolute Gewähr einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen ständischer Organisation, Partei und Staat ge geben. Die darauf fußende Personalpolitik biete nach jeder Richtung hin die Sicherheit dafür, daß nur Männer, die wirkliche Träger nationalsozialistischer Welt anschauung sind, in maßgebenden Funktionen unseres kulturellen Lebens tätig sein könnten. Die Reichskullurkammer sei heute judenrein. Es sei im Kulturleben unseres Volkes kein Jude mehr tätig. Ein Jude könne deshalb auch nicht Mitglied einer Kammer sein. Dagegen seien den aus dem deutschen Kulturleben ausgeschiedcucn Juden in großzügigster Weise Möglich keiten zur Pflege ihres kulturellen Eigenlebens gegeben worden. Der Reichsverband der jüdischen Kulturbünde Umfasse 110 000 Mitglieder und unterhalte drei jüdische Theater sowie mehrere eigene Orchester mit dauernden Veranstaltungen jeder Art in fast allen Städten des Reiches. Nur die Pflege derdeutschen Kultur sei den Juden unterbutlden. Wie ja umgekehrt auch kein deutscher Künstler den Ehrgeiz habe, sich am jüdischen Kulturleben zu beteiligen. Neben dieser Tätigkeit rein organisatorischer Art stehe eine Fülle von praktischen, positiven Maßnahmen, die zur Förderung des Nachwuchses in der Kunst, zur Durch setzung nationalsozialistischer Jugend in der Kultur- sührung, zur Anregung zum künstlerischen Schaffen auf allen Gebieten, zum Aussetzen von hohen Preisen, Auf gabenstellung und künstlerischen Ausschreibungen getroffen worden seien. Soeben befinde sich die Reichskulturkammer in Verhandlungen mit der Arbeitsfront, um die sozialen Grundlagen künstlerischen Schaffens endgültig festzulegen. Aus der Arbeit der Einzelkammern führte Dr. Goebbels eine Reihe eindrucksvoller Zahlen und Daten an. Aus der Ncichskammer der bildenden Künste seien die Architekten in hervorragender Qeise bei der Planung von bäuerlichen Siedlungen, bei Wohnungs bauten der Wehrmacht, Fliegerlagern und Polks- wohnungsbauten, die Gartengestalter bei der Anlage von Militärflugplätzen und Reichsautobahnen herangezogen worden. Bei allen Bauvorhaben der öffentlichen Hand wurden für die Zwecke der bildenden Kunst bedeutende Mittel zur Verfügung gestellt. Im Berichtsjahr seien 64 Wettbewerbe auf dem Gebiet der Baukunst und fünf Wettbewerbe für Gartengestalter ausgeschrieben worden. Die Sozialmaßnahmen der Kammer erstreckten sich aus die Gewährung von zwei- bis dreiwöchigen völlig kostenfreien Erholungsreisen an rund llOO Künstler, auf Gewährung von Beihilfen zur Behebung der wirtschaftlichen Not und auf eine im Ausbau begriffene Alters- und Hinter bliebenenversorgung. Der Präsident der R e i ch s p r e ss e k a m m e r habe durch die Durchführung seiner Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit der Presse alle von außen her an die Presse getragenen Einflüsse unterbunden. Der Dienst an der Volksgemeinschaft sei nunmehr einziger Zweck der deutschen Presse. Durch die Anordnung über Schließung von Zeitungsverlagen wurden die ungesunden Wettbewerbsverhältnisse beseitigt. Das Ergebnis konnte der Reichsminister an folgenden erfreulichen Zahlen aufzeigen: „Die Gesamtdruckauflage der deutschen Zeitungen ist von 18,7 Millionen im ersten Quartal 1934 auf 19 Millionen im ersten Quartal 1935 gestiegen. Die Auflagcnsteigcrung bei den 1500 bedeutcud- sten Zeitschriften betrug 9 v. H. gegenüber 1934. Die Ge samtauflage der Rundfunkpresse stieg in einem Jahre'von 3,5 Millionen aus 4,25 Millionen." Zur Schulung des Schriftleiternach- Wuchses seien bereits zwei Lehrgänge in der neu ge gründeten Reichspresseschule durchgesührt worden. Das soziale Kernwerk der Reichspressekammer sei die Ver sorgungsanstalt der deutschen Presse. Hier seien im Jahre 1934 2,24 Millionen und im ersten Halbjahr 1935 1,16 Millionen Mark aufgebracht worden. Für die R eich ssch rifttu m s k a mmer seien Literaturpreisc von insgesamt 250 000 Mark pro Jahr vom Reiche, von den Ländern, Kommunen und Privaten zur Verfügung gestellt worden. Daneben stünden noch direkte Beihilfen an not leidende Schriftsteller in Höhe von 100 000 Mark. Zur unmittelbaren Werbung und Förderung des Schrifttums seien 500 000 Mark zur Ausgabe gelangt. Die Reichsmusikkammer habe bis Mitte Junt 1935 in 21 Städten mit insgesamt 150 Einzelveranstal tungen und mit einer Besucherzahl von nahezu 200 000 die Bach-Händel-Schütz-Feiern begangen. Zahllose Stipen dien seien an mittellose Musikstudierende vermittelt, un bekannte junge Solisten durch Konzertveranstaltungen her ausgestellt, wertvolle KonraosMonen durch Druckkostenzu schüsse gefördert worden. Die Arbeitsloscnziffcr innerhalb der deutschen Be> rufsmusikcrschast habe allein im letzten Jahr um 50 v. H. gesenkt werden können, zum Teil durch umfangreiche Umschulungen. Insgesamt seien im Jahre 1935 für Förderungszwecke der deutschen Musik über 600 000 Mark verausgabt worden. Die R e ich s ru u d fu n k k am m e r habe in großen Zyklen Beethoven, Wagner, Mozart, Schiller und Cham berlain der Millionenhörerschaft des deutschen Rundfunks uahegcführt. Besonders die Förderung junger, un bekannter Dichter und Komponisten habe sich der deutsche Rundfunk angelegen sein lassen. Der Niggertauz, so stellte Dr. Goebbels fest, wurde für den gesamten deutschen Rundfunk verboten, dafür aber erfuhr die deutsche Taüzmusik besondere Pflege. Die Hörerzahl wuchs seit der Machtübernahme von 4,2 Millionen auf 6,8 Millionen. Das Ansteigen der Be sucherzahl der Rundfunkausstellungen von 971 000 im Jahre 1932 auf 1 888 000 im Jahr 1935 zeigt die wach sende Volkstümlichkeit des nationalsozialistischen Rund funks. Die Zahl der Volksempfänger wurde in diesem Jahre wiederum um eine Million vermebrt und Der Festakt der Reichskulturkammer. Ein Kebcrsichtsbild von der seierlichen -lahreskundgebung der Reichskulturkammer in der Berliner Philharmonie während der Rede des Präsidenten der Neichskulturkammer, Reichsministers .Dr. Goebbels: links vom . Führer die Reichsminister - Göring, Heß,. Blomberg, Frick, von Elß-Nübenach, Frank II, Dr. Gürt ¬ ner und von Schwerin-Krosigk — rechts vom Führer Staats sekretär Funk, der Vizepräsident der Neichskulturkammer, an- schließend die Präsidenten der Kammern, Reichsleitcr Aman, Prof. Hönig, Prof. Dr. Raabe, Hanns Johst, Staatsminister Prof- Dr. Lehnich, Ministerialrat Dreßler-Andreß, Reichsdra maturg Dr. Schlösser, (Scherl Bilderdienst — Mst