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ErMbHolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. l für die König!, und städtischen Lthördt» in Ane, Griinhain, Hartenstein, Johann- ^VmISHmII georgtnstadt, Lößnitz, tteustiidtcl, Schneeberg, SchwarMber- and Wil-mstts 19 eingcsandter Manuskripte macht r H- Schwarzenberg Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kcnntniß, daß Gerlach. Uhlmann. 70 10—15 ow stark, 11—20 na lang, Klötzer. 11 und 12 na lang, des englische Action hat höhere Ziele. 1250 139 6145 5719 3591 16—19 20—29 8—15 16—22 23—73 Telegramm-Adresse: volkfreund Schneeberg. Fernsprecher: Schneeberg 2t> Aue 25. Schwarzenberg i-. 11—22 - 12—22 - unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, versteigert werden. Kgl. Forstreviervcrwaltuug Wildenthal u. Kgl. Forstrentamt Eibenstock, am 1. August 1896. 3,h und 4,g na lang, Herr Earl Theodor PLltz aus Treuen i. V. heute von uns als Schutzmann eidlich in Pflicht genommen worden ist. Schwarzenberg, am 3. August 1896. Der Rath der Stadt Gareis, Bürgcrmstr. Holz-Versteigerung aus dem Staatsforstrevier Wildenthal. Königliches Amtsgericht Lcchla. Das Nachlassen in der Spannung der europäischen Gegen sätze, die verhältnismäßige Ruhe, deren wir viclgeplagte Europäer uns zur Zeit erfreuen, ist den Engländern unheimlich. John Bull ist der Ansicht, daß die gewaltigen Militärmächte Europas sich zum Besten Englands gegenseitig in Schach halten sollten. Den Briten, der überall auf dem Erdenrund weitverzweigte Interessen zu vertreten hat, beschleicht ein leises Grauen bei der Vorstellung, welche gigantischen Kräfte gegen England frei werden könnten, wenn Rußland die orientalische Frage ruhig ihrer Lösung cnt- gegcnreifen ließe, wenn die Franzosen aufhörtcn, hypnotisirt auf das Vogesenloch zu starren. In weiser Berechnung haben deshalb englische Zeitungsmänner den Fürsten Bismarck mit heuchlerischen Lobsprüchen überhäuft, weil er angeblich nach dem letzten Türken krieg den Russen in den Arm gefallen sei. Und thatsächlich gelang cs, russischen Köpfen die irrige Vorstellung einzuimpfen, als habe Deutschland den russischen Kaiser um die Früchte eines opfer reichen Krieges betrogen. Engländer sind cs auch, tue immer wieder ihre journalistischen Lanzen gewissenhaft in den Wunden französischer Empfindlichkeit herumdrehen. Es will den Englän dern nicht gefallen, daß dennoch dcr Periode der europäischen Aufregungen und Kriegsbefürchtungcn eine Periode dcr Beruhigung, der Versöhnung, des ritterlichen Austausches von Höflichkeiten ge folgt ist. Das Gesetz vom geringsten Widerstand spielt eben auch im Völkerleben eine gewisse Rolle; auch die Völkerkräfte bahnen sich nach der Seite einen Ausweg, wo sie den geringsten Gegen druck zu überwinden haben. Rußland würde manchen blutigen Strauß auszufechten haben, wenn es eine gewaltsame Lösung der orientalischen Frage erzwingen wollte. Will dagegen Rußland im fernen Asien die goldenen Acpfcl der Hesperiden pflücken, so wisst es auf seinen Wegen als Nebenbuhler nur das stolze Albion, das die Meere beherrscht, und das auf dem Lande im Vergleich zu der russischen Herkuleskraft sowenig bedeutet. Da kann für eine einsichtige russische Staatslcitung die Wahl nicht schwer werden. Thatsächlich empfindet England auf den weiten Gebieten seiner asiatischen Interessensphäre denn auch schmerzlich das lastende Schwergewicht des russischen Kolosses. In dieser Lage würde England sich herzlich freuen, wenn es seinen Ränken gelänge, einen festländischen Degen zu gewinnen, um Englands Schlachten zu schlagen, wenn Europas wehrhafte Völker ihm den Gefallen thäten, sich zu zerfleischen, auf daß John Bull ruhig seinen Geschäften nachgehen könne. Man muß also, wie die K. Z. mit Recht hervorhebt, damit rechnen, daß der lei tende Gedanke der englischen Staatskunst auf das Ziel gerichtet ist, die kontinentalen Völker durcheinanderzuhetzen derart, daß die Militärkräfte Europas sich neutralistren und für Albion unschädlich werden. Die Aussicht, daß England, ausgerüstet mit den mo dernsten diplomatischen, journalistischen und metallischen Macht mitteln, einen festländischen Krieg zu entfesseln sucht, ist nun nicht gerade geeignet, den Kulturmenschen in eine behagliche Stimmung zu versetzen. Dennoch kann man mit der Wahrscheinlichkeit, die in menschlichen Dingen überhaupt erreichbar ist, mit gutem Ge wissen sagen, daß Albions Pfeile an dem europäischen FriedenS- bedürfniß wirkungslos abgleiten werden. Es girbt krinm Ge danken, der so sehr zum Gemeingut der europäischen Völker ge worden, der ihnen so in Fleisch und Blut übergegangen ist, als die Vorstellung, daß England immer wieder bemüht ist, den Zank apfel unter die Nationen zu werfen. Und diese Vorstellung ist Kämpfe gegen die Khauas-Hottentotten, dessen Schluß lautet: Wenn ich nun noch einmal auf den Verlauf des Krieges zurück sehe, so muß ich sagen, daß er ein ungewöhnlich glücklicher ge- wescn.ist. In dem für uns ungünstigsten Momente ausgebrochen, schien der Aufstand das Schutzgebiet an den Rand des Abgrundes zu bringen, zumal in den ersten Anfängen nicht zu übersehen war, welche Ausdehnung er gewinnen würde. Jndeß gelang dessen Lokalisirung und war damit die größte Gefahr beseitigt. Ein wesentliches Verdienst hierfür gebührt der unerschütterlichen Freundschaft des Oberhäuptlings Samuel in Verbindung mit der ebenso unerschütterlichen Vertragstreue Witbois. Samuels per sönliche Macht ist ja nicht groß, aber auch bei den Schwarzen ist das Gewicht der Legitimität nicht zu unterschätzen. Sehr zu statten ist uns auch die Gerechtigkeit unserer Sache gekommen. Dem frivolen Friedensbruch von Seiten unserer Gegner stand die immer wieder bewiesene und von keinem Eingeborenen mehr be zweifelte Friedensliebe auf unserer Seite gegenüber. Was die verbündeten Hereros uns genützt haben, kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Das für uns in dem weiten Lande Schwierigste, nämlich Auffinden des Feindes, dcr Weide- und Wasserstellen, ging mit ihrer Hülfe und vermöge ihrer Orts kunde glatt und ohne jede Störung von Statten; niemals haben wir trotz unseres bedeutenden Viehbestandes auch nur im geringsten an Wassermangel gelitten. Was das heißen will, kann nur der Kenner richtig würdigen. Unsere übrigen Bundesgenossen habe ich mir bereits in meinem letzten Bericht zu charakteristren gestattet und dem nichts mehr hinzuzu fügen. Ueberhaupt hat sich die diesmalige Zusammensetzung der Feldtruppe, Weiße nur als Kern, die Masse Eingeborene, als die für hiesige Verhältnisse in der That zweckmäßigste erwiesen. Ich ziehe eine solche Truppe dem bestausgebildeten heimathlichen Jäger» bataillon vor. Nicht stolze Heeresmassen verbürgen den Steg, sondern die Geeignetheit der bett. Truppe für die gegebenen Ver hältnisse. Die Kriegs- wie auch die Colonialgeschichte giebt hier für deutliche Lehren. Fern muß uns daher jede Politik bleiben, welche uns die Eingeborenen entfremdet und daher in schwierigen Lagen lediglich auf uns selbst anweist. Dank einem gut funk- tionirenden Requisittonssystem und der Bemühung der kaiserlichen Intendantur hatten wir auch nie Proviantmangel und bringen sogar noch einen reichlichen Vorrath nach Hause. Aus diesem Ist der Weltfriede bedroht? Die auffällige Thatsache, daß die wohlthuende Einigkeit der Botschafter in Konstantinopel in dcr kretischen Frage sich nicht zu einer Einigkeit der Mächte ausgewachsen hat, erregt in den poli tischen Kreisen Europas das größte und unbehaglichste Aufsehen. Was mag England bewogen haben, seinen Botschafter zu ver leugnen und eigenwillig aus dem Kreise dcr Mächte hcrauszu- treten, die entschlossen waren, durch den ehernen Reif der Blokade das Feuer des kretischen Aufstandes dem-Ersticken, dem Verlöschen infolge von Nahrungsmangel entgcgcnzuführcn? Die englische Antwort lautet, die herzliche Sympathie für den Freihcitskampf eines edlen Volkes verhindere England, Schergcndienste im Inte resse dcr Türken zu leisten, und nebenbei giebt Albion den Mäch ten seine Quittung dafür, daß sie in der armenischen Frage John Bull auf den unbequemen Jsolirschemel gesetzt haben. Diese eng lische Antwort läßt sich hören und wird manchem erschöpfend er scheinen. Die Christen, die unter einer unheilbaren Mißwirthschaft leiden, verdienen alles Mitgefühl. Aber John Bull selbst ist viel zu starknervig, als daß er Sympathiepolitik treiben sollte; wenn er sich in Bewegung setzt, so wartet er auch mit blendenden Reden von Freiheit und Menschenwürde auf; aber man kann ziemlich sicher sein, daß dieses philanthropische Programm eine spanische Wand darstellt, hinter der sich irgend eine politische Berechnung oder irgend ein Krämerinteresse verbirgt. Man traut England zu, daß es einen Krieg führt um das Recht, ein Volk mit Opium beglücken zu dürfen; .man hält England für fähig, sich in die Unkosten etlicher wohlgesetzter Leitartikel zu stürzen, um seinem Wohlwollen einen praktischen Ausdruck zu verleihen; aber man glaubt nicht recht, daß es eine Hand rühren werde, um einer sentimentalen Regung nachzugeben. Man darf also wohl die englische Antwort auf obige Frage einstweilen beiseite schieben. Es war lange Zeit der Inbegriff englischer Erbweisheit, Vie Türkei zu erhalten, um nicht in dem großen zukunftsreichen Ruß land einen gefährlichen Rechtsnachfolger des Osmanen erstehen zu sehen. Neben dieser traditonellen Politik Englands ging daS Bestreben einher, die Türkei in liebreicher Weise von der lästigen Verwaltung allerlei schöner Dinge zu befreien, die das selbstlose Interesse Englands erregten. So ist es gekommen, daß die Türkei sich über Cypern und Aegypten keine Sorge mehr zu machen braucht, sintemalen diese Länder dem selbstlosen Albion ver- werthbar erschienen. Heute hat sich der Sachverhalt vollkommen umgekehrt. Was die Hauptsache war, die Erhaltungspolitik, ist vollständig aufgegeben; England sieht sich die türkische Erbschafts- Auf Fol. 172 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma: Mechanische Gaze nnd Verbandstostweberei Niederlötznitz i Erzgeb. Magnus Reichmann und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Magnus Reichmann in Niederlößnitz i. Erzgeb. eingetragen worden. Lößnitz, am 31. Juli 1896. o,^ Hdrt. - Derbstangen, 13U.15 Vs Rm. - Nutzknüppel, - 'M T a g e s g e s ch i ch t e. Deutschland. - Das „Col.-Bl." enthält heute einen längeren Bericht Landeshauptmanns Major Leutwein über die Beendigung der - Der .Erzaebirgische «olltfteund- erlchkt.it täglich mit «»«nähme dcr Tage I nach den Sonn- und Festtagen. Abonnement vierteljährlich I Mark 8V Psg. 4«d/d j Inserate werden pro «gespalteneZette mit 10Psg., >m amtlichen Theil die MV. 18 v l gespaltene Zeile mit S0 Psg., Reklamen die 3 gespaltene Zeile mit Sb Psg. berechnet; tabellarischer, außergewöhnlicher Sah nach erhöhtem Taris. mässe nur noch darauf an, ob etwas darunter ist, was ein eng lisches Herz erstellen könnte. Ein unabhängiges Kreta, erfüllt von dem Hader zweier Bevölkerungsgruppen, die derselben Rasse, aber feindlichen Religionen angehören, beherrscht von einem freien Mrsten, der seine Meinung aus London zu beziehen hätte, da» ist ein Ideal, wohl des Schweißes der Edlen werth. England hätte sich dann für seine edle Türkensteundlichkeit mit einem dritten Juwel aus der Sultanskrone belohnt. Man würde aber fehlgehen, wenn man mit dieser kleinen Speculation den eng lischen Gedankengang für erschöpft hielte. Das nervöse Unbe hagen, welches das meerumgürtete Land der Freiheit jetzt so oft heimsucht, hat tiefere Ursachen, die l sowie im Drechsler'schen Gasthofe in Wildenthal Donnerstag, den IS. August 18VK von norm. S Uhr an die in den obigen Abthcilungcn aufbereitcten Brennhölzer, als: das sicherste Gegengift gegen alles englische Ränkespiel. Die Diplomatie wird jede englische Action sorgsam daraufhin ansehen, ob sic nicht Hetzzwecken dienen soll. Je freundlicher England die Russen ersucht, sich doch an türkischem Gut zu erlaben, um so fester wird Rußland an seiner klaren Friedenspolitik festhalten, die ihm bei geringerem Kraftaufwand größere Vortheile sichert. Man dürfte deshalb meinen, daß ein Grund zur Beunruhigung nicht vor liegt. Die leiseAnfrage, die England an Europa stellt, ob denn Nie mand so unmenschlich harmlos sei, daß er den Briten die Kasta nien aus dem Feuer holen wolle, wird zunächst nur allgemeine Heiterkeit erwecken. 2-, Mittwoch, den 12. August dieses Jahres vo« Vormittags s Uhr ab im Günther'fche« Gasthofe in Schedewitz die Nutzung der Alleen im Wiesenburger und Zwickauer Amtsstraßcnmeisterbezirke. Zwickau, am 25. Juli 1896. . König!. Straße«» u. Waffer Bauinfpechtto«. K-«igl. »anverwalterei. Döhnert. 2 Thier. Mittwoch, S. August 18W Poft-ZeitunMst« Nr. 21«. Obst-Verpachtung. Die diesjährige Nutzung von den fiskalischen Aepfel», Birn» und Pflaumen« Bäumen in den Straßen der nachgcnannten Amtsstraßenmeisterbezirkc soll gegen sofortige baare Bezahlung und unter den sonstigen, vor Beginn des Termins bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an Meistbietende verpachtet werden: 1-, Dienstag, den 11. August dieses Jahres, von Bormittags s Uhr ab im Rahm'fche« Gasthofe in Leubnitz, die Nutzung der Alleen im Werdauer Amtsstraßcnmeisterbezirke, Jnseraten-Annahme für die am Nachmittag erscheinend« Nummer bi» «or- mittag 11 Uhr. Lin« Bürgschaft für die nächfttägia« Ausnahm« d«r Auztlg«n bez. an den poraeschriedrnen Tagen sowie an bestimmter Stelle wird nicht — gegeben. Auswärtige «usträge nur gegen Vorausbezahlung, Für Rückgabe Junxggng eingcsandter Manuskripte macht sich di« Redaction nicht »erantw»rtlich. 1V2 Rm. h., i78Vz Rm. w. Brennfcheite, *93'/r - - Brennknüppel und 28l/z - - Beste, Iw „Rathskeller" in Aue sollen Mittwoch, den 12. August 18S8, von vorm. Uhr an folgende in den Abthcilungcn 8, 21, 47, 54, 63, 67, 69, 75 und 85 (Schläge), 65, 66, und 71 (Durchforstungen und Brüche aufbcreitete Nutzhölzer, und zwar: 2042 Stück w. Stämme,