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»«- Anzeiger fm das ErMebirge ZMZs ß—kmch.M,ßtzl>r n». e »u. - »n,^e«-muum. DWß^GGMlWtzGE AGtzWßtz, «em«»«»» r.g.»l-tt Snthalt»nh sk amtlich« Stzl«»»t«achonü»a -os Natra ö« Stasi «us sa» ftMa-mücht» ch«. p.M»s.R»°t», ft«tn». Nr. lSI Iiettag, cken 12. Juli 1S23 IS. Zahrgrmg Hinblick auf die ausiergewöhnstchen und zur Zeit besonder» > gierung leidet, ein. klewisseS Matz von besonderer Rücksicht unklaren Brrhältrüsse, unter denen seine, halb von den Kom- nähme gegenüber dem, war er sagt und tut, in Anspruch muntsten abhängige, halb mit ihnen im Kampf liegende Re-1 nehmen. Nationales Napital. Die Internationalisten LehaU-wn. e» sei ein wefent. licher.Tharakterzug da» KapUaliSmu», hab ihm keine Quelle da» Prosit» zu schmutzt« vt. -atz H sich nur au» taktischen Erwägungen national gebärde und datz er mit Pollen Segeln in freie internationale Gewässer hinaus, steuere, sobald e» im Inland nicht mehr genug, zu ver dienen gäbe. Demgegenüber steht die Tatsache, datz-te Bedrückung und Belastung unsere» Volke» durch unsere westlichen Nachbarn al» eine» ihrer wesentlichsten Ziele die Ueberführung der deutschen Produkttonsgüter in fremde Hände verfolgt. GS gibt selbstverständlich auch in Deutschland skrupellose Verdiener, die in ihrem Ge- winnstreben durch keine Erwägungen ethischer Art be schränkt werden. Es ist.aber ein« grobe Verleumdung ^u sagen.datz.die Besitzer und Verwalter der deutschen Produktionsmittel auch nur zum gröberen Teile ihr Profilinieresse über glleS stellen. Für viele Unterneh mungen ist es ja auch garnicht möglich, weiterzuge- öe.hen, wenn das deut che Reich polittsch und finanziell ruiniert und die Massen des Volkes arbeits- und ver- braüchsunfähig geworden sind. Wenn die Führer un seres Volkes heute die Massen zu Festhalten an.der Abwchrfront au ru.en, so müssen sie dies mit gleichem Recht und gleicher Aussicht auf Erfolg, auch gegenüber dem deutschen Kapital tun können. Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde es zu ^'uer der ersten wirtschaftspolitischen Pa rolen, wir sollten möglichst schnell und umfassend un-, sere frühere wirtschaftliche Machtstellung im Au-laiche wieder Zü erringen suchen. Inzwischen hat sich manche der früheren Parolen überlebt, sa geradezu in ihr Ge» «enteil verwandelt. Dies gilt besonders von der For derung, .deutsches Kapital möchte sich in geübtem Um lange im Auslände beteiligen und damit Deutschlands Import an Rohstoffen und Nahrungsmitteln sichern Hel sen. 'Nach den ungeheuren finanziellen und wirtschaft- lichen Verlusten, die wir seit Inkrafttreten des Versail ler Vertrages erlitten haben, .besteht garnicht mehr die Möglichkeit eine Ausländsbeteiligungen einem Umfang zu erwerben, .welche eine solche Sicherung verschafft. Ter alte manch esterliche Gedanke, Wirtschaft und Kapital seien private Angelegenheiten, die dem ausschlietzllichen Ermessen der Interessenten überlassen bleiben sollten hat natürlich in den gegenwärtigen Notzeiten noch we niger Berechtigung als früher. Durch Kapitalanlage großen Stiles im Auslande werden Mittel festgelogt die in erster Linie zur Versorgung -es deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft bestimmt sein sollten. Bei den Untersuchungen de» ReichstagsauSschusfKS über die Gründe des Mißlingens der Währungsaktion ist ein wichtiger Punkt nur beiläufig erwähnt worden: ob und in welchem Umfange in den letzten Monaten noch deutsche Kapitalbeteiligung jm Auslands stattge funden hat. Wenn auch von den einzelnen Interessen, tengruppen der Nachweis erbracht wird, daß, diese Be teiligung, aus „ProduktionSgewinnen" erfolgt fei, .so. muß -och. Mit Entschiedenheit darauf hingewiesen wer den. datz die deutschen Produktionsgewinne in erster Linie der Fortführung.der deutschen Wirtschaft im bis herigen Umfange und. der Bewahrung unseres Volkes vor furchtbarem Glend dienen müssen- ES. hat keinen Zweck, würde auch nur unnötig Pöbelinstinkte entfesseln wenn etwa versucht würde, unter Nennung von Zahlen und Namen den Umfang solcher deutsche Kapitalbe teiligung .während der letzten Monate nachzuweisen. Leitende Persönlichkeiten der großen Konzerne, der Ban ken und nicht zum mindesten der einschlägigen ReichS- ressortS haben die Möglichkeit, hier alsbald Riegel vor zuschieben. Gins entsprechende Einwirkung könnte sich durchaus In großzügige geschäftliche Erwägungen klei den. Tie stärkste Ausländsbeteiligung-hängt in der Luft und bricht zusammen, wenn die Grundfesten der deutschen Produktion innerhalb unserer Reichsgrenzen zusammenstürzen. Ter Verzicht de» deutschen Kapitals auf den in Wirklichkeit recht aussichtslosen Versuch, sich in» Ausland zu retten, wird leichter zu erzielen sein wenn sich im Hinblick auf.unsere außerordentlich bedrohte Lag« die Vertreter aller wirtschaftlichen Gruppen zu verstärkten Opfern und zu verstärkter Arbeit zusammen, tun. Dr. Troll. Dr. Zeigner tn Verlia. Der sächsische Ministerpräsident Dr. Zeigner hielt sich einige Tage in Berlin auf und hatte eine Aussprache mit dem Reichskanzler Dr. Tuno, Ueber den Gegenstand und den Verlauf dieser Unterhaltung ist von bei den Seiten Stillschweigen verabredet worden. Die „B. g.-" glaubt zu wissen, daß» eint» Verständigung, die Art und Maß außenpolitischer Betätigung der Vertreter deutscher Länder für die Zukunft festlech, bet der Unterhaltung zumindest an gebahnt wordep war. Datei müßte vielleicht, so fügt da« genannt« Blatt hinzu, der sächsische Ministerpräsident im Baldwins Erklärungen Baldwin» Ziel: der Frieden Europa». In Erwartung der wichtigen Erklärung Baldwins waren das Haus und die Zuschauertvibünen dicht besetzt. In der Titplomatenloge waren zahlreich« Botschafter und Gesandte, darunter der deutsch« Botschafter Dr. Gthamev und der französische Botschafter Graf St. Aulaire, an wesend.' Der Premierminister Verla» seine Erklärung in Erwiderung auf eine Anfrage des Führers der OPPo. sition Ramsah Maedonald. Seine Ausführungen wur den häufig -urch lebhafte Musterungen der Zustim mung und Hört! Hörtl-Rufe, besonder» von feiten der Oppositionsparteien, unterbrochen. Baldwin schickte seinen Bemerkungen über, di» Ant wort auf Pie deutsche Note eine Erklärung porauS tn der er die Tatsache hervorhob, -ah der einzige Gegen stand einer möglichen Meinungsverschiedenheit zwischen den Alliierten die wirksamste Methode zur Erreichung der Endziele betreff« über die alle überetnstimmten. Diese Methode wäre Reparationen und Wiederherstel lung -er Sicherheit tn Europa. Wir sind ebenso ent schlossen wie irgend einer der Verbündeten, daß Deutsch land bis zum vollsten Umfang.seiner Fähigkeit Repa rationen leisten soll, und wir sind bereit fede Maßregel zu ergreifen,.um Deutschland zu zwingen, bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit zu bezahlen. Aber wir sind uns dessen bewußt daß. wenn wir von Deutschland übermäßige Leistungen fordern, wir keinen Erfolg ha ben..und daß wir und unsere Verbündeten die Haupt leidtragenden sein würden. Viele von den Folgen, die. wir aW Ergebnis der RuhrbesLtzUNg vorausgesehen haben, stnd auf dem Wege sich zu verwirklichen.. Deutschland selbst treibt schnell dem wirtschaftlichen Chaos zu. Die Notwendig keit eines.Eingreifens hat sich der britischen Regierung in wachsendem .Matze ausgedrängt. Man wird im all gemeinen folgenden Vorschlägen zustreben r Die Periode des Konfliktes -oll sobald wie möglich beendigt werden. Tie unbegrenzte Besetzung eines Lan des -urch ein anderes tn FriedenSzeiten ist ein« unge wöhnliche und bedauerliche Erscheinung, für die sobald wie möglich ein ehrenhafter Abschluß, Munden werden mutz. Der Schuldner soll nicht lediglich aufgefordert werden, .seine Schuld zu bezahlen, sondern er soll auch in die Lage versetzt werdendste überhaupt bezahlen zu können. Der Friede wird erst -ann endgültig gesichert sein, wenn die Fragen der Reparationen und der inter alliierten Schulden und der Sicherheit Europas gelöst sind. Mr stnd nicht der Meinung, .datz hie in der deut schen Note enthaltenen Vorschläge ignoriert werden sollen. Mr können nicht billigen, datz eine wirtschaft- liche Auseinandersetzung dieser Art über.Angelegenhei ten. welche die Interessen aller berühren, gänzlich ein seitig .geführt werden oder datz.Vorschläge^, von denen es sich zeigt, -aß.sie keine einer möglichen Regelung enthalten, .gleichgültig behandelt werden. Wir /hoffen auf die Mitarbeit Frankreichs und Belgiens nicht we niger als auf Italien» Mitarbeit. Wir werden die Alliierten sowie die interessierten Staaten vertrauens voll einladen, -te Vorschläge, die keinen anderen Zweck haben al» die Befriedung Europas und die Erholung der erschöpften Welt in sympathische Erwägung^zu zie- hen. Wir sind fest überzeugt, .datz die Methoden, die nur,zum Ruin Deutschlands führen können, für Eng land. .für «seine Alliierten und für ganz Europa ver hängnisvoll sein würden. Wir haben uns von Anfang an Nar gemacht, .datz unserer Ansicht nach die Besetzung des, Ruhrgebiete» nicht geeignet ist, den höchsten Betrag an Reparationen für die Alliierten einzubringen. (Betz ball.) Die Angelegenheit -er Antwort auf die deutsch« Not« soll sofort tn Angriff genommen werden. Zranzöflfthe Mchtllnlen für öie Neparationspollttk. In der „Daily Mail" wird eine französische Erklä- rung abgedruckt, die di« folgenden acht Leitsätze enthält r 1. Tie französisch« Regierung hält daran fest, Latz di« .Entente mit England unbedingt notwendig.ist und datz der Wiederaufbau Europa» nur durch ein gemein schaftliche» Vorgehen von England Und Frankreich g«. Währleistet werden kann. Frankreich Wünscht zur Rege lung der Reparation»- und SichsrheitSfragen eher noch et« engere» Verhältnt» mtt England, al» e» dte fetzige Sntem« darstellt. L. Di« Meinungsverschiedenheiten zwischen Fran» reich und England bE-L«n darin, -atz England behau-- — Polncarss Leitsötze. tet, Deutschland sei ruiniert und zahlungsunfähig, wäh rend Frankreich dar Ansicht ist. datz Deutschlands Ruin nur etn scheinbarer ist, während das Privat- vermögen im wesentlichen unberührt geblieben ist. Ter beste Beweis dafür sind die gefälschten Ziffern des deuU schon Außenhandels. 3. Frankreich,tst sn das Ruhrgebiet einmarschiert, üm diesenigen Kreise Deutschlands zum Zahlen zu zwin gen, .die bisher jeden Versuch der deutschen Regierung Zahlungen zu leisten, verhindert Haben, namentlich die Großindustrie. 4. Frankreich wird da» Ruhrgebiet in dem Matze räumen >in dem die deutschen Zahlungen geleistet werden. v. Frankreich hat nicht die Absicht« irgendwelches deutsches Gebiet auf dem rechten oder linken Rhetnufer zu annektieren. Tie französische Regierung.hat stet» an diesem Grundsatz.festgehalten und ist bereit, die» noch einmal ausdrücklich zu erklären. Jede andere Po litik würde nicht nur im Widerspruch zu einem be friedeten Europa, sondern auch zu den wahren Inter essen Frankreichs stehen. 6. Frankreich hat nick' die Absicht das linke Rhein- Ufer über den im Frtedensvertrag vorgesehenen Zeit punkt hinaus zu besetzen. 7. Die französische Regierung ist.bereit, feden Vor schlag zu prüfen, den die deutsche Regierung «in offiziel ler Form machen wird. Diese Prüfung kann aber nur erfolgen wenn die deutsche Regierung durch Zurück nahme der Erlasse. Pie den p as_five n Widerstand in einen Kriegszustand verwandelt Haven. Ne gefährlich« Atmosphäre im Ruhrgebiet beseitigt. Baut Deutschland den passiven Widerstand ab, sv wird Frankreich alle di«, fenigen scharfen Matznahmen zurücknehmen, die ur sprünglich bet Besetzung des Ruhrgebietes nicht vorge sehen waren. 8. Frankreich ist grundsätzlich damit einverstanden, datz die SicherungAbestimmungen des Friedensvertrages durch einen gegenseitigen Garanttepakt, den England im Abrüstungsausschutz de» Völkerbunds» Voranschlägen hat, unter der Bedingung, daß dte militärischen Hilfe leistungen der Garantie genau umschrieben werden, er setzt wird. Daß diese Erklärungen tn der „Daily Mail", also einem durchweg franzosenfreundlichen Blatte -um Ab druck kommen, ist schon b^eichnend. Poincare hat am gestrigen Vormittag .seinen Willen kundgegeben, um -di« Wirkung der Baldwinschen Erklärungen vom Nachmittag abzuschwächen. Neues enthalten diese Leitsätze fa nicht. Aentralratssttzung -er Smeetsleute. Von einer mit den Verhältnissen im besetzten Ge biet wvhlvertrauten Persönlichkeit wird über die fran, Mischen Treibereien zur Errichtung.einer Rheinischen Republik geschrieben ,datz End« Juni bzw. Anfang.Juli d. I. eine wichtige Zentralratssitzung der SmeetSleute mit bekannten französischen Persönlichkeiten tn Köln stattfand. Die Sitzung befaßte sich eingehend mtt der Rühraktion und mit der Absicht, der Interalliierten Rheinlari dkommission davon Mitteilung Lu machen, daß di« Ausrufung der Rheinischen Republik bevorstehe. SmsetS schlug vor «die Anträge der französischen Re gierung zu unterbreiten. Gr setzte sich für rücksichtslose Austreibung der Spitzen der Behörden sowie aller ver mögenden Leute ein, von denen er fälschlicherweise an nahm, sie würden eher tn französischen Diensten ar beiten al» Haus und Hok.verlassen. Las Geld sämt licher öffentlichen Kaffen solle beschlagnahmt werden. Smeets har auch in Koblenz Mt Ttrard Verhand lungen über seine Pläne gepflogen und dort angeregt, zur Ausweisung aller nicht franzosenfreundltchen Be wohner der besetzten Gebiete zu schreiten. Zu diesem Zwecke seien Listen angefertigt worden. E» erweckt den Anschein, datz auch dte bisher erfolgten Ausweisungen auf Grund von SmeetSltsten erfolgt und datz zahlreiche rigorose Maßregeln der Franzosen tn erster Linie auf die Anträge des SmeetSbüro» zurückAuführen sind. Smeets werden nach wie vor ungeheure Geldsummen von französischer Sette zur Verfügung,gestellt. Smeets und feinen Vertrauensleuten sind französische Autos zur Verfügung gestellt worden. Mehrfach ist tn letzter Zeit beobachtet worden, datz die SmeetSleute di« Plakat» d« deutschen Eisenbahner abreitzen, wobei zu ihrem Schutz Marokkaner herange-ogen werden.