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lllüitMim Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung fik UmM, Seiskrsdüks, Klein- n. ErvsMn Ins er are kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür aus- . wiirtige Inserenten 15 Pf. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 96. K-rusprecher: «mt Leubeu 2120 Sonnabend, den 15. August 1914 Fernsprecher: «mt Leube» 2120 27. Jahrgang. — Den Heldentod fürs Vaterland auf der „Köni gin Luise" erlitten hat auch ein sächsischer Matrose Hugo Münch aus Treuen i. V. — Bei Lagarde sind den deutschen Truppen über 1000 unverwundete Kriegsgefangene in die Hände gefallen. — Die deutschen Kriegsschiffe im Mittelmeer haben in Messina ihre Kohlenvorräte ergänzt und haben trotz eng lischer Wache wieder die hohe See erreicht, — Deutsche Unterseeboote sind in den letzten Tagen an der Ostküste Englands und Schottlands entlang gefahren bis zu den Shetlandsinseln. — Die Aufstandsbewegung in Mittel a l b a n i e n ist in vollkommenem Zusammenbruch begriffen; Berat ist in den Händen der Regierung. — Die dänische Dampfschiffahrt und Ausfuhr nach England ist wegen der Minengefahr in der Nordsee eingestellt worden. — Der deutsche Konsularbeamte Hofrat Kattner ist in Petersburg ermordet worden. — Der Kommandierende General v. Deimling spricht in einem Erlaß der elsässischen Bevölkerung seine volle Anerkennung für ihre ausgezeichnete Haltung aus. — Ein englischer Flieger wurde bei dem Dorfe Arsbeck im Regierungsbezirk Aachen heruntcrgeschossen. — Die österreichisch-ungarischen Truppen sind in Russisch- Polen weiter vorgerückt. — England plant, den diplo matischen Verkehr der neutralen Staaten auf den englischen Kabeln zu beaufsichtigen und einzuschränken, — Nach amtlicher Feststellung sind die deutsche n Minen nicht in der freien Nordsee, sondern in unmittel barer Nähe der englischen Küste gelegt worden. — Eine Proklamation des Sultans besagt, dieTürkei wünsche weiter Frieden zu halten, sei aber sicher, in jedem Falle ihr Gebiet und ihre Rechte schützen zu können. — Die diplomatische Laufbahn des Fürsten Lichnowsky wird nach seinem Mißerfolg in England als erledigt angesehen. — Nach einer aus Loudon stammenden, dem „Lok.-Anz." durch Privattelegramm übermittelten Meldung ist ein eng lisches Kriegsschiff vor der Hauptstadt von Deutsch- Ostafrika, Daressalam, erschienen und hat die Stadt beschossen. Eine Bestätigung der Nachricht liegt noch nicht vor, könnte aber nach Lage der Dinge keineswegs überraschen. — In einem Grundstück der Talstraße inDresde n, stürzte eine 41 Jahre alte Schneiderin in einem krankhaften Geisteszustände aus einem Treppenfenster des 3. Stockwerkes in de» Hof hinab; sie war sofort tot. — Amerikanische Diplomaten erklärten, der Weltkrieg sei allein von Rußland angefacht worden; Englands Haltung sei gerade zu unverständlich. Aufruf! seien auch in den letzten tragen noch untcngeblieben. Ver- geistert einstimmten. — Der Kriegshilfsausschuß für Rabeuau erläßt in vorliegender Nummer einen Aufruf, auf den wir alle nationalgesinnte Männer hierdurch ganz besonders auf merksam machen. Es wird ein jeder Einwohner unserer Stadt darum gebeten, so weit es in seinen Mitteln steht, seinen Teil zur Uuterstützuug Hilfsbedürftiger beizutragen. Keiner stehe zurück, seinen vaterländischen Opfersinn zn betätigen. Wo heiliger Kampfes mut die Truppen und höchste O P f er f r e u d i g k ei t die Daheimgcbliebenen beseelt, da Maurer Martin Arna Uhlig hier eine Tochter. Getauft: Am 9. August Marianne Frida Fritzsche, Tochter des Osw. Kurt Fritzsche, Tischlers hieiH—Erna Lotte Scheinpflug, Tvcht. des Stuhlbauer Max Rich. Scheinpflug hier — Emma Ella Schubert, ein uuehel. Kind. Gestorben: Am 6. August Frau Amalie Wilhelmine verw. Erler geb. Kleber in Obernaundorf, 73 Jahre 8 Mau. 13 Tage alt, welche am 9. August beerdigt worden ist. — Nm 9. August Frau Emilie Auguste verw. Franke geb. Ulbricht in Obernaundorf, 68 Jahre 2 Monate 7 Tage alt, welche am 11. Angust beerdigt worden ist. — Nm 11. August Gustav — Ein finnischer Lotse soll unter Aufopferung seines Lebens einen großen russ. Panzer in den Schären auf Grund gesetzt haben. — Rußland verlangte dringend, daß Bulgarien mit Serbien gehe. Man lehnte ab. — Aegypten hat seine Neutralität anfgegebeu. Der Miuisterrat erklärte, Aegypten befinde sich im Kriegszustand mit Deutschla u d. England hat Kriegsrecht im Lande und in den Häfen. — Die „Franks. Ztg." meldet aus R o m, daß England auf Ersuchen Italiens einwilligte, daß eng l. Kohle Gaben nach Kräften zu bedenken, und so den vater ländischen Sinn in schönster Weise zu betätigen. Mit einer von echt Patriotischem Geiste durchdrungenen Ansprache dankte Herr Bürgermeister Wittig herzlichst für die Opferfrcudigkeit der erschienenen Herren und brachte ein Hoch auf unser rings um von Feinden bedrängtes Vaterland ans, in das alle be Stadtverordneter; E Reinicke, Schuldirektor H. Wittig, Bürgermeister. Die zurückgelasseuen Dienstboten oder Hausmannsleute haben kaum Mittel, um für das Notwendige sorgen zu können. Es sei ein bedauerlicher Mangel an Verantwortlichteitsgefühl gerade bei Leuten zu konstatieren, die in erster Linie bernfen seien, bei den Kriegsvorbereitungen tatkräftig mitzuwirkeu. — Feuermann Aurich in Nieder häsli ch erlitt in der Gnßstahlhülte bei seiner Berufsausübnng einen Hitzschlag. Er starb im Deubener Krankenheim. Aurich hinterläßt Frau und Kind. — Kri e g s b eg ei stc r u n g überall, bei jung und alt! Davon auch aus Großzschachwitz ein Beispiel. Ein in Hermann Gründer, Wirtschaftsauszügler in Obernaundorf 74 Jahre 9 Mon. 7 Tage alt, welcher am 14, August be erdigt worden ist. Hur Nab unil fern. Rabena», den 14. August 1914. — Auf Einladung von Herrn Bürgermeister Wittig fand am Donnerstag abend im Amtshof eine Besprechung statt, an der 43 Herren teilnahmen. Der Zweck der Besprechung Die englische Admiralität hat Anweisung gegeben, die Feindseligkeiten gegen Oesterreich zu eröffnen. Der vsterr. Dampfer „Gautzsch" sank gestern auf der Heimfahrt nach Triest. 130 Passagiere gerettet, 20 Leichen geborgen. — InStraß bu r g trafen gestern früh 4 französische G eschütze ein, die vor dem Kaiserpalast aufgestellt wurden. 12 französische Geschütze sind nach Berlin unterwegs. — InStuttgart traf Donnerstag früh ein Lazarett zug ein mit mehreren hundert deutschen und 70 französischen Verwundeten. Die Franzosen sahen erbarmungswürdig aus. Einzelne trugen Lackschuhe und Segeltuchschuhe. Ani Abend ist noch ein Zug mit 300 französischen Gefangenen in Stuttgart eingetroffen. erschien in der Leipziger Gegend ein Mann, der sich als Sammler für das Rote Kreuz vorstellte und um milde die private Hilfeleistung in die Wege zu leiten für diejenigen, die durch die eingetretenen Verhältnisse in Sorge und Not geraten. Wem es versagt ist mit der Waffe in der Hand das Vaterland zu verteidige», dessen Pflicht ist es nach Kräften mitznarbeiteii und z» helfen wo es die Not erfordert. Darum ergeht hierdurch au Alle iu Rabeuau die freund liche Bitte, durch Spenden in Bar oder iu Naturalien die Not der Familien der vor dem Feinde stehenden Kämpfer sowohl, wie auch der vielen Familien, deren Ernährer zurzeit arbeits los sind, lindern zu helfen. Die unterzeichneten Mitglieder des freiwilligen Hilfs- ansschnsses sind bereit Gaben entgegenzunehmen. 'Außerdem werde» in folgenden Geschäftsstellen: Kaufmann Hermann Eisler, Apotheke Rabenau, Konsumverein, Firma Fritz Pfotenhauer und Kaufmann Paul Vrückuer Gaben, auch wen» sie noch so klein sind, mit Dank angenommen. Die bei der gestrigen Besprechung ausgelegte Liste lie ferte das hocherfreuliche Ergebnis, daß außer verschiedenen Naturalien ein Gesamtbetrag in Bar von 5585 Mk. auf die Monate August bis mit Dezember gezeichnet wurde. Rabena u, am 14. August 1914. Gaben bat. Als ihn der Wohnungsinhaber nach einer Le gitimation fragte, verschwand der Mann schleunigst. Man sollte grundsätzlich privaten Sammlern, die man nicht ganz genan kennt, keine Gaben verabreichen, sondern das Geld direkt den zuständigen Stellen übermitteln. — Ein schwerer llnglücksfall trug sich auf der Straße am Possendorfer Berge zu. Als Herr Gutsbesitzer Karl Rüger die Straße nach W e n d i s ch c a r sdvrf zu ging, wurde er von einem Dresdener Radfahrer, der von Dippoldis walde kam, überfahren und blieb auf der Stelle besinnungs los liegen. Herr Rüger erlitt einen Schlüsselbeinbruch und eine Gehirnerschütterung- — Die Getreid epreis e fallen. An der Berliner Getreidc-Frühbörse waren Weizen, Roggen nnd Hafer etwa 10 Mark pro Tonne billiger als früher. Bei Eröffnung der Mittagbörse nahmen die Preisrückgänge größeren Umfang an. Infolge großer Angebote fiel Hafer bis 200 Mark, Weizen bis 215 Mark, Rogge» bis 190 Mark. — Eine» Tadel erteilt ein Dresdner bürgerliches Blatt. Es teilt mit, daß mau in Dresden bei einer Durchwanderung der vornehmen Viertel bemerkt, daß ein großer Teil Villenbesitzer und -bcwohner noch seelenruhig in der Sommerfrische sveile, die hernntergelasseuen Jalousien Durch Aushang veröffentlicht. — Aus R o m wird gemeldet, es sei eiu japa nisches Geschwader nuter Admiral Dewa in See gegangen, ferner sei zwischen K orfu u. Patras eiu englisches Geschwader, sowie von Ancona aus ein englisches Ge schwader, bestehend ans mehreren Panzern u. Torpedoboote», gesichtet worden. — InLo » don sei eine Fremde n legion gebildet worden. Die Ulsterleute hätten sich zur Laudes- vcrtcidigung augebotem — Ein in Franksnrt a. M. imtergebrachter französischer Gefangener erklärte, daß die Franzose» die deutschen grau uniformierten Soldaten nur beim Laufschritt sehen, sonst war alles grau in grau. Die Franzosen erhielten meistens Kopf- nnd Brustschüsfe. Bei Mülhausen kamen die Deutschen bis auf 50 m heran und schaffen alles nieder. Ein franz. Leutnant sagte: „Wo stecken die Deutschen nur? Ich sehe sie trotz meines Feldstechers nicht!" Die Franzosen tragen ihre gewöhnliche Exerzier-Uniform. — Der englische Botschafter in Wien über brachte der österreichisch-ungarischen Regierung die Kriegs erklärung und forderte seine Pässe. war die durch den Krieg in wirtschaftliche Not geratene» Einwohner »ach Möglichkeit zu unterstützen. Herr Wittig gab seiner Genugtuung Ausdruck, daß fast sämtliche Einge- ladeueu seinem Rufe Folge geleistet Hütten, ein Beweis, daß man auch in Rabenau nicht nachstehe» will, die Not zu mildern. Es bedarf großer Mittel, um den Familien, die ihres Ernährers verlustig gegangen sind, neben der vom Reiche gewährten Unterstützung weitere Hilfe angedeihen zu lassen, sei es in Naturalien, sei es in Geld. Aber auch denen '»»ß geholfen werden, die infolge des Krieges arbeüslvs ge worden sind. Beschlossen wurde zunächst, einen Hanptaus- G>uß zu ^1^», der mit seiner Arbeit sofort begimien soll. Gewühlt wurden die Herren Bürgermeister Wittig, Sam-Rat 1b'. Michnuck, vr. mack. Herman», Apotheker Hering, Direktor Reinicke, Oberlehrer Ihle, Anton Haman», Lagerhalter Jähm- lich, N. Mürz und Wirtschaftsbesitzer Bürger, als Ersatzleute die Herren Stadtrat Bachmann, H. Eisler, Direktor Haupt vogel und Förster Kubasch. Dem bei Anwesenheit von 7 Mitgliedern beschlußfähigen Ansschuß wurde Vollmacht erteilt, die Gaben nach Gutdünken zu verteile», wobei zunächst die hiesigen Einwohner berücksichtigt werden sollen. In die in Umlauf gesetzte Zeichuungsliste wurde von 40 der Erschie nenen der sehr ansehnliche Betrag von 5585.— Ak. gezeichnet, eingerechnet 200 Mk. Spielgelder eines Kegelklubs, die der selbe in hochherziger Weise zur Verfügung stellte. Außer Geld werde» auch Naturalien jeder Art angenommen und! wird freundlichst ersucht, die in den nächsten Tagen von .... „ Ausschußmitgliedern zur Einzeichnung vorgelegten Listen mit in Italien eingeführt wird. — Die türkische Mobilmachung übertrifft alle Erwartungen. In manche» Bezirke» stellen sich 2 bis 3mal niehr iL>oldate», als eulberufen worden sind. Die türkische ygz Vaterland einen herrliche» Sieg erringe». Ernte ist gut. - - -- - - — -r — Heute Freitag hielt eine Pfadfinderabteilung der ^Schule P°ohrsdorf bei Tharandt im hiesige» „Hotel Ratskeller" Einkehr nnd stiftete gemeinsam Mk. 10.— für das „Rote Kreuz". — Möge diese schöne Tat viel Nach- Tue schwere Zeit die vom Deutschen Volke durch den _ Die überall erwachte Licbcstätigkeit und Geberfrende ihm von seinen Feinden aufgezwungenen Krieg so ungemein leider auch von Betrüger n nutzbar gemacht. So große Opfer erheischt, lmt einem Telle der hiesigen Einwoh- »er Veranlassung gegeben »eben Staat und Gemeinde auch Der freiwillige Hilssausschuß für Rabenau- Paul Bürger, Landwirt; Hermann Eisler, Kauf mann; Anton Hamann, Fabrikbesitzer; Georg!amtlich zögen es manche vor, in der Schweiz oder im Süden Hering, Apotheker; Dr.med. Walther Herrmann; !zn verbleiben. Bei der Heimkehr könne cs böse Ueberraschungen Hugo Jähmlich, Stadtverordneter; Herm. Ihle/geben. Mancher werde sein Heim „militärisch besetzt" finden. Oberlehrer a D.; Arthur März, Stadtverord-^ Die Einquartierung mache vor verschlossene» Villen nicht neter; Dr-Michauck, San.-Rat; Eduard Otto/Halt, Ivo erforderlich, werde sich der EiuqnartiernngsrNus- schnß nötigenfalls mit Gewalt Eintritt verschaffen. Es ent stehen Schwierigkeiten in Bezug auf die Verpflegung der eiuquartierten Mannschaften. Wer soll sich darum kümmern? einem N ie d e r se d l i tz e r Werk beschäftigter, 51 jähriger j Kirchennachrichten V0N Rabena». Familienvater, ehemaliger Kavallerist, nieldet sich bei seinem^ __ Sonntag, den 16. Angnst, Dom. 10 P. Trin. Vorm. Regiment in Dresden, wo man seine Einstellung mit Rück- 9 ^hr Gottesdienst. Gastpredigt des .Herr» Pastor Scholze, sicht auf sein Alter jedoch verweigert. Darauf geht er nach Dresden-Löbtau, Friedcnskirche. Kirchenkollekte sür das Rote Oschatz und meldet sich bei de» Mane»; er will auf jedeuK^z. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufe». Fall hinaus, er sei gesund und könne den Dienst noch eben- Mittwoch, den 19. Angust abends 8 Uhr Kriegsbetstunde, sogut wie eiu Junger ertragen. Seine vorzüglichen Militär-! Geboren: Nm 6. Angnst dem Holzbildhauer Paul Eugen Papiere verlockten den Ncgimentschef, auf die Bitten des frei-^^in Ludwig Riedel hier ein Sohn — am 5. Angust dem willigen Kriegers näher einzugehen und ihn untersnchen zw"" lasse». Er wurde für völlig gesund befunden und zu seiner Freude mit ins Feld geschickt. Das ist deutsche Soldatentreue.