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Leder Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Dienstag, den 7. N-vember ^5 259. wissen? Egyptcn. Alleim Anschein nach wird sich der Pro- Kabinets accepttrt haben. Wichtiger aber, ais diese That- :gen Arabi noch längere Zeit hinziehen. Arabi selbst fache ist es,' daß auch ohne die Unterstützung irgend eines Mitgliedes der Rechten das Ministerium Depretis-Mancini- Uebrigens wieder- 55 Mark,. 8 Mark, Uten unver rückgekehrt, rllen lieben Bekannten >rrn Lehrer jülern des sichen Blu- ank zu sa- »r Steglich Worte am re., zl. rrde ich :mann werden können. MagNani in seinen eigenen Parteigenossen einen Rückhalt besitzt, der mehr als siebzig Stimmen über die absolute Ma jorität beträgt. Das Ergebniß der Wahl bedeutet also den Sieg der monarchischen liberalen Demokratie. Die Repub likaner sind total unterlegen. 1882. eß gegen «nimmt sich sehr vorsichtig und klug. schrecklichen Schaden angerichtet. In Italic»» wurden am 29. Octbr. die Parlaments wahlen nach dem neuen Wahlgesetz vollzogen. Die Wahl ergab eine starke Majorität für die fortschrittliche Regierung, da viele Elemente der früheren oppositionellen Rechten und die gesammte Mittelpartei der Centren das Programm des Mn ritt nanu .d/ holt sich m dem Proceß das alte widerliche Schauspiel, daß viele von denjenigen Personen, die in den Tagen von Arabi's Glanz seine größten Schmeichler und Vergötterer waren, sich jetzt als seine erbittertsten Gegner zeigen. Aus Rußland wird wieder einmal gemeldet, daß die Krönung des Kaisers im nächsten Monat Mai nunmehr eine festbeschlossene Sache sei. — Dem Pferdeausfuhrverbot nach Deutschland und Oesterreich wird von Rußland au- ganz entschieden widersprochen. — Allgemein fällt es in Polen auf, daß sich die russische Regierung in der letztern Zeit so gar zuvorkommend freundlich gegen Polen zeigt. So sollen jetzt nach Beschluß des russischen Senats ein Theil der 1864 in Litthauen confiscirten polnischen Güter an ihre früheren Besitzer zurück gegeben werden. — Eine höchst interessante Berechnung über die jämmerliche russische Staats- gelder-Berwaltung hat in den jüngsten Tagen die Zeitschrift: „Zeitgenössische Nachrichten" aufgestellt. Das Blatt hat sich nämlich die Mühe genommen, alle Diebstähle ^lnd Un terschlagungen, die in den öffentlichen Kaffen des gan zen russischen Reiches während der letzten Wochen be gangen worden sind, zusammenzurechnen und kommt dabei zu dem Resultat, daß, wenn die Entwendungen in denselben Dimensionen weiter betrieben werden, ihre Totalsumme in einem Jahre nicht weniger als 530,660,000 Rubel betragen würde. Rach den letzten veröffentlichten Daten über Dieb stähle und Unterschlagungen öffentlicher Gelder kommen näm lich auf die Woche 10,205,000 Rubel. Multiplizirt man diese Summe mit der Zahl der Wochen im Jahre, so ergiebt sich die oben angeführte enorme Summe. Wenn man die Jahreseinnahmen Rußlands auf 652,000,000 Rubel bezif fert, so ist das erstere Budget nicht viel geringer als das letztere. Das Blatt schließt seine Berechnung mit den pa thetischen Worten: Wer kann da noch behaupten, daß wir kein Geld haben?! Das Budget der ordentlichen Einnahmen beträgt 652,000,000 Rubel; rechnet man nun die Entwen dungen in der Höhe von 530,660,000 Rubel, ein Verlust, der nur in Folge einer unerhört nachlässigen Aufsicht mög lich ist — hinzu, so erhält man die kolossale Summe von 1,182,660,000 Rubel. Berücksichtigt man weiter, daß das Budget der Ausgaben nur 762,000,000 Rubel beträgt, so ergiebt sich ein Ueberschuß von 420,660,000 Rubel, eine Summe, die kein anderer Staat der Welt in einem Jahre erübrigen kann! Trotz der weltbekannten groben Veruntreu ungen von Staatsgeldern in Rußland scheint uns diese Rech- nungsaufstellung denn doch sehr stark übertrieben und recht absichtlich ins Schwarze gemalt. In Frankreich nehmen die Agitationen und Wüh lereien hirnverbrannter Menschen, die Alles zu Grunde rich ten möchten, um — wie sie sinnlos genug behaupten — dadurch Alle . . . glücklich zu machen, .leider! von Tag zu Tag zu. Diese schamlosen Auftritte und verbrecherischen Umtriebe scheinen aber von Leuten geschürt zu werden, de nen die Republik ein Dorn im Auge ist, aber auch von solchen, die von Herrschbegierde geradezu verzehrt werden. Zu diesen letztern zählt obenan der von einem unersättlichen Ehrgeiz und dem niedrigsten Egoismus beseelte Gambetta. Dessen Blätter helfen eifrig mit Hetzen um die ruhigen Bür ger in Angst zu jagen, damit dieselben nach einem starken „Retter" schreien sollen und als solcher würde er dann auf treten. Und wer trägt die größte Schuld, daß die Blut rothen jetzt so gar unverschämt, ohne alle Scham und Scheu auftreten? Er, dieser Gambetta, denn er hat es seiner Zeit, um sich beliebt zu machen, burchgesetzt, daß diese elenden Kommunards aus der Verbannung zuruckgerufen und begna digt wurden. Jetzt lohnen es diese unverbesserlichen Ver brecher dem Vaterlande! — Ob der Streik von circa 40,000 Möbeltischlern in Paris noch zum Ausbruch kommen wird, hängt immer noch in der Schwebe. — Zu diesen Wühle reien der Socialisten kamen in den letzten Tagen des Octbr. auch noch großartige Ueberfluthungen im südlichen Frank reich die sehr großen Schaden angerichtet haben. (Vergl. die letzte Freitagsnummer unseres Blattes.) Auch in der Schweiz hat am 27. Octbr. im Berner Oberlande ein fürchterlicher Föhnsturm mit Wolkenbrüchen Schulhausbau. Der Bau eines neuen EchulhauseS soll auf dem Wege der Submission vergeben werden» jedoch unter Vorbehalt mit Ausnahme der Licitante«. Bauriß und Baubedingungen liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsichtnahme. Blanketts zum Kostenaufchlage werden gegen 2 Mk. Copialgebühren auSgehändigt. Die Kostenanschläge sind bis mit 17. November d. I. einzureichen. Albernau, den 6. November 1882. Der Schulvorstand. W. Martin, stellvertr. Bors. Montag, den 13. November 1882, Vormittags 10 Uhr, Zollen im Stoll'schen Gasthause zu Oberpfannenstiel drei Sophus, ein bophakissen, eine dergleichen Decke sowie eine Taschenuhr meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. Lößnitz, am 4. November 1882. Der Vollstreckungsbeamte Schönherr. Frankreich. Paris, 3. November. Durch Decret des Präsidenten Grevy wurde dem russischen Nihilistenchef Fürsten Krapot- kin, der abwechselnd in Genf und Savoyen lebt, der Au fenthalt auf französischem Boden bet sonstiger gewaltsamer Entfernung untersagt. — Der „Gaulois" widmet heute feine ganze erste Seite der „Nihilisten-Jnvasion in Frankreich", über die er eine Menge Enthüllungen bringen kann, welche, wenn sie sich bestätigen sollten, höchst werthvoll wären. Wir geben unter allem Vorbehalte die wichtigsten Punkte der langen » Darstellung wieder. Die Zahl der außerhalb des russischen Reiches weilenden Nihilisten beträgt an dreitausend, von denen zweitausend auf Frankreich entfallen. Ueberall, wo sie sich nieder- lassen, bilden die Nihilisten ein Comitee, das wieder SubcomiteeS und Gruppen unter sich hat. Es besteht aus den Notabilitäten, ordnet alle Einzelheiten und vermittelt die Befehle des leitenden EomiteeS. Außerdem hat es die Einnahmen und Ausgaben zu verwalten. Jedes der Co- mitees von England, der Schweiz und Frankreich besitzt eine Druckerei, in der es die seines Vertrauen würdigsten Flücht linge beschäftigt, Mit der Druckerei steht ein chemisches Atelier in Verbindung und nicht weit von dem Hauptsitze des Comitees ist eine Bombenfabcik angelegt. Die Propa ganda wird größtentheils durch Haussier besorgt, welche an scheinend mit Nippsachen u. dzl. handeln, in Wahrheit aber die Blätter, Flugschriften und Proclamationen, welche sie geschickt unter ihrer Waare verbergen, überall anbcingen. Sie durchziehen Deutschland von Dorf zu Dorf, gehen als Schmuggler über die russische Grenze, ohne sich in Polen aufzuhalten, wo der Patriotismus und ein strenger katho lischer Glaube jede Theilnahme an den russischen Umtrieben ablehnen. Erst in Rußland beginnt ihre richtige Thätigkeit. Aus den Stoffen, die sie feilbieten, ziehen sie revolutionäre Schriften und beschenken damit die russischen Bauern, welch: die Emissäre der Mörder ihres Czaren ruhig ihrer Wege gehen lassen. Ein Individuum, Namens Taskini, welches in der Avenue Reille wohnt, ist der Hauptcolporteur zwischen Frankreich, der Schweiz und Rußland. Das chemische La boratorium verhindert keineswegs die „Hausarbeit" der meisten russischen Flüchtlings, welche sämmtlich mehr oder - minder die Kunst studiren, ihren Nächsten zu zerstören. Die - 1 berüchtigten mit Uhrfedern versehenen Bomben, welche Ale xander II. tödteten, sind in Paris fabricirt und im Walde von Bssinet versucht worden. Die Bäume, welche durch zwei Frühlings wieder hergestellt wurden, waren zehn Meter in die Runde zerrissen und ihr Laubwerk bedeckte den Boden. In London haben die Nihilisten auch ein Falschmünzer- Quartier, in dem Papierrubel verfertigt werden, welche größtentheils wieder durch die Hausirer Absatz finden. Eben falls in London werden alle Zerstörungsapparate versam melt, die in Paris und in der Schweiz zu Stande kommen k und vielleicht, meint der Gewährsmann des „Gaulois" waren die Mordinstrumente, welche die englische Polizei vor einiger Zeit an Bord eine- Schiffes fand und einem irischen Complot zuschrieb, ganz einfach nihilistischen Ursprungs. Das Haupt der Bewegung ist bekanntlich der Fürst I Krapotkin, der in London zwei Wohnungen hat: Willming- 8 ton Square 6 und River Street 44, und sich gegenwärtig I vorübergehend in Genf aufhält. Seine drei Secretäre oder Adjutanten heißen: Jaslokow, Dc. Rousell (ehemaliges Com- I munemitglied) und Doldenberg, seines Zeichens ein Che- I miker, dessen Familie Paris bewohnt. Die Nihilsten von ß Paris sind über alle Viertel zerstreut, die dichtesten Gruppen I aber wohnen in der Gegend des Pantheon und der Glaciere > und nicht wenige von ihnen arbeiten in den Druckereien V bei Hachette, Reiff u. A. Der Chef des pariser Comitees V ist ein gewisser Krukow, genannt PetruSki (?) erster Setzer H in der Druckerei Reiff, Plac: des Ecoles 9. Es ist der U Nachfolger des von der französischen Polizei aus Frankreich A ausgewiesenen Oberst Sakolow. Krukow hat in Asnisre- W ein Absteigequartier, wo immer ein Dutzend Hausirer seiner W Befehle harren und inzwischen ein wahres Lagerlebrn D führen Außer sechs anderen Führern, unter denen auch » der Oberst Lawrow aufgezählt wird, beschäftigen sich dee V ler, he Straße. ersamm- uration. tttand. Tagesgeschichte. Wochenschau. Der Ausfall der Landtagswahlen in Preußen und in Italien, da- schamlose Treiben, das herausfordernde Auf treten, Wühlen und Hetzen der Socialisten in Frankreich, namentlich in Paris, der Proceß Arabis und die Sendung des englischen Botschafters Lord Dufferin von Konstantinopel nach Egypten waren die Hauptthema's mit denen sich in der verflossenen Woche die Zeitungen vorzugsweise beschäftigten. Wir werden im Verlauf unserer Wochenschau diese Vor kommnisse näher besprechen. In unserem Deutsche»» Reiche wurde die Kunde mit allgemei ner Freude vernommen, daß sich unser Kaiser Wilhelm wieder ganz vollständig wohl befindet, und daß er vor wenig Tagen den Jagden in Mecklenburg mit allem Eifer beigewohnt hat. — Wie aus dem Bundesrathe verlautet, so wird der Reichsetat fürs nächste Jahr den h-urigen nur um eine sehr mäßige Summe überschreiten, so daß er mit der Summe von 600 Mill. Mrk. Einnahme und Ausgabe balanciren dürfte. Die Hauptpost der Ausgabe ist natürlich die für das Reichsheer, die schon seit zwei Jah ren stets mit 343 Mill, abschloß. Diese Post soll auch für das nächste Jahr eine nur ganz geringe Aenderung erfah ren. — Dem Bundesrath ist am 3. Novbr. ein Gesetzent wurf zugegangen betreffend die Abänderung des Militärpen sionsgesetzes. Es handelt sich um Aufbesserung der Pen sionen. Die daraus entstehende Mehrausgabe wird jährl. 3^ Mill- Mrk. betragen. — Der Senat von Bremen will in nächster Zeit den Eintritt Bremens in den Zollverein beantragen. In Preußen ist die Landtagswahl, nachdem sich die Wahlen ganz genau übersehen lassen, in der Hauptsache zu Gunsten der Regierung ausgefallen, indem die conservative Partei gegen die Liberalen unbedingt einen ganz entschie denen Sieg davon getragen hat. Allein da die conserva tive Partei doch nicht so stark aus den Wahlen hervorgs- gangen ist, daß sie allein die Majorität in der Kammer haben wird, so wird in diesen Tagen in den preußischen Zeitungen namentlich in den Parteiblättern hart darum ge kämpft, ob die konservativen mit dem Centrum ein Bünd- niß schließen, oder ob die Nationalliberalen mit den kon servativen Hand in Hand gehen sollen, um eine Majorität erlangen zu können. Der Landtag wird übrigens am 14. Novbr. eröffnet werden. — Der Auflösung des Stadtver- ordneten-Collegiums in Berlin wird in den allernächsten Tagen mit Bestimmtheit entgegen gesehen. In Oesterreich-Ungarn ist eine wichtige militäri sche Einrichtung getroffen worden, dadurch, daß drei Haupt- Generalate errichtet wurden, und zwar in Wien, Pesth und Prag. Durch dieselbe ist die Eintheilung der gesammten bewaffneten Heeresmacht Oesterreich-Ungarns in drei Ar meen vollzogen. Diese Eintheilung bedeutet aber die Ver- , legung des militärischen Schwerpunkts Oesterreichs' gegen < den Osten der Monarchie. — Längs der montenegrinischen ! Grenze sollen eine Anzahl von Wachthäusern errichtet wer- < den, um, wenn in der Herzegowina wieder feindselige Be wegungen entstehen sollten, jeden Zuzug von Montenegro abschneiden zu können. Türket. Täuscht nicht Alles, so plagt den Sultan da« böse Gewissen. Er hat ohne Zweifel mit Arabi ein ganz unreelles Spiel gespielt. Jetzt fürchtet er, daß sein echt türkisches Doppelspiel vollständig aufgedeckt wird. Der eng lische Botschafter Lord Dufferin hat nämlich von seiner Regie rung die Weisung erhalten, sich nach Egypten zu verfügen und »war jedenfalls aus dem Grnnde, um bei Arabi genau nachzu forschen, was vor Monaten zwischen dem Sültan und Arabi für Verhältnisse bestanden. Der Sultan befürchtet nun Ent hüllungen, die ihn arg blosstellen könnten. Deshalb hat der Sultan den engl. Botschafter Lord Dufferin vor seiner Ab reise nach Egypten zu einem Besuch einladen lassen. Lord Dufferin leistete als artiger Diplomat der Einladung Folge, versicherte aber dem Sultan, der Hauptgrund seiner Reise nach Egypten sei einfach der, um den erkrankten englischen Generalconsul Malet in Kairo zu besuchen. Von einer Er krankung Malets ist aber zur Zeit nichts bekannt, und ob diese Ausrede den Sultan befriedigt hat, wer mag das 'N Härtens- ftundstücke zu verkau- sildenfels. c wird zu usgewölbe. ark Beloh- : Person he mein ä hat, da- > bestrafen »etther. -tuhlfabrik Becher e. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Au/, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Iser, nicht mehr,, geschieden, t in Frie- wbr. 1882.. tern. n. Frau r reeberg. 5. Novbr. »eiraths- 3 Acten, tt-gszug Nachmit- wrstellung: n 3 Acten, rg: Das oder: der dern. Hie ssest der svoll neier. erein krg. 8. Novbr.. Uhr igung »rat'on > der mili- zlieder. i»rath. mgs-