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Mittwoch, 2. Juni 1937 Romreise des Reichslriegsministers Blomberg besucht die italienische Wehrmacht Lu London hat man wieder Mut gefaßt Schwierig, aber doch ermutigend" - Sine dreifache Aufgabe ist gefielst tadresse Im gall« von HSHerer Gewalt, vertat, «tntreteader «elrleda- pörungen hat der Bepeher »d«r Werbungtretbend« ketm Nnlprüchr, fall» die Zeitung in belchiLnltein Umfang«, oer» loiltet ater nicht erscheint. <krsHllung»«rt ist Dr«»»<» Schristleitnng: Dr««de».1l„ Pallerstr. 17, Zernrns «Mt u. «017 Deschilsl,stell«, Druck und Verla,: «ermania vuchdruckerel «. Verl«, LH. » E. Winkl, Palterstrost« If, Fernruf 71011, Postscheck! Nr. 1,7», van»: Stadtbanl Dreien Nr. «7« iss- sot- r Wett« > Vor« e Ge« ie die ünige reuen wohl «ich. hi auf Dauer e S. V. 6 Pfg). d unter onntag» g«e. M.) Drecke«, »de». I 17. > gültig ni. Paris oder, meipe. zutref- diese rrliner trinkt, n Be- i «brl- itädten solkhe i Ber- iirsten- neisten ers in m zum i wird rankes aeziali- andteil e. bis« rönung n war- tue in wie in ck Ei». dauert trinke - Ein nehme Lrschetut st »al »rchenilich. Monaillcher vetugepiik durch Irilger einschl. w Pf, st,». « Pfg. Irilgerlohn 1.70; durch dt« Post 1.70 «tnschlieblich Postllbenoelsungegebllhr, pijilglich »st Ps». Post-vestellgeld. <7in^l-rr«. 10 Psg., Sonnabend« ». Festtago-Nr. 70 Pf,, stbbestellungen müsse» spcktesten, ein, Woche vor Ablauf der ve,ust,>e>t schriftlich bei« Verla- «Ingegangeu sei». Unser« Lrstster dürfe» ktu« Astbestellun-e« «ut,v»»«h»e». Kommission zum Studium der deutsclsen Bevölkerungspolitik legte aus Anlass -es gemeinen Ueberfalles auf das Panzerschifs „Deutschland" gemeinsam mit einer Abordnung der Berliner Ortsgruppe des F.iscio am Mittwochvormittag im Elirenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Der polnische Anterrlchtsminlster nach Vudapefi abgereist Warschau, 2. Juni. Heute früh ist Unterrichtsminister Sivietoslawski zu einem offiziellen Besuch nach Budapest ab- gereist. poriugal protefiierl in London Gegen den Uebersall aus di« „Deutschland-. Lissabon, 2. Juni. Die portugiesische Regierung hat dem Foreign Office und dem Nichteinmischungsausschuß eine Note über reicht, in der u. a. Protest erhoben wird gegen den Uebersall auf die „Deutschland". Gleichzeitig wird mitgeteilt, das; Por tugal sich seine Haltung gegenüber den Beauftragten und Schiffen der Seeiiberwachung, die portugiesische Häsen anlaufen, Vorbehalten muh. Das gleiche gilt für die britischen Beobachter an der portugiesisch-spanischen Grenze. Auch hört man die Ansicht, dah die Entfesselung eines Krieges im Interesse der jüdischen Politik liege. Auf jeden Fall müsse man annehmcn, dah jemand ein Interesse habe, den Londoner Nichteinmischungsausschuß und die Blockade der spanischen Küste zu desorganisieren. Die jetzigen Vorfälle mühten Europa zu einer gemeinsamen Anstrengung veranlassen, die Herde der allgemeinen Revolution aus Spanien zu besei tigen. Die Machthaber in Barcelona und Valencia könnten nicht den Anspruch «rl-eben, von legalen Regierungen anerkannt zu werden. Barcelona und Valencia seien Zentren der Re volution und Herde der Unruhe, aus denen ein europäischer Krieg entstehen könne. Diese Herde mühten im Interesse der europäischen Staaten und des Friedens sowie im Interesse der westeuropäischen Kultur ausgetilgt werden, um Europa vor einer Katastrophe zu beivahrcn. die das die Um- i P o st - >en und er Reise, resse ist o st a m t !N. wenden veila-eert De«»««. Anjelgenpretz«: die IspalN-e 7» »» streik Aetk st Pfstf fllr Famtllenantet-e» I Pf- gllr Pietz» ü»stz« kikww »tr ktm Newttz, Kiste«, Eben berichtete vor der Reichskonserenz über Spanien London, 2. Juni. Auhcnminister Eden hat am Dienstag vor den Haupt vertretern der Reichskonferenz einen längeren Bericht über die kürzlichen Ereignisse in Spanien erstattet. Die Reuteragentur meint, es sei anzunehmen, dah er die Reichskonfercnz jetzt lau fend über die in Zusammenhang mit den letzten spanischen Vor gängen geführten Verhandlungen unterrichten werde. Die Aus führungen Edens, teilt die „Morningpost" mit, hätten die volle Zustimmung der Dominionvertreter erhalten. Eden habe ausser dem über seine Genfer Besprechungen und über die Aussichten eines neuen Westpaktes Bericht erstattet. „wegen unzureichender Schiilerzahl" verhindert werden soll. Erst kürzlich ist unter einem nichtigen Vorwand die Fortführung der Bauarbeiten am deutschen Gymnasium in Bromberg verbo ten worden. Wenn das Bauverbot nicht sofort rückgängig ge macht wird, so ist die Erössnung des neuen Gymnasiums zum Beginn des neuen Schuljahres fam 1 September) nicht mehr möglich, mährend gleichzeitig die Weiterbenutzung des alten Gymnasialgebäudes verboten ist. Diese Taktik steht in bedauerlicher Uebereinstimung mit allen Sondermahnahmen, die In letzter Zeit gegen die deutsche Volksgruppe in Polen getroffen worden sind und läht zusam men mit den Massenenteignungen und dem Verhalten des Ge- neralsuperintendenten Bursche eine Planmähigkeit im polnischen Vorgehen erkennen. Italienische Ehrung der Toten der,Deutschland' Kranzniederlegung im Berliner Ehrenmal. Berlin, 2. Juni. Die zur Zeit auf Einladung des Rassen politischen Amtes der NSDAP, in Berlin weilende italienische eitung, ung, r. 17. Berlin, 2. Juni. Der Relchskrtegsmintster Generalseldmarschall v. Blom berg ist heute früh um 8 Uhr mit einem Sonderflugzeug von Tempelhof nach Rom abgereist. Er wird begleitet von seiner Tochter, dem Major o. d. Decken und Kapitänleutnant Wangen helm sowie dem italienischen MIlitärattacht in Berlin, Oberst Marras. Zum Abschied hatten sich auf dem Tempelhofer Feld meh rere Herren der italienischen Botschaft eingefunden. Der Reichskrlegsminister wird als Gast des italienischen Regierungschefs Mussolini drei Tage zum Besuch der ita lienischen Wehrmacht in Italien weilen. Während in der schweizerischen Presse der Verner Besuch Guido Schmidts wenig kommentiert wurde und die Blätter sich in der Hauptsache auf die Wiedergabe der amtlichen Mitteilung beschränkten, widmeten ihm die Wiener Zei tungen sehr viel Aufmerksamkeit. Man beobachtete in der Schweiz eine gewisse Zurückhaltung, um der Begegnung nicht den Charakter eines Ereignisses von außergewöhnlicher Bedeutung zu geben. Als Akt der Höflichkeit und als Ge» legenheit zum gegenseitigen Meinungsaustausch ohne weit» gespanntes Besprechungsprogramm durfte man auch nicht Ergebnisse erwarten, die über den Rahmen der nur beide Länder gemeinsam interessierenden Fragen hinausgehen. Di« Stammesverwandtfchaft befähigt beide Nachbarn zum besseren Verstehen der geschichtlich gewordenen Eigenart des anderen' Landes. Die Alemannen in der deutschen Schweiz und im österreichischen Vorarlberg bilden die Brückt zwischen zwei staatlich getrennten Völkern, weil schon dtt Sprache des Blutes das Freundschaftsverhältnis begründet. So brachte Staatssekretär Guido Schmidt, ein gebürtiger Vorarlberger, der zusammen mit Bundeskanzler Dr. Schuschnigg das Gnmnasialstudium an der Feldkircher „8tv»a klatutina" absolvierte, für da» Berner Gespräch Voraussetzungen mit, die aus den natürlichen Quellen des gemeinsame» Volkstum» gespeist werde» und darum schot Eidgenössische Außenpolitik Für die schweizerische Außenpolitik sind einige Grund sätze maßgebend, die Methode, Linie und Ziele eindeutig festlegen. Sie lassen sich in den Stichworts» zusammen fassen: Stetigkeit in der außenpolitischen Führung, Außen politik als Sache des Bundes, Bekenntnis zur international garantierten, dauernden Neutralität, Treue zum Völker bund unter Beachtung des Neutralitätsstandpunktes, Mit arbeit am Werk der zwischenstaatlichen Verständigung und der allgemeinen Friedenssicherung. Der jetzige Bundes präsident Guiseppe Motta leitet schon seit rund acht zehn Jahren das Politische Departement der Verner Re gierung, und das spricht mehr als andere Hinweise für die Kontinuität der eidgenössischen Außenpolitik. Die aus schließliche Zuständigkeit des Bundes aus außenpolitischem Gebiete ist seit 18-18 unbestreitbar; deshalb sind auch die diplomatischen Vertreter des Auslandes beim Bundesrat akkreditiert. Nur der päpstliche Nuntius und der französisch« Botschafter, Herr Alphand, der Ende vergangenen Jahres von Moskau nach Bern verseht wurde, beanspruchen inso weit eine Sonderstellung, als sie auch den Kantonsregierun gen offizielle Besuche abstatten. Der päpstliche Nuntius kann sich dabei auf die Tatsache stützen, daß er nicht nur diplomatischer Vertreter des Vatikans beim Bundesrat ist, sondern auch unmittelbar Beziehungen zu den schweize rischen Bischöfen unterhält und kirchliche Fragen in den Zuständigkeitsbereich der Kantone gehören. Dagegen übt der französische Botschafter lediglich diplomatische Funk tionen aus, wobei Rangunterschiede ein Vorrecht gegeirüber den anderen Diplomaten nicht begründen. Herr Alphand hpt dessenungeachtet die alte Tradition der französischen Könige vor 1789 wieder ausgenommen und besuchte be reits in offiziellen „Antrittsvisiten" einzelne Kantons regierungen (in Freiburg, Genf und Basel). Da die Kan tons auf dem Gebiete der Außenpolitik verfassungsrechtlich ausgeschaltet sind, handelt es sich hier offensichtlich um einen Vorstoß der französischen Propaganda in der Schweiz. Die mit den Besuchen verbundenen Empfänge und Kultur veranstaltungen lassen das unschwer erkennen. Marxistisch« und linksbürgerliche Zeitungen finden an den.Reisen Alphands durchaus nichts Außergewöhnliches, was wieder um gewisse Rückschlüsse erlaubt. In einem anderen Teil der Presse wird gegen diese Ambassadorenbesuche Einspruch erhoben, an Herrn Alphand die Frage gerichtet, ob er alle 25 Kantonsregierungen aussuchen will und endlich wird darauf hingewiesen, daß vor Jahren ostschweizerische Kantorsregierungen den angekündigten Antrittsbesuch ab gelehnt haben. Die zweistündige Unterredung zwischen Bundespräsi dent Motta und dem österreichischen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, am 22. Mai 1987 gab Gelegenheit, dem Willen der Schweiz zur Freundschaft von Volk zu Volk und zur zwischenstaat lichen Zusammenarbeit Ausdruck zu geben. Die amtliche Mitteilung über die Unterredung enthält nichts wesentlich Neues, sie unterstreicht lediglich oie „weitgehende Paralle lität der Interessen", „die traditionell herzliche Freund schaft" und die „volle Uebereinstimmung der Auffassungen". Dem jahrhundertealten Streit zwischen Habsburg-Oester reich und der Eidgenossenschaft folgte die lange Epoche der aus Friedenssicherung und gute Nachbarschaft abgestimmte Politik, die beide Länder heute noch miteinander verbindet, ohne daß besonders Abmachungen politischer Natur und Zusammenkünfte der Diplomaten sie noch einmal ausdrück lich bekräftigen müßten. Der oberste Grundsatz der eid genössischen Außenpolitik, die dauernde Neutralität, gilt in einer Anwendung auf die gegenwärtige Lage in Europa elbstverständlich auch für das Verhältnis zu Oesterreich. Während in der schweizerischen Presse der Berner Besuch — Nummer 128—38. Iaftrg achMe VolksMuno London, 2. Juni. Aehnlich wie Reuter meint der diplomatische Korrespon- deut von „Preh Association" zu den Schwierigkeiten, in die der Nichteinmischungsausschuß durch die Einstellung der Mitarbeit Deutschlands und Italiens gekommen ist, daß die meisten nach vierstündiger Verhandlung wieder Mut gesatzt hätten. Auf die britische Regierung blicke jetzt alles in der Annahme, daß sie die Führung übernehme, und auf London setzen alle ihre Hoffnun gen. Es bestehe Hoffnung, daß es möglich sein werde, ein Schema auszuarbeiten, durch das Deutschland und Italien eine Gewähr gegen eine Wiederholung der schweren Zwischenfälle gegeben werde. Eden und seine Mitarbeiter sowie die Fachmänner des Nichteinmischungsausschusses und die Diplomaten in London arbeiteten zur Zeit an einer dreifachen Aufgabe: 1. das Loch in dem Seekontrollschema zu stopfen, das durch die hoffentlich nur zeitweilige Zurück ziehung deutscher und italienischer Schiffe von der Scekontrolle entstanden sei; 2. an der Ausdehnung der Sicherheitszone, in der Kontrollschisfe in aller Sicherheit laden und Ruhe haben könnten; 8. daran, Garantien zu erhalten, daß die Sicherheits zone auch anerkannt würde. Wahrscheinlich werde die Entwicke lung so sein, daß ein Entwurf dem Nichteinmischungsausschuß vorgelegt werden würde, sobald diese drei Punkte formuliert seien. Allgemein könne man sagen, daß die Lage noch schwierig fei, ihr Ernst aber nicht übertrieben werden dürfe und daß nach einem Tage reger Tätigkeit die Anzeichen ermutigend seien. Vene Schikanen gegen das deutsche Gymnasium in Vromberg Bromberg, 2. Juni. Auf Grund der auch für das deutsche Gymnasium in Brom berg geltenden Bestimmungen über das Höhere Schulwesen in Polen besucht der polnische Schüler, der später einen akade mischen Beruf zu ergreifen gedenkt, nach Ablauf der sechsklassi- gen Grundschule das vierklassige Gymnasium und dann das zweiklassige Lyzeum. Der Uebcrgang aus dem Gymnasium In das Lyzeum erfolgte bisher auf dem Wege der üblichen Klassen versetzungen. Ganz plötzlich, und zwar kurz vor Schluß des Schul jahres, erging die ministerielle Anordnung, daß die Gymna siasten vor dem Uebergang in das Lyzeum eine Abschlußprüfung abzulegen hätten. Diese Neuerung macht einen umso merkwür digeren Eindruck, als die kurze Zeit bis zur Prüfung selbst verständlich eine Umstellung nicht mehr gestattete. Da das Bromberger Gymnasium noch immer nickt im Besitz des Oeffent- lichkeitsrechtes ist, bedeutete diese Verzögerung, daß die Gym nasiasten ganz unerwartet und ohne entsprechende Vorbereitung vor einer fremden polnischen Prüfungskommission gemeinsam mit fremden polnischen Schülern in einem fremden polnischen Gymnasium geprüft wurden. Hinzu kam, daß die den deutschen Schülern gestellten mathematischen Prüfungsaufgaben erheblich schwieriger waren als die der polnischen Prüflinge. Vor allem aber wurde nur ein kleiner Teil der deutschen Bewerber, und zwar merkwürdigerweise gerade die weniger Fortgeschrittenen, zur mündlichen Prüfung zugelasseni Die den deutschen Prüflingen zuteil gewordene Behand lung. die diese als bitteres Unrecht empfinden mußten, rief na türlich unter den Eltern der Schüler größte Empörung und Er bitterung hervor. In einer sofort zusammenberufenen Eltern versammlung beschloß die Elternschaft, umgehend dem Kultusministerium eine Beschwerde zukommen zu lassen. Allgemein besteht die Auffassung, daß durch den schlechten Ausfall der Prüfung die Weiterführung der Aymna- slaloberstufe in der jetzt einzig zulässigen Form des Lyzeums ErdruW-ilngliick in Pommerellen Danzig, 2. Juni. In der v«rgangen«n Nacht ««eignet« sich in der an der Weichsel gelegenen Ortschaft Kozieli« bei Reuenburg im Kreis« Schwetz «in« schwer« Erdrutsch-Katastrophe. In einer Breit« von etwa 110 Metern rutschte da» gesamt« Weichsel-User ab, wobei die Srdmallen da» unten am Fuß des Ufer» gelegene Wohnhaus de» Wärter» der Wasserwege-Verwaltung in Dirschau Bojanowfki vollkommen begruben. Frau Bojanowski und ihr« vier Kinder, die während des Schlafe» von dem Unglück llber- rascht wurden, sind getötet. Bis heut« vormittag sind bereit» vier Leichen geborgen worden, »in« besindet sich noch unter den Erbmassen.