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FWMM W ZWcklatt und Anzeiger Da» u,chopa««r Taaedlatt a»d L»»«tg»r" ist da» zur »rrösteutlichuug da amtlichen Bekauntmachaua« da«»»-«ptuxumschaftFlöham» de« Stadtrat» «Zfchopa» behürdlichaleit«bestimmt«IR«tt ««» «UM«KeaMNche»Brkanntmach<m«en d«r Finanzamt«» Zschopau-»anklonte»: SrM»irgisch«Hand<ttb«ste.».^». H.Zfchopan. »«meindegirokonto: Zschopau », PostfcheiSont«: Leipzig Nr, 4888«-,' Fernsprecha da. 7tL Zeit»», str U, VN«: «nun-mnertdorf, Waldkirchen, B-irnich««, Hohndorf, »«schthal, Weißbach, Ditter«d»N. rütsauuddal, Wilschdorf, «charfenstii», «chtühche» »orschendork " > La»., gschopaner Tageblatt und An zeiger, erscheintwerktLalich. Nonatl.Be»ug»prci« l.7» RM. Zustälgeb. «r Psg. Bestellungen werde« in uns. «eschöst»st ,von den Bote», sowievon allenPostanstalten angenommen n«. SS Dona»m»t«»b, d»» IS. ^G»«ü 1SSS ISS. Iairm-aas kces komot Betrachtung zum Karfreitag. - Älbrecht Dürers Bild steht unwillkürlich vor unsern Augen» jenes bekannte Bild aus der großen Passton des Weisters. Die Dornenkrone umrahmt das von Schmerzen gezeichnete Antlitz, das „Haupt voll Blut und Wunden". Der zerschlissene Purpurmantel hängt um die Schultern, ein Soldat hebt ihn empor, um dem Volke den gegeißel ten Körper zu zeigen. Gebeugt, wie gebrochen steht Jesus da. Mitleidig herablassend gebt des Pilatus Blick über die Gestalt des Herrn, und mit einer sprechenden Handbewegung deutet er dem Volk da unten seine Emp findung an: „Sehet, welch ein Mensch!" „Kees komo!" Ein Ausruf des Erbarmens ist es zunächst. Denn niemals scheint das Schicksal eines Men schen Weg grausamer durchkreuzt zu haben als hier. Die höchsten Gedanken, die reinsten Ideen, die besten Absich ten, die größte Liebe — alles durchkreuzt von tiefstem Haß und fürchterlichstem Mißverstehen. Der die Liebe nicht bloß gepredigt, sondern nuch selbst gelebt, der wird hier überfallen vom Rätsel dunkelster Verlassenheit und Verlorenheit. Das ist das Ende! „Kees kvmo!" Das ist der Mensch! Das ist das Bild vom Scheitern des wirklich hochstrebenden Menschen an den Widcrgewalten wahrhaft teuflischer Mächte der Fin sternis. Das ist der Mensch, der mit seinen besten, rein sten und edelsten Absichten elend im Dunkeln irrt und zuletzt in den Abgrund stürzt. Das ist wahres Menschen- fchicksal! So ist der Mensch! DaS ist seine Trauer und Traaik! Der Gekreuzigte. (Wagenborg-Archiv.) Aber das ist doch noch nicht das Letzte. Noch ein an deres „Kees komo" ist hier zu sehen. Ein ganz anderes! „Kees komo!", das heißt auch: „Seht, welch ein Großer und Gewaltiger!" Wer dem Leiden Jesu wirklich bis auf den tiefsten Grund schaut, der steht zuletzt einen Menschen, den auch das bitterste Schicksal nicht aus feiner Bahn werfen konnte! Denn von allem, was es aus Erden an Bitter keit und Herzeleid, an Enttäuschung und Entsetzen, an Bösem nnd Gemeinem gegeben hat, davon Kat er etwas z i spüren bekommen. Der Verrat und die Verleugnung durch die Seinen, der Haß der Menschen und des Volkes, dem er poch nur Gutes getan, das Scheitern seines Lebenswerkes bis hin zum Gefühl der'Gottvcrlasscnheit — das alles wirst ihn doch nicht ans der Baku! Da ist einmal Leid und Leiden an einem Menschen innerlich völlig machtlos geworden. Wo aber das Leiden so durch Seelenkras« überwun den und verklärt worden ist, da hat es seine zerstörende nnd verheerende Wirkung verloren. Da muß cs im Gegenteil sich in Segen unp Verherrlichung umwandeln. Das ist das tiese Gesetz alles Leidens nnd Leidtragens, daß es dem, der es innerlich wirklich bestellt, zum Guten und zum Segen werden muß. Und um so sehr, >e stärker und völliger es einer bestanden hat. Der bekannte Philosoph Schopenhauer hat das Wort geprägt: „Wenn nicht der nächste und unmittelbarste Zweck unseres Lebens das Leiden ist, so ist unser Leben das Sieg M-iers über die Mm VoNmachten mit SNehrheit angenommen In der französischen Kammer hat Minister präsident Daladier seinen erste« Sieg errungen. Nach einer Nachtfitzung hat das französische Parlament die Er mächtigungsvorlage mit 514 gegen 8 Stimmen angenom- men. Allerdings haben sich 77 Abgeordnete der Stimme enthalten, während 16 Abgeordnete der Sitzung fcrn- geblieben waren. In der Nachtsitzung der Kammer hat also die Regie rung einen Erfolg davongetragen, der zahlenmäßig fast ebenso groß ist wie der bet der Abstimmung über die Re gierungserklärung. Bei der ersten Abstimmung hat sich nur die Maringruppe des äußersten rechten Flügels aus geschlossen, indem sie sich der Stimme enthielt. Das Gesetz ist nunmehr an den französischen Senat weitergeleitet worden, wo seine Annahme gesichert ist. Das französische Parlament selbst geht bis zum 24. Mai in die Ferien. Das französische Kabinett Daladier ist also, wenn nicht ganz unvorhergesehene Ereignisse eintreten, gegen jeden Angriff für einige Zeit geschützt. Die finanziellen Fragen, die im Parlament stets eine ernste Gefahr für die französische Negierung bilden, kann Daladier jetzt auf dem Wege der Notverordnungen lösen, in die ihm das Parlament nicht mehr Hineinreden kann. Verzicht auf jede Inflationsmaßnahme In der nächtlichen Aussprache empfahl der Bericht erstatter des Finanzausschusses der Kammer, der Radikal- soziale Jammy Schmidt, bedingungslos die An nahme des Negierungsantrages und, abgesehen von den Rednern der äußersten Rechten, erklärten die Vertreter aller Parteien, daß sie für das Gesetz stimmen würden. In den Ausführungen des Berichterstatters wie in dem Schlußappell des Finanzministers Marchandeau wurde besonders unterstrichen, daß der Hauptunterschied zwischen den Plänen des früheren Ministerpräsidenten Blum nnd den Absichten der jetzigen Negierung in einem grundsätzlichen Verzicht auf jede Jnflationsmaßnahme und auf die Devisenkontrolle bestehe, und daß man die nötige Bedarfsdeckung auf dem Wege der Anleihe vor nehmen wolle. Ebenso ist von einem Moratorium für die Tilgung der Staatsschulden und von einem Teil der von Läon Blum ins Ange gefaßten steuerlichen Maßnahmen, besonders von der Belastung der Renten, abgesehen worden. Der Riß im Volksfrontgebäude Die französische Presse bewertet den Ver laus der Kammcraussprache verschiedenartig. Der „Petit Parisien" bezeichnet das Abstimmungs ergebnis in der Kammer als ein Votum der nationalen Einigkeit. „Figaro" unterstreicht die Vaterlandsliebe^ die Daladiers Erklärungen beseelt hätten. Das „Journal" stellt die direkte Frage, ob denn die fast vollständige Einmütigkeit wirklich echt gewesen sei, Die sozialdemokratische Kammergruppe habe offensichtlich nicht mit großer Begeisterung für die neue Regierung ge stimmt, sondern habe „gute Miene zum bösen Spiel" ge macht, um einer „rauhen Notwendigkeit" zu gehorchen. Die „Epoque" schreibt, die Kammersitzung sei ent täuschend gewesen. Die Einmütigkeit sei mehr eine Fassade als eine Wirklichkeit, und niemand dürfe sich über den wirklichen Sinn dieser Einmütigkeit täuschen. Im „Jour-Echo de Paris" wird deutlich ausgesprochen, daß die Zustimmung der Sozialdemokraten und vor allem das heuchlerische Bekenntnis der Kommunisten znr Er klärung Daladiers: „Wir wollen Frieden mit allen Völ kern, gleich welchen Regimes" keineswegs aus Liebe zn» neuen Regierung erfolgt seien. Es handle sich für die Marxisten und Bolschewisten nur darum, das französische Volk solange als möglich in Unkenntnis über den Bruch der Volksfront zu lassen. Entspannung im Arbeitskonflikt Auch bei der Schlichtung der Streikbewegung lm Pariser Jndustriebezirk ist dem Kabinett Daladier ein erster wesentlicher Erfolg beschicken gewesen. Der als Oberschiedsrichter bestellte Leiter der Rüstungsabteilung im Kriegsministerium, Jacomet, gab für die verstaat lichten Flugzeugbetriebe einen Schiedsspruch ab, der eins Lohnerhöhung von 7 Prozent, dafür aber eine Erhöhung der Arbeitszeit auf 45 Stunden wöchentlich Vorsicht, und der von den Belegschaften angenommen worden ist. Dis besetzten Werke wurden sofort geräumt, und in sämt- liehen Flugzeugfabriken wurde die Arbeit wieder auf- genommen. In der M e t a l l i n d u st r i e dagegen dau ert der Streik vorläufig noch an. Es sind jedoch Verhand lungen angesetzt, von denen man bestimmt hofft, daß sie zu einem günstigen Ergebnis führen werden, da die Stim mung der weit überwiegenden Mehrheit der Arbeiterschaft sich immer stärker gegen den ihr von den roten Gewerkschaften aufgezwungenen Streik »u wenden beginnt. Das Ermächtig,mgsgefeh auch vom Senat angenommen Der Senat nahm nach ganz kurzer Sitzung das von der Negierung eingcbrachte und von der Kammer bereits verabschiedete Ermächtigungsgesetz mit 288 :1 Stimmen an. Die Zahl der Stimmenthaltungen ist noch nicht bekannt, sie dürfte aber kaum 15 betragen. Neue Offensive Francos Dem Mittelmeer MergerM An der gesamten K a t a k o n i e n > F r o n t haben die naUoualspanischcn Truppen nach einer kurzen Kampf- pause die Operationen wicdcraufgenommen. Auch im Ab schnitt Castellon, im Norden von Valencia, haben die Nationalci« zu einem neuen Offensivstotz angesetzt, der in« Zweckwidrigste auf der Welt. Denn das Unglück ist im Leben die Regel". Und damit hat er gewiß recht, wenn man den Sinn des Lebens und Leidens einmal ganz tief faßt. Aber wie wenige „tragen" ihr Leid wirklich! Die allermeisten schleppen es unter Stöhnen und Seufzen, unter Klagen und Murren, Verwünschen und Verzwei- scln. Uno so kann es ihnen auch nicht zum Segen und zum Sieg werden. „Seht, welche Menschen!" So müssen wir lm Auf blick zu diesem Bild sagen. Dann spüren wir, daß es uns alle irgendwie angeht, auch heute noch. Daß hier auch heule noch die Ursprache alles Menschenwesens ge redet wird, daß hier auch wir ielbst einmal vor uns sieben, wie wir sein sollten und wie wir eben nicht find. Daß vor diesem Bilde eine heilig-ernste Verpflichtung vor uns aussteht, zu unserer Mahnung, aber auch zu unserm Trost. Wie groß könnten nnd können auch Menschen sein, die sich hier ihre Kras« und Zuversicht geholt haben! Menschen, die diesem Bilde innerlich ähnlich geworden sind! Kreuzträger, die das Heldentum der Liebe geübt und die Schrecken des Leidens überwunden haben! Denn jenes Leiden hat auch unser aller Leiden ge heiligt nnd gesegnet. Der „kcce komo" ist zum Symbol geworden fi r alles große Menschenleid, aber auch für seinen letzten Sinn und Sieg. Ai. Norden der Provinz in der Richtung Morella—Vlnaroz verläuft. Die eingcleitete Offensive hat im Kampfabschnitt der Armeegruppe Aranda zu einer Durchbrechung der bolsche wistischen Stellungen an der Straße von Morella nach Viuaroz in einer Breite von 15 Kilometer gcsührt. Die Noten ziehe«« sich nach schweren Verlusten in Unordnung aus Albocaccr zurück. Dadurch wird nicht nur die Angrifssbasis für die Offensive auf die Küste wesent lich verbreitert, sondern die ganze noch in den Händen der Bolschewisten befindliche Zone zwischen Teruel, Mon« talban, Castello und Morella von Einkreisung bedroht. In den Frontabschnitten der Provinzen Castellon und Tarragona drangen die Generäle Aranda und Valino auf ihrer letzten Etappe zum Meer weitere zwölf Kilometer nach der Küste hin vor. Die neu gewonnenen Positionen sind nach maßgeblicher Meinung von großer taktischer Bedeutung. Nur noch 20 Kilometer bis zur französischen Grenze Die in den Pyrenäen vorgehenden Kräfte haben in dem außerordentlich schwierigen Hochgebirgsgelände mehrere zwischen 1500 und 2500 Meter hoch ge- l«generoieStellungenerobert. Am Brücken kopf voi« Balaguer wurden starke rote Gegenangriffe ver lustreich abgewiesen. Die Truppen Francos stehen noch etwa 2V bis 30 Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Sie be setzten zwanzig weitere Ortschaften, darunter die Klein stadt Sort, die nur noch 20 Kilometer westlich der Zwerg republik Andorra liegt. Ein Ltnfatt brachte es an den Tag Französische Flugmotoren für Sowjetspanien Die französischen Zeitungen ,Hour", „Echo de Paris" und „L Evo aus" berichten von einer durch