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Nr. 87 Mittwoch. 15. April 1912 110. Jahrgang Weiterhin nachlassende Angrifsslatigkelt des Feindes an der Oslsront Munitionsfabrik in Leningrad von schwerer Artillerie beschossen / Somdev auf Sewastopol / Funkturm auf Malta durch Lombeuvolllreffer zum Einsturz gebracht / Dieder 28 Lrlleuflugzeuge abgeschossen Aus dem Führerhauptquartier, 16. April. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten liest die «ugriffstätigkeit des Feindes weiter hin «ach. Nur an einzelnen Stellen griff der Gegner mit stärkeren Kräften an und wurde abgewiesen. Eigene An griffsunternehmungen brachten örtliche Erfolge. Schwere Artillerie des Herres bekämpfte kriegswichtige Anlagen in Leningrad, darunter eine Mnnitionsfabrik. Anhaltende Brände und Explosionen wurden beobachtet. Erfolgreiche Angriffe deutscher Kampfflieger richteten sich gegen Hafenanlagen und einen Flugplatz in Sepaftopol. I« Nordafrika lebhafte beiderseitige AufklärnngStätig- keit. Krastfahrzeugansammlnugen und Flugplätze der Bri te« Wurde« mit guter Wirkung bombardiert. Die Angriffe auf militärische Anlage« u«d Flugplätze -er Insel MM« wnrden bei Tag unb Nacht fortgesetzt. Da bei wurde ein Funktnrm der Sendeanlage Rinella durch Bombenvolltreffer zum Eiusturz gebracht. Deutsche Jäger schaffen über Malta und vor der «orbafrikauische« Küste neun britische Flugzeuge ab. I« Luftkämpfe« über dem Kanal und a« der norwegi sche« Küste wurde« am gestrige« Tage «eun britische Flug zeuge zum Absturz gebracht. Britische Bomber griffen i« der vergangenen Nacht Westdeutschland an. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste a« Tote« und Verletzte«. Flakartillerie und Nacht jäger schoflen zehn der angreifend«« Bomber ab. 88 Tanker seil dem ersten Anstrelen deutscher ll-Voole in amerikanischen Gewässern vernichtet Die feindliche« Verluste an Tanker« seit dem erste« Auftreten deutscher Unterseeboote i« amerikanischen Ge wässer« haben sich mit der dnrch die Dienstagsondermeldung bekanntgegebene« Berfenknngsziffer auf 88 Tauler mit 718 21V BRT. erhöht. Dies bedeutet für de« Gegner de« Verlust von rund 107g Süg Tonne« Oel. Diese Ziffer ent spricht Ler dreifache« Jahresförberung an Oel in Deutsch land im Jähre 1S87. Die Taukerrechnnvg vo« 28 Prozent. Wieder meldet« der Wehrmachtbericht unter den Ver senkungen am 14. April die Torpedierung von sieben »oei- teven Tankern. Wieviel dieser kostbaren Schiffe sind bisher versenkt? Und wieviel vor der amerikanischen Küste? Am S. April 1042 wurde mitgeteilt, daß seit Kriegs beginn bis zum L1. März 1042 insgesamt 2 7SS900 BRT. feindlichen oder dem Feinde dienstbaren TankerfchiffSraums vernichtet worden find! Im Vergleich dazu sei erwähnt, baß 1030 England 560 Tanker mit insgesamt 8,2 Millionen BRT. und die USA 888 Tanker mit 2,8 Millionen BRT. besaßen. Zwei weiter« wesentliche Tatbestände sind im Gedächtnis zu behalten. Auf jede Bruttoregistertonne Schiffsraums entfällt «in tatsächlicher Transport von 1,78 Tonnen Erdöl oder Erdölprodukten. Ferner muß die Zahl der Tanker multipliziert werben mit der Zahl der Reisen, die sie im Jahr unternehmen können, um das Jahresergebnis zu er rechnen. Die Tanker and er amerikanischen Ostküste pflegen im Jahr 80, die Tanker zwischen England und Venezuela bzw. Trinidad etwa 10 bis 12 Reisen alljährlich zurückzu legen. Wir haben ferner «ine genau« Aufstellung über di« Tankerverluste, di« im wesentlichen di« USA seit Januar bis zum 11. April getroffen haben. An diesem Tage teilte das OKW mit, daß seit der U-BooterfolgSmeldung vom 24. Januar im Atlantik 81 Tanker mit 642 710 BRT. — zum weitaus überlegenen Teil vor der USA-Küste und im Kari bischen Meer — versenkt wurden. Wenn wir allein dies« Tonnage und den 1080 überhaupt verfügbaren amerikani schen Tan«rschtffSraum von 2,8 Millionen BAT. zugrunde legen, so ergibt fich, baß di« Vereinigten Staaten bis zmn 11. April gerade 28A ihres gesamten TankerschiffsraumS verloren haben! Da di« amerikanischen Tanker besonders viele Seereise« von dem Industriegebiet um Neuyork ober Philadelphia zu den Petroleumhäfen inb en «igenen Sübstaaten od«r in Mexiko machen konnten, so läßt sich die Beengung der USA in der Erdöl- und Benzinversorgung «rmeffen. Füuf Schiffsversenkuuge« an Ler brasilianischen Küste. Ein Kabeltelegramm der USA-Nachrichtenagentur Asso ciates Preß gibt «inen erweiterten Bericht über di« ge meldeten Schiffsversenkungen. Demnach ist auch ein nord amerikanischer Tanker der Standard Oil Company von 7482 BRT. in der letzten Woche an der brasilianischen Küste untergegangen. Desgleichen wurde «in britisches Handels schiff vor der Küste des brasilianischen Nordoststaates Piauhtz torpediert. Mithin erhöht sich di« Zahl der in den letzten Tagen vor Brasilien versenkten Schiff« auf fünf» „Nur einen einzige« Dampfer getroffen". Nentraler Schiffsofsizier bestätigt die Wirkungen Ler deut sche« U-B»otSerfolge »ns Le» Schiffsverkehr im Atlantik. Ein Offizier eines in Lissabon «ingetroffenen neutralen Schiffes berichtet, daß die deutsche Feststellung, der Atlantik werde kaum mehvb «fahren, vollkommen richtig sei, denn auf Ser Reis« von Venezuela nach Lissabon habe sein Schiff während der drei Wochen langen Reife nur «inen einzigen Dampfer angetroffen. Noch vor einigen Monaten seien demselben Schiff mehr als dreißig auf der gleichen Route begegnet. Wie der Schiffsoffizier weiter hervorhebt, hätten die deutschen U-Boot-Erfolgs tm Karibischen Meer den im Dienste Englands fahrenden Seeleuten der Handelsschiff« einen panischen Schrecken eingcjagt. Es sei daher für «inen j Kapitän nicht mehr möglich, mit den angeheuerten Se«l«ut«n für di« Reis« vollständig zu rechnen, denn «in großer T«il sei «infach beim Auslaufen des Schiffes nicht zur Stelle. Wieder 10 000 BRT. amerikanischen Schiffsraums versenkt. Zwei amerikanische Handelsschiffe von je etwa 5000 BRT. ' .den auf der Höhe der Atlantikkllste der USA torpedier... Das USA-Marineministerium mußte die Tor pedierung der beiden Schiffe unter dem Druck der Aussagen von Ueberlebenden zugeben. Schisssverseukungen im Südatlantik. Aus dem. LuoaUannI werden meliere Säunsversenknn- gcn gemeldet So wurde cuva hundert Seemeilen vor der Küste des brasilianischen Staates Ceara am 9. April der nord- amerikanische Tanker „Eugene V. R. Thaver* torpediert Das 7138 BRT große Schiff ist gesunken. 13 Ucberlebende dieses Tankschisfes wurden an Land gesetzt. In der gleichen Gegend ist auch der norwegische, in eng lischen Diensten fahrende Frachter „Balkis" <2161 BND am 10. April von drei Torpedos getroffen untergegangen. Das Schiff war angeblich mit einer Ladung Zeitungspapier von Halifax nach Buenos Aires unterwegs. Eine amtliche, bisher nicht bestätigte Nachricht besagt fer ner, daß gleichfalls vor der brasilianischen Nordostküste ein britisches Schiss versenkt worden ist. Die USA-Agenturen schließen aus diesen Versenkungen, baß eine größere Anzahl von Achsen-U-Booten im Südatlan tik operiert. Am 11. April wurde an der Atkantikküste der USA ein großer britischer Frachtdampfer torpediert unb versenkt. Der Verlust des Dampfers muß jetzt vom USA-Marineministertum auf Grund der Aussagn von Ueberlebenden zugegeben werden. 40 800 Gesang««« rrud umfangreiches Kriegsmaterial. DaS Ergebnis -er japanische« Geueralosfenfive ans Ler Bataau-HalbiusA. DaS Kaiserliche Hanptguartier gibt heute als Ergebnis der Geueraloffensive auf der Bataan-Halbinsel bekannt: 40 080 Gefangene Larnnter Generalmajor King, de« Ober» kommandierende« Ler USA- u«L Filipino-Streitkräfte auf Ler Bataan-Halbinsel, Generalmajor Parker, de« Kommau- da«te« der zweite« Division, Generalmajor Jones, de« Kommandeur -er ersten Division, Generalmajor Francisco, Le» Konimandenr der Filipino-Truppen, «nd zahlreiche an dere hohe Offiziere. Ferner fiele« in japanische Hände: 186 schwere unb andere Geschütze, 820 Maschinengewehre, 880 Handmaschineugcwehre, 10 800 Gewehre, 124 Tanks «nb Panzerwagen, 220 Kraftwagen sowie zahlreiche Munition. Corregidor ein Bild furchtbarer Verwüstung. Die Jnselfestung unausgesetzt im Bombenhagel der japa nischen Luftwaffe. — Artilleriebeschießung vom gegenüber- , liegeuden Ufer aus. Corregidor wurde auch am Montag von der japanischen, Armee- und Marine-Luftwaffe unausgesetzt mit deutlich wahrnehmbaren Erfolg ansegriffen. Ein FrontHcricht über diese Angriffe erwähnt dabei erstmalig die Teilnahme soge nannter fliegender Tanks. Auch die Besch'eßu"" vom ge genüberliegenden Ufer aus durch japanische Artillerie bauert > an. Di« Beobachter der Luftwaffe melden, baß Corregidor ' ein Bild furchtbarer Verwüstung bietet. Wi« ergänzend gemeldet wird, haben am Dienstag ? schwer« japanische Geschütz«, di« an -er Südküste aufgestellt sind, di« belagerte» Streitkräfte Generals Wainwrights unablässig behämmert und schwer« Schäden an Len Besetzt- , gungsanlagen hervorg«rukn kückenmsrlLsverrelrruQtz Das stark« Anfchwellen ver Bcrscnkungszifser«. Nachhaltige Folgen für die feindliche Kriegführung und Versorgung. Binnen acht Tagen hat die Welt drei Sondermeldungen über Schiffsraumversenkungen gehört. Mehr als 300 OOÜ BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes sind in dieser kurze« Zeit in die Tiefe gesunken, dazu 48 000 BRT. durch ita< lienische U-Boote, wozu noch die Verluste treten, die di« britische Versorgungsschiffahrt im Indischen Ozean durch unseren japanischen Verbündeten erlitten hat und die stän- dige Abnutzung des britischen Schiffsraumes tm Mittelmeer, wo di« Italiener noch am Montag die Versenkung eine^ großen Schiffes von 10 000 BRT. melden konnten. DaS! Klagegeschrei, das in London und Washington über dis „noch nicht gewonnene" Schlacht auf den Weltmeeren erhoben wird, ist in vollem Umfange berechtigt. Denn in der Tat sind die Wirkungen dieses ständigen Schwundes an Tom nag« unabsehbar. Immer wieder weisen englische und USA-Staatsmänner, wenn sie über die Unwirksamkeit ihrer Kriegsmaßnahmen interpelliert werden, traurig darauf hin, daß di« leidig- SchiffSraumfrag« ihre Handlungsfreiheit «tnschränke. DieH ist in der Tat der Kern der ganzen Angelegenheit. ES handelt sich nicht nur darum, ob die englischen Fleisch« oder Käseration«n im Laufe der Monat« immer Wiedes gekürzt werden mußten. Wichtiger ist für unsere Feinde daH ander« Problem, wie sie unter diesen Umständen ihr- Kriegsindustrie auf die Touren bringen sollen, die für di« Erreichung ihres Endzieles unerläßlich sind. ES steht schoü jetzt fest, daß dies unmöglich ist. Wer hätte je gedacht, daß in Amerika das Erdöl rationiert werden muß, nachdenk di« deutschen U-Boote besonders unter den USA-TankerN! grausam aufgeräumt haben? Di« mangelhaft« Entwicklung der LandverkehrSmittel in den Vereinigten Staaten läßt e« auch nicht zu, daß «in Großteil dieser ausgefallenen See» tranSporte auf die Schien« umgelagert wird. Denn «S hat sich inzwischen h«rauSg«stellt, daß die Eisenbahnen de« USA nicht entfernt über genügend Tankwagen für dies« Zwecks verfügen. Und was nutzen schließlich di« schönsten Kanon«» und Flugzeug«, wenn sie nicht über S«s an die Kriegsschauplätze transportiert werden können, wo st« dringend benötigt werden. Man wird vielleicht erst nach dem Kriege erfahren, in welchem Umfang« schon fetzt die feindliche Krtegsführnng durch diesen Tonnagemangel gehemmt oder gelähmt wird. ES gehvrt aber kein« Prophetengab« dazu, um voraus» zusagen, daß diese Schwierigkeiten sich in den kommenden Wochen und Monaten noch ganz erheblich vermehren werden. Di« Amerikaner stellen gegenwärtig Berechnungen darüber an, wieviel Millionen Tonnen Schiffsraum sie benötigen würden, um eine wirklich« Arme« mit allem, was dazu gea hört, auf den europäischen Kriegsschauplatz zu befördern« Di« Ziffern, dir dabei errechnet werden, sind so gewaltig, daß eins Verwirklichung derartiger Pläne angesichts deö chronischen Tonnageschwundes im feindlichen Lager schon jetzt überhaupt nicht mehr in Frage kommt. Es bleibt dahin« gestellt, ob der Feind, bedrängt durch die Gtalinsche Ford«-« rung nach einer „zweiten Front" sich unter Zusammenraf fung aller erreichbaren Tonnage noch zu einer Verzweif- lungsmaßnahm« zugunsten des schwerbedrängten sowjetischen Verbündeten ausrafsen wird. Tut er dies, dann beschleunigt er damit den Prozeß der inneren Auszehrung, der sich bereits im progressiven Stadium befindet. DaS alles haben vornehmlich die deutschen Unterseeboote durch ihren uner müdlichen Einsatz zuwege gebracht. Sie haben sich damit als ein Faktor von kriegSentscheidender Bedeutung er« wiesen. Drei neue AMeklreuztrüger Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen KreuzeS an: Oberst Rudolf Holste, Kommandeur eines Artillerie« Regiments: Hauptmann Max Lachsenheimer, Batail lonskommandeur in einem Jäger-Regiment; Oberfeldwebel Höfe meier. Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Nachschub für Afrika. Bis zu -en Grenzen ihrer Lade» fähigk«it wer-en Lie Ju°Maschin«n vor Lem Start nach Afrika beladen. lPK.-Aufn.: Kr.-Ber. v. Kayser, HH., ZZ