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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061114013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-14
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1906
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SerugrgeMn »rtt'Nftftr*« «» «-«»»» «tlft« g»«k»«lt^e 8»tn««^ dim» «>»ri Sol« ,»»»»« »ich »«»»'n«. i» Loa»- »a» »«na«», mir etmnat» ,M »oV. dm» au»«ürX«e»om- m'Ift«»»« » M, de,. » M «0 «L V»1 gnm«It«er tzuftellu-, durch »N «oft»»». (odrevefteNoeld'. tm«u»- land mtl «»»rndendem üu'chlaae. ««»druck aller »r»«el,. Original« MtnelUmse» mir mit deutlicher Öo»I>«nau»»dei.Dre«d. Rachr."> Nachirll,»che S«n»rar- ,,i»rlich« dleiden underückli»ti«t: ««rlmite vr«nullnvt« «Nda nicht aaidewaü«. L»l»»ramm.«dr«tt»' -»»«»tch«»» »«»«»» <V Gegründet Ij836 Loboek L vo. vrvlrlne-VLvso.I Loliiekor»otoll 8r. hlsj. ck. Königs v. Hacksen. Linrelvarlcauk: vemilen. Iltmarllt?.« 5lnreigen-c»ck. Uftn»dme von rlnkSudliunoen dis nachmittags » Wr Sonn- Mid tiei?ilagS nur Marienstraiie A vca »I bis '/»I Uljt Di« l lvalttgeÄrund« ,.eU« <ea. « Silben» » LI-.. Lu- klindtgungei, aui der Privaticite Zeit« ss Big.» die rivaltigeZeile anfLert- tette »o Big. als Singeiandt Zeile w Pi» In »tummeru nach S,»,- und Ketertagen i ivalnge Brund»e>le so Bia., aui Brivatieite « Big. Lkvaltiae Zeile aui Lertieite und als Ltngelandt so Big. AuswLmgr Lul- trüge nur gegen Vvrau«de«ai,l„ii,. Beiegdläiter kokim w Bltimigc. gernsprecher: Nr. U und LV9L HauptgrschästSstelle: Marienstr. 3S. äcllieli csn» 8e« t«, ». I. klt. keleliMliW-KeMlSiiiI^ EA »2 ü kür Oas, oletttr. ttiokt, ?otr<'la»m. Keinnn. Ä AileiKner Mlimrliiiieii MM» ^ Kaden IVolti-uk! - - " bei Ll. ^lltanUrer orenelea. «allen»,rn»«« I«. kepsrül iir» »Iler dz slow» i, eixc-iikr MrtstLtt. keclui. Kiminimreii tü« all« t«n Dichtungen, k-asbsutsl, Lekläuvko, Dlunsportmäntel etc. etc. iroinlini'tlt ^uinnrnvruentüdiik, I»n,»,I< n- ^., ,VeltI»ee»>e!>»»e -v. leles.dni. LüllsMekv llZLSv null eivrolvs b'inffor - Iftotkesvo, Lr- sLtrtsiio tür verstöinnnüto u»ä vsr- krlsiqieltv Hänse uncl l-'ingar kertigt in IcüustlsrmLk. Luskülinmg als ^poei-ilität v »rl ^sacksekueLs Ltsdttssemsnt Nr. 314. WM Podbielski. Zur Ülrischiivlsrage. Gcttchtsvclbandliiiigen. München» Kalsertaar, Polnisches. Wolsgang Kirchboch - Feier. Mutiuaßl. Witterung: Kiihl. zeitweise heiter. Mittwoch, 14. November 1L)W. PodvielSN ist gegangen: in allen Ehren und unter Verleihung der Brillanten zum Grobkreuz des Roten Adl-erordenS. Man hatte ihm den Schwarzen Adler, di« höchste preuhische OrdenSauszcich- nung, gelveissagt: da er ausgebliebcn ist, darf man rückschließend mit einiger Sicherheit dehaupten, dab der preußische Landwirt- schastsminister doch nicht nur ans den bekannten Gesundheits rücksichten seine Entlassung aus dem Staatsdienste erbeten und erhalten Hai. Zwar will man dies von gewisser Seite mit allergrößter Hartnäckigkeit die Welt glauben machen und nicht zugeden, daß andere Ursachen den Sturz Podbielskis herbei- gcsührt haben — aber Tatsachen sprechen deutlicher als Worte. Gewiß, nicht die wüsten Angriffe extremer Freihändler und die scharfen Klagen über die drückende Fleischteuerung haben ihn unmöglich gemacht, nicht einmal seine oft verletzende Mißachtung der Presse und der öffentlichen Meinung überhaupt mit ihren Sorgen und Wünschen ist ihm in den höheren stiegionen -um Stein des Anstoßes geworden, sondern die Kolonialkrise mtl ihrem Drum und Dran hat ihn als erstes großes Opfer ge- sordert. Seine Geschäftsverbindung mit der Firma Tippels- kirch, die ihre Haupteinkünfte aus ihren Liderungen an den Staat bezieht, wurde Herrn von Podbielski zum schwarzen Ver hängnis. Zwar hieß «» gleich nach Vckanntwerden dieser Tat- suche, daß der viclgcwandte Landwirtschastsminister beim Ein tritt in seine Siaatsämter den zuständigen Stellen von seinen Privotgeschästcn Mitteilung gemacht und den erforderlichen Konsens zur Fortführung seiner geschäftlichen Beziehungen er- halten hätte, aber seit dieser Zeit kriselte «s. und fas» ein- stimmig hieß es, daß nach alter guter Tradition «in Minister »l« und «immer direkter oder ü,direkter Teilhaber von Er- lrerbsgesellschafte« sein dürfe, die auch nur dem Verdacht einer unzulässige» Verquickung von Behördeneinfluß mit privater UuteruehmungSlust auSgesetzt seien. Dazu kam der Fall des Major» Fischer, der, obwohl viel harmloser alS di« ersten alar- mirrenden Gerücht« vermute» ließen, das Seine tat» um die Pod» bielski-Krise zu verschärfen. Den Rest gab die etwas mystische, bis her noch in keinerWeise aufgeklärte Historie deS Schreibens an den Kanzler, der dasselbe als Rücktrittsgesuch ouffaßte, während Podbielski anderer Meinung war. was zu einem halb lustigen, halb peinlichen Zeitungsduell zwischen Mlow-ofsiziöser „Nordd. Mg. Ztg." und Podbielski-ossiziösem „Lok.-Anz." führte. Dre Krisengerüchte, die in letzter Zeit alle Welt in Atem hielten, sind zum größten Teile auf den Gegensatz Bülow-Podbielski «urückzuführen: BLIow hat nun gesiegt, aber leicht wird ihm der Kampf nicht gewesen sein, denn Podbielski sgß bis vor kurzem «och fest in der Gunst deS Monarchcir, der ihn wegen sein«- gesunden Menschenverstandes, seines derben Humor« und gute» Skatspieler»« gern um sich sah. ES dürste nicht leicht sei», alle die unsichtbaren JLden «lufzudecke», di« trotz kaiserlicher Guns» Podbielski in seine» Fall verstrickt habe», aber gutem Vernehmen nach soll sich der Kaiser haben überzeugen lallen, daß ein Minister «ich» auf Kosten der Popularität des Monarchen in seinem Amt« bleiben dürf«. Da» ist dasselbe, was auch sehr maßvoll urteilende Kreise dem scheidenden Landwirtschafts minister trotz seiner sonst so vorzüglichen persönlichen Eigen- schäften und trotz seiner großen Verdienste um die Landwirtschaft zum Borwurf machen, daß er nicht mit seinem Takt und im Interelle deS monarchischen Hochgedankens den richtigen Augen- blick zum Rücktritt gewählt hat. der nach ihrer Meinung schon damals gegeben war, als der allgemeine öffentliche Sturm acgen ihn einseht«. Wie weit dieser Dorwurs zutreffend ist, sei dahingestellt: so genau vermag vorläufig keiner hinter die Kulissen za sehen, daß er kick hier zu einem kompetenten Urteil berechtigt fühlen könnte. Mit Herrn von Podbielski ist eine der markantesten Er scheinungen auS unserem öffentlichen Leben geschieden, ist ein Minister gegangen, der nicht am grünen Tische groß geworden ist. sondern fast unmitlekbar aus dem Sattel dcS Husarengenerals auf den Ministersessel stieg. Allerdings brachte er «ine dem Kaiser genehme Persönlichkeit, geistige Gewandtheit und Viel seitigkeit und gewisse nicht unbedeutende praktische Vorkennt- risse mit. Sicht man von der Episode als Staatssekretär des RcichSpostamtS vom l. Jmli 1897 bis 4. Mai 1901 ob, so hatte der bisherig« preußische Landwirtschaftsminister — am 5. Mai 1901 aus diesen Posten als Nachfolger des Minister- von Hammerstein-Loxten berufen — für sein Amt Qualitäten, die ihn befähigten, allen Anforderungen vollauf gerecht zu werden. Selbst ein erfolgreicher Landwirt, der sein Mustergut Talmin auf eine beträchtliche Höhe deS Gedeihens gebracht hat. und «m fast noch besserer Kaufmann, der sich mtt ebensoviel Geschick wie Glück an allen möglichen gewerbliche» Unternehmungen be- teiligt«. vereinigte er den scharfen fachkundigen Blick des Land« Wirt» mit dem wagemutigen, frisch zugreifenden Wesen des Kaufmanns. Wohl kaum hat die Landwirtschaft einen Minister Grellen, der ihr — rein ressortmäßig betrachtet — mehr genützt hätte, als Herr von Podbielski eS getan: selbst feine grimmig, sten Gegner erkennen das. soweit sie gerecht sind, an. Ucbcrall gab er fruchtbare Anregungen, durch häufige Reisen in alle Gebiete der Monarchie orientierte er sich über die Sachlage und ihre Bedürfnisse, kämpfte mit Wort und Tat gegen den ihm so verhaßten „alten Zopf im landwirtschaftlichen Betriebe" und suchte unermüdlich alle auf Selbsthilfe. Organisation und länd liches Schulwesen gerichteten Bestrebungen nach Kräften zu fördern. Weniger »Übersicht und Energie zeigte Herr von Podbielski im Bereiche gesetzgeberischer Maßnahmen: hier hat er wenig erreicht und wichtige Themata, wie die Entschuldung der Landwirtschaft, Erschwerung des KontraklbruchcS ländlicher Arbeiter, Reform deS Wasserrecht» und Regelung des Fideikommiß- wesenS, sind unter dem Ministerium Podbielski ihrer Erledigung nicht wesentlich näher gekommen. Sv groß Herr von Podbielski alS praktischer Fachmann war. so wenig bedeutsam war er als Politiker, trotzdem er den hohen politischen Posten eines Ministers bekleidete. Hierin lag seine Schwäche: als ehemaliger langjähriger Berufssoldat stand er dem feineren Uhrwerk deS politischen Lebens zlemltch Verständnis- und hilflos gegenüber: als schneidiger Husaren« Offizier meisterte er die zurückhaltende Vorsicht nicht ebenso wie die burschikose Drausgäugeret: als lediglich aus urwüchsige Per sönlichkeit zugeschnittener Charakter verachtete er allzu brüsk die vffentttch« Meinung, die er sür die Meinung derer hielt, die keine Meinung haben: stützte er sich allzusehr aus die Gunst deS Monarchen und vergaß darüber. daß ein Minister nicht nur rin guter Diener seines König«, sondern gleicherweise auch seines Staate- und Volkes sein muh. Keiner — und sei es der höchste — darf heutzutage an den Sorgen seiner Volksgenossen achtlos bor- übergehen. Niemand wird Herrn d. Podbielski darum tadeln wollen, daß er die Interessen der Landwirtschaft auch in Sachen der Fleischtcuerung mit ollen Mitteln zu wahren suchte, wohl aber hätte man von ihm schon um der Klugheit willen erwarten können, daß er in seinen Rede» diesbezüglich alle unnützen Schärfen ver mieden hätte, die uur aufreizend auf die ohnehin erregte BolkS- stimmung gewirkt und selbst tu der gemüßigten Prelle eln kräf- tlgrS Echo geweckt haben. Würde Herr von Podbielski in die Lage gekommen sein, in, Reichstage am Donnerstag betreffs der Fleischnot den Volks vertretern Rede und Antwort stehen zu müssen, so wäre ein Sturm der Entrüstung losgebrochen, wie ihn daS HauS am Königöplatze in Berlin nur selten erlebt hat. Da hätte man alles Gute ver gessen, waS er als LandwirtschastSmlnister geleistet, und wäre über den seltsamen Politiker vergefallen der auf alle Vorstellungen über die Fleischtcuerung nur nitt Scherzworten oder eisigem Schweigen antwortete. Selbst und gerade der konservativste Politiker muß das alS Fehler verurteilen, denn ein ruhiges, versöhnliches Wort hätte die hochgehenden Wellen sicher etwas geglättet und uran hätte mit kleineren Konzessionen an den hart bedrängten VolkSmagcn und Geldbeutel zu rechter Zeit mehr erreicht, als jetzt vielleicht bei viel größeren Zugeständnissen. Fürst von Bülow und Herr von vethmann-Hollweg, der mit der einstweiligen Leitung des LandwirtschaftS-ministeriums betraut worden ist, werde« jetzt bei der bevorstehenden Fletsch- teuerungSdebatt« im Reichstage ein leichtere» Sviel haben, nach dem Herr von Podbielski, da« Hauptziel der schärfsten Angriffe in dieser volksbewegenden Frage, gegangen ist. Nach einem langen, arbeitsreichen Dienst für seinen König gegangen ist! .... das mögen sich auch diejenigen seiner Gegner sagen, die den scheiden den Minister noch nachträglich mit ihren hämischen Verun glimpfungen verfolgen. Wer wie Herr von Podbielski in den verschiedensten Stellungen über 40 Jahre lang, in Krieg und Frieden erfolgreich tätig gewesen ist, hat begründeten Anspruch darauf, gerecht gewürdigt zu werden. Daß man die? auf ge- wisser Seite nicht vermag, zeigt mit aller Deutlichkeit, wie man dort jeden Landwirtschaftsminister, der pflichtgemäß für die Interessen der Landwirtschaft «intritt, mit Haß und Hohn verfolgt. Bei allen vorurteilslos denkenden Kreisen steht das Urteil über Podbielski als einen Mann fest, der fraglos Schattenseiten wie andere Minister auch hatte und dem be- sonders das „IPrtitor in ro, suuvitor in vaocko" nicht recht geläufig war, dessen Vorzüge ober — alles in allem — seine minder guten Eigenschaften überwogen und dem es dank seiner von des BureaukrattsmuS Masse nicht angekränkelten, frischen, freien Art selbst in unangenehmen Situationen niemals an einer gewissen Popularität gefehlt hat. Neueste Drahtmeldungen vom 13. November. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.j Zur Beratung stehen zunächst Petitionen von Kellner-Vereinigungen und Verbanden von H o t e lded ie nst e t e n. Die Kom mission beantragt, diese Petitionen, soweit sie Ein führung einer wöchentlich sechsundreihigstündiaen ununter brochene» Ruhezeit sür alle GcksüvirtsangiHellten. sowie Beseitigung bczw. Enffchränkunq der Privatstellonvermiitlung und Ausdehnung der Unfallversicherung aus all« Gasiwirtsamge. stellten verlangen, dem ReichMnslrr o!s Material zu über weisen, dagegen ülLcr die, Fovd:vuwg aus Eiuschräittung der LchrlingShaltung im Güstiw'irtHrowrrbe zur Tagesordnung übe''- z»gehen. — Mg. Dasbach sZentr.j beantragt, die Petitionen in ihrem ersten Teil LetreKertid Richezeit und betreffend Stellen- Vermittlung dein Reichskanzler zur Berücksichtigung zu über« weisen. — Mg. Burck Hardt Wirisch. Ver.i erörtert loi: Mißstäntze bei der Stellciwcrnütttunq im Gastwirtsgewerbe. Die Arbeitsuchenden würden in unerhörter Weise ausaebeu'.ci. — A^t. S ch m i d t-Berlin iSoz.j tritt für Ausdehnung der Bundesratsvcrordnurg vom Januar 1AL aus alle Lrmcgoriei' der im Hole!» und GastkvirtL'gctverbe Angestellten unter Per« längerumg der Ruhezeit auf 80 Stunden pro Woche ein. - - Mg. Trimborn jZcntr.s erklärt in bezug aus das Hauvi- tzeritum. die wöchentlich SOslündige Ruhepause, stimmten seine Freunde i!ilni!iel?r sür eine Uebcnweiiung zur Berücksichtigung, nachdem die Petenten in einer Ergänzung zu ihrer Eingabe die AKstündige Sonntagsruhe in den Vordergrund gestellt hätten. Gerade die ausgiäbige Sonntagsruhe sei sür stjne Freunde die Hauptsache. Für das Petitum wegen der Lehr-! limgshaltung empsthle sich nicht Usbergang zur Tagesordnung, sondern Uobenwei'iung als Material. Nach längerer weiterer Debatte wird das Petiium, daß die Fästlsguiih des Ruhetages durch Gesetz isür alle im Galitwirts- gewerbe ongestellten Personen erfolge. der Regierung uir Berücksichtigung, das Pettttun betreffend. Einschränkung Menwiesen. ^er privaten Stellenverniittlnna als Material Das Petitum betreffend Einschränkung der LehrlinashaUnng wird der Regierung zur Berücksichtigung mit der Maßgabe überwiese», daß die Einhaltung der bestehenden Vorschriften der Gewerbeord nung einer schärferen Ueberwachung unterliegen möge. Endlich wird das Petitum wegen der wöchentliche» Ruhepause von 36 Stunden, und zwar tunlichst am Sonntag, der Negierung als Material überwiesen. — Petitionen betreffend Regelung deS, A pothekenwesens, betreffend reicbsgesetzliche Regelung der RcchiSvechältnisse des häuslichen Gesindes, desgleichen der Rechtsverhältnisse derLandurbciter (des ländlichen Gesindes) iverden der Regierung als Material überwiesen. — lieber Petitionen betreffend Ausprägung silberner 25 Pfennig-Münzen beantragt die Kommission Uebergang zur Tagesordnung — Abg. v. Strom deck bcantragt dagegen Erwägung. — «Staatssekretär Freiherr v. Stengel: Gewisse Erleichterungen im Zahlungsverkehr sind ja von den 25 Psg.- Stücken zu erwarte», die Schwierigkeiten liegen nur in der Form der Stücke. Da meine ich, das Bedürfnis nach einer solchen Münze ist dock nicht so groß, um über diese formellen Schwierig keiten binmegsehen zu können. Die Anregungen dcS Vorredners wegen der Form werden jedenfalls eingehend« Prüfung und Wür digung bei den verbündeten Regierungen finden. Aber die vom Vorredner empfohlenen „erhabenen Stellen" würden sich doch sehr rasch abnützeii. Hinsichtlich des Verlangens nach 3 Mk -Stücken erklärt der Staatssekretär, daß darüber ja eine Enquete veranstaltet worden sei. Ausweislich der im Mai veröffentlichten Denkschrift bestehe, dem Ergebnis der Enquete zufolge, hinsichtlich eines an geblich allgemeinen Verlangens nach 3 Mk.-Stückcn zum min Vesten ein non liquet. — A!bg. Bleil sFreff. Volksp.s spricht sich gegen Fünäu>:dMvanz j-mnennigstücke aus. — Mm. Dr. Arendt iReickiSP.I konstatiert einen Mangel größerer Siiber- münzen. Svlltc es zu seinem Bedauern nicht zur Ausprägung non Dreimarkstücken ko-mmen, so sei jedenfalls eine baddigc Aus prägung von Fünfmarkstückcn notwendig. — Freiherr von Stengel erwidert, daß die Dreimonkstücksrage letzt erlesigt sei und mit der Ausprägung von Füntsmarkitücken sortgefaihre» werden solle, sodviid die Frage der Form entschieden sei. In einer kleineren dickeren Form könnten sie nur anSgsprägt wer- den, wenn die Taler alle einge^ogen seien. Nach kurzer wei terer Debatte wird die Petition oetrvffend die Fünifn»dM>anzig- visennigsrücke der Regiernna zur Evivägnno überwiesen. — Es folgen Petitionen betreffend Abänderung des Krankenversiche- rungsgesetzes. Die Kommission beantragt durchweg Ueder- ivcisiing als Material. Nach längeren Auseinandersetzungen zwischen den sogialdemokratischen Abgeordneten FräßLvri und Thiele einerseits und dem ?llhq. Mngdan sFreis. Bps andererseits Mer den Charakter aAvisier gewerkschaftlicher Vor- stände als sozialdeniosratsichc Organisationen. Wwic Mer par teiisches Verhalten von OrtSkrankenkasienvarffändcu wird der KommlssionLantrag angenommen. — Schluß 6s s> Uhr. — Morgen 1 Uhr: Interpellation Bassermann betreffend die auswärtige Politik. Berlin. sPriv.-Tel.s Dem Reichstag ist folgende In tcrvella t i o n der Freisinnigen Vereinigung zngeyawgen. Welche Maßnahinen gedenkt der Herr Reichskanzler zu er greifen, um der herrschenden Fleifchteueruug schleunigst Mzuhelsen? BcaWchttg! er insbesondere Muil-sc zu schaffen I. durch Qeffnung der Grenzen unter Aufrcchterhältuna des Schutzes gegen dis Einschleppung von Viehseuchen: 2. durch Herabsetzung veAv. Beseitig ung dcr ViMöllc: 3. durch Aufhebung der Zölle ans Futtermittel? Was gedenkt der Herr Reichs kanzler zu tun. um den Beamten und Unterbeamlen, sowie den sonst in seswr Besoldung stehenden Angestellten der Neichsocrwa'.- tung einen Ausgleich zu schaßen für die nachteiligen Folgen der herrschenden Fleischirnernng auf ihre Lebenshaltung? Münchener Festta-r. München. iPriv.-Tcl.s Heute srülh kurz vor 9' . U'hr verließen bei schönen: Wen er der Kaffe» und der Prinq- Regeni im offenen Sechsspänner und die Kaiserin mit der Pri > zösstn Ludwig, gleichfalls im offene» Sechsspänner, die Residenz, um Isich, wie bereits kurz gemeldet wurde, nach der Kohllcniusel Mir Grundfte iul eg u n« des Deutschen M »l e u m s Zu begeben. Aus de in ganzen Wege begrüßte die Bevölkerung Münchens das Kaiierpoar und den Prinz-Regenten mit stürmische» Hochriiftn. unü durch die. non den Münchnern Künhileril großartig durchgiffährte Aus schmückung der Straßen, sowie durch die überaus ,'iaeuarii'ge küitsneri'chc Gruppierung der Vereine und Korporattoneu ritt- bot München a!S KmMtadt seine» besonderen Gruß. Als die Majestäten aus der Rcs-deniz-hcraussuhren nn-d zunächst von den Veteranen und Kriegern er einen begrüß! winden, ertönte oon der Fel.'dherreirhalle aus das Lieb „Deutschland, Deutschland Mer alles", gesungen von 700 Knaben und Mckdenen. An der Nähe der Feldherretzhalle standeu, mit prächtigen Emlbieme» her
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