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Riesaer Tageblatt Pystscheckkonl« Dreedev 1S60 Girokajs« W«s« «L « Drahtanschrift» Lagrblatt Ries« tzernrus 1ü»7 P»ftfach Nr- »* «»Mach, SO. April 1938, abends S1. Jahr,. ««d Anzeiger Mtblaü Md Aytigaj. Deutschland grützt -en Führer FeMag der Nation: des Führers Geburtstag is Berlin. Deutschland und daS Deutschtum in aller Welt feiern des Führers Geburtstag. Leidenschaftlicher Dank für den Schöpfer de» Großbeutschen Reiche» erfüllt bi« Herzen. Zum ersten Male kann .nun de» Führer» österreichische Heimat den Geburtstag ihre» größten Soh nes gemeinsam mit bem gesamtdeutschen Baterlande feiern, und so läuteten zu mitternächtlicher Stunde die Glocken von Braunau einen stolzen Festtag, einen wahren Freu- dentaa de» Volke», ein. Wieder klingt nach dem geschichtlichen Bekenntnisgang vom IN. April in heißer Liebe unser Gelöbnis und Treue bekenntnis zu dem Mann, der das Wunder der Wieder geburt der Nation bewirkte. SS ist der spontane ursprüng liche Ausdruck tiefster Verbundenheit und unauslöschlicher Dankbarkeit für seine einzigartigen historischen Taten, die uns nach Jahren furchtbarster innerer Zerrissenheit und außenpolitischer Ohnmacht in steilem AnswärtSmarsch wie- der an die Spitze der Völker führten und nnn den tausend jährigen Traum der Einheit unserer deutschen Nation Wirklichkeit werden ließ. Die Neichshauptftadt am Morgen des grotzen Tages Um ll Uhr vormittags nahm der Führer in der Reichs kanzlei die Glückwünsche seiner militärischen Adjutanten, der Herren seiner nähere» Umgebung und deren Kinder entgegen. Nur» darauf überbrachten der Reichsminister Dr. Goebbels mit seinen Kindern, Reich-Minister Gras Schwerin-Krosigk, der ebenfalls von seiner Familie bc gleitet war, Reichsminister Dr. Frick, Rcichsminifter Dr. Lammers, der Präsident des Geheimen Staatsratcs. Freiherr von Neurath, StaatSminister Meißner, Reichs pressechef Dr. DlRtrich, Staatssekretär Hanke, Staats sekretär Generalforstmcister Alpers und der brannschwei gische Ministerpräsident Elaquco ihre Glückwünsche. Der Reichsführer F Himmler, der mit einer Reihe hoher F-Führer, unter ihnen Reichsminister Darrs, der Führer der Letbstanbarte .Adolf Hitler-, F-Obergruppen führer Sepp Dietrich, General Dalucge, F Obcrgruppcn führer Lorenz und die F-Gruppenführer Hendrich, Wolf und Schmidt erschien, überbrachte dem Führer einen Sdreudcgen al» Geschenk. Stabschef Lutze, der von seinem Adjutanten, Gruppenführer Reimann, begleitet war, über brachte dem Führer mit den Glückwünschen der LA. einen metallenen Lckrei« in der Form eines Mahnmals, der die Bilder und Namen sämtlicher Gesalleneu der Bewegung enthält. Sine große Zahl von Kindern drückte dem Führer ihre Glückwünsche in Versen und Sprüchen aus. Um S.83 Uhr begab sich der Führer in den Hof der Reichskanzlei, wo der Spielmanns- und Musikzug der SA.-Stanbarte .Feldherrnhalle" spielte. Am Vorabend des Geburtstage» hatten bereit» Retchsminister Funk und NcichSlciter Aman« dem Führer ihre Glückwünsche ausgesprochen. Ein prachtvoller sonniger Frühlingsmorgen strahlt über der RctchShauptstadt, deren Straßen ein FeiertagS- zcwand angelegt haben. Fahnen über Fahnen! Sie flat- icrn a»S den Fenstern, von den Dächern und Türmen, sie wehen von den Straßenbahnen, Omnibussen und den Tau- icnden von Privatfahrzeugen aller Art und decken mitunter ranze Häuserfronten förmlich zu. Girlanden spannen sich nhwingend von HanS zu Hau», und in den Fenstern stehen, umrahmt von Grünschmuck und Frühlingsblumen, Büsten und Bilder de» Führer». Ein allgemeines Wett- rüsten um dte schönste Ausschmückung hat eingesetzt, wobei die Stadtviertel de» Berliner Norden und Osten den kroßen repräsentativen Straßen der Innenstadt keines wegs nachstcben. Es ist ein sprechendes Zeugni» für die allgemeine, tiefgehende nnd umwälzende Geisteswandlung des deutschen Volkes. Punkt 7 Uhr haben ring» im großen Umkreis »m die Straßen Unter den Linden, dem Schauplatz der Wchr- machtparade vor dem Führer, die für den Aufmarsch der Truppenteile notwendigen polizeilichen Absperrung maßnahmen eingesetzt. In -en Straßen der Innenstadt bewegt sich eine festlich gestimmte Menschenmenge. Seit den frühesten Morgenstunden ist eine Völkerwanderung unter wegs, die im breiten Strom durch das Brandenburger Tor zum Wilhelm-Platz flutet, oder sich durch die Linden ent lang bis in möglichste Nähe des Paraderaumes verschiebt. Schon drängen sich hinter den Spalierketten der Partei formationen und den Sicherheitstauen, die vorsorglich längs den Fußwegen gespannt sind, Tausende von Volks genossen, die erwartungsfroh des Erscheinens des Führer» nnd des Beginns des einzigartigen militärischen Schau- piclS harren. Festliches Gewoae herrscht in der Wilhelmstraße und besonders auf dem Wilhelmplatz. Bon der Reichskanzlei, nor der bereits die Männer der Leibstandarte in Parade uniform aufmarschiert sich«, weht die Standarte des Füh rers. Dichte, begeisterte Menschenmafsen sind hier versam melt in dem Wunsche, an diesem Tage ihrem Führer mög lichst nahe zu fein. Darunter steht man viele deutsche Mädel und kleine Pimpfe, fast alle einen Blumenstrauß oder wenigsten» ein paar Blümchen in den Händen al» rührendes Zeichen ihrer Liebe »um Führer. Inzwischen lausen ständig Geburtstagsgeschenke aus allen Teilen des Reiches in der Reichskanzlei ei« und die Poftetngäug« türme« sich,« hohen Bergen. Der Aufmarsch der Truppenverbände zur Parade Gegen » Uhr hielten die ersten Truppenverbände ihren Einzug in die Innenstadt. 'Nach genau festgclegtem Plan vollzog sich der Aufmarsch der kilometerlangen Kolonnen, in denen man sämtliche Truppengattungen sah: Panzerwagen, Spähwagen, Flakeinheiten, Scheinwerfer und Horchgeräte, Kradschützen, leichte nnd schwere Artil lerie, Abteilungen der Kriegsmarine und schließlich die langen Reihen der Kraftwagen, aus denen die Infanterie in die Nähe ihrer Ausstellungsorte herangebracht wurde. Bürgersteige und Fenster waren dicht besetzt mit jubelnden Menschen, die den einziehcndcn Truppe» ein herzliches Willkommen zuriefen. Gegen 1ü Uhr war der Aufmarsch der Truppen verbände zur Paradeaufstellung im großen und ganzen beendet. Der Vorbeimarsch der SA.-Standarte „Feldberrnballe" vor dem Führer Während im Hose der Reichskanzlei der SpielmannS und Musikzug der SA.Standarte .Feldherrnhalle" kon zertierte, hatten sich aus dem Wilhelmvlatz viele lausende von Volksgenossen eingefunden. Immer wieder klangen Sprrchchöre ans: .Führer, wir gratulieren!" Nm 1ü Uhr branden brausende Hcilrusc empor. Der Führer ist in Begleitung von Stabschef Lutze und LA- Obergruppenführer Brückner vor dem Eiugangsportal zur Reichskanzlei erschienen, um den Vorbeimarsch der LA - Standarte .Feldherrnhalle" abznnehmen. Tankend Mann der verschiedenen Sturmbanne aus dem ganzen Reich unter Führung von Gruppenführer Reimann haben, ieldmarich mäßig ausgerüstet, in der Wilhelmstraße Ausstellung ge nommen. Schmetternde Marschmusik — und in erakten Gliedern, schnurgerade an-gerichtet — marschieren die braunen Bataillone im Gleichschritt am Führer vorbei. Wieder tönt der Jubel der Zuschauer aus: ein prachtvoller Austakt zu dem großen militärischen Schauspiel der kom menden Stunde. Auf dem Paradeplatz Marschmusik hallt die Linden entlang. Die Wehr- machtsabtetlungen. Insanterie, Kavallerie, motorisierte Verbände rücken zum Sammeln vor der großen Parade an. ES ist 1ü Nbr. Eben noch zogen die Kompanien eine» IiifanteriebatailloiiS mit wehenden Fahnen an der Friedrich Wilhelm Universität vorüber, da biegt auS der Dorotheenstraße aus Rappen und Braunen Kavallerie ein. Zugleich naben vom Brandenburger Tor mit klingendem Spiel Abteilungen der Luftwaffe. Die gelben Fahnen leuchten und die silbernen Instrumente sowie die blanken Degen der Kompaniechcss und Zugführer blitzen in der Aprtlsonne, die ans den weißen und grauen Molken über der HedwigSkatkedrale hervorsieht. Neber den Platz, den das grüne Dach der prächtigen alten Rnndkirche beherrscht, eilen die Ehrengäste zu beiden Tribünen, die sich gegenüber der Universität nnd gegen über dem Zeughaus Unter den Linden erheben: Auslän dische Militärattaches neben Generalen der alten Armee. SA.- und F-Führer, Seeoffiziere. Auf dem schönen Platz, auf dem von der StaatSoper, der Kathedrale, der Neuen Aula die Fahnen de» Reiche» herabgrüben, herrscht noch bunte« Leben, während jenseits der großen Haupttrtbüne schon alle» in peinlicher Ordnung erstarrt ist. Vor dem Hellen nnd feierlich geschmückten Nniver- sitätSgebäude haben Offiziere aller Waffengattungen der Wehrmacht de» Reiche» Aufstellung genommen. Tie Fang schnüre und Feldbtnden leuchten festlich. Recht» daneben, vor dem Ehrenmal, präsentiert der Doppelposten uner müdlich. Wagen der Stäbe hasten vorbei. Dann schim inert es weiß wie Schnee drüben am Denkmal Friedrichs de» Großen: mit ihrer hellblauen Fahne marschiert in Paradeuniform die Kriegsmarine heran. Jetzt marschie ren sie auf gleicher Höhe wie die Kameraden im feldgrauen Rock auf der südlichen Bahn der Linden, rücken hinüber zum Dom. Den Lustgarten füllen nun bis hinüber zum Schloß und dem Nationalbenkmal die verschiedensten Truppen teile, bereit, vor dem Obersten Befehlshaber in Parade zu marschieren. spä- dem dar- Dr. Die Abfahrt des Führers zur Parade Die Menge vor der Reichskanzlei steht in dichten Mauern. So wie jetzt am Vormittag dieses schönen Frühlingstages werden sich die Tansendc auch noch in Irr Nachtstunde Schulter an Schulter drängen, um Führer ihre Geburtstagswünsche und Huldigungen zubringen. Ununterbrochen klingen die Sprechchvre. Generalfeldmarschall Göring und Reichsminister _ Goebbels werden auf ihrer Fahrt zur Reichskanzlei mit bearüßt, die sich zu stürmischen und leiben, schaftltche« »undgebnngeu der Freude steigern, al» wenig« Minuten vor 11 Uhr der Führer die Reichskanzlei verläßt. Der Iubelsturm pflanzt sich wie eine einzige brandende Woge fort, als die Wagenkolonne des Führer» durch da festgefügte Spalier der Manen dem Paradeplatz zusährt. Varade vor dem Führer Andelstürme begrüßen «dols Hitler aus der Fahrt zum Paradeplatz Im Mittelpunkt der feierlichen Veranstaltungen am Geburtstag de» Führer» steht auch heute wieder die groß« Parade der Wehrmacht vor ihrem Obersten Befehlshaber. Die sreudig erregte Menge, die in dichten Mauern an der historischen Prachtsrraße der Reichshauptstadt seit dem frühen Morgen Aufstellung nahm, ist in höchster Erwar- tung. Unmittelbar vor 11 Uhr künden Kraftfahrer da» Nahe» des Obersten Besehlshabers der Wehrmacht. Sin Sturm von freudigen Stimmen hat sich in der Ferne er hoben und nähert sich schnell. Da klingt mit einem Schlage schmetternd der Präsentiermarsch auf. Sin Meer von Hän den reckt sich hoch: Der Führer fährt grüßend heran. Im Wagen seine militärischen Adjutanten: Major Lchmnndt, Korvettenkapitän von Puttkammer, Hauptmann von Below und Hauptmann Saget. Es folgt der Wagen des Generalfeldmarschalls Göring, hierauf Generaladmiral Raeder, sofort hinterher der Wagen mit Generaloberst von Brauchitsch, dann General der Artillerie Keitel. . Der Führer fährt sosort zur Besichtigung der Parade» ausftellung. Al» er zum Schloß zurückkommt, fährt sei» Wagen auer über die sandbeftreute Mittelbahn zur Führer» «ribünr vor der Universität. Mit Gcueralseldmarschall Göring degidt sich der Führer, während begeistert« Inbelruse die ganze» Linden entlang schallen, »or das Portal. Die Spitze der Truppen steht vor dem Ehrenmal. Hell und warm scheint die FrühlingSkonn« aus das festliche Bild. Um 11.18 Uhr betritt der Führe, die Tribüne. Li« Parad« Dte erst« große Varade zum GedurtStag d«ü Füh»«H> nach der Schaffung de» Großdeutschen Reiche» beginnt. Den Kommandeur der Parade, Generalleutnant Freiherr von Dalwigk-LichteniclS, stellvertretender Kommandierender General des lll. Armeekorps, setzt sich an di« Lpitze der Truppen. Neben dem Führer auf der mit Tannrngrü» umgrenzten Tribüne stebt der Oberbefehlshaber de» Heeres, Generaloberst von Brauchitsch. Dahinter haben bi« Oberbefehlshaber der Wehrmachttetle und General de» Artillerie Keitel Aufstellung genommen. Generalleutnant Freiherr von Dalwtgk «stattet da» Führer Meldung. Dann marschiert mit klingendem Spiel das erste Bataillon des deutsch-österreichischen Insanterie» Regiments 11 .Grobherzog »on Hesse« nnd bei Rhein" a«S Linz mit der alten RegimentSfahne unter der Füh. rung von Maior Ruckser vorbei, gefolgt von einer Trag» tier-Maschiucngewehrkompaui« auS Steyr. Während die deutsch-österreichischen Truppen, die nach ihren bisherigen Ausbildungsvorschriften den tm Reich üblichen Parade marsch nicht kennen, und die naturgemäß in diesen kur,«« Wochen noch nicht nach den neuen Vorschriften au-grbtldet werden konnten, im strammen Gleichschritt vorbeigehen, folgt nun der dröhnend« Paradeschritt der Infanterie. Dem Kommandanten von Berlin, Generalmajor Sei fert, folgt daS Wachtregimeut Berlin mit Oberst von Alten an der Spitze. Die Truppenteile der LS. Division, die Ge neralmajor Graf von Brockdorsf «klefeld dem Führer meldet, schließen sich an. Die MusikkorpS und Spielmanns- züa« schwenken jeweils vor der Tribüne ein. Die Heeres, »nteroisizierlchuie Eich« rückt heran, da» Iusauterieregi» »ent 67 unter Oberst Macholz, da» in drei geschlossenen BataillonSblockS vorbeimarschiert, folgt. Den Abschluß der Fußtruppen des Heeres mackt daS Pionierbataillon 28. In der Pause, vor dem Anreiten der Kavallerie, schal len aus der begeisterten Meuschenmasie zum Führer hinüber nichtendeuwollende Rus« und Lprechchüre mit Ge- durtstagsglückwünschcn. Dem Kommandeur des Kavallerieregiments » folgt im Trab das MusikkorpS, vorweg der .Kesselpauker, der im ele ganten Bogen um den weiten Platz herumreitet, um sich an den rechten Flügel des inzwischen gegenüber der Tri büne eingeschwenktcn MusikkorpS zu setzen. Lchwadro« aus Schwadron zieht vorbei, zum Schluß in Reih und Glied, zum erstenmal bei einer Berliner Parade gezeigt, die neue Radfahrabteilung. Ebenfalls in bestechendem eleganten Trab defilieren nach der Kavallerie vier Batterien des Art.-Regts. 28 vor über. Dann kommt die 2. Abt. des Art-Lehrregimcnts. DaS Bild belebt sich, als nun die Marine in ihren wci ßen Blusen und blauen Hosen anmarschiert, voran das Musikkorps der 2. Abteilung der Mariueuuterossiziers» Lehrabteilung. Inzwischen hat Generaladmiral Raeder neben dem Führer den Platz dcS Generalobersten v. Brau chitsch eingenommen. Die Marine, die sich seit jeher in der Reichshauptstadt einer besonderen Beliebtheit erfreut, fin det auch diesmal wieder bei der begeisterten Menge beson deren Beifall. der, Oberbefehlshaber der Luftwaffe General- felbmarschall Göring neben den Führer. Die Einheiten der Lustwasfe marschiere« an. Den Vorbeimarsch eröffnen