Volltext Seite (XML)
rummer 121 — 22. Jahrgang «.scheint sechsmal wöchentlich. Bezugspreis für Jul» 18VV0M. AnzeigenpreisrDie cingespaltenePetitzeit OVVM-, für Familien-u. Vrreinsnnzeigen. Stellen, und ' tielgesuche »00 M. Die Petit-Reklamezeile, 8V mm « eeit, 3000 M, Offertengebühr für Selbstabholer LOOVt» . ei Uebelsenduna durch die Post außerdem Po> tozuschlag. »ireiS für die Einzelnummer 7KO Mark Geschäftlicher Teil: Josef Fohmann, Dresden Siüdstslde Sonnabend, den IL Juli1923 Im stalle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Lrfüllnng von Anzeigen-Austrngen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehme» wir lein e Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nichi aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 3 Uhr nachmittag». Hanptschrijtleiter: Dr. Josef Albert. Dresdew Tageszeitung für christliche Politik und Kultur Redaktion und VesttiSstafteV«: Dresden-Altstadt 16, .-»oldeinstroste 4« * Fernruf 38722 / Postscheckkonto Dresden 14787 miS Mn' Ae Welt Her An«- M nene Leben Drurk und Berlag, Saxonia - Buchdrmkerei tv. m. b. H. Dresden-Altstadt 1ü, Holbsinstrnße 4ü Die englische Negierungserklärmlg Die Besetzung des Nuhrgebiets keine geeignete Methode. — England bereitet eine Antwort an Deutschland vor. — Die Betonung des Freundschaftsgefühls mit den übrigen Alliierten Der erst Schritt Englands 4t Die gestrigen Erklärungen DaldnstnS haben in Londoner streifen lebhafte Sympathie gefunden. Es herrschte SensationS. tust in England, und man war seit Tagen mit Hochspannung geladen. DaS englische Volk hatte das «Bedürfnis, endlick ein. mal ein befreiendes tatvolles Wart ihrer Regierung zu hören, denn das endlose Hinzögcr.n wurde allmählich als eine Last empfunden. So ist es nicht verwunderlich, daß die AnSfüh- rungkii des Premierministers den großen Widerhall in London gefunden haben. Und wir in Deutschland i — Mer von unS die Erklärungen mit allzu großer Hoffnung erwartet hat sieht sich w-ckl „etwas" getäuscht. Wir können sehr gut der Meinung sein, das; nach den w ochenlangen Beratungen »nd Besprechun gen England der Welt etwas mehr positive Arbeit hätte bieten tön»?». Aber trösten wir unS damit, daß ja die endgültige Ant wort an Deutschland noch erst in den nächsten Tagen gegeben wird. Jedenfalls bedeutet die Rede einen Fortschritt in der eng lischen Polilik. Baldwin ergeht sich zunächst in allgemeinen Phrasen und betont dann, das; Deutschland bis zum voll sten Umfang seiner Leistungsfähigkeit zahlen 'olle. Dazu müsse e-S g:zwnng;n werde». Manchem deulschen Bürger, der im Engländer den loyaleren und weniger fordernden Fe-nd erblicken wollte, wird diesen Ausdruck verstehen lernen nüssen Freilich offenbart sich schon hier der Unterschied vom französischen Standpunkt. Frankreich kümmert sich wenig nm die Leistungsfähigkeit Deutschlands, sondern es verlangt eben Zahlungen, soviel es will. Wenn dann Baldwin sagt, das; die Forderung einer übermäs;igen Leistung keinen Erfolg habe, so offen! art sich gerade darin der rein ge sch ä f t S in ä s; i g e Eharakicr deS Engländers, der frei von jeder Sentimentalität ist. Uebermäßige Forderungen haben aber die Zerrüttung der deutschen Wirtschaft zur Folge, die dann letzten Endes nicht mehr fähig ist der englische» ihren Tribut zu zollen. Stets hat der Engländer jenes letzte Ziel i», Auge: Wie erreiche ich am Ende den grössten wirtschaftlichen Erwlg? Baldwin spricht eS offen nur, daß die unbeschrankte Fort setzung deS Ruhezustand:-? eine schwere Gestihr bedeute, und fügt hinzu, England labe von An-ang an erkannt, das; die Niuhr- üesctznng nicht geeignet sei. den höchst:» Ertrag an Nenarestianen ;u bringen. Aber war'.'!» hat England in diesem Bewusstsein dann bi? heute beiseite gestanden> Nur um die Allianz nicht zu gefäh'dcn? Da? sind traurige Grünos. Diese Allianz stellt im mer noch im Vordergrund. Und ironisch klingt eS, wenn Baldwin behauptet, das: die Allianz die Hanvtsicherheit für den europäischen Frieden gewesen sei. Mail müsst; danach also den Ruhezustand auch noch als FcietcnSznstgnd unssassen. Solchen Behauptungen wohnt doch immerhin noch ein r:cht großes- Stück Verblendung inne. Es ist eben keine Eistschnlmgung. wenn man ..beseelt dem Geiste aufrichtiger Loyalität für die Allianz" abwartend leiseste steht, während ein Glied dieser selben Allianz irgendwo ->, Schund- und Mordtaten sein; Befwedigung sucht. Der Pre- mierminifltr redet fernerhin über die Leiden der Nnhrbevölks- rung. Aber mich aus diesen Worten geht hervor, das; England diese Leiden nur nahegehsn, weil 'i: die Prodnktionsfäbigkest der Rnhrbct'ölkernug mindern »nd die Entente dann letzten En des nicht auf ihre Kosten kommt. Die Vorschläge, die Baldwin nun dem Unterhaus- un terbreitet, enthalten endlich positive Elemente. Aber auch hier wird zarte Rücklicht aut Frankreich genommen. So in Punkt 2, wo er die Besetzung eines Land.'.s in Friedenszc't als eine an und für sich ungewöhnliche und bedauerliche Erscholl- nung hinstevt. Warum kennzeichnet er eine solche Besetzung nicht als eine absolut und unter allen Umständen bedauerliche Handlung? In dieser Angelegenheit soll darum so. bald wie möglich ein ehrenhafter Abschluss gesunden wer den. Also hat Frankreich immer noch Hoffnung ohne Verlust seiner Ehre, eine Einigung zu erzielen. Der wichtigste ist der Punkt 3, „daß der Schuldner nickt lediglich aufgefordort werde» soll, seine Schulde» zu bezahlen, sondern das; er in die Lage ver setzt werden muh, dieses tun zn können." Nach unserer Aiiffassuna hätte Baldwin »m diesen Kernpunkt mehr seine gan- zen Ausführungen konzentrieren sollen. Es scheint aber das; seine Rete letzten Ende? nur ein allgemeiner Anstalt sein sollte für die nun folgenden Aktwn-n. Die Punkte 4 und ö enthalt,» wiederum nur rednerisch: Farmen ohne positiven In halt. Er betont immer wieder die vereinten Anstrengun gen, die gemacht werden sollen, nm den Frieden zn sichern So viel Wahrheit darin enthalten ist, lo kann man toch Vinter all dwken Acutzerungen nicht !die Rücksichtnahme gegen Frankreich Verkennen. Dost die deutschen Vorschläge nicht ignoriert werden dürfen, ist ein sehr wichtige- und positives Moment in de» wei teren Erklärungen. Baldwin sieht in den deutschen Vorschlägen die Möglichkeit einer ReparatioaSregelnng enthalten. Spricht aber dann gleichzeitig nochmals die Horiining auf Frankreichs und Belgiens Mitarbeit an?. Bedcntend ist auch die Feststellung, dar, Italien sich in wesentlicher Uebor-stnstimmnnq mit England befinde. Daraus geht aber jedenfalls mit demselben Neckte her vor, das; England sich der italienischen Auffassung vielleicht im selben Maß; genähert habe, wie es umgekehrt der Fall sein mag. DaS Mlerwichtigste in den Ausführungen des Mastster-? acker bleibt die Vorbereitung de? Entwurfs einer Antwort an Deutschland durch die englische Re- ierung. Der Minister gibt sick der Hoffnung hin, in der bfassunq dieser Antwort zu einer Einigung unter den Alliier ten zu kommen. Man erkennt klar, daß also die kommenden Tage noch erst die E n tsch e i d » n g brinacn müssen, »nd das; der gestrige Tag in vielen Dingen eine große Reste war. Mir wollen anderseits die positiven Element; der Ausführungen nickt außer acht lass:» und anerkennen, das; England nunmehr einen Schritt zur Lösung der gegenwärtigen Krisis gxtan hat. Eng land kann die völlig eigenmächtig; Politik Frankreichs ans die Dauer unter keinen Umstanden ertragen. Die französisch». Me- Ihode ist zu Widerwärtig. Sie muß schließlich auch den besten Freund zn Gedanken anreytn. Der »assive Widerstand KOmn vor dkm tiiglWv Nvikthsvs London, 13. Juli. lWTB.) In Erwartung der wichtigen Erklärung Baldwins war gestern das englische Unterhaus und die Zuschauertribünen dichr besetzt. Zah'rciche Botschafter und Gesandte, darunter der deur- iche Botschafter De Sthamer und der französische Botschafter Graf St. Anlaire waren anwesend. Valdwm schickte seinen Bemerkungen über die Antwort ans bi; deutsche Note eine Erklärung voraus, in der er die Tatsache herporhob, das; der einzige Gegenstand einer möglichen Mei- n.'ngkbers.biedeilhcit zwstchen den Alliierten die wirksamste Me thode zur Erreichung der Endziele beträfe, die für alle ! o» vita- b r Bedeutung seien und über die alle übercinstiminten. D ese. Endziele wären Reparationen und Wiederherstellung der Sicherbeit in Europa. Nachdem Baldwin auf die Gemeinschaft im Denken und im Handeln, die die Alliierten in der aegenivärtgen Not verbinde, hin,gewiesen hatte, sagte er, die Alliierten können frei ' teinander sprechen und mit dem vollen Ver ständnis von Teilhabern, die durch das- gleiche Geschick an die aleichc Ausgabe gebunden sind. Dem Geflüster interessierter Parte-en ans irgendeiner Seite de-Z Kanals- oder in irgendeinem Te«!e Europas kann mau nickt ge statten n»S von diesem Plan durch irguidwelche vorbereitet oder sorgfältig genährte Mißverständnisse abznlenken. Ja allem, was wir zn sagen oder za tu» bereit sind, wird die brit-sche Regierung, wie das Her; Frankreichs, von einem einzigen Wunsche bewegt, das? der gute Wille zwilchen de» Na tionen, die zusammen gelitten haben, a n s r e ch t e r h a l t e n werden soll und das, jeder erhalten soll, was ihm gebührt. Wir sind ebenso cntsch'oste». wie irgendeiner drr Verbündete», daß Deutschland bis zum vollste» II m f n » g e s e i n e r Fähigkeit Reparationen leistr» soll, und wir sind hrreit, liis zur Grenze seiner Leistungssäliigkeit zu bezahlen, aber wir sind alb eine Nation von GeschäftSirnren unS dessen bewusst, das-, wenn wir von Deutschland ei»; iibermäistge Leistung fordern, wir keinen Erfolg bnbcn »nd das, wir und unsere Verbündeten die Hauptleidtragenden sei» werden. Viele von den Folgen, die wir als doS Ergebnis d,-r Rnlirbesebnng vorbergeseheu haben, sind anf dem Wege, sich zn twrwi.Blichen. Wir sind überzeugt, das, eine unbeschränkte F-ortselniug dieses Zustandes mit schwerer Gefabr belastet ist. Deutschland selbst treibt schnei' den, wirtschaftlichen EhaoS z », das vom sozialen und industriellen !)>»>» gefolgt sein kann. Baldwin betonte nachdrücklich, das; diese Lage nicht Deutsch land allein »»gebe und dal; di; öffentliche Meinung Europas und nicht zuletzt Großbritannien? über die Fortdauer dieser Ver hältnisse mehr und mehr beunruhigt werde. Die Notwen digkeit deS Eingreifens- Hit steh des-halb der britische» Neenernng in wachsendem Maße ausgedrängt. und es- zeigt sich, das; über die Haltung der hauptsächlich beteiligten Parteien mehr Klarheit geschaffen werden muß. Wir sind fest überzeugt, das, Methode», die nur zum Ruin Deutschlands führen können, für England, für seine Alliierten und für ganz Europa verhäng iiSvoll sein würden. Wir haben es von Anfang an klar gemacht, ball unser:r Ansicht nach die Besetzung des RntzrgebietS nicht geeignet ist, den Höchsttzetrag an Nc- paraitonen für die Alliierten einzubriugen. lBeifall.) Im Ja nuar habet, wir in Pari? ein Angebot gemacht, welches wir als eine sehr großzügige Regelung betrachten, nm eiwns zu ver hindern, waS wir für rine WirtschafiSkatnstrophe hielten. Diese-? Angebot »lirde von unseren Alliierte» verworfen. und seitdem haben wir beiseite gestanden, bciste-It von dem Geiste aufrichtiger Loyalität für die Allianz! dis nnierrS Erachten? die Hanvtstchcr- lieit für den europäischen Frieden war »nd ist. Viele der damals twrai.sqeschcncn Folgen treten heute In dir Erscheinung. Die Alliierten erhalten weniger a» R-paeationcn als vor der Be setzung. Und wnS sic erhalten wird cinqetriebcn, »in den Preis der zunehmenden Zerrüttung des deutscher Wirtschaftssystems, »m die 'Aussicht aus den vollstindiaen Zusammenbruch dieses Systems In der Zukunft, löört hört!) Die Einwohner der betreffenden Gebiete sind In vielen Fist en schweren Leiden nntcrworsen, and eS belieben ernste Besorg nisse, wegen einer L c b c » s m i t t c I k n g p v b e I t. In dem Maße, wie die produktive» Kräfte Deutschlands erschöpft werden, »chwindet die Wiederherstellung seines Kredits und die Zahlung keiner Schulden in eine ungewiss: Znknnst. Den Preis für diesen Stand der Dinge bezahlt iedeS europäische Land, ei» Laad mit dem Sinken seiner Wechselkurse. ein andere? mit der Atznahinc seines Handels, ein drittes mit zunehmender Arbeitslosigkeit. ES ist keine Uebertreilning, wc->n man saat. daß die Wiederher stellung der Welt in Gefahr ist »nd der Friede, für den so große Opfer gebracht wurde», ans dem Spiele steht. Man wird allgemein folgende Vorschläge gutheiße»' 1. daß die Periode de? Konflikts so bald als möglich beendet werden soll; -st mit keinem Wort bwübrt worden. Wir können auch da? nur als- ein; glstchz-itig: Rücksichtnahme sowohl gegen Frankreich als auch ge-wn Deutschland vn-stehen And-rseitS aber kann da? Schweigen in dieser so wichtigen Frag: Bedenken aufkommen lassen ob England immer noch nicht den Mut gefunden hat. keine Meinung so zn sagen, wi; eS ohne Rücksichtnahme der Fall sein müßte. Wenn eS in Zukunft allzu scbr nur eine .zarte" Vermittlerrolle spielen null, so können wir in ein-r sol chen Nolle noch keine wahre Aktivität erblicken. Die Frage 2. daß die unbegrenzte Besetzung eiae-S Landes durch rin unteres in F-ricde»s;riten eine an und für sieb unge wöhnliche « nd bedauerliche Erscheinung ist, kür di; so bnid als möglich ein chrciihatier Abschluß gefunden werden muß; 3. daß der Schuldner nicht lediglich aufgesordert werde» soll, seine Schulden zu bezahle» sondern daß er i» die Lage versetz! werden muß, die? tnn za könne»; 4. daß die Zahlungsfähigkeit deS Schuldners, soweit Zwei- f:l tnriiver bestehen» geprüft uns festgesetzt werden soll und ß. daß vereinte Anstrengungen gemacht werde» müsse», n n diese Ziele zn erreichen. Ter Friede» wird erst dann endgültig gesichert sein, wen-, die Fragen der Reparationen, drr interilliierten Schulden und der Sicherheit riuc? paiisizierten Europas gelöst sind. Wir liot- fc», daß wir für diese Bestrebungen ev-nso wie für die allge meine Beuttei ttng der Lage die Zustimmung der Alliierten fi>- t en. Wie sind nicht oer M c i a » n n, dali die in der de i- t- schen St o t - enthaltene» Vorschläge — seien sic nun angemessen oder nicht — ignoriert werden solle». Wir kön nen n.cht billigen, das: eine schriftliche Auseinandersetzung dieser Art über Angelegcubeitc» die die Interessen aller berühren, gänzlich -inseitig gekützrt werde», oder daß Vorschläge, von denen r? sich zeigt, dnki sic eine mögliche Regelung cutlmlten, gleich gültig bebendest werden. Wir Vossen auf die Mitarbeit Frankreich? uns Belgiens. «Echt weniger a'S au! Italiens Mitarbeit. Tatsächlich haben wir alle» Grund, anznnelm:,,. daß die Ansichten der italienischen Rc.iernoo sich in wesentlicher ttcbereinstimmiing mit dr» unsri- ge» befinden. Wir sind der Meinung, daß solche Vor'chläge ge prüft inid untersucht werden solle,,, um ansnndig z» machen ob di, Wöglichk-it besteht, eine» Fortschritt zu erzielen. I» drr Anvolme. daß die französische »nd die belgische Negierung nicht geneigt sind, die Initiative zn einer Antwort z» crarci-'-n, Hatzen wir diese Regier-,,>gcn, sowie die italienische benachrichtigt, daß wir gewillt kj„d die Ver instvortiing für die V o r b r r e i» n » g des Entwurfes einer Antwort s e l l> st z » über nehmen. Da wir der Auffassung sind, daß vereinte? Vor gehen besser fft als getrennte?-, werden wir die Antwort s» bald als möglich unst-rcn Alliierten zur Erwägung »nd Nüchuus.crnng n, tcrbrcitcn, und wir gebe» uos der Hoffnung bin, daß wir mit ihnen in be-ng g»? dst Fasinng zu einer Einigung gelii,i,wn. Die Negierung ist nicht ohne.Hoffnung, «-aß sie die Gestili'; der Nlstiertin ebenso wie ibrc eigenen nnSdriickt, »nd wir glauben nicht daß unS q-n il-stitzlich Ubcrhanvt sehr "iel von ihnen trennt. Wir w-rden die Alliierten, sowie die interessierte» Staaten ver- tranensccll ei> lade», Vorschläge, die keinen anderen Zweck bähen, «ls die Befriedung Europa? und die Erholung der erschöpften Welt in sympatliiichc Erwägung zn ziehen. Nachdem Bast-win sein- Rede beendet hatte, sprach ?! a in - say Macdcnald die Hoffnung au-S. daß die Bemühungen des Premierministers ro» Erfolg gekrönt werden möchten und stell'; mgnilzcnd Anfrage», welche der Premierminister wie folgt b.-- antwortcte: Die-Angelegenheit der Antwort auf die deutsche Note werde sofort in Anariff gonommcn werden. WaS eine Eroruriiaa -'m llalerhaus- beireffc, so hoffe er. daß steck da?» sie Gelegenheit bei der zweite» Lesung der Eonsolidatet Fonds Bill finden werde. Eine driti- Anfrage Mwdonnld? ob die Re gierung beabsichtige, ihre Anlw.'rt ins jeden Fall zur Infor mation den V e rein als n Staaten zu übe-rlenden, bat Baldwin auf heute zu vertagen. Lord Cnrzon im Oherhause London, 13. Juli Im Oberbause richtete Viscount Grch eine Anfrage au den Staatssekretär de-? Aeußcrn über die euro päische Politik der Regierung, Warans Lord Curzou die gleiche Erklärung verlas, die Baldwin tm Nnterhause abgegeben Halle. Die Mitglieder des Obcrhause-Z nahmen sie niit großem Beifall auf. .Hierauf ergriff Lord Grey da? Wort zu läugerereu Aus führungen, in denen er u. a. zur Frage der Sicherheit Frankreichs bemerkte: Die von Frankreich gebrauchte Methode der Besetzung des Nnhrgcbict-Z sei nicht geeignet, das er strebte Ziel zu erreichen, sondern geeignet, das gerade Gegen teil zustande zu bringe». Die Lehren her Vergangenheit zeigten daß Militarismus keiner Nation und keiner Gruppe von Na tionen Sicherheit bringen könne. Der Versuch, sich auf Kosten anderer Nationen zu erholen, habe stet? mit einem Mißerfolg geendet. Der Eindruck der RtgittnnMlrlijrllng London. 13. Juli Da-S englische Parlament war noch nie, selbst in Kriegszciten nicht, so einmütig wie heute. Dem Ministerpräsidenten wurde lauter, lebhafter Beifall sowohl n»-S des passiven Widerstande? spielt doch offenbar die Hgmptrollc in der gegenwärtigen Krisis. An diesen, Punkte kann letzten En des- alles zunichte werden. Wir w-rden aber schon in einigen Tagen klarer erkenne» können, in welcher Richtung sich die zu künftige englische Polst, bewegen wird. Es bleibt nichts and'res übrig als daß wer ..vorläufig nicht ohne Hoffnung" die nächsten Taae abwarten, weil mit der Fest setzung des- Inhaltes der englischen Antwort an Deutschland d>e eigentliche Entscheidung ffir uns beannnr.