Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blall enlhäll die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Mlllimetei »rette - - Mulimeterzeile 6 Rpfg.; >m Tertteii di» 98 - - Millimeter breite MIllimeterzellr 1t Rpfp : l Anzeigenschluß 16 Uhr v. D.-A. III. 34 133S - Hauptschristleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteii: Felix Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 95 Dienstag, am 24. April 1934 100. Jahrgang Seitliches nick SWsches Dlppoldlswa!^. Der große Fubrilschornstcin der ehemaligen Strohhutfabrik, der vor einiger Zeit im obersten Teile wegen Baufälligkeit abgetragen worden war, wird jetzt wieder auf gebaut und erhöht. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag gegen 3 Uhr ereignete sich auf der Aue vor dem Schützenhause ein leichter Unfall. Das Töchterchen des Schützeuhaus-Pächters Hönig lief mit anderen Kindern die Srraßc entlang. Durch einen heftigen s Windstoß wurde es seitwärts gedrückt. Dabei kam es dem s von Kraftwagenführer Herr gesteuerten, der hiesigen Löwen- § Apotheke gehörenden Kraftwagen so nahe, daß es vom Hintern Kotflügel erfaßt und auf die Straße geworfen wurde. Es erlitt dabei leichtere Verletzungen. Dippoldiswalde. Der NS.-Pressedienst teilt mit: Auf Grund der vor einigen Tagen gemachten Mitteilung über die Kor- ruptionssälle bei der Ortskrankenkasse Dippoldiswalde-Land, Sitz Schmiedeberg, hat sich am Montag die Beurlaubung des Geschäftsführers Arno Scheibe—Dippoldiswalde bei der Land krankenkasse Dippoldiswalde-Land notwendig gemacht. Die Geschäste werden in beiden Kassen einstweilen kommissarisch von dem Geschäftsführer der Ortskrankenkasse Dippoldiswalde- Stadt, Adam, weitergeführt. Dippoldiswalde. Bei außerordentlich schwachem Besuche fand gestern die Hauptversammlung des Zweigvereins vom Roten Kreuz statt. Der Vorsitzende, vr. Liegel, war dienstlich behindert, es wurde vom Stellvertreter, Fabrikbesitzer Schmidt chen, die Versammlung geleitet. Der Geschäftsbericht, verfaßt von Kassierer und Geschäftsführer Inspektor Porlkorfer, sprach eingangs von der im vergangenen Jahre vor sich gegangenen Revolution, die eine ganz neue Zeit gebracht hat. Daß damit die Standesunkerschiede gefallen sind, kann das Rote Kreuz als ein Plus für sich buchen: es hat Klassen nie gekannt: seine Arbeit war freiwillig und galt, still und unbemerkt, allen Volksgenossen. Auch das neue Reich braucht das Rote Kreuz. Trotz aller anderen Opfer ist seine Unterstützung doppelt notwendig. Es wurde im Bericht dann ausgeführt, daß 2 Hauptversammlungen und 1 Vor standssitzung gehalten wurden, daß die Mitgliederzahl durch Weg zug sich vermindert hat, daß aber Zugänge leider nicht zu ver zeichnen waren. Außerordentlich viel Arbeit verursachte im ver gangenen Jahre die Rußlanühilfe: im Laufe des Jahres wurde ein örtlicher Bereitschaftsausschuß für den Luftschutz gegründet, dem Vorstandsmitglieder und solche der Sanitätskolonne angehören. Letztere wurde weitgehend unterstützt. Der Kassenbericht mußte leider feststellen, daß wieder von der Substanz genommen werden mußte, um die Verpflichtungen erfüllen zu können. Geprüft wurde die Rechnung von Fabrikbesitzer Schmidtchen. Es wurde Ent lastung beantragt und erteilt. Die vom Kassenführer Porslvrfer erbetene Entlassung aus seinen Aemtern wurde nicht erteilt, da man in der jetzigen Zeit einen so umsichtigen und eifrigen Ge schäftsführer nicht entbehren kann. Der Freiwilligen Sanitäts- Kolonne vom Roten Kreuz wurden zur Beschaffung von Aus rüstungsstücken 80 M. bewilligt. Anschließend wurden noch einige innere Angelegenheiten erledigt. Ein neues Stickerei-Abzeichen. Nach dem großen Er folg, den der Verkauf des Stickereiabzeichens des Winterhilfs- wertes hatte, wird demnächst ein neues Stickerei-Abzeichen zum Vertrieb gelangen. Es handelt sich diesmal um ein Abzeichen, das im Auftrage des Deutschen Luftfport-Verban- des für die Luftfahrt-Werbewoche hergestellt wird, die in Verbindung mit dem Tag der Luftfahrt am 3. Juni im gan zen Reiche durchgeführt wird. Drei Millionen Stickerei-Ab zeichen werden zum Verkauf in der Luftfahrt-Werbewoche '»gefertigt. Der Auftrag kommt rund 90 vogtländischen Stickereifirmen zugute. Schmiedeberg. Am Freitag sand im Gasthof Marschner von der Ortsgruppe des ReichsluftschuheS ein Aufklärungsabcnd stall, der sehr zahlreich besucht war. Nach Begrüßung seitens des OG.- Führers Wendschuh nahm OG.-Leilcr Fleischer von der NSDAP, das Wort, um mit dankbarer Verehrung des deutschen Reichs kanzlers Adolf Hitler anläßlich seines Geburtstages zu gedenken. Der Ipgend rufe er zu: „Nehmt euch diesen Führer zum Vor bilde, so wird eure Zukunft wohlgestaltet sein." OG.-Führer Wcndschuh gab hierauf zu erkennen, daß die Sache des Luft schutzes, wie im Allgemeinen so auch in unserem Orte, marschiere. Er sprach den Wunsch aus, daß bei dem geringen Jahresbeiträge : auch jeder Volksgenosse dem Luftschntzbunde beilrelen mochte. > »Werdet alle Mithelfer, denn Luftschutz ist Selbstschutz." AIS Aedncr für den Abend mar der Stabslciter der Landesgruppe, Hauptmann a. D. O. Clemens—Dresden, gewonnen worden, der einen Och bi dcrvortrag über alles Wissenswerte auf dem Gebiete des Luslfchutzes hielt. Die vorgeführlen Bilder zeigten die Er- richlung von Luslschuhräumen und anderen Schutzmaßnahmen für die Zivilbevölkerung. Wer da meine, daß solche Vorkehrungen kelnen Zweck hatten, der treibe Sabotage gegen die Negierung. ,m. kürzester Zeit, ein Lustschutzgesetz kommen, daß alte zur Mitarbeit zwingen werde, die jetzt noch abseits stehe». Aus- gehcnd von den Luflangriffsmöglichkciten, die Deutschland von allen Seiten bedrohen, entwickelte der Redner in sehr lehrreicher und eindrucksvoller Weise eine Schilderung der Gefahren durch verschiedene Acten von Bomben, von denen für uns hier auf dem An das ganze MiM Dr. WMeis' Zum !. Mkt ' Zum zweiten Male seit der Machtübernahme durch Adolf Hitler und seine Bewegung begeht das deutsche Volk im Zeichen des Nationalsozialismus den deutschen Feiertag des 1. Mai. Ueber alle Stände, Schichten und Konfessionen hinweg bekennt sich hier eine ganze Nation einig und ge schlossen zu ihrem Volkstum, zur sittlichen Kraft ihres Le- i benswillens und zu dem unbeugsamen Entschluß ihrer s nationalen Selbstbehauptung. Während am 1. Mai des ! vergangenen Jahres noch die Gewerkschaften und Parteien s in Deutschland ihr Unwesen trieben, sind sie im Verlauf der weiteren Entwicklung durch die dynamische Wucht der nationalsozialistischen Idee und Bewegung zu Boden ge worfen worden, und über ihnen allen triumphierte das deutsche Volk in seiner ewigen Unsterblichkeit. Dieses Volk, heute eine einzige Gemeinschaft von Brüdern, hat mit Mut und Selbstvertrauen den Kampf gegen die große Not ausgenommen. Keine Gefahr und keine Krise konnte es davon abhalten, die Mittel und Möglich keiten zu organisieren, mit denen es dem allgemeinen Ver fall entgegentrat. Eine Umwälzung, die ihresgleichen in der Geschichte sucht, ist in Deutschland Tatsache geworden. Eine Revolution im wahrsten Sinne des Wortes wurde vollzogen. Das alte Regime zerfiel unter dem Ansturm der nationalsozialistischen Erhebung. Die soziale Volksgemein schaft ist Wirklichkeit geworden. Das deutsche Volk begeht am 1. Mai dieses Jahres in einer nationalen Demonstration ohnegleichen die Feier der Arbeit. Im vorigen Jahr hat der Führer sich in seiner großen Rede auf dem Tempelhofer Feld vier Jahre aus bedungen, um die Krise sichtbar zu wenden und die furcht bare Not der Arbeitslosigkeit von Deutschland zu bannen. Im Ablauf eines einzigen Jahres schon ist es ihm gelun gen, dem ganzen Volk wieder Selbstvertrauen, Hoffnung und Glauben an die Zukunft zurückzugeben. Die Wirt schaft hat sich merklich erholt, die Arbeitslosigkeit ist um die Hälfte gesunken, die politischen Verhältnisse sind geklärt, und im Kampf um unsere Gleichberechtigung und Ehre be ginnt die Welt allmählich Deutschlands Standpunkt zu ver stehen und ihm Rechnung zu tragen. Lin Jahr unerhörter und vor zwölf Monaten kaum vorstellbarer Erfolge neigt sich damit seinem Ende zu. Am 1. Mai will die Regierung vor dem Volke Rechenschaft ab legen über die geleistete Arbeit und das Volk dem Führer aufs neue seine unverbrüchliche Treue und innerste Ver bundenheit mit dem nationalsozialistischen Staat und dem grandiosen Aufbauwerk der Regierung bekunden. Es soll ein Tag der Freude, des Stohzes und der Ge nugtuung werden. Nicht nur auf das, was hinter uns liegt, wollen wir zurückschauen, sondern auch vorwärts schauen auf das, was vor uns liegt. In starkem Selbstvertrauen wollen wir bei diesen gewaltigen Demonstrationen Mut und Kraft sammeln für die schweren Kämpfe, die uns um die endgültige Rettung unseres Volkes aus wirtschaftlicher Not und außenpolitischer Entrechtung noch beoorstehen. Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! Mit diesem Rus haben wir uns im vergangenen Jahr an das deutsche Volk gewandt. Unter ihm appellieren wir in diesem Jahr auss neue an die Nation und sind davon überzeugt, daß, wenn vor Jahresfrist noch viele zweifelnd beiseite standen, diesmal das ganze Volk einig und geschlof- Lande hauptsächlich die kleinen Brandbomben in Frage kommen. Nach kurzer Pause liefen im zweiten Teile des Abends hoch interessante Luftschutzfilme, zu denen der Vortragende nähere Er läuterungen gab. Der 1. Film führte die Taktik eines modernen Luftangriffes mit Einzel-, Reihen- und Masscnbombenabwürfcn zu Wasser und zu Lande vor Augen. Der 2. Film zeigte einen Scheinlustangriff, wie solcher in der Stadt Dresden vorgenommen ! wurde. Dieses Experiment, das ja gegen einen Ernstfall im Kriege i immer noch harmlos war, ließ die ganze Furchtbarkeit dieser scheußlichen Waffe eines modernen Krieges an den Augen der Beschauer vorüberziehen. Es ist nur zu wünschen, daß ivir vor der Wirklichkeit verschont bleiben. Im Schlußworte warb der Redner für den Lustjchutzbund, indem er den Anwesenden zurief: „Bringen Sie alle Mitglieder herbei und sorgen Sie alle mit zum Wohle des Vaterlandes — Heil Hiller! lostnsbacik Beim letzten Heimabend der Ortsgruppe der BdM. war auch die Untergauführerin Frl. Röllig—Dip poldiswalde mit anwesend, welche im Beisein einiger Pg. der Ortsgruppcnleitung der NSDAP, sowohl die Mitglieder der BdM. als auch die der Jungmädelschäst auf die Gefolgschaft Adolf Hitlers vereidigte. deutsche Bo»! sen hinter den Führer tritt, der uns allen den Weg zur Neugestaltung des Reiches weist. Wieder stehen für einen Tag die Näder still und ruhen die Maschinen. Wieder ehrt Deutschland die Arbeit, von deren Segen das Volk ein ganzes Jahr leben soll. Männer und Frauen! An euch alle ergeht der Ruf! Weg mit den Miesmachern, konfessionellen Hetzern und kapitalistischen Profitjägern! her mit der deutschen Volks gemeinschaft, die nicht Phrase bleiben sondern Tat werden soll! Wir rufen alle aus in Stadt und Dorf! An die ganze deutsche Jugend geht unser Appell! Die deutsche Volks armee des Friedens marschiert mit dem Führer in eine bessere Zukunft hinein; beseelt von dem Glauben an Deutschlands Größe und Unsterblichkeit, vereinigen sich arm und reich und hoch und niedrig in der festen Zuversicht, daß es unsern vereinten Kräften gelingen wird, die Not zu überwinden und das Reich des Nationalsozialismus zu vollenden. Möge die Welt an diesen grandiosen Demonstrationen unseres Lebenswillens erkennen, daß Deutschland den Frie den will, aber sein nationales Dasein zu beschützen ent schlossen ist. Die Nation ist erwacht! Sie marschiert im alten Zei chen von Freiheit und Brot! Am I. Mai ruht die Arbeit! Bekränzt eure Häuser und die Straßen der Städte und Dörfer mit frischem Grün und den Fahnen des Reiches! Von allen Last- und Personenautos, aus allen Fenstern sollen die Wimpel und Fahnen der nationalsozialistischen Revolution flattern! Kein Zug und keine Straßenbahn fährt durch Deutsch land, die nicht mit Blumen und Grün geschmückt ist! Auf den Fabriktürmen und Bürohäufern werden feier lich die Fahnen des Reiches gehißt! Kein Kind ohne Hakenkreuzwimpel! Die öffentlichen Gebäude, Bahnhöfe, Post- und Tele graphenämter sollen in frischem Grün erstehen! Die Verkehrsmittel tragen Fahnenschmuck! Die ganze Nation vereint sich in unerschütterlichem Glauben an die deutsche Zukunft und in fester Zuversicht auf die niemals zu brechende Kraft unseres deutsche» Lebenswillens! Vas ganze Volk ehrt sich selbst, wenn es der Arbeit die Ehre gibt, die ihr gebührt. Deutsche aller Stände, Stämme, Berufe und Kon fessionen reicht euch die Hände! Für Arbeit, Frieden und Ehre! Ls lebe unser Volk und unser Reich! Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels. Lohnzahlung am 1. Mai Wie wir erfahren, wird am 1. Mal, dem Nationalen Feiertag des deutschen Volkes, entsprechend der Praxi» des vergangenen Jahres und entgegen bisherigen anderslauten den Meldungen Lohn gezahlt. Nähere Ausführungsbestim- mung ergeht in den nächsten Tagen. Dresden. Auf eigenartige Weise verunglückte am Montag nachmittag in der 4. Stunde auf der Dohnaer Straße ein 15 Jahre alter Lehrling. Er wurde als er auf seinem Rade fuhr, von dem heftigen Wind in den Straßengraben ge schleudert, wo er schwer verletzt liegen blieb. Der junge Mann mußte dem Fricdrichstädter Krankenhaus zugeführt werden. Bischofswerda. Am Sonntag abend geriet in einer Kurve auf der Staalsstraße Dresden-Bautzen kurz vor Bischofswerda ein von Dresden kommendes Motorrad mit Beiwagen aus der Fahrbahn, riß einen Straßenstcin um und stürzte eine Böschung hinab. Das Motorrad wurde schwer beschädigt. Der Beifahrer, der aus Bautzen stammt, zog sich schwere innere Verletzungen zu und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Führer des Rades kam mit leichten Verletzungen davon. Wetter für morgen Unbeständig mit einzelnen Regenschauern und kühl bei zeitweise stark auffrischenden Westwinden. - .