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'-rs,-Zrs, rx-x-s >. I«hrz«G. S» S«. »w»»ch» L T«Ii «Segründel 1888 ,! »oon. Bezugs-Gebühr ^ÄSL.-r^cs^t , «. da I «, > lp«18a« S7 »-> dr»U» 2«U» 2 M. Aul gamUi«oa«^E, «u»«ia»n , Stell tu- u. Wohnurig-markt. IstaMg, An« und DerkiluI» Lü^». Dorruz-plüd- Larit. Luuwärtla« AufirSa» S»Ä«» Dokausdezablung. Lin»»bni«m-r L «n,»ia»n «»I« " laut Dn»<d,. ! »8 d«Mch» truelltnauaab« > «achr.^t rullW» — Annrrlaugt« SchryMid» werden utcht «»»*» ll»ns1»uss1sllung kml! lNektvr, prkgvs81r.1S. Lemüläe «»» -ran- Vomselieit, v«a». 30-ivLk-^vss'rxi.bv^o 0s,' X»»«!», Fioneksn. krvs!ösnr-Süfstt null l(onä!1oss!-t(sttvs Aoonert nucluu. a. »dvocls ÜMeüssino »«mmunga-Aonryet» 6« llLpevmestters llrnet Koat. k-sÄervarsn - kUsiss-Artikel v-°°Ä /kelolß DGSßSl^ k??« SrüNts» l-väsrncarsn - Sparial - G»»eNLtt 81raüe Die zweile Sihmg in Spa. Die Teilnahme -er mlMSrlschen Sachverstün-igen. G»a. «. Juli. Die »wette «itznag der Sonferenz W»r»e heute nachmittag Uhr in Auwesenhett zahlreicher «UitLrischer »ntz maritimer Gachverstäntziger erSfsuct. Ay« öautscher Seite uahmeu auch Neich-me-rmiutster De. Gabler »ntz General v. Geeckt teil. IW. T. B.s Ga«, s. Aull. (HavaS.) Die »weite Bormittags- fttzuyg der Alliierten in Spa verlief ruhig. Es fand keine Sitzung d«S Obersten NateS statt. Millerand empfing den Präsidenten der Kommission für Oberschlesien, General Leroub, der heute nacht t» Spa angekommeu war, und «riet ferner mit Dubais. Die Finanzsachverständigen prüf- ttu dte itaLie «ische Note betr. die Verteilung der deut sche« Entschädigung. Ohne Bezug darauf, daß Italien > Prozent der Entschädigung zugesprochen sind, stellt Italien oF, ' -Utrat ÜEHLNttvGlh «,»»»» zz»v»»*.,»,Lvv^r. Regelung LeS Anteil» an der österreichischen Tonnage. svtb.I BerÄti. 6. Juli. Der Reichsminister der Justiz Dr. H e t n ze.kst heute abend zur Teilnahme an der Konferenz 1« Spa °iy Begleitung de» ReichSanwatt» Richter von der RetchSaitwaltfchast Leipzig abgvreist. (W. T. B.) D«r Reichskanzler über de« deulsche« Standpunkt. Spa, S. Juli. Reichskanzler Fehreubach emp fing beute nachmittag die hier anwesenden Vertreter der deutschen Presse und etwa 60 ausländische Journalisten und erüärte ihnen n. a.: Die Hoffnungen und Wünsche der -«ritschen Delegation habe ich bereits im Reichstage Lar. gelegt. Wir begegnen der Konferenz von Spa unter einem internationalen GesichtSvnnkt. Wir sinb derett, ehrlich am Wiederaufbau der Welt mitzuarbeiten und, soweit e» im Bereich der Möglichkeit liegt, den Ver- trag vou Bersatlles zu erfüllen. Die Möglichkeit, den FrtvbenSvertrag zu erfüllen, hängt von unserer Leistung-- fähtgkett ab. Di« Leistungsfähigkeit hängt wieder vou der Ruhe im Innern ab. Unser Augenmerk mutz deshalb darauf gerichtet sein, Lebensmittel »n verschaffen, um nufer Volk zu ernähren, und Rohstoffe, um unsere Industrie zu be- schuftige«. Dann wird eS möglich sei», zu den ungeheuren Steuern auch noch die Wiedergntmachung-lasten in gewissem Umfange auf uns zu nehmen. Wir begrüßen «» mit Ge nugtuung, datz «ns in Spa Gelegenheit gegeben ist. in kontradiktorischen Behandlungen die wirtschaftliche Lag« Deutschland» zu besprechen. Wir werden alles offen und freimütig aufzuklärsn suchen. lW. T. B.) Stinnss vnb Millerand. . Parts. 6. Juli. Der „Matin" bringt die Nachricht, datz g« Sonntag Hugo StinneS in Brüssel ler soll angeblich «1-«» zu diesem Zwecke nach Brüssel gekommen sein) eine länger« Unterredung mit Millerand in d«r fran- zöfischen Gesandtschaft hatte. Stinne« hat Mtllerand seine Ansicht über den europäischen Wiederaufbau und über den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete anseinandergesetzr. Mtllerand macht« zwar einige Etnwürfe, aber er erklärte sich > sehr iuteressiert für da» System der internationalen Mit arbeit. da» StinneS vor ihm entwickelt hatte. Vertagung der Dauziger Frage. Spa, 6. Juli. Won zuständiger deutscher Seit« wird mit. geteilt: Bei der gestrigen ersten Sitzung der Konferenz war als letzter Programmpunkt die Dauziger Frage ausgestellt worben. Die deutsche Delegation hatte dagegen keine» Einspruch erhoben, da angenommen werben konnte, datz in Verbindung damit sämtliche schwebenden Ostfragen erörtert werden sollten. Da eS sich um ein Mißverständ nis handelt, ist die Dauziger Frage wieder von der Tages ordnung abgesetzt worden, und die bereits hierher gebetenen Sachverständigen werde» ihre Reis« nicht antreten. lWTB.) Die Gegensätze im Verbau-. Rom, 6. Juli. Laut einer wohlinformierten Brüsseler Depesche beS „Messaggero" war di.c Schlußsitzung in Brüssel überaus erregt. Znrrächst gelang es Lloyd George, die Aortführung in Spa von den Franzosen aus -ix Engländer zu übertragen. Bei der Äohlenbebatte gab eS- einen heftigen Streit. Mtllerand schlug eine inter nationale Kohlcnkommission in Berlin vor. um zu ver hüten, datz Deutschland eventuell Kohle exportiere oder seiner Industrie zufllhre. Lloyd George erwiderte schroff, datz das eine Gegenrnaßregel sei. die schwere Un ruhen in Deutschland und neue Konflikte mit den Berbün- beten heraufbeschwüren müßte. Mtllerand antwortete leidenschaftlich, indem er England als interessierte» Kohlen- lairü -bezeichnete, worauf Lloyd George scharf erklärte: Frankreich könne tun, was es wolle, möge aber inn Kalle von Schwierigkeiten nicht auf Englands Hilfe rechnen. Der peinliche Auftritt war damit beendet, aber die Diskussion wurde trotzdem nicht ruhiger, und die Engländer verlieben Leu Saal. — Der Vertreter des „Messaggero" in Spa meldet: Gewiss« Leute bieten alles auf. um die Konferenz scheitern zu lassen, weil sie dann die Unmöglichkeit de» Ver handeln» mit den Deutschen dartun könnten. Noch besteh« ein scharf« Antagonismus zwischen den Verbündeten. Frankreich und Belgien wollen Deutschland durchaus Niederhalten und lehnen jede Revision des Versailler Ver trages ab; dagegen suchen die Engländer und Italiener Versöhnungswege. Wenn Llovd George hinsichtlich der Entwaffnung Deutschlands und der Bestrafung der Kriegs schuldigen den Franzosen und Belgien naclzgeüo, 5» tue er die» nur, um diese für eine Milderung in der Entschäbi- gnngsfrag« zu gewinnen. Die belgische« Forderungen. Amsterdam, 6. Juli. Wie „Alg. SanLelsblad" aus Spa meldet, haben gestern spät abends noch Besprechungen mit Lloyd George. Mtllerand und de la Crotx statbgesunden, wobei letzterer mitteilte, Belgien werde die 8 Prozent, die ihm von der Brüsseler Konferenz als An teil an der deutschen Entschädigung zugewiesen werden, als angemessen erachten, wenn Belgien bei der Bezahlung von Deutschland ein Vorrecht erhalte und wenn der Gold- franken mit der Golbmark gleichgestellt werde. Wie „Alg. HandelSblad" hinzufügt, wtberseht sich Lloyd George mit großem Nachdruck den beiden bel gischen Forderungen, worauf die Besprechung unvermittelt abgebrochen wurde. Im Zusammenhänge mit dieser Frage ist her französische Finanzmtnister in der Nacht mit Extra zug nach Paris abgereist. iW. T. B.) Dr. Simons über -as Ausbau-rograrum. Spa. 6. Juli. Der Autzenmtnister Dr. Simon- äußerte nach Ler gestrtaen Sitzung de» deutsche« Presse vertretern gegenüber: Wenn in Sva keine Grundlagen zur Verständigung gefunden werden, müsse man mit der Zer- schmetteruvg Europas rechnen. Der Minister war dar An. sicht, datz vor allem die z erstörtcn Gebiete Frank- ret.chs, diese offene Wunde am Leibe Europas, wieder SUfgebaut werben müßte«. Auf die Frage, ob ei« tech- utscheS Aufb.auprogramm vorhanden wäre, sagte der Minister, daß er sich sehr eingehend mit dieser Frage beschäftigt habe und in der Lage sei, Vorschläge zu machen, aber Deutschland müsse dte französische Anfrage abwarten. G» sei heikel und könne leicht falsch aufgefatzt werde«, wenn Deutschland von sich guS ein solches Programm entwkckle. Nach meiner Kenntnis besteht bei einem Teil der franzüst. flchen Delegation Abneigung, sich über ein solche» Pro gramm ernster auseinanderzusetzen. Zweifellos gibt es ater einflußreiche Kreise in Frankreich, dte diese aufdauende Arbeit Deutschlands eben aus dem Gruude der dadurch fartfallenben Erbitterung, aber auch auS wirtschaftlichen Gründen gar nicht wollen. Wahrscheinlich wird die Er. ürterung aller dieser Dinge der Fachkommission Vorbehalten sei«. ES scheint, als ob init der Anwesenheit der Premier minister nur biS Donnerstag zu rechnen ist. Bis dal,in Wüßte eine grundsätzliche Einigung erfolgt sein. Dt- Ein heit bliebe bet den Kommissionen, die dann ihre risse t« den groben Mtnisterfttzunge» vorz«legen Sine griechisch-englische Schlappe am Bosporus. Amsterdam, S. Juli. „Daily Mall" meldet aus Konstan- ttnopel vom ö.: Türkische revolutionäre Truppen hahe» di« am asiatischen Ufer beS Bosporus, gegenüber dem alliierten Hauptquartier liegende Ortschaft BaicoL besetzt. Bet dem anschließenden Kampfe mit englischen und griechi schen Truppen griff die englische Flotte mit ein und bombar- dierte dis türkischen Stellungen die ganze Nacht hindurch. Vatevs befindet sich »och in den Händen der Auf ständischen. Die Alliierten haben sich zurückgezogen. lW. T. B.) Havas" de uff. gehalten würden, beträgt deren Zahl 880. Sie befinde» sich beinahe alle im Lager Avignon. Der größte Teil würde zu lqud- und forstwirtschaftlichen Arbeiten ver wendet- Fhr Befinde« soll nicht elend sein. Deutsche Dele gierte sollte» in nächster Zeit da» Lager Avignon besuchen und dem Präsidenten der Republik Begnadigungsgesuche unterbreiten, so datz eine große Anzahl der Gefangenen freigslaffen wevden könne. lW. T. B.) Um »te amerikanische PrSftdenifchasi. Gau KrauPSk», S. Juli. Gouverneur Eox ist zum demokratische« Kandidaten für dte Präsidentschaft gewählt worden. («. T. V t Das griechisch-türkische Abenteuer. Schneller und mit greifbarerem Erfolge alS mau erwarte«, konnte, hat die griechische Offensive in Kleinasieu eingesetzt, und bereits heute ist bas Ziel, das England vor Augen hatte. alS es sich in der Katzenjammerstimmung von Boulogue dazu entschließen mußte, die HUfe Griechenlands „auzuueh. men" oder ans gut deutsch zu erbitten, so gur wie erreicht. Dt« türkischen Nationalisten, die ans gefährlichster Nähe Kvn- stantlnopel bedroht und die Marmaraküste besetzt hatte» — man sah sich sogar gezwungen, die Riesengeschütze -er D«rda» nellenforts zu sprenge«, damit sie nicht ihre Feuerschlünde gegen Konstantinopel richten konnten — haben infolge de: überraschenden griechische» Offensive qegen die schwache linke Flanke der Dtarmarafront ihre Stellungen anfgeben müssest. Der politische Himmel Englands sieht dadurch für Leu Augenblick wieder freundlicher aus und Lloyd George hat Zell gewonnen für seine europäischen Geschäfte. Daß er. aber dte Lage im Orient noch immer als gefährlich ansieht «ld sehen muß, geht daraus hervor, datz die türkische Krage an scheinend auch in Spa die Alliierten beschäftigen wirb: Leu» die griechischen Erfolge, so notwendig sie auch waren, um die englisch-französische Besatzung in Konstantmopel vor den Umklammerung zu rette«, bergen doch auch eine große Ge fahr. Veuizelos hat sich zu der Offensive sicher nicht bereit erklärt, um von Lloyd George ein freundliches DankWprt zu hören. Er gibt nicht der ohnehin schon recht bedrohliche» Opposition tu Griechenland gegen seine Diktatur nene Nahrung, nur um Englands Ansehen tm Orient zu rette«. Wohin seine Pläne abztelen, erhellt schon aus -er Richtung, die er seiner Offensive gibt. Nach dem angeLltch entscheiden den Sieg bei Smyrna hat er seinen Hauptstoß immer «etzr. nach Norden verlegt, hat durch die Landung in Pandrrma seine Operationen bis ans Marmarameer ausgedehut »»d hat bereits wettere Truppen zu Schiff iu der Richtung «atz Konstantinopel gesandt. Sein Plan ist eS zweifellos, sich au den Dardanellen uuü am Bosporus festzuse-en und da» Erbe der verdrängten Türken anznrreten. Lloyd George aber wird eS nicht leicht werden, den mit allen Hunden ge hetzten Benizelos, dem er noch dazu zu großem Dank ver pflichtet ist. wieder vom Bosporus zu verdrängen. Dir Geister, die er rief, werden ihm wohl «och viel zu schaffen machen. Daß Griechenland für den türkische» Nationalismus eine Lebensgefahr bedeutet, ist nicht auzunehmeu: denn im türkischen Volk steckt noch eine Lebenskraft, die niemand in ihm erwartet hätte. Seit dem italienisch-türkischen Kriege im Jahre 1S11 hat dte Türkei erst in den Balkan- kriegen, dann im Weltkrieg« fast ohne Unterbrechung um ihr Dasein kämpfe« müssen, und trotz dieser a« der Volks, traft gewaltig zehrenden Kriege ist heute der nationalistische Gedanke so stark. Laß er sogar den Kampf gegen England aufnimmt. Während di« Sllliterte» mit der Regelung der europäischen Fragen vollauf in Anspruch genommen waren, hat Mustafa Ke mal-Pascha es verstanden, sämtliche nationalistischen Kräfte zu sammeln und der Idee beS be waffneten Widerstandes dienstbar zu machen. Er hat nach Angora eine Konstituante einberufe» und eine Regierung gebildet, die er selbst als Großwesir leitet. Der bisherige Sultan Mehmed V., der noch rn Konstantinopel residiert, soll nur als Kalif anerkannt werden, während zum tür kischen Sultan der Prinz Djcmal ed Din in Aus sicht genommen ist. Die Macht Keural Paschas ist größer, als man gemeinhin annimmt. Sein Herrschaftsgebiet um faßt ganz Anatolien, einschließlich Trapezunt. Erzerum und Wan. DaS nationalistische Heer, das auf etwa 60000 Mann zu beziffern ist. ist ausgezeichnet ausgerüstet und verfügt über reiches Kriegsmaterial. Dies ist wohl darauf zurück- zuführen, datz kurz vor Beginn und während der Galli- poli-Expeditton des Verbandes alle Kriegsvorrätc auS der Gefahrenzone entfernt und im Innern des Landes unter- gebracht wurden, wo sie jetzt den Nationalisten zur Ver- fllgung sieben. Bet dem reichen Menschenmaterial sind also die Vorbedingungen für einen langen und zähen Biber- stand gegeben, und daS um so mehr, als Kemal-Pascha sein« ganze Kraft gegen die griechisch-englische Front richten kann In Eilt eten haben die Franzosen infolge ihrer Schlappen mit ihm einen Waffenstillstand absthließen müssen, und da Kemab-Pascha das selbständige Arabien an> erkennt, besitzt er t« dem Araberführer Fatsol einen Bundesgenossen, der den Kampf gegen dte europü- ischen Mandate nicht weniger entschlossen führt, aw er selbst. Wenn nun die grtechifch« Offensive so vafch ,u etnrm Erfsüg geführt hat, so wird mau für die Bewertung d«S Siege» da» UeberraschungSmouvent wohl tn den Vorder- grund stellen müssen. Wie leicht ein solcher Erfolg aber Umschlagen kann, hat der furchtbare Mißerfolg des polnisch- russischen Abenteuers zur Genüge gezeigt. Bei der ver- hältnismäßtg großen Ausdehnung der türkischen Front mar eS natürlich nicht möglich, alle Frontteilc so stark zu mache», daß sie vor Ueberraschungcu sicher waren, uud als schließlich Ler svtechAche Angriff bet Smyrna ^erfoltzchz