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ERIC HEIDSIECK wurde 1936 in Reims geboren. Er stu dierte u. o. om Pariser Conservatoire. Für seine aus gezeichneten Studienergebnisse wurde ihm 1954 der 1. Preis zuerkannt. Als letzter Schüler Alfred Cortots und später bei Wilhelm Kempff suchte er die weitere Ver vollkommnung seiner pianistischen Fertigkeiten. 1955 setzte eine rege Konzerttätigkeit ein mit Verpflichtungen an die führenden Orchester Frankreichs sowie im Aus land. Tourneen führten ihn u. a. nach Großbritannien, Portugal, Luxemburg, in die Schweiz, die Niederlande, in die DDR, nach Algerien, Japan, in die USA, nach Südamerika und in die BRD. Zahlreiche Rundfunkstatio- Fen und Schallplatttenfirmen verpflichteten ihn zu Auf nahmen. 1957 wurde Ihm für seine Interpretation von Mozarts Klavierkonzert C-Dur KV 467 der Grand Prix du Disque verliehen. Seit 1970 ist er Duo-Partner von Paul Tortelier. Mit den Dresdner Philharmonikern musizierte er bereits 1967, 1970, 1974, 1977 und 1980. TANIA HEIDSIECK. Die in der Normandie geborene Künstlerin wurde zuerst von ihrer Mutter, einer Orga nistin, musikalisch unterwiesen und erhielt dann Kla vierunterricht von Blanche Bascourret de Gueraldi, Yvonne Lefebure und Marcel Ciampi, in dessen Klasse sie 1960 einen ersten Preis erhielt. Seit 1961 widmet sie sich vor allem dem Repertoire für zwei Klaviere und konzertierte seitdem u. a. in Frankreich, Bulgarien, der DDR, der BRD und in Portugal. Das Künstlerehepaar Tania und Eric Heidsieck — beide Pianisten leben in Paris — konzertiert gemeinsam seit 1961 mit Werken für zwei Klaviere und Orchester sowie bei Duo-Abenden vierhändig oder an zwei Klavieren. Gemeinsam gastierten beide bereits im Jahre 1967 und 1980 bei den Dresdner Philharmonikern. lere Schatten vorüber. Den reifsten, schönsten Satz des Werkes stellt das empfindsame, träumerische Adagio dar. Die Orchestereinlei tung des ersten Satzes (Allegro) exponiert des sen thematisches Material: der Gegensatz zwischen den fanfarenartigen Eröffnungstakten und dem kantablen Violinthema bestimmt den zärtlich-spielerischen Grundcharakter des zu gleich sinfonischen wie divertimentoartigen Stückes. Das Rondothema des letzten Satzes löst eine spielerische, humorvolle Stimmung aus, die lediglich durch eine Episode in d-Moll vorübergehend überschattet wird. Die von Mo zart selbst ausgeschriebenen Kadenzen des Konzertes sind freie Phantasien über die Hauptthemen. „Ich war bemüht, nicht nur den allgemeinen Sinn der Tragödie wiederzugeben, sondern auch den dichterischen Reichtum, die mächtige und zarte Pathetik Shakespeares, auf der Bal lettbühne lebende, wirkliche Menschen in ihrer vielfältigen und komplizierten Skala der Ge fühle, Erlebnisse und Wechselbeziehungen er stehen zu lassen", schrieb Leonid Lawrowski, Librettist von Sergej Prokofjews 1935/ 36 komponierten Ballett „Romeo und Julia" und Choreograph der ersten sowje tischen Inszenierung des Werkes am Leningra der Kirow-Theater im Jahre 1940, über seine Arbeit. „Romeo und Julia" ist wohl das erfolg reichste, heute bereits klassisch zu nennende große Handlungsballett unserer Zeit geworden. Es war zudem das erste größere Werk, das der Komponist nach seiner endgültigen Rückkehr in seine sowjetische Heimat in den dreißiger Jah- VORANKÜNDIGUNGEN: Sonnabend, den 10. April 1982, 20.00 Uhr (Außer Anrecht) Sonntag, den 11. April 1982, 20.00 Uhr (AK/J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 6. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Serge Baudo, Frankreich Solist: Michail Pletnjow, Sowjetunion, Klavier Werke von Schumann, Grieg und Franck Programmblätter der Dresdner Philharmoniker Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig ren schrieb. Mit der seiner melodisch so ein- dringlichen Tonsprache eigenen psychologi schen Durchdringung und Überzeugungskraft schuf Prokofjew ergreifende Bilder von der glücklich-unglücklichen Liebe Romeos und Ju lias, charakterisierte er die von Shakespeare geschaffenen Figuren. In dem ersten der unser Konzert beschließen den Aussschnitte aus dem großartigen Werk werden uns die beiden miteinander verfeinde ten Adelsgeschlechter, die „Montagues und die Capulets“, vorgestellt, denen die Liebenden angehören. Die Musik zeichnet die Aufgebla senheit, den Hochmut, die Härte der feudali stischen Gesellschaft. Dann wird uns „Julia als Kind" mit sehr charakteristischen Strichen trätiert: ein lebensfrohes, zu allerlei Streii^B aufgelegtes Geschöpf, dessen Jugend nOTn nicht überschattet ist vom tragischen Verlauf seines Lebens. Der „Tanz der Mädchen" und höfischer „Tanz" sind mehr schildernde als charakterisierende Stücke. „Romeo am Grabe Julias" läßt das Drama düster ausklingen. Ly rische Zartheit und schicksalhafte Wucht stehen nebeneinander. Aber das Thema der Liebe Ro meos triumphiert über das erschütternde The ma der Klage — echte Liebe währt über den Tod hinaus. Die Feindschaft der Montagues und Capulets kommt auch im nächsten Stück, „TybaltsTod", zum Ausdruck. Der heftige Tybalt ist Julias Vetter, der Romeos Freund, den hei teren, sorglosen Merkutio, im Duell tötete. Romeo rächt seinen Freund, sein Degen durch bohrt Tybalt. Die Schilderung des Duells wird abgelöst von einem Trauermarsch. Dr. habil. Dieter Härtwig Mittwoch, den 28. April 1982, 20.00 Uhr (AK J) Donnerstag, den 29. April 1982, 20.00 Uhr (Außer Anrecht) 7. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Herbert Kegel Solisten: Magdalena Falewicz, VR Polen, Sopran Uta Priew, Berlin, Alt Günter Neumann, Berlin, Tenor Siegfried Vogel, Berlin, Baß Chöre: Philharmonischer Chor Dresden Einstudierung Matthias Geissler Philharmonischer Kinderchor Dresden Einstudierung Wolfgang Berger Staatsopernchor Dresden Einstudierung Hans-Dieter Pflüger E. H. Meyer: Das Tor von Buchenwald L. v. Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Spielzeit 1981/82 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 JtG 0009-13-82 EVP 0,25 M 5. AUSSERORDENTLICHES KONZERT 1961/82