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Eine gesunde Mittelstandspolitik. - ES ist nicht zu leugnen, daß für die Erhaltung und Hebung de» Mittelstände», wie er zumal im Handwerk und Kleingewerbe vorhanden ist, «ehr al» seither geschehen muß, aber e» ist wohl eine Einseitigkeit und eia Jrrthum, die betreffen» den Reformen und Stützen nur durch eine Sende» rang der SlaatSgesetze zu erlangen, sondern eia Wichtiger Theil der Reformarbett mutz von den Handwerkern und Erwerbetreibenden selbst gethan «erden. Eine demerken-werthe Kundgebung in dieser Hinsicht ist in der Handwerkrfrage der jüngst erschienene Jahresbericht der Vrwerbe» Hammer zu Leipzig. Al» erfreuliche Wahrnehmung heben wir daran» zunächst hervor da» starke Wertrauen, da» der Bericht im Gegensätze He« vielfach unzutreffenden Pefsi«i»mu» in die Leistungsfähigkeitiind Zukunft unsere» Handwerke» Liebscher. Lhm. H. Ttölze!, Branddirektor. E-rnfpr-chstell- «. Bestellungen werden bet allen Pastantzaltm de« deutsch« Reiche», für Bischostwerda und Umgmrnd bei unser« Aettung»boten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Sweinndfünfzfgstor JaGrganO. Dies, Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Stal, Wien Stau» DammeS-na» and Geämabmeb», and kost« einschließlich der Sonnabend» erscheinenden ^bekle- trsttifche» «eUa,^ vi«teljShrlich 1 Märt bv Ps. Rümmer d« Zeitungspreisliste 6SSS. Wegen Reinigung bleiben Freitag, den 17., und Sonnabend, den 18. Juni d. I., sämmtliche Expeditionen de« unterzeichneten Stadtrath» geschloffen uud werden mrr dringliche, mnmfschieddnre Polizeisnchen erledigt, beim -Königlichen Standesamt aber nur Sonnabend von 11 bi» 12 Uhr expedirt. Bischofswerda, am 13. Juni 1898. Der Stadtrath. Limge. awrd« bi» Montag, Mittwoch «nd Frrttag Uhr a^enommm und kostet die drrigespaltme Letzte Holzauktion im Höllenrevier pro 1898. Freitag, den 17. Juni so-, von Vormittags 8 Uhr an, kommen die in den Abteilungen Nr. I, 6, 7, 10 und 17 bi» mit 22 de» Höllenreviere» ausbereitetrn Brennholzsortimente, al»: 2 rm kieferne Brenn« Icheite, 9 rm eichene und 80 rm fichtene und kieferne'Brennknüppel, 14 rm kieferne Stöcke, sowie 10 Wellenhunderte birkene» und 20 Wellenhunderte kieferne» Brennreisig unter den vorher bekannt gegebenen Bedingungen zur öffentlichen Versteigerung. Interessenten wollen sich zu obengedachter Zeit in dem al- Versammlungsort bestimmten Gasthaus zum goldnen Löwen allhier einfinden. Bischofswerda, am 10. Juni 1898. Der Stadtrath. »r. Lange. Freitag, den 17. Juni 1898, Norm. 10 Uhr, soll im Hofe des hies. König!. Amtsgericht» L brmmer GkaSfchrmck -gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 15. Juni 1898. Der Gerichtsvollzieher de» Künigl. Amtsgericht» daselbst. ,Taupe. Pflichtfeuerwehr. Freitag, de« 17. Juni: Uebung des 3. und 4. Spritzenzuges. Stellen Punkt 8 Uhr Abends am Spritzenhaus. Bischofswerda, den 15. Juni 1898. Der sächIW LrMlcr, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« «ud Umgegeud. elmtsblott da «gl. AmtShmptmmmschast, da Szl. SchvlWkWiu n. des Szl Hau-tstellllimles za «<wh«, sowie des Kgl. AMS-aichts und des StadkatheS zu Sischosswada. Auf Antrag der Erben de» verstorbenen Tagearbriter» Friedrich August Wrosimam» in Frankenthal soll da» zu dessen Nachlasse -gehörige mit Landwirthschaft, Fol. 73 de« Grundbuches, Nr. 103, 551, 561, 562 de« Flurbuche» und Nr. 106 de» Brandkataster» für Frankenthal, umfassend — im 53,9 «r — 292 Hs-Rthn., mit 24,39 Steuereinheiten belegt, mit 1140 ML— Brandkaffe eingeschätzt (im Jahre 1877) und ort-gerichtlich auf 2400 Mk. — Pf. gewürdert, Sonnabend, am 18. Juni 1898, Nachmittags 1-3 Uhr, mit der dann noch anstehenden Ernte, die aber in vorstehender Schätzung nicht inbegriffen ist, an Ort »md Ttelle in Frankenthal durch da» unterzeichnete Amtsgericht freiwillig versteigert werden. Im Anschlüsse hieran sollen die zum Nachlasse gehörigen Juveutarieugegerrftäude re. durch die OrtSgerichten in Frankenthal meist« -bietend versteigert werden. Die näheren BrrsteigerungSbedingungen find aus den am Gerichtsbrett und im Gasthof zum Erbgericht in Frankenthal auShäagendeu Anschlägen zu ersehen. Bischofswerda, am 26. Mai 1898. Königliche» Amtsgericht. Hecker. Gedenktage «w dem Leben Röntg Alberts und Sachsens Geschichte von wrs—wgs. 16. Juul 1886. Wetttnfrier in ganz Sachsen. 17. Imst. 1888. Prinzessln Carola von Sachsen hillt ihren ^Einzug in Pillnitz. setzt, sodann die energische Betonung der Noth» Wendigkeit genossenschaftlichen Zusammenschlusses der Handwerker, al» den sicheren Hebel für ein BorwärtSkommen im Wirtschaftsleben der Neu zeit. Ohne den letzteren, erklärt der Bericht, gehe e» für die Folge überhaupt nicht. An Stelle der bisherigen Unlust und Gleichgültigkeit müsse ein energische» Vorgehen auf wirthschaftlichem Gebiete treten, den Großbetrieben gegenüber müsse da- Handwerk „leistungsfähiger, wenn nicht über«' legener" gemacht werden durch Errichtung von Rohstoffeinkauf»« und Productivgenossenschastrn, Gelegenheit zu gemeinsamer Benutzung von Maschinen und sonstigen Hilfsmitteln. So gesunde Mittelstandspolitik haben wir au» klein» gewerblichen Kreisen lange nicht mehr gehört; wir freuen uns diese» kräftigen Tone» umsomehr, al» wir mit unseren fortgesetzten Mahnungen zur Selbsthilfe in diesen Kreisen schon vielfach al» einseitig aalten. Umsomehr scheint e» un» Pflicht, die Forderungen de» Handwerke» auch da zu unterstützen, wo e» die Selbsthilfe allein nicht thut. Al» Forderungen dieser Art nennt der Bericht 1) die Zutheilung der industriellen Großbetriebe zu den Innungen in Bezug auf Lehrlingsausbildung und Beschäftigung handwerks mäßig au»gebildrter Gesellen; 2) Zulassung vou Minimalt-xen; 3) Beschränkungen der Lehrling»- Haltung in gewissen Fällen. Bedingungslos können wir un» der zweiten und dritten Forde rung anschließen. Vornehmlich die zweite, die Wiederzulaffung von Minimaltaxen, die nach der bisherigen sächsischen vesetzeSau-legung bereit» gestattet waren und erst durch da» neue Reichs gesetz schwerbegreiflicherweise für unzulässig erklärt worden sind, entspricht einem unverkennbaren Ve- dürfniß. Soll der bisherigen Schleuberconcurrenz wirksam gesteuert werden, so kann e» nur in der Weise geschehen, daß man de« Innungen da» Recht wieder einräumt, sich gegen diese Unter bietungen au» dem eigenen Lager durch statuta rischen Beschluß zu sichern. Hierin einen Rückfall in alte Zunftmißbräuche zu finden, wäre über trieben. Vollberechtigt finden wir ferner die der ersten Forderung zu Grunde liegende Klage, daß der Großindustrie alle Lortheile einer gute» Lehrlingsausbildung zufließen, währrüd sie »o» den Kosten derselben frei bleibt. Ob e» zur Befestigung diese» Mißverhältnisse» nöthig »ad ausführbar ist, die industrielle« Großbetriebe dm Innungen „zuzutheilrn", oder ob sür diesen Zweck bereit» die Herbeiziehung der Großbetriebe zu den Kosten der Lehrlingsausbildung genügt, MW eingehender Erörterung bedürfen.