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«. Jahrgang. 1» UiL. Donn«»tag. 7. Juni 1S17. DachtmschrP: Jernsprechrr-Gamoitimomn«: »»»4L N»r sstt M«L Hsg^LLrr-eL L8S« -»»/ >^/V77i» /K!5 ^Ä7/^/ LH7>^r. /<p/Hv/«k»ck/«7. MilMdmg «ü> Lauptgeschvisst«»«! »«ttustmtze »»-«0. D»a u. »«t-««» Ltevsch » «reich«« 1« Lvttr». «^ugr.«-b!ihr > An,Ägen.Pr°i!LLz«LW'^Wi°rB!^«Ä!L'^L^ »ech»«L «r Mi» XHi»« v«!«««», l.r«»»»« «^k.-> „Mi». - u«o«>^» Schltsttzück« »-ldn, -tgt «-sto-a-rl. > j SS-W—S—SS-^—- > > - ,,»-SES---S—S-S-—--^-->-»»ES»W» Reue österreichisch-ungarische krsolge am gsouzo. Bieter iibrr IM AaUe»rr irlorseu. — llrßünmmi einer Me bei 3e«i»»i. — Abwelsms aller ltaiieuiichen SegemwgkUe. Re »achseatt Uaarchie I» Uatzlaa». — Re Sraat iw Stzsschaete-Voge». — Re imlsarischea Seiialistea üller >e» zrlelle» »er deutsche llbradbericht, Nerki». ll. A»«i. ab-«»». sAmtttch. ». T «.» Di- Sp»»»««g b-r 8a«« i« »»tschaete-Ab« «ch»itt HLlt «». »« Ehemi» de» Dame» f»r »«S -rkalgrelche Nnfwtteriegefechte. Laust nicht» Ne««». Sekerreichstch-mmukischer strieiillericht. SSt«», »mtltch wird pettl»»tS««t de« 8. J»«t: vefMcher Kriegtzfchattpla-. A» der Oitoz-Gtratz« «nrrde et« schwächerer iÄLdrrch« Borstob b«rch Sperrfeuer erstickt. Sonst stelle»» weise asslebende J»fa«terietStigkeit. ItaN<«ych«r N»i»Mschst«Plsttz. Dar Feind erschöpfte sich gestern -wische« de« «tp, orch»ral« «nd de« Meere t« vergebliche« ««griffe». Lw die i» de« »erga«ge«e» rage« a«s der K»est»Hoch. Mich- erlitte»« Niederlage »ett,»«rache». «ei»e »«stiir«e schellte«, »mere Tnlpye» erwenerte» durch bie^ Er» ^Elich »«wesentlich, ststr«««« ei««r HS-e bet A««1a«a ihre« Erfolg «nd beGaupleteu t» erbitterte» KSmpfe« «>«» ae»o«ne«e Gelände, Die Zahl der i» de» drei verflosie««» Schlachttage« eing^rachte« V«s«»ge»e» ist a«f 280 Offiziere, unter ih«e« vier Stabsoffizier«. »nd 1» llllss Ma«» ge» stiege». Mehrere italie«ifche Negi««»ter st«d fast mit ihue« ganze« Ma«»schaft»befta«d »»verwundet in ««ser« HL«d« gefalle», f» da» Regi«e»t Nr. »6 mit Ri88 Ma»». da» Megttumtt Nr. »» «it 1b»ll ««d da» Regi«««t Nr. 71 «ist Istlll Kämpfer«. Die vrlgabe» veea«a. S»rac«fa, V«glia «nd «»ea»a, w deren Reihe» dies« Lruppenttrper fachte», sind »er. richtet. — I« r«»»«l va» Ga» Gioaa»«i n»»rd« ei« -ratze» F-ldspitat erbsttet. Da» «chlachtsq» ist »»» itaiie. -siche, Seiche» bedeckt. A» der «rambsteste« Nacht »a« gestern a«f heute suchten die italienisch«, Flieger wett ht«t« ««lerer Kr»«t Städte »mb vrtfchafte« hei«. Sie kame» t»S J»»erMetzer. reichksche bi» Saibach t« Tirat bi» in die «ege»d va« V»M». I» SLst«»la«d ««d i» Erat» w«rbe» et»ige EttnooHmer --Met. «aMGabe» ist »ich« a« «albe«. «. r.« Der Thefbe» Ge««ralsta»» Mdatt Sie,. NSot htzst Mer bi« Stockhvlmer gestegi. leichter nnb rcherer sogar, all» «an va« vornherein verrosten tonnt«. Mt 488 seGen 88 Vttmme«. einer Mehrhett also, wie st« Briaud «ur i» bei««« beste« Tagen zur Verfügung stand it de« Kabinett ba» vertraue« der Kammer »«»gesprochen morde». Eine geheime Sitzung der Kammer war freilich erkorderMH. Vehekmsttzemgen sind aber nachgerade zu einem '«-.chsiichen Kniff der Regisseure im Palas» Bourbon ge. morde» «nd haben die Bedeutung von Haupt- und Staat»- Eone» längst verloren. Rkbot hat gesiegt, hat mit über- lvLlttgender Mehrheit di« Stockholmer in» Unrecht gesetzt und damit bewiesen, datz er Olt der Kammer umzugeben »ersteht. Da» war schließlich von einem Mann, der im Parlament «ed auf Ministersesseln grau geworden ist. nicht and«» za erwarten. Trotzdem wäre der Steg schwerlich so leicht «nd ganz sicher nicht so vollständig gewesen, wenn e» oe« französischen Sozialisten so sehr ernst mit der Reise nach Stockholm gewesen wäre. Man erinnert sich ader. datz der Beschütz der Mehrheit-Partei unter dem Eindruck der Bericht« guftandegekommen ist. die zwei Vertreter über ihre Retf« nach Rußland erstattet haben. Sin« starke Minderheit, in ber sich nicht die schlechtesten Kvpf« der Partei >usa«menfande». wurde »um Nachgrben gezwungen, und ste ist e» wohl in der Hauptsache gewesen, die Ribot» Sieg gesichert und erleichtert hat. Autzerdem hatte sich in der Zwischenzeit da» russische Kaleidoskop wieder gedreht. Der Arbeiter, und Soldatenrat. dessen au»schlaggebe«d« Stellung unmittelbar nach.dem Zusammentritt der zweiten vrovlio- rischen Regierung ein für allemal gesichert schien und der mit starkem Nachdruck dt« Friedenskonferenz forderte, ist heute nicht mehr, wa» er noch vor 14 Tagen war. Meinungs verschiedenheiten sind zutage getreten in seinem eigene« Schatze, neue Organisationen haben sich neben ihm gebildet, kurz, dir russische Desorganisation hat solche Fortschritte ge wacht. daß man sich heute wohl auch in Paris nicht ganz tm klaren ist, wer denn nun eigentlich in Rußland wirk lich etwas z« sagen hat. Autzerdem scheint Herr Ribot Genaueres Über die Tätigkeit GutschkowS und MilsukowS zu wissen «nd vielleicht sogar die Hoffnung zu hegen, daß aus dem Kreise, den diese beiden Männer um sich gesammelt habe», so etwa- wie eine Gegenrevolution entspringen, möglicherweise gar ein „erster Konsul* hervorgeben könnte. Wt« dem aber auch sei, di« Verhältnisse in Rußland sind uuklar. «S verbot sich für einen vorsichtigen Politiker, einen starken Einsatz auf die Kart« d«S Arbeiter- und Soldaten- rat» zu wagen. Die sozialistische Mehrheit scheint das zum guten Teil etngeiehen zu haben und hat dem Minister Präsidenten keine Schwierigkeiten gemacht. Die Stockholmer Konferenz ist für Frankreich erledigt, sie kommt auch für Eng land nicht mehr ernstlich in Frage. Man hält eS in London und Parts für gut. den starken Mann zu spielen, und kan« da» um so eher, te eifriger von der Gegenseite die Konfexenztdee gefördert wird. Go -tst angesichts des französischen Kammerbeichlusse» ob Renaudel oder Ramsa« Mac- donald schließlich die Püffe nach Stockholm bekommen oder nicht. Die französische Kammer, „der direkte Ausdruck der Souveränität des französischen Volkes*, hat gesprochen. Neun Zehntel aller französischen Volksvertreter haben sich zu dem Programm bekannt: ..Befreiung der besetzten Ge biete, Rückkehr Elfaß-LothringenS zu seinem illutterlande und gerechte Wiedergutmachung der Schäden." Auf deutsch heißt da»: Rückeroberung NordfrankreichS. Belgiens und alle» dessen, wa» sonst noch von den Mittelmächten besetzt worden ist. Annexion von Elsaß-Lothringen und Kriegs entschädigung — ein Programm, das zu dem de§ Peters burger Arbeiter, und Soldatenrates und zu dem der Männer, die augenblicklich in Stockholm versammelt sind, paßt wie die Faust aufs Auge. Freilich, die französische Kammer „svetst jeden Gedanken an Eroberung und Unter jochung fremder Völker von sich", gleichzeitig rechnet sie aber darauf, daß der „preußische Militarismus nieder geschlagen* und auf dies« Weise die Unabhängigkeit der großen und kleinen Völker sichergestellt werbe. Herr Klotz, ehedem UnterrichtSminifter in verschiedenen Kabinetten, hat dies« Tagesordnung eingebracht. Wir hätten uns nicht gewundert, wenn e» Briand gewesen wäre, denn imhalt- ksth unterscheidet sie sich kaum von der berühmten Ant wort. die dieser auf da» KriedenSaugeboi der Mittelmächte verfaßt hat. Wiederherausgabe aller besetzten Gebiete. Annexion von Elfaß-Lothringen und Kriegsentschädigung, ist da» etwa» anderes als die Garantien, der Ersatz und die Wiedergutmachung, die tm Januar verlangt wurden? „Wir wollen einfach, was uns gehört,* sagt Ribot: so ähn lich Hai auch Brian- gesprochen. Sr sagt: Deutschland hat angefangen, da» „Gewissen ber Welt gibt Frankreich recht*, e» karr« ihm die Genugtuung für die deutschen Grausam- keite» ntcht verweigern. Da» tst an die russische Adresse gerichtet, an die Adresse der Leute in Petersburg, die noch immer nicht eingesehen haben, daß die Besitzergreifung von Ekfaß-Lothringen durch Frankreich keine Annexion, sondern da» Gegenteil davon ist. eine Des annexion. wie man es in Paris nennt, die Beseitigung einer Annexion. Andere Franzosen sind etwas ehrlicher als Ribot und die Kammer mehrheit. Sie gestehen ein. daß das heutige deutsche ReichSland auch in früheren Zeiten deutsch gewesen ist. Go ruft General ChersilS im „Gaulois* aus: „Hat nicht erst Ludwig XIV. Elsaß-Lothringen französisch gemacht?" Ludwig XIV. hat das zwar nicht getan, er hat lediglich dem nach dem Dreißigjährigen Kriege armselig und schwach ge- wordenen Deutschen Reich zwei Provinzen entrissen und sie zst Frankreich geschlagen, deutsch 6lieb das Land nach wie msr, da» weiß man in Frankreich ganz genau. Man weiß dort auch, daß ebenso Belgien ursprünglich zum Deutschen Reiche gehört hat, daß wir also, wenn, wie man wünschen muß. Btfsing» Testament vollzogen wird, auch tn Belgien nur den alten Zustand wieder Herstellen und keineSsall» „annektieren*. In Wirklichkeit ist also 1S71 Elsaß-Lothringen „deSannctttert* worben, in Wirklichkeit sollte setzt in Belgien der alte Zustand wiederhergestelli werden. , Im übrigen ltvgf es uns selbstverständlich vollkommen fern, uns mit den Franzosen in advotatoriiche Haarspalte reien ützer Annexion und DeSannexwn einzulassen. Elsaß-Lothringen war deutsch, ist deutsch und w,rb deutsch bleiben. Di« Framzosen wenden es lernen müssen, sich damit und mtt »och verschieben«« andere« abzusiuLeo. Wie sie da» machen. M ihre Sache. Kür uwS beweist die Forderung, die Ribot und die fraugösifche Kummer «wer» mit solcher Emphase erheben, nichts anderes, aw daß Frank reich um ber Sricherung Elsaß-Lothringens, nm des Re» nanchogedankeirS willen, ben Ganrbetta vor 4« Fahre» set«-n Landsleuten eingehämment hat 1„o'«> pLrler Mmz». V penser toujoar«* — nie davon sprechen. denken!), tn de» Krieg gegangen ist. und daß eS btS äni den heutigen Tag um dieses Ziele» willen die Welkt tn Blot taucht. SS trifft sich gnt. -aß die „Nordbenttche Allgemeine Zeitung* gerade setzt das Zeugnis des früherem russisches Botschafter» m London für Frankreichs Stellung »um Krieg« veröffentlicht hat. Wir erfahren auch, daß tn Petersburg ein« Korrespondenz PotneavL» awsgeiuude» worden ist, bi« einen erdrückenden Beweis für. -he unge heure Schuld -es französischen Präsidenten darstellt. Wir sehen, daß selbst Hervs diese Schuld PoineavLK nicht ht»- ivvgdtsputteren kann »nd erkennen tu aSchem die aktemnckßige Bestätigung' dessen, was fett nahes» drei Jahren besannt ist. Der französische Minister- Präsident trotzdem »ou der französischen .Pp- Nttt des Völkerrechts und der Gerechtigkeit, er be weist aber üamtt nur. baß er von set«e» HssÜ» und Metster tu London den „«mt* gelernt h«t. Die Ludsvrt wird das deutsche Schwert geben, rascher und deutlicher aLS Ribot. der tm vorigen Jahre den>N«g r» nächster Kech« sa un- jetzt wieder nach einer italienischen Meldung die Kammer durch die Ankündigung, daß der Krieg zu Ende sei. auf seine Sette gebracht haben soll, wohl-glanbt. Er wird umlernen müssen, der Herr Ribot. die Koste des starke» Mannes, in der er sich heute noch gelallt, wird ch» bald nicht» mehr nützen, wird hohl und lächerlich wirken- Der Krieg wird nicht durch Siege tn der französischen Kammer entschieden, hier sin- Kräfte wirksam, die durch Abvokatenkniffe nicht anSgeschaltet werden können. Die wachsende Anarchie in Rußland Die Petersburger TelegrapHen-Agentur »eröfse.Echt die Rede des H a n d e l s m i n ' st e r s Konow alow, die zum Anlaß iür seinen Rücktritt wurde. Er tagte. .LZar Rußland liegt ein schwer beschreitbarer Weg. Ueberall 'Ni Lande können wir di« Mißachtung aller Rechte beobachten Biele schaffen sich selbst Vorrechte, andere, vtzachtev den Grundsatz der Freiheit und des Rechts und grinsen zm Gewalt. Alles dies wir- Rußland rnS Unglück führen Niemals während der Zeit des Zarismus hat sich dieses Unglück so klar gezeigt, niemals war unsere. Stellung an der Front ähnlich bedroht, niemals sind wir so in der Macht de» Feindes gewesen, niemals konnten unsere Verbündeten so bekümmert über die Möglichkeit des Verlustes der Siegespalmc sein. Die unter der Arbettertchatt aus- gestreuten, Stichworte wecken die niedrigsten Triebe und verursachen völlige Auflösung des Reiches und den Unter gang des politischen Lebens. Unter der Einwirkung dreier Treibereien stellten die Arbeiter unerfüllbare Forderungen in unleidlicher Form, Als wir unterstem Zarismus lebten, glaubten wir. daß die Freiheit all^schöpferischen Kräfte des Volkes entbinden werde. Nun können wir aber nur noch danach trachten, wie wir uns vor dem Untergänge retten. Das wirtschaftliche Leben droht völlig siillzustehen. Schon sind Millionen von russischen Bürgern ohne Arbeit, Brot und Unterkunft. Wenn aber d>e Industrie zu arbe». ten aufhört, dann wird ein allgemeines Elend beginnen Die Regierung hat nicht das Recht, einseitig die Inter essen der Arbeiter zu vertreten, da dies zum Untergang des Landes führen muß,* Die monarchistischen Bestrebungen i« Rußland b. Die monarchistische gegenrevolutinnäre Bewegung gewinnt in Rußland den Blättern zufolge täglich an Bo den. Am Freitag fand in Petersburg eine große mov- archistische Kundgebung statt. Am SaKalkanski-Profpekt sammelte sich eine Gruppe von Menschen. Sie trugen Wil der mit der Inschrift: „Es lebe der russische Zar! Gebt uns die russische Monarchie zurück!" In Kiew besteht laut „KiewSkaja Nvsl* eine Verschwörung reaktionärer Offi zier«,, die regelmäßige Versammlungen adhält. Die Orga nisation steht in enger Verbindung zu den Frontofstzieren. Stockholmer monarchistische russische Kreise halten indessen die reaktionäre Bewegung kür verfrüht, denn die Anarchie in Rußland, die den Reaktionären als letzte Rettung erscheine, habe noch nickt den Gipfel streicht. Es scheine vielmehr, daß die Gegenbewegungetnc eng lische Mach« fei, da den Engländern die augenSltchliche sozialistische Vorherrschaft in Rußland autzeror-entlich verhängnisvoll erscheine, Allgemein« Entcigvuna i» Rußland? b. Aus Petersburg wird berichtet. Die verfassung gebende Versammlung wir- die Enteignung -er Apanagen, der Klosterläridereien und des PrinotbesitzeS zu gunsten der arbeitenden Bevölkerung beschließen Daher erschien e,n Regierunaserloß. der den Ankauf, Verkauf un sre Verpachtung von Liegenschaften verbietet.