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«kr. VS SS. Jahrg. AlekAjPrechee! «,»«»«»« r,rsa - «.«chäf-ft-a- ,s»i» M»ft§ch»»»«»1«r Dresde« Slr. 147S7 SÜckMe Mittwoch, «. April 1V2I Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden »A «8. Holkeinstraße 48 voWmmna «eüeqiqrach ftet r»u« «»»,»« t «tt Mustrterter »«»k,g« »».VS F. «u«a«»e » »I.mr ^ etnftdllehlt« P«st»estellg«l» «rschetnt « «U»n«-hntta-en nachm. - «prechstund« der Nedakti»»: »» »l» »»Uhrdorm. «nrmbme d-n «kschaiiranzilgen bi» I« Uhr. b-n FanUItrnanirigrn bi» I I Uhr vorm. - Prei, ,Sr »K VetU-EV-lUetle ».»« ^r. im SI.Nan,-t«U 8.S« X. Familirnmiz.ig-', 1 so - Für undrnMch gr,chrieb->,e. sowie bi.r» Fernsprecher au,gegebene «nzelgen kSnnen wir Li- «erantwortlichke.t sür Li. iNichligicit de» ---»er nicht übernehmen Derrtschlanö «nö Amevika! Unser Berliner außenpolitischer Mitarbeiter schreibt uns: - Bekanntlich hatte zwischen dem Außenminister Dr. Si» ßtons und dem amerikanischen Kommissar in Berlin, Dressel. «in Meinungsaustausch stattgefunden, der sich mit der Repara tionsfrage beschäftigte. Die deutsche Regierung hatte dem ame rikanischen Kommissar als Unterlage ein Memorandum über reicht, das im wesentlichen die Auffassung der deutschen Reichs leitung wiedergab und dem amerikanischen Vertreter als Unter lage bei seiner Berichterstattung in Washington dienen soll. Da über die Inhaltsangabe dieser Aufzeichnungen sowohl, wie über die am 29. März erfolgte Antwort der amerikanischen Re gierung in der französischen Presse, voran dem „Petit Parifien", Veröffentlichungen erfolgt sind, die in bedenklicher Weise Rich tiges mit Unrichtigem vermischen, so hat sich die deutsche Regie- rung veranlaßt gesehen, diesen Meinungsaustausch über die Re- Parationsfrage nunmehr der breiteren Oeffentlichkeit zu über geben. Die deutsche Negierung erkennt vollkommen an. daß Deutschland bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit Schaden ersatz leisten muß und ganz Deutschland ist gewillt, zum Wieder aufbau der zerstörten Gebiete mit allen Kräften beizutragen. Man ist auch an allen verantwortlichen Stellen in Deutschland sich klar darüber und einig, daß die deutschen Vorschläge für die Reparation der Finanzen, insbesondere der Frankreichs. Rech nung tragen müssen. Allerdings kann Deutschland nur soweit sich entgegenkommend zeigen, wie es seine Leistungsmöglichkeil erlaubt. Es handelt sich also bei der ReparationLfrage um zwei große Ziele: nämlich den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete und der Beschaffung sofort greifbarer größerer Barmittel in fremden Devisen. DaS deutsche Memorandum hebt dann des weiteren noch hervor, daß Deutschland zu wiederholten Male» seine Arbeitskraft, seine technische und materielle Hilfe für den sofortigen Wiederaufbau Nordfrankreichs und Belgiens zur Ver fügung gestellt hat, daß aber bisher keines seiner Angebote an genommen worden ist, oder auch durch Frankreich nur zur Er örterung gestellt worden ist. „Deutschland kann Frankreich den Vorwurf nicht ersparen, daß das wirkliche Interesse am Wieder aufbau des zerstörten Gebietes in Frankreich nur gering ist. und daß mächtige Kreise in Frankreich in dem zerstörten Gebiete ein starkes politisches Agitationsmittel erblicken, das bei Ein heimischen und Fremden begreiflicherweise stets einen tiefen Eindruck hinterläßt." , -- . Die deutsche Negierung betont nochmals, daß sie von sich aus keine Verewigung des VolkerhasseS wünsche und deshalb der französischen Regierung abermals neue Vorschläge unterbreiten wird, deren Einzelheiten gegenwärtig mit der deutschen Arbei terschaft beraten und ausgestellt werden. Zur Abhilfe der Fi nanznot der Alliierten schlägt Deutschland den Weg des Kredits vor und sieht als einzige Lösung des Kreditproblems nur die Aufnahme einer internationalen Anleihe, für die Deutschland die erforderliche Sicherheit z« gewähren hätte. DeS weiteren wird in dem deutschen Memorandum dann noch betont, daß sich Deutschland nicht weigern würde, in den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit die Verzinsung und Tilgung der Verbindlichkeiten einzelner Alliierter zu übernehmen, mit anderen Worten. «S taucht hier nochmal» der Plan auf, der wie- derholt gerade von un» angeregt worden ist. daß nämlich Deutschland einen Teil oder die Gesamtschulden der Alliierten in Amerika übernimmt. Wenn Deutschland sich dann noch zum Schlüsse bereit erklärt, jedem anderen Vorschlag sich anzuschlie ßen, der geeignet erscheint, die Entwirrung der europäischen Wirtschafks- oder Finanzprobleme herbeizuführen und betont, daß e» hierbei die Prüfung seiner eigenen finanziellen LeistungS- fähigkeit gern dem Urteil unparteiischer Sachverständiger unter- stellt, daß aber auf der anderen Seite die ungeheuren Schäden des Weltkrieges mit seiner ungeheuren Schuldenlast nicht auf die Schultern eine» einzigen Volkes gelegt werden könnten, und deshalb die Wiederanfrichtung des internationalen Wirtschafts leben» nur im Wege friedlicher Auseinandersetzung und Ver ständigung. aber nicht durch eine Politik der Gewalt und Drohungen zu erreichen sei. so zeige Deutschland diesmal wie es den ehrlichen Willen, jeden Weg, der zum endlichen Frieden führt, zu gehen. Die amerikanisch« Antwort erkennt die Bestrebungen Deutschlands vollauf an und betont, daß sie. ebenso wie die alliierten Regierungen, Deutschland für den Krieg verantwort sich und daher zur Reparationsleistung, soweit die- möglich sein mag, für verpflichtet hält. " Dann betont die amerikanische Antwort des weiteren noch, daß „sie in dem oben erwähnten Memorandum den aufrichtigen Wunsch der deutschen Regierung zu erkennen glaubt» Verhandlungen mit den Alliierten auf einer neuen Basis zu eröffnen. Sie hofft, »aß derartige Verhandlungen einmal wieder ausgenommen, zu einer schleunigen Regelung führen müssen, die gleichzeitig den gerechten Ansprüchen der Alliierten Genüge leisteten und auf der anderen Seite den deutschen Verhältnissen insofern Rech nung tragen, daß sie Deutschland erlauben, hoffnungsvoll seine produktive Tätigkeit wieder zu beginnen."' Es ist erfreulich, daß durch diese Veröffentlichung auf der einen Seite Klarheit über den Inhalt der Schriftstücke und den gewechselten Meinungsaustausch geschaffen wird und daß auf der anderen Seite sich wieder ein neuer Hoffnungsschimmer dem deutschen Volke zeigt, daß die neuen Verhandlungen, die doch einmal stattfinden müssen, vielleicht durch die Mithilfe Amerikas, wenn auch nicht in viel günstigerer, so doch in gerech terer Beurteilung der Gesamtlage Deutschlands, vor sich gehen werden. Wenn der „Petit Parifien" behauptet hatte, daß in der amerikanischen Bestätigungsnote enthalten sei. daß wir ein Schuldbekenntnis ablegen sollten, so ist dies, wie aus der obigen Veröffentlichung ergeht, nicht der Fall. Andererseits aber tritt auch hier wieder, wie auch schon in den Londoner Verhandlun gen klar zuiage, daß es im größten Interesse Deutschlands liegt, daß endlich einmal die Schuldfrage aufgerollt und durch ein un parteiisches Weltgericht geklärt wird, denn diese Schuldfrage am Kriege ist doch schließlich die Grundlage zu den vernichtenden Bestiminunge» deö Versailler Vertrages, .zu den ungeheuren Pariser Forderungen und den damit im Zusammenhänge stehen den Londoner Beschlüssen und „Sanktionen". Daß Den:schlaue nicht die alleinige Schuld am Kriege trägt, glaubt ja in Wirk lichkeit auch keiner der führenden Staatsmänner der Entente, aber dieses offen und wahr der breiten Oeffentlichkeit zu beken nen, muß die Entente endlich den Mut finden, will sie nicht wei ter in dein Verdachte stehen, den Weltkrieg und den Versailler Vertrag in ganz anderen als uneigennützigem Bestreben für den dauernden Weltfrieden benutzt zu haben. Kmrimmttstischer Skandal Sächsischer Landtag Dresden, ö. April. Bei Beginn der heutigen Sitzung gedenkt der Präsident des während der Osterferien verstorbenen sozialistischen Abgeord neten Grenz, der sich in seiner langjährigen Tätigkeit als ReichStagSabgeordneter und als Mitglied der Sächsischen Volks kammer und des Landtages ein ehrenvolles Andenken in den parlamentarischen Kreisen gesichert habe. Auch der Leiter der „Sachs. Politischen LaudeSkorrespondeuz" Guido Mädcr sei in dieser Zeit verschieden, geschäht und geehrt von seinen Berufs kollegen und den Abgeordneten, die mit ihm i» Fühlung traten. Das Haus ehrt ihr Andenken durch Erheben von de» Plätzen. Zur Geschäftsordnung erklärt der Abgeordnete Siewer: (Komm.): Die bürgerliche Presse habe gegen die kommnnistische Partei Angriffe niedrigster Art ins Werk gesetzt und die Kommunisten als Verbrecher bezeichnet. (Sehr richtig! rechts.) Die Verbrecher seien aber auf der Rech ten zu suche» durch ihre Hetze gegen die Arbeiterschaft. (Der Präsident unterbricht den Abgeordneten Siewert, da er ihm das Wort nur zur Einbringung des Antrages seiner Partei, nicht aber zn einer politischen Hetzrede erteilt habe.) Bei Einbrin gung eines Antrages müsse ihm auch das Wort zur Begründung desselben zuerkannt werden. (Durch Aufschlagen mit dem Hammer versucht der Präsident den Abgeordneten zu unterbre chen. Die Rechte verläßt zum größten Teile den Saal.) Seine Partei habe die Regierungsbildung ermöglicht und jetzt werde gegen die Bestimmungen des Landtages seine Partei am Worte verhindert. Seine Partei bringe folgenden Antrag ein: Im Leunawerk werden sächsische Arbeiter unter schweren Miß handlungen durch Hörstngtruppen und Spitzel zurückgehalten. Todesurteile sind bereits gefällt. Die Gefahr ermordet zu werden besteht für jeden Einzelnen. Zweifellos von einer organisierten, und der kontercevolutionSren Regierung bezablten Spitzelbaude ausgeführte Mentale werden als Vorwand zn Erschießungen oder Mißhandlungen von Arbeitern benutzt. Ausnahmegerichte sollen den Weißen Schrecken vollenden. In Dresden und Leipzig sind ohne jeden Anlaß Mitglieder der kommunistischen Partei in Haft genommen. Bei dem bisherigen Ansmarich der Konlerrevolution stand die Regieiung gegen die Arbeiterschaft, unterstützte durch Einsetzen von Sipo und Polizei die Aktion der weißen Banden. Wir fordern von der Regierung, daß sie sofort die Freilassung der Arbeiter ans dem Leunawerk mit allen Mitteln durchsetzt, die weiteren Ermordungen von Arbeitern sowie das Zusammentreten der außerordentlichen Gerichte verhindert und für die Freilassung sämtlicher Arbeiter ihren Einfluß geltend macht. Wir erwarten von der Regierung sofortige nnd klare Antwort. Präsident Fräßdorf, Damit halt« er die Sache für erledigt. (Zustimmung recht»! Entrüstung bei den Kommunisten, Aufschlagen mit den Stuklsitzen, Schreien nach dem Wort zur Tagesordnung. Da der Präsident zur Tagesordnung übergeht, verlassen die Kom munisten unter unverständ ichem Geschrei den Saal.) Die Vorlage Nr. 22, der Enlwurf eine» Gesetze», die Er hebung eine» VerwaltunaSkostenzuschlage» durch die landwirtschaftlichen Kreditanstalten betreffend wird nach kurzer Begründung durch den Abg. Pa gen siech er (Dn.) ein stimmig angenommen. Nach kurzer Begründung der Anfrage de» «bg. Arzt (Soz.) u. Genossen, di« Schlagwetter, exvlosion im »FriedenSschacht- der Gewerkschaft Deutschland« tn O»l»nttz betreffend durch den «hg. Lang. Horst (ssz.), «klärt« Ftnanzministcr Heidt unter Hinweis auf dir Untersuchungen der Berginspektion Stollberg. de» Bergamte» und de» Bergtechntschcn Rates tm Finanzministerium ungefähr folgende»: Belegt war da» Unfallreoier am 24 Ianugr mit 89 Mann. 8» ist wegen der auSgeschlämmten Teile derart feucht, daß im großen und ganzen von dem Vorhandensein trockenen Kohlenstaube» nicht gesprochen werden kann. Die Kohle wird nicht mit Schieß- arbiit gewonnen. Srubenbrand ist weder unmittelbar vor noch nach der Explosion vorhanden gewesen. Zur Unterstützung der Wetterführung, um die etnziehendcn frischen Wetter in bestimmter Richtung zu letten, sind einige elektrisch angetriebene Ventilatoren vorhanden. Auf den Koos der Belegschaft entfallen durch, schnittlich reichlich 3 °bm Wett«, während die bergpolizetllchen Vorschriften nur 2 obm Wetterzugang in der Minute fordern. Der talsächliche Mctterzugang war somit 50 Prozent stärker, al» die Vorschriften fordern. Auch die Vorschriften über di« Art der Wetterführung waren erfüllt. Etwa vierzehn Tage vor dem Unglück sind von dem Vorstände der Bereiiispcltion 2 Ortshäner (Arbeiter) vor den den in Frage kommenden Orten veranlaßt worden, die Or'e ans Schlagwetter untersuchen zu lassen und dort, wo noch schlagwettergefährliche Oerler gefunden wurcen, sind diese mit Sonder- bcweit-rnilg durch Ventilatoren ausgerüstet worden. Noch bi» eine Stunde vor dem Unglück waren 15 Mann der Nachtschicht in der Nähe des Unglück.«orte» beschäftigt. Di- b-rgpolizeilichen Vor schriften besinn,ne», daß »ach jeder Arbeitspause von mehr als V, Stunde der Ortsvertretcr seinen Ort unter sorgfältiger Beobachtung seiner SicherdeilSlainp- ausziilenchten bat- Diesen Bestimmungen war entsprochen worden, weil dort besondere Arbeiten geplant waren- Als der revidierende Beamte zum Ort Nr. 6 gekommen war. bat der Ventilator still gestanden. Der Beamt- hat rhn angclassen, 10 Mnuitcn gewartet, dann das Ort Nr. 6 sorgfättig ausgeleuchtct und völlig schlagwetterfrei gesunden. Als er das Ort verlassen, ist der Ventilator in Betrieb geblieben, damit sich vor Ort bis zur Ankunft der Belegschaft keine gefährlichen Sch'.agweitcrmcngen an sammeln konnten. Eine Stunde nach dem Unglück war der Ver antwortliche Betriebsleiter bereits im Schacht und hat mit den, Obersteiger festgestellt, daß nichts zerstört war. daß die Wette, gut atembar und die Einrichtungen zur Wetterführung vollkommen unversehrt waren. Der Betriebsleiter wußte, daß im Revier des Uiiglücksschachtes da« Betriebsratsmitglied Emmerling war und wartete nur deshalb nicht, bis ihn von Tage herein ein Mitglied de« Betriebsräte« bei seiner Befahrung begleiten konnte. DaS ist erklärlich und verständlich dadurch, daß er so rasch als irgend möglich vor die Stätte de« Unglücke« in der Grube gelangen wollte, um zu retten, was noch zn retten war. Auch als der Beamte der Berginspeltion wenige Stunde» nach dem Unglück an Ort und Stelle erschien, erkundigte er sich dort sofort nach einem Betricbsratsmitglied. Besser wäre es gewesen, wenn diejer Beamt« schon oben ein Mitglied des Betriebsrates verlangt hätte. Der Berginspektor ist daraus lnngewiesen worden, daß er bei solchen Erörterungen nichts unversucht zn lassen hat, um so rasch als irgend möglich die Begleitung eines Betriebsratsmitgliedes zu erlangen, damit ein solche« von Anfang an an den Erörterungen teiliiehmen kann. Bei seinen Erörterungen fand der Berginspektor unterhalb de« Endes der blasenden Lnttcnleitung vvr Ort 0 zwischen den Schienen der Förderbahn stehend den Tops einer Sicherheitslampe und ungefähr 40 em davon in der Richtung nach dem OrtSstoße zu das Obcrgestell der Lampe mit dem Drahlkorv; zwischen Tops und Obergcstell lagen die Scherben des zerbrochenen Glas zylinders. Gegen 2 Meter von dem Lamprntopfe nach dem Schacht zu lag lang ausgestreckt auf dem Gesicht, die Hände nach vorn der Häuer Liebold, der ersichtlich auf der Flucht znsaminengestiirzt ivar. Die.Ortsbelegung bestand aus dem Orlssührer Leicknenring, dem Häuer Liebold und noch einem dritten. Wie die Nummer der geöffnet gefundenen Lampe auswies, gehörte diese dem Ortssiihrer Leichsenring. Wie die Schlagwetter-Explosion zustande gekommen ist, wird wohl niemals mit voller Sicherheit nachgewiesen werden können, weil alle tot sind, die darüber etwas angeben könnte». Die übrigen Möglichkeiten zur Entstehung von Schlagwetter explosionen scheiden hier ans. Dagegen gibt der Fund der offe nen Lampe einen Anhalt dafür, wo und durch welche Ursache die Schlagwetter entzündet worden sein können. Wenn auch alle Lampen Magnet- und Federverschtnß haben, so gelingt es doch, ab und zn eine Lampe mit Gewalt und durch Anwendung einer besondere» Geschicklichkeit zu öffnen. Es wäre also möglich, daß die fragliche Lampe ans irgend einer Ursache verloschen war und trotz mehrfacher Versuche, sic miitels der in sie eingebauten Zündvorrichtung wieder zn entzünden, sich nicht wieder andren- »c» ließ. Darauf deutet ein nngesähr 7 bis 8 Zentimeter langer Zündstreifenrest, der verkohlt am Brenner des Lampe-lopfeö gefunden wurde. Es ist »nn anznnehinen, daß der Lampcn- träger. statt seine verlöschte und in, verschlossene» Zustande nicht wieder zum Brennen zn bringende Lumpe in der »nr rund 6t, Meter entfernte» Lainpenstaiivn in der Grube in eine neue Lampe iimzntanschcn, Vers,ich! hat, die Lginpe zn öffnen und de» Zündstreifen ein <s!nck herausgezogen Hai. Dabei kann er sehr leicht nnbeabsichtigl eine Znndpille angerieben nnd entzün det haben. Von dieser ans hätte dann die Znndflnmme sofort den darüber befindlichen Teil der- Zündstreifenö erfaßt nnd das Schlagwetter entzündet. Daß der Ventilator vor Ort l> unmit telbar vor der Explosion in Betrieb war. ist anznnehinen. da er »ach der Explosion noch gehend vorgefnnden wurde. Ande- rerseits hat ein in der Nachtschicht arbeitender Häuer den Ven tilator 2'4 Stunde» vor de», Unglück stillstehend gefunden. Wer ihn außer Betrieb und wieder in Betrieb gesetzt bat. läßt sich nicht ermitteln. Während des Stillstandes de« Ventilakorö km- nen sich Schlagwetter in gefährlicher Menge gebildet haben. Die Schlagwetter hatten sich auch nicht entzünden können, wen» nicht irgciid jemand ans einem nicht genau zu ermittelnden Grund» dle SlcherhellSsamve geöffnet Inite. (besten die Wettersühruust IM allgemeinen lind die Art der Oxtsbewetlerniig iin besonderen ist bcrgpolizeilich nichts einznwenden. ., Lur künftigen «bschwüchung der Schlagwettergcfabr ha» die Vetriebsdirektwn erklärt, baß sie nach Bctriepsstillständen