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Uiesaer H Tageblatt 16S Sormaveud, 24. IM 18S7, MeudS 172. O. Sch. Akt. Sänger. s von 11 bis 2 Uhr Nachmittags festgesetzt werde, will der Centtalverein deutscher Detailhändler durch eine Petition bei den maßgebenden Behörden anstreben. Ob diese „Anregung" sich auch überall ohne Schädigung einzelner BcrufSinteressen wirr verwirklichen lassen, das erscheint zum Mindesten noch sehr fraglich. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Aussig, 20. Juli: Die Kohlenverladungen am hiesigen Platze waren auch in der laufenden Bericht-woche sehr mäßig, denn da» tägliche Durchschnittsquantum betrug nur ca. 450 Waggons. Auch für die nächste Zeit ist eine stärkere Ver ladung nicht wahrscheinlich, da e» im allgemeinen immer an Kohlenraum mangelt, denn der Zuzug leeren Raumes ist schwach zu nennen, weil die Frachten zu gering find, um die Schiffer zu veranlassen, leer herauf zu dampfen, und deshalb die in Magdeburg entlöschten Fahrzeuge leer nach Hamburg fahren, um dort Ladung zu suchen. Die Frachten von Ham burg aufwärt» find gegenwärtig immer noch lohnender al» die ThalwärtSfrachten von hier. — Bon der Oekonomischen Gesellschaft im Königreich Sachsen werden wir ersucht, Folgende« bekannt zu geben:' Gelegentlich der 18S8 er Ausstellung der deutschen Landwirth- schaftS-Gesellschaft in Dresden soll eine Vorführung der fächs. Braugerste stattfinden. Zu diesem Zwecke ist e« erforder lich, di« «u-stellungsprodukte schon von der diesjährigen und Anzeiger Meblakl md Anzeiger). Amtsötatt der KSnigl. AmtShauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Mesa Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den S1. Juli 1897, Nachmittags L Uhr, im BerhandlungSsaale der Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Cauzlei zur Einsichtnahme an«. Großenhain, am 23. Juli 1897. Die Königliche Amtshauptmannschast. v. Wilucki. Bekanntmachung, Hnndesperre betreffend. Wie nachttäglich festgestellt worden ist, hat sich der am 13. dieses Monat» in Prausitz ausgetretene und daselbst getvdtete tollwuthttanke Spitzbastard am nämlichen Tage auch in Goste witz, Jahnishausen und bez. Böhlen umhergetrieben und hat in letzterem Orte zwei im Schäfereigehöft an der Kette liegende Hunde gebissen. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der unterzeichneten Königlichen Amtshaupt mannschaft vom 20. dieses Monats wird mit Rücksicht auf die bestehenden gesetzlichen Vor schriften die für die in der erwähnten Bekanntmachung bezeichneten Ortschaften und Gutsbezirke verhängte Hmtdesperre bi« zum IS. Oktober dss. JrS. auch auf de« Gemeindebezirk Weida, einschließlich der Gemarkungen desselben, ans- gedehnt. Solches wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die in der erwähnten Bekannt machung vom 20. dieses Monats enthaltenen Anordnungen demnach auch auf die in Weida vor handenen Hunde Anwendung zu leiden haben. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der ebendaselbst angezogenen gesetzlichen Be stimmungen bestraft werden. Tne Ortsbehörde hat über die genaue Befolgung der ertheilten Vorschriften zu wachen und zu dem Zwecke auch öftere Umgänge durch geeignete Aufsichtspersonen anzuordnen. Bemerkt wird hierzu, daß die von den Aufsichtspersonen bei ihren Umgängen eingefangenen Hunde, wenn sie von den Eigenthümern nicht binnen 3 Tagen gegen Erlegung der von der Ortspolizeibehörde festzusetzenden Entschädigung für den inmittelst stattgehabten Unterhalt rekla- mirt werden, getödtet werden können, insofern nicht ihre Tödtung in Fällen von Tollwuth so fort geschehen muß. Großenhain, den 23. Juli 1897. Die Königliche Amtshauptmannschast. v. WUnckl. Geritenernre zu entnehmen und vorzubereiten. Wir fordern dieserhalb diejenigen Landwirthe, welche Braugerste erzeugt haben und auszustellen beabsichtigen, auf, von den Gerstfeldern vor der vollen Reife Durchschnittsproben von gut ausgebil deten ganzen Gerstenpflrnzen (mit Wurzeln) zu entnehmen und an Stäbchen gebunden sorgfältig zu trocknen und aufzu bewahren. Ferner von demselben Felde Bodenproben und zwar s) von der Ackerkrume und b) von dem unmittelbar unter derselben befindlichen Boden (Untergrund) in Mengen von je 2—3 tts getrennt in Säckchen verpackt und endlich gute Durchschnittproben der reifen Gerstkörner in Mengen von 10 Ke zur Einsendung für die Ausstellung bereit zu halten. Die Oekonomische Gesellschaft i. K. S., welche diese Grrsteau-stellung in die Hand nehmen will, wird deshalb be reit» im Herbste d. I. eine Borausstellung (mit Prämirung) abhalten und zu diesem Zwecke die obengenannten Aus stellungsgegenstände bereit- i« Decembrr d. I. einfordera, worüber da« Nähere noch durch ein besondere« Rundschreiben ergehen wird. I« Hinblicke hierauf möchten wir den sächs. Lindwirthen, da es sich nicht um eine Berkaufrau-stellung handelt, sondern um den Nachweis der Qualitäten unserer sächsischen Braugersten, anrathen, bei etwa ungünstige« Ernte wetter einen Theil der Gerste in geeigneter Weise vor de« Beregnen zu schützen. — Der Verein für Arbeiterkolonien io» Königreich Gchechaim Wrckttck flr Schere Mission. Da die Sammlung unseres Vereins demnächst an den Hauptoerein einzusenden ist, so werden die noch rückständigen Sammlungen für äußere Mission bis zum 31. Juli a. c. an unfern Kassirer, Herrn Bürgerschullehrer Zschimmer hier, Kirchplatz Nr. 261, erbeten. Großenhain, den 23. Juli 1897. Der Vorstand des Ephoralvereins für äußere Mission. O. Harig, Sup., Vorsitzender. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 24. Juli 1897. — Die Hund «sperre ist nunmehr auch auf die Stadt Riesa nebst GöhliS sowie auch auf das benachbarte Weida ausgedehnt. I« amtlichen Theil vorliegender Nr. befinden sich die betr. amtlichen Verfügungen. Für da» Hundegeschlecht ist also wieder einmal eine schlimme Zeit angebrochen, eine Zett, in der e» entweder in strenger Haft gehalten wird oder aber die „goldene Freiheit nur kurz an der Leine kosten darf" — eme Anordnung, Bielen zur Freud', allen Hunde besitzern und -Freunden aber zum Leid — Im Stadtpark konzertirt morgen die beliebte Ka pelle der K. S. Rett. Artillerie unter Direktion ihre» ge schätzten StabSttompeter» Herrn B. Günther. Hoffentlich wird der morgende Sonntag besseres Wetter bringen, al» e» der heutige Sonnabend und überhaupt die letzten Tage bescheerten. da« Konzert dürfte sich dann auch guten Besuch», den wir ihm wünschen wollen, zu erfreuen haben. — Nach Beendigung der Schießübungen traf heute Vor mittag unser 3. Keld-Artillerie-Regiment Nr. 82 wieder hier in seinen Kasernemeut» eia. — Eine einheitlich« Regelung der Verkaufszeit an Sonn- und Feiertage» für da« ganze Reich in der Weise, daß der Verkauf auf die Stunden von 7 bi» s Uhr Bormittag» und Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Freitag, den 3V. Juli 1897, von vor«. 11 Uhr an, eine große Anzahl Feilen und Raspeln, ca. 98 Pfd. Blei, 2 Centner graues Packpapier, 1 Ctt. weiße» Einschlagepapier, 1 Brückenwaage mit 7 Gewichten, 1 Schreibsecretair, 1 Paar Stiefck, 1 Spiegel und 1 Pferdegeschirr mit Zügel gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 23. Jul, 1897. * Der Ger.-Bollz. beim Kgl. AmtSger. Secr Gidam. Bekanntmachung, Hvudesperre i« der Stadt Riesa betreffend. Nachdem nachträglich zur Feststellung gekommen ist, daß sich ein am 13. Juli dieses JahreS in Prausitz ausgetretener und daselbst getödteter tollwuthkranker Spitzbastard am näm lichen Lage auch in Gostewitz, Jahnishausen und Böhlen umhergetrieben und in letzterem Otte zwei an der Kette liegend« Hunde gebissen hat, macht sich nach tz 20 der Instruction zur Aus führung des Reichsviehseuchengesetzes die Auordmmg der Hnndesperre für die Stadt Riesa nöthig. GS wird deshalb Mr die Stadt Riesa einschließlich «SHUS die Fest- legmrg (Anleitung oder Einsperrung) aller vorhandene« Hunde feder Gattung bis zum 1». Oktober 18V7 hiermit verfügt. Der Festlegung glelchznachten ist das Führe« der mit einem sichere« Maulkorbe versehene« Hunde a« einer kurze«, nicht über 1'/, Meter lange« feste« Leine, es dürfen dieselben jedoch nicht ohne besondere polizeiliche Srlaubni ß auS Riesa hinausgebracht werden. Hunde, welche in der Stadt Riesa und deren Flur einschließlich GöhliS vorstehenden Vor schriften zuwider frei umherlaufend bettoffen werden, werden von Beauftragten de- ««ter» zeichnete« StadtrathS weggefauge« und getödtet, wofür der Ligenthümer die Kosten zu tragen hat. Freigabe eines wezgefangenen Hundes kann nur gegen Erlegung der Fanggebühren, Futterkosten, Strafe und der Koste« der Untersuchung des Thieres durch den Thierarzt, welche zuvor zu erfolgen hat, geschehen, falls nicht die Tödtung bereits erfolgt ist. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Anordnungen werden gemäß Z 66 des obenbe- zeichneten Reichsgesetzes mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft belegt. Hierbei wird auf 8 24 der Sttaßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. Dezember 1890 hingewiesen, wonach die Hunde am Halsbande eine Metallplatte zu tragen haben, auf welcher in deutlicher Schrift Name und Wohnort des Eigenthümers verzeichnet sein muß. Riesa, den 24. Juli 1897. Der Rath der Stadt Brgrm. BoeterS Mke. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Fol. 75 des Handelsregisters für seinen Bezirk, die Firma „Lauchhammer" vereinigte vormals Grast. Einfiedel'sche Werke betreffend, verlautbart, daß Herr Franz Kilian in Lanchhammer aus dem Vorstande der Gesellschaft ausgeschieden und die Herrn Carl Ludwig Friedrich Ernst Paul Reuß in Gröditz «rtheilte Prokura erloschen ist. Riesa, am 23. Juli 1897. Königliches Amtsgericht. I. V.: «ff. Reiche». so. Jahr, Da« Riesaer Tageblatt erschein srd« Lu« Abend« mit «u«nahme der Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher Bqa^prM dtt Abholung t» den «zpeUti-u« tu Riesa und Strehla oder durch aun-> Träger frei in« Hau, 1 Matt 50 Ps^ bei Abholung am Schalt« der kaisrrl. »ostanstalten 1 Marl 25 Pfg., durch de» Briefträger fttt iu« Hau« 1 Matt Sö Pfg. Aazeigea Ami^mi für di« Rmma« »e» Au«gadetagr« bi« Vormittag 9 llhr ohne Gewähr. 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