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M-nMchtt v'iug-p"'» durch I'lgn «1^ M NUtlllllLk 221 —— 35. O PIg Iiög-Hohn 1.70; vuich d!< Post 1.70 elnschU-bUch W, ^i,üb-,w->lungog-bilh.. zuzüglich -a Plg. P°st.Be,,«Ng.N>. M «s W . I» Pls.. Son», u 8-stlog-numm-l ro Psg. M^W W W M W ^"°°'°" «dbt-lcNungcn müstcn Ipätesteno ein« Woche voe Abloul der WD M M M M I» M «nzclgenvee,,»: die Hoolllge 71 mm beeil. I.II. S Plg! ke.ug-I-i, Ich-llllich beim Verlag elngcgangen Unler« W W W W M M W M W M M lilr 8°miIIe„an,eigen d VIg lelne AbbesteNungen W M W gür Platzmunlche lSnn.n ml, lein, Lewähr leiste». voltssettuns Lchiisllellung: Dresden-«., Pollerftr. 17, gernrus 70711 n. 11011 kelchSslsstell«, Druck und Verlag: DeruiaiUa Buchdruckerei u. Perlag Ih. » D. Winkel, Polierst ratz« 17, llernrus »01», Postlche«: «r. 10», Bant: StadtbiuU Dresden Rr. «7« Sonntag, 2«. September 1S3K 2m gaN« «on höherer lbewall, Verdor, einlretender Beiried.« störungen hat der Bezieher »der Werdungiretbend« lein« 6» jpriich«, >all, dl« Zeitung in delchrönklem Umsange, oeri-litet oder nicht erscheint «rjüllungsorl ist Dresden. Helvenkampf -er spanischen Nationalisten Der Alcazar von Toledo gchrengl Verzweifelte Gegenwehr der Nationalisten Paris, IS. Sept. Wie aus Toledo gemeldet wird, unternahmen Freitag nachmittag etwa 20« marxistische Milizsoldaten und Sturmtrup. pen, nachdem ein großer Eck türm und ein wesent- licherTeildesnochstehendenAlcazardurcheine Mine gesprengt worden waren, einen Sturmangriss aus die rauchenden Tritmmer. Nach einem verzweifelten Kamps der noch) überlebenden Nationalisten sei es den Sturmtruppen gelungen, di« Fahne der spanischen Republik aus den Ruinen zu hissen. Mehrer« Kin der, die solange in den Kellergebäuden des Alcazar eingeschlos sen waren, seien lebendig ans Tageslicht gebracht worden. Ein Teil des Alcazar sei nach wie vor in den Händen der Nationa listen. lieber 190 Mann verteidigten sich weiterhin in einem Gewölbe. - lieber die Sprengung desAleazar meldet der Son derberichterstatter von Havas aus Toledo, daß von roten Berg leuten in tagclanger Arbeit ein Stollen in den Fels getrieben woiden sei, in dem dann mehrerehundert Kilogramm Dynamit zur Explosion gebracht wurden. Die Wir kung war furchtbar. Di« meterdicken Mauern des Alcazar kn- an drei Seiten völlig zerstört und bilden nur noch riesige Schn/tHansen. In sämtlichen Straßen von Toledo und aus den Dächern Ser Häuser liegen große Steinblöcke. Wie der Havas- Bertre/er weiter berichtet, seien u. a. Teile eines Kraftwagens aus dem Hof der Festung bei der Explosion über 200 Meter weit aus das Dach einer Kaserne geschleudert worden. Sämtliche Iseiisterscheiben in der Stadt wurden durch den gewaltigen Luft ¬ druck zertrümmert und die Türschlösser in zahlreichen Häusern ausgesprengt. Man habe sekundenlang eine mächtige, über 109 Meter hol)« Feuer- und Rauchsäule, vermengt mit Steinen und Gegenständen aller Art, sehen können. Gleich nach der entsetzlichen Explosion sollen Anarchisten und Marxisten einen Wettlauf angetreten haben, um als erste ihre roten bzw. schwarzen Fahnen aus den Trümmern des Al cazar zu hissen. Die Nationalisten hätten sich aber in den ge borstenen Mauern noch weiter verteidigt, und stundenlang habe ein erbitterter Kamps um jeden Stein gelobt. Schließlich sei den Marxisten der Befehl zum Rückzug erteilt worden. Dann habe di« rote Artillerie erneut «inen Hagel von Geschossen auf den Trümmerhaufen des Alcazar und die umliegenden Häuser gerichtet. Durch unterirdische Gänge sei es einem Teil der Na tionalisten gelungen, in diese Häuser einzudringen, obwohl sie bereits in Brand gestanden hätten. In dem Havas-Bcricht heißt es dann weiter, daß der Kampf von 1v Uhr ab bis zum Nachmittag getobt habe Gegen 17 Uhr seien die roten Angreifer wieder zum Sturm angetreten. Bei Einbruch der Dunkelheit habe man den Eindruck gehabt, daß es den Roten gelungen sei, ihre Positionen beträchtlich zu verbessern. Jeder der Nationalisten habe aus dem ihm angewie senen Plaß gekämpft, bis er getötet worden sei. Für Sonn abend früh sei ein erneuter Angriff üuf die Ruinen des Al cazar geplant. Der kommunistische Landwirtschaftsminister Uribe, der sozialistische Abgeordnete Zanzajo und der Zivil gouverneur der Provinz Toledo hätten der Sprengung des Al cazar am Freitag früh beigewohnt. Man nimmt an, daß die Verluste der Nationalisten sehr groß sind. Schwere Verluste -er Roten bei Talavera 512 Morde in Ronda feftgesteüt Hcndoye, 19. Sept. Dem Rundjunksender Palma de Mal- krca zufolge sind 8 verantwortliä-c militärisclze Leiter der raien Milizen in Katalonien erschossen worden, weil li. für die Niederlage verantwortlich gemacht worden sind, die die rolen Truppen an der Saragossa-Front erlitten haben. Tie Kämpfe bei Talavera sind bisher sür die No ten a n ß e r o r d e n l l i ch v « r l u st r e i ch verlausen. Der Rund funksender von Sevilla meldet, daß die Roten 4999 Tote und 1909 Gefangene in diesem Kampf, abschnitt verloren hätten. Im letzten Gefecht haben die nationalen Truppen ihren Gegnern 2 Tanks und 2 Panzerwagen abgenommen und ein rotes Jagdflugzeug abgeschossen; weiter sind 2 rote Flugzeug« an der Front von Saragossa nbgeschossen worden. Die Stadt Vitoria fNordspanien) wurde von 8 roten Flug- zcugen mit Bomben beiegt, die jedoch keinen nennenswerten Cchaden angerichtet haben. In Ronda sProvinz Malaga), das vor einigen Ta"«n von -en nationalen Truppen genommen morden ist, sind bisher 512 Morde fest gestellt worden, die die Roten mährend der dort von ihnen ausgeübten mehrwöchigen Schreckensl-errsä-aft begangen haben. Das rote Schlachtschiff „Zalme I" zur Llnterwersung bereit? Im Hafen von Malaga befinden ftzh zur Zeit drei britische Kriegsschiffe — das Flaggschiff der Mittelmeerflott« „Queen Elizabeth" und die Zerstörer „Worcester" und „Anthony". Nach britischen Meldungen aus Gibraltar herrschen in der Stadt völ lig ungeordnete Zustände. In der Regierungsslotlc soll eine Meuterei ausgebrochen sein, die bereits großes Blutvergießen gefordert habe. Demgegenüber besagen andere Berichte, wie „Daily Telegraph" aus Gibraltar meldet, die marxistischen Ma trosen hätten die Absicht, bis zum Ende zu kämpsen und lieber ihre Geschütze gegen Malaga zu richten und d'e Stobt zu zerstö ren. als sich zu ergeben. Nach einer Mitteilung des natianalasti- schen Hauptguartiers in Algeci"as soll das Regierungsschlackt schiff „Joime I." am Freitagnachmillag von Malaga nach Me lilla ausgelaufen sein um sich dort den Streitkräften General Francos zu ergeben. Andere Regierungskriegsschisse würden voraussichtlich diesem Beispiel folgen. Die „Morningposl" mel det aus Gibraltar, daß sämtliche roten Truppen im Gebiet von Malaga, mit Ausnahme von etwa 45t) Mann, die Waffen niedergelegt hätten und sich we°gertcn, noch irgend etwas zum Schulze der Sladt zu unternehmen. Das Arbeitszimmer Caballeros durch eine Fliegerbombe teilweise verschüttet Paris, 19. September. Nach einer hier vorliegenoen Meldung aus Burgos versichert man in dortigen, gutunlerrichleten Krei sen, daß gelegentlich des letzten Bombenabwurfs der nationalen Flugzeuge auf Madrid ein« Bombe auf das Kriegsministerium, den sogenannten Palacio de Buenavista, gefallen sei. Die Bombe habe ein Stockwerk durchschlagen und sei etwa fünf Meter vom Büro des Ministerpräsidenten Largo Caballero explodiert. Ca ballero habe selbst sein« Tür von den Trümmern freimachen müssen, um den Ausgang zu erreich». Verhängung -es Kriegsrechts in Palästina? Vorsichtsmaßnahmen gegen die Möglichkeit eines allgemeinen arabischen Ausstandes vom englischen Kabinett beschlossen London, 19. Sept. Wie verlautet, wurden in der gestrigen Kabinetts fi tz u n g auch die Pläne und Vorbereitungen für di« Verkündung des Kriegsrechts in Palästina abge schlossen. „Daily Telegraph" meldet, das Kriegsrecht werde nicht so fort verhängt werden, jedoch seien alle Vorbereitungen getroffen, un- die Verkündung werde in der nahen Zukunft vorgenom- men werden, falls nicht eine merkbare Veränderung In der Stel- Imiqiiahine der Araber eintrete. Auf arabischer Seite hätten sich mäßigende Einflüsse geltend gemacht, und die britische Regie rung wünsche keine Gelegenheit zu versäumen, um diesen Ein flüssen Gehör zu schenken. Wie die „Morningpost" meldet, enthalten die Pläne für die Verhängung des Kriegsrechts nachdrückliche Vorsichtsmaßnah. men gegen die Möglichkeit eines allgemeinen arabischen Aufstau- des im nahen Osten. Diese Gefahr werde allerdings zur Zeit nicht für sehr groß gehalten. Man glaube, daß König Ibn Saud seinen Einfluß verwende, um ernstliche Unruhen in der nahen Zukunft zu verhindern. Der griechische Kommunistensührer verhaftet Athen, iS. September. Der Vorslßrnd« der kommunistischen Partei in Briechenland, Zachariade», ist verhaftet worden. Oer Mechelner Kongreß Die katholischen Kongresse von Mecheln find nicht nur von großer Bedeutung für Belgien selbst, sondern darüber hinaus ein Ereignis von internationaler Bedeutung. Rein äußerlich kam das bei dem sechsten Kongreß, der am Sonn tag mit einer Massenkundgebung in Brüssel zu Ende ging, schon durch die Teilnahme von vier ausländischen Kardt- nälen, darunter dem Primas von Polen, Kardinal Hlond, und dem Erzbischof von Paris, Kardinal Verdi er, zum Ausdruck. Wesentlicher ergibt sich diese Bedeutung aber aus der Themenstellung des Kongresses, der unter dem Leitmotiv „Die Katholiken und die moderne Zeit" stand und aus dem Zeitpunkt, an welchem die Zu sammenkunft stattfand. Eben erst ist es einer belgischen Zeitung gelungen, den Arbeitsplan der Moskauer Komin tern für den kommenden Winter aufzudecken und damit dio Gefahren eindrucksvoll auszuzeigen, dio auch dem belgischen Staat durch die bolschewistische Unterminierungsarbeit drohen. Dazu kommt das furchtbare Anschauungsmaterial, das die Beispiele in Spanien und in Frankreich lieferten; Beispiele, die in Belgien mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt worden sind und namentlich die flämischen Kreise während der letzten Monate mehr und mehr ermunterten, nachdrücklichst eine eigene, von der französischen Bevormun dung unabhängige Außenpolitik zu fordern. Es verstand sich unter diesen Auspizien von selbst, daß der.Mechelner Kongreß die katholische Frontstellung gegen den Bolschewismus, die durch eine unabsehbare Reihe von oberhirtlichen Kundgebungen in allen Teilen der Welt er neut aufgerichtet worden ist, weiter vertiefen würde. Der Erzbischof von Mecheln, Kardinal van Noy, hat denn auch sowohl bei der Eröffnung des Kongresses wie in seiner Schlnßansprache nicht nur allgemein vom Grundsätzlichen her die Unvereinbarkeit von Katholizismus und Bolsche wismus aufgrzeigt, sondern nachdrücklichst auch vor den aktuellen kommunistischen Gesahren gewarnt. Er hat bei spielsweise erklärt, daß von einem Katholiken sehr wohl gefordert werden könne, selbst unter Einsatz des Lebens der bolschewistischen Hydra entgegenzulreten. Der Kongreß hat sich aber auch Gedanken gemacht über die positive Ueberwindung der kommnnistischcn Weltgefahr, und da sind besonders zwei Erkenntnisse von großer Wich tigkeit. Angckündigt wurde die Mechelner Katholikenver- sammlnng mit dem programmatischen Satz, daß der Kon greß kein Museum, keine historische Ausstellung sein solle, sondern ein Bauplatz, auf dem der Stil von morgen ent worfen werde; ein Stil, der der gegenwärtigen gefahr vollen Lage angepaßt sei und den Reichtum, die An passungsfähigkeit und die Zeitgemäßheit des Katholizis mus beweise. Zum Stil von morgen gehört die wichtige Erkenntnis des Kongresses, daß die Lösung der Zeitprobleine, nicht zuletzt die Ueberwindung des Bolschewismus, nicht mehr allein Sache einer katholischen Partei sein kann, sondern Angelegenheit der Gesamtheit des katholischen Volkes sein muß. Im Gegensatz zu früher hat denn auch die belgische Staatspartei nicht einmal mehr den Bersnch unternommen, den Kongreß sozusagen unter ihr Protektorat zu nehmen und ihn unter der Hand zu einer Tagung der Staats partei zu machen. Die Lage in Europa ist so ernst ge worden und hat in so starkem Maße ihre Spuren auch in das belgische Bokksleben eingegraben, daß heute in weiten belgischen Kreisen die alten Parteibildungen und Insti- tutionen als unzulänglich, eben als nicht mehr zeitgemäß, angesehen werden. Kardinal van Roy selber hat unter dem Beifall der Presse erklärt, daß der Kongreß nicht eine Partei, sondern die ganze katholische belgische Gemeinschaft zusammengefiihrt habe. Infolgedessen wurde auch von hoher kirchlicher Seite mit besonderem Nachdruck die For derung nach der Verständigung unter den Katholiken er hoben. Die zweite wichtige Erkenntnis des Kongresses ist die stark zum Ausdruck gekommene Meinung daß die Zeit des Problematisierens und Theoretisie rens vorbei ist und daß es heute darauf ankommt, praktische Hilfe, namentlich auch in der materiellen Sphäre des sozialen Lebens zu leisten. Der belgische Ministerpräsi den van Zeeland, der am Sonntag sprach, bezeichnete in diesem Zusammenhang die Enzykliken „Nvrum novarum" und „vuackranogimo anno" al» die geistigen Grundlagen, nach denen die praktische Lösung der sozialen Probleme in Angriff genommen werden müsse. Es erhebt sich natürlich die Frage nach der Fernwir kung dieser großen Kundgebung, dio sich, was die innere Laltuna und den Schwuna der Auseinandersetzungen be-