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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-12
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
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Sn- kitiidi,,,,,,«» auf derLnvaNeite Seile rs Bk, : di« rlvaltta« Sette aus Lert- ieite so Bk,. al» Einaetaiidt Seile bv Pt,, J„ «umwer» uach «»»»- und Keier«a,en l Ivaltiac tllrundtetle so Bk,,, auf Brivatteile « Li,.. 2ivalii,e Zeile auk Tertkette und al« tLmaelandl so Bk,, Auswärtige Auk- >rä»e nur ,e,«u VorauSde»at>lun,. Beleadlätter werden mit »0Vf>> berechne». Neriilvrechantchlut: «ml I Nr. U und «r. «>»» L/>0' c/^e/-o - Neueste Draütberickte. Hof.,achrichten, Inbelscicr des Gnrdcreitcr-RcgimentS, Krnppelhcim. Textilarbeiter- I Le«,«, « ) W«a» beivegimg Veunählung des Herzogs Uv» S.-Cvbu,g lind Gotha, Verlobung des Prinzen Eitel Friedrich I > e^» L»,Vv» Neueste Drahtmeldungen vom ll. Oktober. Hochzelt-feierllchkeiten in Glücksburg. GlückSburg. Heute vormittag fand die standeS- amtlicheTrauungdes Herzogs Karl Eduard von Sachsen- Koburg und Gotha mit der Prinzessin Viktoria Adelheid zu SchleSwio-Holstein-GlückSburg im herzoglichen Schlosse statt. Die „Hohenzollern" und die anderen Kriegsschiffe Hallen Flagoengala angelegt. Von der Straße nach dem schlosse bilden die Kriegervereine des Kreises Glücksburg mit ihren Falmen Spalier. Große Mengen Schaulustiger haben sich eingeumden. Da« Wetter ist sehr schön. Koloniales. Köln. sPriv.-Tel.s Die „Düsseldorfer Ztg." veröffentlicht einen Privatbrief aus Kilwa, wonach die dortigen Zustände gefährlicher sind als die „Deutich-Ostasrikaniiche Zlg." sie dar- znstellen sich bemühe. Der Ausstand dehne sich auch auf den nördlichen Teil des Bezirkes Lindi aus. Kilwalcutc zogen herum und zwängen die Eingeborenen zum Ausstandc. Im ganzen Lande bildeten sich Banden, die die sriedlichcnAnsiedler beunruhig ten. Im ganzen Bezirke Kilwa würden die Häuser Nicht- eingeborener eingeäschert und die Banmwollvslanzungen ver wüstet. 15 Händler, eine Menge Suahest und 15 Araber seien in Kilwa ermordet worden Tarnende van Eingeborenen wunder ten nach dem portugiesischen Gebiete ans wegen ihrer unüber windlichen Abneigung gegen ständiges Arbeiten. .Berlin. Gegenüber der Meldung, wonach der Kaiser dem Reichskanzler erklärt habe, die Kompottschüssel sei jetzt v 0 l l. für die Arbeiter sei vorläufig genug getan, veröffentlicht die „Soziale Praxis" ein Schreiben des Fürsten Bniow an den Herausgeber Professor Francke auf dessen Bitte um Auf klärung Darin heißt es: „Ihre Anfrage beantworte ich dahin, daß se. Majestät mir nichts Derartiges gesagt hat." Greiz. Am Dienstag abend fanden in Greiz und Nonne burg stark besuchte A r b e i t c r-V e r sa m m l u n g e n statt. In beiden wurde der Lobntaris abermals als unannehmbar be- zeichnet. In Greiz sprach man in einer Resolution das Ein- Verständnis mit dem Vorgeben der Geraer Arbeiterschaft aus und beschloß, di« weitere Behandlung des Lobnkanipsrs vrr- rvurden von den Organisations-Organen ininicr unter Hinweis darauf beschwichtigt, daß alle Maßnahmen vom Zentralbureau in Berlin auszugehen hätten und man sich nicht übereilen solle. Die Resolution wurde gegen einige wenige Stimmen ange nommen. Stuttgart. Der Geh. Komme zienrcit Gustav Siegle, früher NeichStagSabgeordnetcr für Stuttgart, ist gestern ge storben. Hamburg. Die heutige Hauvlversammkniig des Evangelisch en Bundes wurde nach Gesang und Gebet von dessen Ehrenvorsitzenden, Grafen Wintzingerode, mit einer Ansprache eröffnet ^»nd im Anstrage des hoben Senats von dessen Mitglied. Senatssckretär Hagedorn, im Aufträge des Kirchenrats der Hamburger evangelischen Kirche und deren Geistlichkeit vom Senior Bahrmann begrüßt. Der vom Prof. Nippolo-Jena gehaltene Hauptvortrag behandelte die inter nationale Lage des Protestantismus. Bremen. Bösmanns Telegraphisches Bureau erfährt, daß die auch in deutschen Blätteni gebrachte Nachricht des ^Echo de Paris", wonach der Norddeutsche Lloyd eine neue Da m p s e r l i n, e zwischen Barcelona und Algier ein- zusübren gedenke, völlig unbegründet ist. Ter Plan ist nie in Erwägung gezogen worden. Köln. lPriv -Tel.) Zu den die Delcass 0 schen Ent hüllungen besprechenden französischen Preßäaßerunacn schreibt die „Köln. Ztg." mit Bezug auf eine Aeußerung des Journal des Debüts", kein ernst zu nehmender Politiker habe jemals in Deutschland Frankreich die Nolle eines politischen Vasallen zugemuter, vielmehr haben im Ucbcrcifcr gesprochene Worte eines Einzelnen in Deutschland selbst die schärfsten Zurück weisungen erfahren. Deutschland und Frankreich haben sowohl sür die Lösung der marokkanischen Frage wie für die allge meinen Beziehungen das Erbe Dclcassos abzuwickel», i'ndeffcn der Geist, in dem Den!schlank an diese Aufgabe dem .Kabinett Nouvier gegenüber herangetreten ist, die -Zugeständnisse, die es Frankreich in den Unterhandlungen über Marokko gemacht hat, beweisen, daß es weit davon entfernt ist seiner Haltung den Stempel der Erinnerung an Delcassö ausznprägen. Frankfurts. M. Wie die „Franks. Ztg." vom 10. Oktober aus Belgrad meldet, erhielt das englische Konsulat in Monastir von bulgarischen Komi tatsch is einen Drohbrief, daß alle im Konsulat ermordet werden sollen, wenn nicht bis zum 15. Oktober 5000 Pfund gezahlt würden. München. Die Kammer der Abgeordneten begann die Beratung der Wahlrechtsanträge. Das Zentrum be- antragte die Wiederherstellung des im Vorjahre gescheiterten Regierungs-Entwurfs. Die Liberalen verlangen Provortional- wayl, wobei die acht Ncgierungslreisc als Aahltreisc gelten sollen. Ein Evcntualantrag der Liberalen will die Wahlkreis-Einteilung durch Verordnung, nicht wie das Zentrum durch Gesetz, und absolute Stimmenmehrheit, nicht wie das Zentrum relative. Die Sozialdemokraten fordern ein allgemeines, direktes und gleiches, geheimes Wahlrecht unter Anwendung der Pro- portionalwahl. Abg. Gciger-Mnnchen lZentrumj begründet den Antrag des Zentrums und spricht die Hoffnung ans, daß es infolge des Ausfalles der letzten Wahlen nunmehr gelingen werde, das im Vorjahre gescheiterte Wahlgesetz durchzubringen. Redner wirft dem Minister des Innern vor, seine Zusage be- treffend die Wahlkreis-Einteilung nicht dem Sinne nach erfüllt zu haben: sowohl die Wahlkreis-Einteilung wie die Bildung der Urwahlvezirke sei geleitet gewesen von dem Bestreben, den Besitzstand der Liberalen tunlichst zu erhalten. Abg. Hammer- scbmid» der den Antrag der Liberalen begründet, meint, die Wahlkreis-Einteilung zeige deutlich das Bestreben, dem Zentrum eittgegen.ziikymnien und die Liberalen an die Wand zu drucken. Die Wcchlslatistik lehre, daß das Zentrum etwa 00 Mandate zu viel erhalten habe. Redner legt eingehend dar, daß die Verhältniswahl das beste und gerechteste Wahlsystem sei. Segitz sSoz.s begründet Len sozialdemokratischen Antrag, wobei er hervorhebt, daß sich die Verkehrtheit -es jeßigen Wahlsystems bei den letzten Wahlen deutlich gezeigt habe. Der sozialdemokra tisch« Antrag schließe selbstverständlich auch das Frauenwahlrccht ein und beseitige die Vorbedingung des Sten erzähle ns. Niemals werde seine Partei dem Gedanken zustimmen, daß die Wahlkreis- einteilnng durch königliche Verordnung zu regeln sei. Ziegenrück. In Gesell sind in der letzten Nacht das Hotel znm Schwan, die Wirtschaftsgebäude vom Gasthaus zum grünen Baum, die neue Poslyasterci und zwei Banern- gchöste völlig niedergebrannt. Vudapcst. Baron Fejcrvary begibt sich heute nach- mittag nach Wien, wo er morgen vom Kaiser in Audienz emp fangen wird. Budapest. Bei Zsolua stieß ein von Trenischin kom mender Schnellzug mit einem Gnterznge zusammen, wobei ein Eisenbahnbeamter gelötet und zwei lehr schwer verletzt wur den. Mehrere Waggons 'wurden Zertrümmert. Paris. Der.Kriegsminister erklärte einem Bericht erstatter, daß er zur Anfrechterhaltnng der Ordnung in den A us- staiidsgcvieten in Zukunft keine Truppe», sondern ausschließ lich Gendarmerie verwenden werde. Die Kosten für eine erheb liche Verstärkung des Gendarmeriekorps würden zwar ziemlich bedeutende sein, doch müßte die Geldfrage angesichts der Wichtigkeit der Angelegenheit in den Hintergrund treten. Ei» Gesetzentwurf darüber, der von den Leitern der Ministerien des Krieges, des Innern, der Justiz nnd der Finanzen geprüft werde, soll schon zu Beginn der nächsten Session dem Parlament unter breitet werden. Paris. Anläßlich der armer feindlichen Treibe reien der Leiter der Arbeitsbörle beauftragte der Scinepräfekt eine Kommission mit der Untersuchung der Zustände an der Ar- beitsbörsc. Es heißt, daß diese Kommission den Antrag gestellt habe, den allgemeinen Arvoiterverband. der im Mittelpunkte der anlimilitärischcn Agitation steht, sofort von der Arbeilsbörse ans- zuschließen und auch die Redaktion des armeefeindlichen Blattes „Voix dn Penple" ans den Räumen der Arbeitsbörsc zu entfernen Der Minislerrnt wird einen daraus bezüglichen Beschluß fasten. Paris. Da die Gießer der Münze, welche seit einiger Zeit ausständig sind, die Wiederaufnahme der Arbeit verweigert haben, waren gestern sämtliche Werkstätten der Münze ge schlossen/. doch erklärt eine amtliche Note, daß die Inter essen des Staates durch den Ausstand vorläufig keine Einbuße erfahren, da gegenwärtig keine neuen Münzprägungen nolwendia seien und auch keine dringenden Medaillen-Bcstellungen seitens der Privat-Industrie vorlicgen. London. „Daily Chroimle „meldet: Der König der Belgier hat veischiedcnen hochstehenden Politikern geheime Mitteilung gemacht von der Absicht, den Kongo st aat unver züglich für Belgien zu annektieren wegen der Bloßstellung des VerwalkniiMysteins im Kongo und der Enthüllungen de Brazzas über die Ergebnisse der in wenigen Jahren mit dem Verival tiiiigsiyslei» in Franzosisch-Kongo gemachten Versuche, sowie aus anderen Gründen. London. sPrio.-Tes.s Die „Morningpost" meldet aus Petersburg, die russische Regierung habe eine weitverzweigte revolutionäre Verschwörung entdeckt, die den Zweck verfolge, einen G c n e r a l st r e i k in ganz Rußland zu organi sieren. Tie russische Regierung betrachtet diese revostitionäre Bewegung als äußerst gefahrvoll, und zweifellos werde eine Ausdehnung des Kriegsrechls demnächst proklamiert. Ter Be richterstatter der „Morningpost" fügt hinzu, die allgemeine innere Lage Rußlands sei im höchsten Grade kritisch, die Regie rung müsse die ganze umstnrzlcrische Agitation durch Entfaltung einer ungeheuren Militärmacht unterdrücken oder sie werde selbst erdrückt. Göteborg. Das schwedische Kü st engeschwader wird heute nachmittag von hier nach Karlskrona abgchen, wo es ans ge löst werden soll. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 11- Oktober. —* Bei Sr. Majestät dem Könige fand heute mittag im Schlosse zu Pillnitz eine größere F r ü h st ü cks ta fel statt, zu der die Vertreter der vom Könige bei seinen Landesreiscn im Regierungsbezirke Dresden besuchten Städte und Gemeinden beztv. die Inhaber industrieller Etablissements mit Einladungen ausgezeichnet worden waren. An der Frühstückstafel nahmen teil: die Herren Staatsminister v. Metzsch-Neichenbach, Dr. v. Seyde- Witz, Dr. Rüger. Dr. Otto und General der Infanterie Frei herr v. Hamen, Geh. Rat v. Banmann, Kreishauptmann Schmiedel, Aiiitshauptmann Dr. .Krug v. Nidda, Kohlenwerks- direktvr Gcorgi-Zauckerode, Bankier Täubrich, Geh. Kommer zienrat Menz-Drcs^en, Direktor Roegel, Sachs. Gußstahlfabrik Döhlen, Bürgermeister Voigt und Rektor der Forstakademie Geh. Hofrat Prof. Ta'. Kunze-Tharandt, Geh. Kommerzienrat Tietel-Coßmannsdvrs. Gemeindevorstand Rudelt-Dcuben. Direk tor Kämpf« und Instizrat Wols von der Felsenkeller-Brauerei, Dresden-Plauen, Bürgermeister Dr. Ay, Stadtverordneten-Vor- stand Hoimann und Kommerzienrat Bergmann, Direktor der Iutespinncrei, Meißen, Generaldirektor Doderlein und Direktor Zucker von den Grabe-Werken, Rektor emcr. Geh. Studienrat Dr. Peter, Rektor der Fürstenschule Pros. Dr. Pöschel und Geh. Kommerzienrat Gesell-Meißen, Bürgermeister Blüher. Stadiverordneiev-Borsteher Geh. Bergrat Merbach. Superinten dent Hässelbarlh, Bürgerschülkebrer Knebel sKönig Albert- Musenilis, Fabrikbesitzer R. Röseier und Oberdirektor Fischer- Frciberg, Kommerzienrat Bierling-Dresden, Bürgermeister Schneider, Stadtverordncten-Vorsteher Kommerzienrat Hensel und Superintendent Dr. v. Seydcwitz-Pirna, Geh. Regierunos- rat Freiherr v. Tenbern-Dresdcn, Bürgermeister Hotop, Stabt- verordneten-Borstehcr Buchwald, Fabrikant Georg Zschille, Superintendent Pache, Fabrikbesitzer Caspari und Hampc- Großcnhain, Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler, die Bürgermeister Leupold und Hctschel, Stadtverordneten-Vor- stehcr Rechtsanwalt Instizrat Dr. Stöckel, die Stadtvervrd- neten-Vizevorsteher Rechtsanwalt Dr. Häckel und Hosrat Dr. Battmann, Generalarzt it 1a suito des Sanitätslorps Geh. Sanitätsrat Oberarzt Dr. Credo, Obcrmedizinalrot Oberarzt Dr. Schmaltz, Oberarzt Dr. Becker, Fabrikdircktor Kommerzien- Knust und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» tbeater. Im 1. S i n s 0 n i e - K 0 n z e rt der Serie F. am 13. Oktober wird die Reihenfolge der Orchestcrwcrke folgende lein: 1. Beethoven, L, van, Sinfonie Nr. 1, O-ckur; 2. Draeseke, Fü, Vorspiel zu „Der Traum ein Leben" nach Grillparzer Manuskript). Zum erstenmal. 3. Tschaikowsky. P.. Sinfonie Nr. 5. k-moll. — Im S ch a u s p i el hc, use wird Freitag, den 13. Oktober, an Stelle des Valksslückcs „Der G'wisseiiSwnrm" das sünfaktlge Lustspiel „Ein GlaS Wasser" von Scribe anfgeführt. — Montag, de» 16. Oktober, wird im Opern haus« Richard WognerS „Tannbcinser", im Schauspiel haus« Gerhart Hauptmanns „Elca ausgeführt. — Da die Hoftheater Sonntag, den 15. Oktober, geschlossen bleiben, so findet der Vorverkauf zu dielen beiden Vorstellungen bereits Sonnabend, den 14. Oktober, zu den gewöhnlichen Kassenstundcn an den betreffenden Tageskassen statt. f* Berliner Blätter wissen nach einer Meldung deS „Figaro" zu berichten, daß wegen allerhand Schwierigkeiten die Urauffüh rung von Richard Strauß' „salome" nicht in der Königlichen tzosoper zu Dresden, sondern in — Turin statt- sinden werde. An hiesiger maßgebender Stelle ist davon ebenso würde die Dresdner gt sind, mitzuteilen, auf daS iecht der Uraufführung der für di« Novität zu sehen ist. Auch ov«r keinesfalls, wie wir er chr vom Komponisten zugest Novität verzichten. f* Prof. Behring wies das 50 000 Dollar-Aner» bieten für sein neue» Heilserum mit dem Bedeuten zurück. «« sei nicht GelehrteiErt, unter den Augen einer Kontroll kommission zu arbeiten, wie jener Newyorker e» wünsche. Amerikanische Universitäten. E« gibt zwei Arten von Universitäten in den Staaten Amerika«: solche, die von den allgemeinen Abgaben erhalten wer den, und die« sind die zahlreicheren, die anderen, die von »Millionären zur Verüerrlichung ihres Namens gegründet und I unterhalten werden. Die ersteren stehen unter direkter Staats kontrolle, und kein Professor wird in seiner freien Wirkung gehindert. Die letzteren erhalten nicht nur keine Unterstützung von dem Staat, sondern zahlen noch jährlich bedeutende. Summen in der Form von Steuern in den Staatsichatz. In Kalifornien steht die bedeutende Staatsnniversität, sowie die Stanford- Universität beiden Geschlechtern offen, der Unterricht in beiden ist gänzlich frei. In Kalifornien ruht der öffentliche Unter richt auf breiter Grundlage, reich und arm, ohne Klassenunter schied, besuchen dieselben schulen: die Schulen von den Kinder gärten an bis durch die Universität sind unentgeltlich. Ta nun in Kalifornien vollkommene Lehrfreiheit herrscht, so kann auch der Staat den vvn Privatmitteln unterhaltenen Universitäten keine Vorschriften bezüglich der Anstellung oder Absetzung der Professoren machen. Ebensowenig kann der Staat den eben falls von Privatwitteln unterhaltenen Kirchen vorschrciben, was für Glaubensbekenntnisse in denselben gepredigt werden sollen. Die Macht des Staates beschränkt sich lediglich auf die An- erkennung der Diplom« solcher Universitäten. Wird diese nichr gewährt, so muß der Abiturient in den medizinischen und inristischen Fächern ein Staatsexamen bestehen. Um Theologie kümmert sich die Regierung nicht, da ein jeder, ob einzeln oder eine Gemeinde, der einen Pastor nötig hat, denselben ans eigener Tasche bezahlen muß. Da durch die Privatuniversitäten dem Staate jährlich Hunderttansende an Unterricktsunkosten erspart werden und diese im stände sind, die tüchtigsten Lehrkräfte an ich zu ziehen, so erfolgt solche Anerkennung der Diplome als clbstverständlich. Betrachten »vir nun. woher die Millionen tammen und wer die Gründer dieser Institute sind. Fast, ohne Ausnahme sind " ' des Elsenbohn- machen wollen, »»r ,--v >« >--- ihrer kolossalen Vermögen bedient, sind zu wohl bekannt und zu schenk, daS ihr von Nockescller gemacht wurde, zurück auS dem Grunde, «daß die Kirche keinen Gebrauch sür unrechtmäßig erivorbeneS Geld Labe". Darf man nun von unter solchen Einflüssen stehenden Instituten i Lehrfreiheit crwarlen? Wo könnte zum Beispiel ein Professor der Staotswirtschaflslebre in der von Rockefeller ge gründeten Chicago-Universität sich gegen die Korruption im Staate wenden, geschweige gar am Nockescller selbst als konkrete Verkörperung derselben Hinweisen? Oder aber kann sich ein Lehrer für den Freihandel begeistern, wenn die Mittel seines Unterhalts aus den Quellen eines vom Schutzzoll gezüchteten Monopols fließen? Die Leland Stanford jr.-Universitcit wurde vor etwa 25 Jahren von dem verstorbenen früheren Gouverneuc von Kalisornien und dessen Gemahlin zum Andenken ihres im sechsten Jahre in Rom verstorbenen Sohnes Leland gegründet, daher der Anhang „jr." zum Name». Es wurde die Lebensaufgabe beider Malten, das Andenken des geliebten Kindes durch die Stiftung einer Universität von Weltrang zu verewigen. Diesem Zwecke widmeten sie ihre ganze Tatkraft, ihr ganzes Vermögen: in den -letzten Jahren hat sich Frau Stanford von einem Vermögen von etwa 40 Millionen Dollars nur eine monatliche Rente von ein paar Tausend Dollars vorbebalten. Nach dem vor etwa 15 Jahren erfolgten Tode ihres Mannes führte Frau Stanford das Werk allein weiter und brachte es zur Vollendung. Mit un ermüdlicher Tätigkeit bewachte sie jedes Detail, machte Reisen in Europa und Amerika, um die tüchtigsten Lehrkräfte heranzn- zichen und die Universität mit den Schätzen der Kunst und Wissenschaft zu bereichern. Solchem Eifer, verbunden mst fast unerschöpflichen Mitteln, gelang es dann auch in kurzem Zeit, die Universität z» einer der ersten Amerikas zu gestalten und Forscher und Gelehrte von Weltrnhm zur Uebernahme der Professuren zu veranlassen. Die Universität ist in einem der aninutigslen Täler Kaliforniens, eine Stunde weit von San Francisco, gelegen. Mit einem Bodcnareal von mehreren Quadratmeilen bedacht, Berg und Tal inmitten Di« Gebäude sind in k, feinem Kunstsinn wählte Frau Stanford den bei uns sogenann ten spanischen Missionsstil, nach den in Kalifornien unter spani scher Herrschaft zahlreich erbauten Missionsgebäuden benannt. Dieser Kalifornien eigentümliche Stil paßt sich so recht der Um gebung an und gibt dem Ganzen ein eigenartiges, anmutendes, poetisches Gcvrage. Diese Gebäude, sowie die Häuser der Proscssoren sind bis an und über die Dächer mit Rosen, Heliotrop,
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