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Momuer v Tageblatt Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger s Anr»la»npr»lj«: Dl» 4s mm breite Mlulmeterzell» 7 Pf.; di» 45 mm breit« Millimeter,eile Im Tixtteil LZ Pf.; Nachlobstaffel 6; Ziffer- und Nachwei«-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bikanntmachungeo de» Landrat» za Zlöha und de« Bürgermeister» za Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzg»birgisch» Handelsbank, Zschopau; Äadtbank Zschopau. — Postscheckkonto! Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Vörnichen, Ditterrdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Nrumherm»r»dorf, Lcharfenstela, 8chlöbchen/Lrzgid^ Waldklrchen/Lrzg«b^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. El« 142 d»n 29- Jun» 1949 198. Juisrguug AmZösischer Kriegshasen Vresl genommen Wem am 1S. Zum über 200000 Gefangene eingebrachl / Britisches Mslimgszenlrum bombackleri Deutsche Lustmaffe begann mit Vergeltung gegen England / Straßburg, Epinal, Toni, LuneMe genommen Führerh.auptquartier, 2«. Juni lFunkmeldungs Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I» der Bretagne ist der französische KriegShascn Brest genommen. In der Normandie ist auch der Untertans der Loire von Nantes bis Tours erreicht und an einzelnen Stellen über schritten. Im Bogen der mittlere» Loire geht die Ver- ! solgnng über den Cher-Aüschnitt und Uber Bourges weiter. ! Südlich der Loire griffen Kampsslicgerverbände den zu- rückslntcnde« Gegner ans den Niickzugsstratzen lausend an. Wo sich noch Widerstandsnester bildeten, unterstützte die Luft- wasse das Norgehcn des Heeres. Im nördlichen Lothringen werden Trümmer der geschla genen sranzösischen Ostarmee — soweit sie nicht gefangen genommen wurden — im Gebiet der Mosel zwischen Epinal und Toul, sowie im mittleren «nd in einem Teil der oberen , Bogese» immer enger znsammengedrängt. Epinal, Toul , und Luueville sind in unserer Hand. Um die Maginotlinie beiderseits Diedenhofen wird weiter gekämpft. Westlich Weißenburgs wurde die Maginotlinie erneut durchbrochen. Stuka- «nd Kampsverbände zerstörten einen großen Teil i von Besestignngswerken durch Volltreffer. Das deutsche - Straßburg wurde von Süden «nd Osten genommen. Auf dem Straßburger Münster weht die Neichskriegsslagge. I« j der Burgundischen Pforte ist die Vereinigung der von Bel- ! fort «nd von, Overrhein vorgehenden Truppen vollzogen. Die Zahl der allein am 19. Jnni cingebrachten Gefangenen übersteigt 209 909, darunter der Oberbefehlshaber der fran- zöstschen 10. Armee, General Altmeyer, mit seinem Ches. z Seit 10- Mai haben feindliche «nd zwar vorwiegend bri tische Flugzeuge fortgesetzt in der Nacht offene deutsche Städte angegriffen. Auch in der vergangenen Nacht sielen ! diesen Angriffen wieder acht Zivilpersonen zum Opfer. Die dcutfche Luftwaffe hat nunmehr mit der Vergeltung gegen England begonnen. I« der Nacht vom 19. S. zum 20. 0. griffen Kampfflieger« verbände das als britisches Niistungszentrnm besonders wichtige Stickstoff-Großwerk Billingham mit zahlreiche« Bomben schweren Kalibers an. Starke Brände wiesen bereits ans 89 Kilometer Ent fernung den nachfolgenden Verbänden den Weg. Weiter wurden Tanklager in Hull i« Braud geworfen. Zwei deutsche Schnellboote vernichteten westlich von Dungencß, dicht vor der englische« Kanalkiifth eine« Damp fer von 4099 BNT. Ein U-Boot versenkte eine« feindliche« Tanker von 8990 BNT. Einem weitere« U-Boot gelang es, aus einem feiudlichcn Geleitzug drei Schiffe herauszu schießen. Die Gesamtverlnste des Gegners in der Luft be, trug engestern 21 Flugzeuge. Sechs deutsche Flugzeuge werden vermißt. Die rasche Eroberung der starten Festung Verdun mit ihren neuzeitliche« Forts am 1S. 0. ist dem kühne« und eut« schlossenen Einsatz vieler Führer z« danken. Besonders aus gezeichnet haben sich dabei die Oberleutnante Stei« «nd von Witzendorff «nd der Oberfeldwebel Samel, sämtlich von In« fanterieregimenter«, sowie der Leut«a«t Roennecke «nd der Unteroffizier ClauS einer Pauzerjägeraibteilung. Beim Durchbruch durch die Magiuotliuie sowie bei der schnelle« Einschließung des Feindes in Elsaß-Lothriuge« und Burgund zeichneten sich vor allem die von Greim ««d Generalmajor von Richthose« geführte« Fllegerverbäude, sowie eine von Hauptmann Steiner geführte Schlachtslieger« gruppe ans. De»" itslisniseke Zahlreiche erfolgreiche Angriffe der Luflwafse Französischer Torpedoboahöger versenk Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Mittelmeer sind zahlreiche Luftflotten- nnd Flotten stützpunkte, Biserta, Ghisonaccia, Borgo, Ajaccio, Campo dell'Oro, Calvi, Bonifacio, Porto-Vecchio von unserer Luft waffe durch anhaltende Aktionen mit Bomben und Maschi- uengewehrfeuer belegt worden. Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. Von einem unserer U-Boote ist ein weiterer franzö sischer Zerstörer von 2309 Tonne» torpediert «üd versenkt worden. I» Nordafrika werden die Operationen an der Cyre- naika-Grenze unter aktiver Teilnahme der Luftwaffe, die mehrere feindliche Panzerwagen zerstört hat, fortgesetzt, ein englisches Flngzcug ist im Luftkampf abgeschofle« worden, zwei unserer Jagdflugzeuge sind nicht zu ihre« Stützpunkte« zurückgekehrt. In Jtalienisch-Ostafrika find die feindliche« Sttttzp««kte Aden, Zeila, Port Sudan «nd andere Stützpunkte im Snda« und Kenia mit Bomben belegt worden, die Brände verur sachten «nd Flugzeuge am Boden zerstört habe«. Eines «n» ferer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Der Feind hat die Einflüge über Ligurien «nd Sardi nien wiederholt; keine Opfer «nd keine nennenswerte« Schäden." „Der Kampf gehl welker!" Vekanvlgabe des sranzösischen Verleibigvngsmivifters Der französische Minister der nationalen Verteidi gung lieh im Nachrichtendienst folgendes bekannlgeben: „Ls besteht noch kein Waffenstillstand. Verhandlungen haben noch nicht begonnen. Der Kamps geht weiter." * Diese Bekanntgabe des französischen Verteidigungs ministers General Weygand entspricht durchaus der Lage, denn noch sind die Feindseligkeiten nicht eingestellt, und auf Grund des Ersuchens von Pötain stehen höchstens Ver handlungen in Aussicht. Nichtsdestoweniger wird Wey gand mit diesem Befehl die Katastrophe Frankreichs nicht aufhalten können, denn die Tatsachen reden eine härtere Sprache. Ueberall sind die deutschen Truppen tief in Frankreich eingedrungen und haben die französische Wehr macht in vier große Einzelgr uppen ausein andergerissen. Nach dem Bild, das der französische Nundfnnksprecher am Dienstagabend entwarf, wird eine Armee an der unteren Seine nach Südwesten abgedrängt, die zweite Armee, die Paris aufgeben mußte, flüchtet über Orleans nach Süden, ohne daß sie noch an der Loire, wie noch vor kurzem Weygand gehofft hatte, Möglichkeit zum Wider stand fand. Als dritte Armee bezeichnete der Rundfunk sprecher die im Raume von Bcsan?on und Dijon völlig geschlagenen französischen Heeresteile, während die vierte Armee die ist, die an der Maginotlinie cingckessclt ist und, wie die vergeblichen Versuche am Dienstag gezeigt haben, den eisernen Ning nicht mehr zu sprengen vermag. Herr Weygand findet mit seinem Tagesbefehl an die kämpfenden Truppen also eine andere Lage vor sich, als etwa die in der die deutsche Armee sich 1918 befand, als sie um Bekanntgabe der Waffenstillstandsbedingungen bat. Damals standen die deutschen Fronten, heute aber ist Frankreichs Armee ein wüster Haufen von regel los zurückflutenden Truppenmassen, die am allerwenigsten durch Tagesbefehle zur Ordnung oder gar zum Widerstand zusammengefaßt werden können. * Noch radikaler gebärdet sich der sranzöstsche (Licneral Degaulle, der in der Regierung des Oberkriegshetzers Reynaud Ches des Miliiärkabinctts war, es dann aber vor zog, nach England zu flüchten. Dort hielt er eine „kernige" Rundfunkansprache, in der er sich gegen die Aufnahme von Ver handlungen wandte und die Behauptung ausstellte, daß die Niederlage noch nicht endgültig und Frankreich noch nicht ver loren sei. Gleichzeitig forderte er alle auf britischem Boden befindlichen sranzösischen Offiziere und Soldaten sowie die in England anwesenden Ingenieure und Facharbeiter der Rüstungsindustrie aus, mit ihm in Fühlung zu treten. Groß sprecherisch erklärte er, was auch kommen möge, die Flamme des sranzösischen Widerstandes dürfe nicht verlöschen und werd« nicht verlöschen. Dem im Augenblick noch verhältnismäßig weit vom Schuß sitzenden General ist also die Niederlage Frankreichs »och nicht groß genug. Deshalb versucht er, die Poilus noch auch weiter hin zu einem sinnlosen Widerstand anzustacheln, der einzig imd allein England nützen könnte. General Degaulle will Frankreich für Churchill und seine Plutokratenclique endgültig ins Verderbe» stürzen. Ihn kümmert es nicht, daß dieser gleiche Churchill erst soeben dem „heißgeliebten" französischen Bundesgenossen den Fußtritt versetzt hat, den bisher noch jedes Land erhielt, das sich erst einmal unter die Fittiche des Blutsaugers England begeben hatte. Das neue Bild des Führers Auf anderer, größerer Ebene wiederholt sich in diesen Wochen und Tagen ein Vorgang, aus den Jahren des erbitterten innerpolitischen Meinungskampfes in Deutsch land; damals alS die nationalsozialistische Bewegung um di« Seele des deutschen Volkes kämpfte, standen, wie es bet dem ^Ursprung und dem Ziel des Nationalsozialis mus selbstverständlich war, im Mittelpunkt aller Erörte rungen nicht so sehr die Einzelheiten des national-soziali stischen Parteiprogramms oder die Mittel zu seiner Ver wirklichung — im Mittelpunkt des Kampfes stand die Persönlichkeit Adolf Hitler. Dieser Mann sprach als Politiker eine völlig neue Sprache: einfach, allgemein verständlich, kraftvoll, überzeugend, jedes Wort getragen von aufrichtigster innerer Leidenschaftlichkeit. Sein Leben war Ausdruck einer uneingeschränkten Hingabe an die große Aufgabe, die er sich gestellt hatte. Aus einer kleinen Schar van Anhängern wuchs im Laufe der Jahre das Millionenheer begeisterter Nationalsozialisten und unbedingt ergebener Gefolgsmänner. Das Bild, das die Mehrzahl der Deutschen sich von Adolf Hitler am Beginn seiner politischen Laufbahn gemacht hatte, war grundverschieden von dem späteren Bild dieses Mannes, als er die ersten großen Triumphe feiern konnte. Und doch war «r in dieser Zett immer derselbe, nur das Urteil der Umwelt änderte sich in dem Maß«, in dem der Führer selbst dieser Umwelt «in anderes Gesicht gab. Entscheidend war also der Erfolg. Immer ist der Erfolg im politischen Leben für die Urteilsbildung von ausschlaggebender Bedeutung. Ge rade jetzt wieder erleben wir «S tm Hinblick auf eine neu« Wandlung, die sich tn der Beurteilung des Füh rers immer spürbarer bemerkbar macht — In her Beurtei lung durch das Ausland. Man erinnert sich noch sehr genau der Zeit um das Jahr 1933. Eine Woge von Unverständnis, Abneigung und Haß schlug dem neuen Deutschland und insbesondere seinem ersten Repräsentanten von überall her entgegen. Außer vom faschistischen Italien gab es kaum «kn« Ausnahme, zumal unter den politisch führenden Kreisen in Len anderen Staaten. Wieder ein mal ftand Lie Welt gegen Deutschland, vor allem unter dem Druck einer gründlich vorbereiteten jüdisch-liberalen Propaganda, die über all« Staatsgrenzen hinweg schon in Den Jahren des nationalsozialistischen Wachstums vor 1993 «ine systematische Hetze gegen dies« Bewegung betrieben hatte. Dieser Haß steigerte sich noch, nachdem Adolf Hitler in Deutschland zur Macht gekommen war. Es gab im weiteren Verlauf der geschichtlichen Entwick lung vereinzelte Höhepunkte dieser Kampagne, aber «S gab dann später allmählich auch immer häufiger Reak tionen darauf, Ansätze zu einer besseren Einsicht vom Charakter und Ler Zielsetzung des neuen Deutschlands. Wie verändert ist demgegenüber auch in dieser Hinsicht heute das Bild! Wer täglich Gelegenheit hat, «inen Querschnitt durch die wichtigsten Stimmen der Welt presse kennen zu lernen, spürt deutlich «inen Wandel in der Beurteilung vor allem auch der Person des Führers und der Bedeutung seines Werkes. Dieser Wandel geht vor allem davon aus, daß Adolf Hitler heute unbe stritten der erste Platz in der Weltrangliste der erfolg reichen Staatsmänner «ingeräumt wird. Also auch hier ist wieder der Erfolg maßgebend gewesen. Die über legene staatsmännische Kunst Adolf Hitlers und die in ihr begründet« kommende Neuordnung Europas sind Begriffe, die jetzt schon in allen Ländern, soweit sie nicht ausschließlich unter englischem Einfluß stehen, ernst haft besprochen und als Tatsachen hingenommen werden. Auch erkennt man in immer weiteren Kreisen, wo di« letzten Ursachen für den deutschen Sieg liegen. Sprach man bisher in diesem Zusammenhang immer wieder nur von jenem „Mechanismus einer brutalen Gewalt", den man für die eigen« Niederlage und di« «igen«n Fehler verantwortlich machen wollt«, so finden sich jetzt doch schon recht zahlreiche andere Urteil«. Als Beispiel sei eine Stellungnahme der „Norwegischen Handels- und SchiffahrtSzeilung" angeführt. Das Blatt schreibt: Neben dem deutschen Organisationstalent und der deutschen Systematik sei am deutschen Erfolg vor allem die Tatsache maßgeblich beteiligt, daß alle Deut schen durch dieselbe Idee zusammengeschweißt seien. Je der Deutsche, ob draußen im Kampf oder an der Heim.it- front, sei von gleichem Ideal durchglüht, welches im Führer personifiziert werde. Dieses Zusammenstehen der Nation habe vereint mit der genialen Führung den Erfolg herbeigeführt und das deutsche Volk zu Taten weltgeschichtlichen Ausmaßes befähigt. Soweit dieses Blatt. Di« künftige Entwicklung aber wird ohne Zweifel dafür sorgen, daß aus den heute schon zahlreichen An sätzen einer klugen Würdigung der Persönlichkeit Adolfs Hitlers draußen in der Welt schließlich «in« der wich» tigsten Grundlagen wird, von denen aus das neuj ' Europa betrachtet werden maß.