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^kexte für öas Konzerk öes KreuZchores zur Eröffnung öer Museumswoche lyss Eingangsspruch Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, daß du nicht vergessest der Geschichte, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen komme all dein Lebelang. Und sollt deinen Kindern und Kindeskindern kundtun. Amen. (Brahms) Alusikfolge Drei Lieder aus dem Augsburger Tafclkonfekr s) „Der hat hingeben" (Tempo di Menuetto) 1 Der hat hingeben das ewig Leben, der die Musik nicht liebt und sich beständig übt in diesem Spiel. Wer schon auf Erden will selig werden, der kann erreichen hie durch Musik ohne Müh sein hohes Ziel. Es gibt der höchste Gott den Engeln dies Gebot: Es singen Cherubim, es singen Seraphim der Engel viel. Der hat hingeben das ewig Leben, der die Musik nicht liebt und sich beständig übt in diesem Spiel. 's Kind in der Wiegen läßt sich vergnügen, wenn ihm die Mutter flink Eia popeia singt, eS weint nicht mehr. Der Kranke fühlet, wenn man aufspielet, Trost dringet in sein Herz, und wenn auch gleich der Schmerz noch größer wär, denkt er nicht an die Pein, bildt sich den Himmel ein: er führt mit Freuden aus, weil ihn des Todes Graus nicht schreckt so sehr, 's Kind in der Wiegen läßt sich vergnügen, wenn ihm die Mutter flink Eia popeia singt, es weint nicht mehr. Weil dann von allem, was kann gefallen, Musik erhält den Preis, die uns zu schaffen weiß Lust ohne Leid, will ich beständig, so lang lebendig, stets lieben die Musik, mich üben in Musik, die mich erfreut. Fort dann Melancholei, es bleibt zum Schluß darbei: fort mit dem Grillenfang! Lieblicher Tönen Klang jagt weg das Leid, weil dann von allem, was kann gefallen, Musik erhält den Preis, die uns zu schaffen weiß Lust ohne Leid. b) „Ich weiß nit, wie mir ist" Ich weiß nit, wie mir ist; ich Hab kein Lust zum Singen, das Herz möcht mir zerspringen, ich weiß nit, wie mir ist, den ganzen Tag ich traure, mein Zustand ich bedaure, mein Herz, kein Scherz vermindern kann kein Schmerz, die Tränen allzeit fließen, mein Angesicht begießen, ich Hab nit Ruh noch Frist, ich weiß nit, wie mir ist. Ich trieb sonst gerne Scherz, wann ich bei meinesgleichen, da wollt ich keinem weichen, ich trieb sonst gerne Scherz. Jetzt kann ich nicht mehr lachen bei so betrübten Sachen, ich bin ganz hin, verwirret ist mein Sinn, den Frohmut angeboren den habe ich verloren vor Kummer und vor Schmerz; sonst trieb ich gerne Scherz.