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Dresdner Nachrichten : 03.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189405037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-05
- Tag 1894-05-03
-
Monat
1894-05
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1894
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rr«u» txxL^u»» >t»D» kür Svrrvo »iUitsv MckMGw «» wr »«tz» IUI«»!»- Il»u«Uuux. Liurelvorlcaut: TMilM-SIdU »» f«in»t«^eoma! I g»eü»t»t»e 1^ 39. Jahrgang (^ksvlvlt«, Kumul«r»riib. X^lrn Nu< li^kinx, l'uriltuiln», MIIur«Itn« Iw. ^6r>»il»vl «L 8ielni«nilvr, I^u. 1" ^ 4l^ 5tu»tei vn«Iun^«'n Irxu« ,». — ^4 L. VviML. Nr. ISS. K»i<liel: Joppen, Naveloeks. 8< I»Iutro«l4-FL^^Lr,ssi-ausnsii-. Mu. IE». Dresde«, 1894. za» Dküem«e.VNk!>0kN. X»llidact> 3t--a»!-s >8. Ssstssl'Isvki-u.^5. frisotiunxsxsli'Snk, «r»rol»t »»«I U«»teu, bslteo. ». Olo»»fi0did. kvi8v-/»rtikvl! '« llsmvlltLLckeii. kdoto^r.-lUdiuvr. korlslvMe-Usvvn < § c-inpth-I,It ui .ViiüVittil «t x- Semdsrä LWx«. LÄLÜÄ^LLz.? -: ".'iV.«»r»v»v.»4rrrt'4V»V^v.rrr«rL^«LÄS»»»«^»«^rr»»-Lir«rr»».7 Unglaube. Miuistcrium PSricr. Berkin. Gerichtsverhandlungen. liniM Uixnillil in >e»Iieite» IiftklieleZilni Miniii-ter »iiMiltiiil« in j« «wi I'rc'iolii^o. I»i-r,'»-Ii»tÜ!«>itzc! poiviulieli»! düiilcicutv »wl Jlculs^tustiau in Itsrliu, Win». Tonnerstag, S. Mai. Hofnaclnichle», Renne», Pserdeiiusstellung. Mai Feier. Brauer und Mälzer- ^agesgeicliichle. ..Crista» und J'elde". ..Ter neue Herr". Jür i»ie Lade- und LMMn. vie geehrten teser der „Dresdner Nachrichten" in Dresden, welche unser Blatt durcb die hiesige Geschäftsstelle beziebrn und dasselbe nach drn hie»>mii«»r-chiiI«»ntI>»It^o> t« »> iiacharsciid«-» zu lialien wünsäit», neuen der unterzeichiikten Grnhättssieile darnher Mittheilung zugehcn lassen behufs I «t»srr»«-t»»u>»k bez. ^uftcll- ung durcb die kaiserlich« Pas». Dein lleberiveiiniiasantrage ist deutliche Namen-. Mrts und lNohnungsangabc beizuiicaeii, auch ist die erforderliche lleberweisungsgcbnhr im >. Monat i>es viertel jahre- >>>> Hfg.. im 2. Monat »c> sdsg. „nd im ... Monat :o Hfa.) nebst etwa »och zu entrichtender Bezugsaebuhr vor der Nbreise an uns einzuschicken. Die wertben auswärtigen Bezieher Post Nbonnenlett' dagegen wollen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr lausendes Abonnement erfolgt ist. Ueberweisungen innerhalb des deutschen Reichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von pfg., im Verkehr mit Oesterreich und fremde» Landern gegen eine solche von z Mark ausgeführt. Für die auf Reisen beflndlicben Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und sonn« ihre Adresse häufig wechseln bringen wir unser It« t»«-^kaimeri«» »t in geneigte Lrinnerung. durcb welches ihnen nacb jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäftsstelle direct durch Kreuzband (bis oc» z,-r Gewill t — ca. z Bogen , dis in die Wohnung zugestellt wird. Lei einer feststehenden Reiseroute empfiehlt es sich, unserer Geschäftsstelle bei der Bestellung des Reise-Abonnements ein Verzeichnis; der weibselnden Adressen zu übergeben; stehen die Adresse» vor Beginn der Reise nill't fest, so sind von der Reise aus vorkommende Acnderungcn rechtzeitig an unser« Geschäftsstelle gelangen zu lassen, um dieser die richtige Auseiidung zu ermöglichen. Der Bezugspreis eines Reise- Aboiiiiements leinschl. der versendunasgebühr- beträgt monatlich 2 Mt. u> psg- für Sendungen im Deutsche» Reich mit Einschluß sammtliä'ir Bade- »nd Kurorte Mcstcrreiclfs; 5 Mk. nach den Län der» iin lveltpostverein. Bei kürzerer oder längerer Reisezeit werden obige Preise der Berechnung zu Grunde gelegt. HtlWlsM -er ..Ares-mr Nachrichten". rNarienstraffe öst. Politisches. Der Dag der Himmclsahrt Eliristi erinnert die Welt a» de» Triumph des Göttlichen über das Irdische. Bon il»n strahlt ei» liolieilsvollcr Bilanz aus. nur dessen sieghafter Krast die saljche Delire des Materialismus erbleiche» »ins;, der das Schlagworl „Kraft und Stms" ans seine Fahne geschrieben hat und damst den letzten Grund aller Dinge erforscht zu haben glaubt. TasEhriste» thuni zeigt der Menschheit ein höheres Ziel, wenn es den Staub dem Staube giebt, aber den ewigen Geist aus der Sphäre der körperlichen Niedrigkeit in die Gefilde der göttlichen Vollkommen heit emporhebt. Wohl zu allen Zeiten hat es Feinde der christ liche» Weltanschauung gegeben, die ihren stolzen Menschengeisl vor der göttlichen Majestät nicht beugen mochten und aus falsch ver standener „Wissenschaftlichkeit" entweder den zerstörenden Zweifel a» der Wahrheit der christliche» Heilsbotschaft nährte» oder offen und ungcscheut die Unsterblichkeit als Chimäre bewitzelten und die Eigcnjchast des irdischen Leben des Menschen als einer vor bereitenden Pilgcrschast tnnwegleugncten. Tie heutige Zeit aber zeigt eine Entwickelung, die einen ganz besonders günstigen Boden iür das übciinastigc Emporwuchern der religionsicindlichen Ten denzen darbictet. Die Angriffe gegen die Religion habe» ausgehört, sich aui .Kundgebungen vereinzelter Geister oder Konventikel zu brichränken Es geht eine immer mächtiger anjchwcllende religionsseindlichc Strömung durch die Welt, die in den böheren Schichten der Gesellschaft in der Gestalt eines zersetzenden Skepti cisiniis zum Ausdruck kommt, während die breiten glaubenslosen Massen ihr die ihnen brauemrrc Form eines fanatischen Materialis mus geben, der auch vor den widerwärtigsten Konsegnenzcn seines laliche» Vordersatzes, das; dir Materie alles sei. nicht zurückschreckt. Ter moderne Zeitgeist will an Gott nicht glauben, weil er ihn nicht sehen kann. Als Napoleon I. cinslmnls den französischen Astronomen Leverrier, der durch die lediglich mit Hilfe mathemati scher Berechnungen erfolgte Auffindung des Planeten Neptun be rühmt geworden ist, fragte, ob er denn nirgends bei seinen Forsch ungen im Weltall auf das Dasein eines Gottes gestoßen wäre, gab ihm Leverrier die Antwort: „Sire, ich habe eine» Gott nir gends noiliig gehabt." Dieser Ausspruch ist bezeichnend für die Richtung, der die moderne Welt aus dem Gebiete der übernatür lichen Tinge huldigt. Der Kultus der reinen Bernunft hat eine Ausdehnung gewonnen, die man bereits als de» Siedepunkt der ganze» antireligiösen Bewegung bezeichnen kann. Aber inmitten der Flnlhen des Unglaubens, die sich bergehoch von oben und nuten her heranwälzen. steht der Frlien des EhristenthumS ruhig und »»erschüttert. Tic christlicheKirche hat eine zu gewisse Ver heißung von ihrem göttlichen Stifter empfangen, als daß sie zu zittern brauchte für sich selbst. Sic zittert nur für Diejenigen, die in unglückseliger Verblendung ihre Gnadcnmittel zurückweisen, weil sic in der Weisheit ihres eigenen schwachen Verstandes das All heilmittel für alle Schmerzen und Gebrechen dieser Welt gesunden, in ihr den Stein der Weisen entdeckt zu haben glaube». Das Clirislcukhum kennt keinen Groll gegen seine Feinde. Es will nur Helten, bessern und das zeitliche und ewige Wohl der Menschen berbriführen. Auch das zeitliche Wohl! Deshalb rüstet sich die christliche Kirche aller Orten, »m in der sozialen Frage Stellung zn nehmen zu Gunsten der berechtigten Ansprüche der arbeitende» Klassen und den Besitzenden die Wahrheit, daß der Besitz eine soziale Pilicht sei, eindnngltch an s Herz z» legm. Zugleich aber l So erscheint denn dir Lage des Kabinets wenig zuverlässig, ist auch die christliche Küche das einzige sicher schützende Bollwerk Cs wird Alles daraus aiikonmic». wie sich die Kammer vec .iii^ m.- nu! d'ül- die ichvn nianchks Ministerluni in der nitze des Anekts gege l alle dir ^li lcrcn Kiaflr und ..sacht» dir a» dcm Un st»», ^Ejirzt hat. ohne daß sie cs eigentlich selbst wollte. Tic sra» der bestehenden ürdunng in unermüdlicherManlwur,salbest «Hang j zöüs.he Tepnijueiitaniincr ist das enfant tsrribls des Landes, von sind Westliche Gewalten können vergehen »nd verwehen, aber, der in vrrstärttem Maße gilt, was Thiers von der republikanischen das Ehristenlhnni ist unvergänglich, denn leine Krasl wurzelt über Nalionnlve>'aminliing sagte: „Das Land beunruhigt »ich. wenn der Erde. Die letzten Ziele der Menschheit werden erst in einer reineren Sphäre crinllt werden und da»uin wird auch das Ehristen- thum erst mit dem letzten Menschen von der Erde verschwinden: des ist der Hiinnik»'ahrtstag ein gnadenvolles Zengniß vor aller Welt! Die Kraft dieies crhahcnen Zeugnisses sollte vor Allem die Regierenden durchdringen, daß sic es sich angelegen sein ließen, die ihnen von Golk verliehene Autorität zum wahrhafte» und ausschließlichen Wohl ihrer Nntcrthanen zn verwenden. Aber nicht überall ist das der Fall. Von Westen her weht eine glaubenslose Lust. Das Land, in dem der bis zum letzten Augenblick nnbekchrtc Gottesleugner Renan seinen Geist i» die Lüfte gehaucht hat. wild mehr und mehr zu einem Dorado des „Freidenkerthums" und seine Regierung zeigt sich ohnmächtig, den Kamps gegen die dadurch verursachte Zersetzung des öffentlichen und privaten Lebens wirksam aufzunehmen. Tic neueste politische Rede des französischen Ministerpräsidenten Parier, die er bei der Eröffnung der Fndnstrieansslcllung in Lhon gehalten hat, kann den Eindruck der Schwäche, den die Regierung der Republik im Allgemeine» macht, nur verstärken. Was der Ministerpräsident gesagt hat, ist vor ihm in etwas anderer Fassuug schon von manchem seiner Vorgänger gesagt worden, ohne daß er sich dadurch vor dem Schicksal hätte bewahren können, von der Winde ohne Ende, an der in Frankreich die Kabinette ans- »nd »iedcrsteigen, mit fortgeriffen zn werden. Die Rede Herrn Perier's war eine ganz hübsche, phrasenreiche und mit echt sranzösischem Aplomb hinauSgeschmctterte Illustration des „neuen Geistes", den der Kultus und Uisterrichtsminislcr. Herr Spnller, iüngsl als das Prinzip der Regierung nrbi et vrlu verkündet batte. Die Politik der „mockerutian ener^igne", des „Santt, aber mit Nachdnick!" kam darin zum Ausdruck, aber nur lhevrclisch. Des Lebens gol dener Baum ist in Frankreich ans Schritt und Tritt in seiner natürlichen gesiinden Entwickelung gehemmt, weil — Baron Alpbonie von Rothschild in seinen Zweigen sitzt und ihn mit dem Geiste des Iobberllmms überschattet. Tas ist der Schwerpunkt des nationalen Unglücks, unter dem Frank»cich seufzt. Die Herr schaff des modernen Bvffcnjudenthums. das au» der Grsährlich- keirsskala des Iudenthumrs die höchste Stelle einnimmt, hat Frankreich zu dem gemacht, was cs ist. Ihm verdankt das Land die Korruption in Regierung und Verwaltung und auf seinen Einstnß ist die Auslieferung der Schule an die „religionslose Moral" znruckznsühren, deren erbauliche Folgen sich in der heillosen Verwilderung der Heranwachsenden französischen Jugend schon seit längerer Zeit bemerklich machen. Was will cs gegenüber der harte» Wucht solcher Thati'achen bedeuten, wenn Herr Psrier einphati'ch erklärt „Die Regiernngsgcwalt ist nur ein leere» Schein, wen» die Autorität Derer, die sie innc habe», gefährdet ist ? Kann man dieser Aeußcrung mehr als den Werth einer rhetorischen Phrase beimessen. »venu obendrein wenige Sätze später derselbe Redner die „glorreichen Prinzipien der Revolution" ver herrlicht? Tic Republik, die „Tochter von I78ll" will über die „demagogische Tvrannei" ebenso gesiegt haben, wie sie den kaiier lichcn Despotismus niederwa»s. Ja. hat den» etwa die „dcma gogische Tnrannei" ih»e Macht verloren, wenn das Ministerium Psrier. das erst vor wenigen Tagen in der Kammer bei der Be sprechung der Interpellation des sozialistischen Abgeordneten Ja »ros über behauptete Unterstützungen von Anarchisten durch Ban ticrs eine VertrauenScensur in aller Form erhielt, plötzlich aus dem einzigen Grunde in s Wanken gcrathrn ist. weil die Zeitdauer seiner Existenz den radikale» Kabinetstürzlern zu ausgedehnt zu werden droht? Anerkennenswcrth ist an sich der Hinweis Herrn Pärier's auf die sozialpolitische Notlnvendigkeit, daß die Besitzenden sich im all gemeinen Interesse zn einer größeren Antlicilnahmc an den össcnt lichen Lasten begucinen müßten. Aber ob er mit diesem Grundsatz in der Piaris durchdringcn wird, ist mehr als fraglich. Eher könnte gerade die konicanente Betonung des gedachte» Prinzips in der praktischen Politik zn dem Stein des Anstoßes werden, über den das Kabinct Parier zum Fall komm! Tie große Masse des fron zösischen Volkes, ans dein seine eigentliche Nähr- und Wehrkraft beruht, besteht aus den kleinen Sparern, mit deren erworbenein Gnt die Staatssparkassen angefüllt sind. Diese Leute sehen vor allen Dingen „auf den Groschen" und sind nichts weniger als geneigt, im öffentlichen Interesse materielle l7pfcr zn bnngen. Sic raffen sich wohl einmal dazu auf, eine» Anarchisten zur all gemeinen Ueberraschnng zum Tode zu verurthcilrn. aber die Quelle des Schadens durch soziale Reformen, die Ansprüche an den Geld beutel stellen, zu verstopfen, das ist nicht nach ihrem Geschmack. Auf der anderen Seite beuten die Radikalen die Lage für sich aus, indem sic dos. was in Wahrheit Mangel an Unterstütznng seitens der berufenen BolkSkreise ist, als bösen Willen der Regierung ver schreien. So treibt das Schifflein der französischen Regierungs politik noch heute wie vor zivei Jahrzehnten haltlos auf den Wogen umher und die Regierung muß. um sich zu holte», stetig auf der i>e bcstamnit» ist und »reut sich, wen» sie auscinandergeht." >»» dem unbcrcchenbare» Schvoße der aucrkövsiaen Mehrheit eben dieier Kammer ruht auch das Schicksal des Ministeriums Perier. Her» Porte» merkt als einsichtsvoller Man», daß zur Zeit von einem etwaigen Sturze seincs Kabinets der delphiiche Oratelivrnch gilt: „Es ist möglich, aber auch nicht möglich." Er hat sich daher tür alle Fälle einen ehrenvollen Abgang gesichert, indem er in Lvvn mit den» Vlnstton der Ueberzengung erklärte: „Es ist bene» a»i die Regierung ans Drene für seine Ueberzeuanngen zu ve» sichten, als sie durch eine Fahnenflucht zn bewahren." Sollten aber die Ereignisse Herrn Pc-rier noch eine Zeit lang am Ruder lasse», s» dürste seine Erkenntnis;, daß cs kein Vergnügen ist. in de» Repnblit der Bankiers, Advokaten und Ingenieure am Web stuhl der Politik zu sitzen, noch nachhaltiger werden, als sie jetzt bereits zu sein scheint. -ernschreitz- und Aerns-rech-yerichte vom 2. Mai. Berlin. Das Abgeordnetenhaus beschäftigte sich beute mit Interpellationen aus dein Hause. Aus eine Interpellation des Abg. Kruse <»at.-lib.), betreffend Zwangsversicherung gegen Vieh seuchen. cnviedertc der Minister für Landwirthichaft. v. Henden, das; eine Zwangsversicherung für alle Viehgattnngcn zur Zeit nicht ausführbar sei. für cinzelne Senchenarten seien bewndere Maß nahmen angezeigt. Betreffs der Versicherung von Schweinen gegen Rvtlilauf und Schweinepest sei bereits ein Gesetzentwurf ausgc- arbeitct. Ter Abg. v. Mendel (kons.s begründete seine Inter pellation, betreffend Maßregeln gegen die Einschleppung von Vich- icuche» aus dem Anslande. Er führte die Znnahine der Vieh- lenchen ans die zu liberale Handhabung der Vwhcinsuhren zurück. Ministe» v. Henden antwortete, daß die erforderlichen Maßnahmen zn» Verhinderuinz de» Einschleppung der Viehseuchen bereits ge troffen seien. De» Vorschlag für Einführung von Quarantänen wird erwogen werden. Tic Errichtung großer Schlachthäuser an den Grenzen würde nicht zweckmäßig sei» Eine gesetzliche Be-, schränkung des Hausirhandcls mit Schweinen und Gänsen werde vorbereitet. Ani eine Interpellation der Konservativen, betreffend die Gebäudeversicherung, antwortete Ministerpräsident Graf Eulen- burg, daß es möglich >ei» werde, durch eine bessere Organisation der öffentliche» Versicherungsanstalten eine größere Neigung bei der Bevölkerung zn» Versicherung hervorzurnfen und damit eine Herabsetzung der Beiträge licrbcizuführc». Zwangsversicherungen oder ein Monopol de» Landesvcrsicheiung >ei nicht ausführbar.! Freitag: Bericht der Bndgetkommission über die Finanzlage. Berlin. Die neuesten englischen Alarmnachrichten über fortgesetzte Unruhen und tägliche Plünderungen in Kamerun, welche die Regierung zn unterdrücke» außer Stande sei, werden von amt licher stelle für unwahr erklärt. — Tic offiziöse „Nordd. AUg. Zta." bezeichnet es als eine grobe Selbsttäuschung, wenn nichts schlimmeres, wenn die spanische Opposition gegen den deutsch- spanischen Handelsvertrag es als erreichbares Ziel darstelle, nach Verwerfung des Vertrags neue Vertragsvcrhandlungcn mit Deutsch land auf anderen für Spanien günstigeren Grundlagen wieder aufznnehmen. Hiervon könnte keine Rede sein: die Verwerfung des Vertrags wurde einen wirthschaftlichen Bruch Spaniens init Deutschland bedeute». Der Ablauf des Provisoriums bedinge für Deutschland die Anwendung dcS autonomen Tarifs. B e» li n. Der geschäftsführcnde Ausschuß der Berliner Gcwei bc- ausstellung hat in seiner gestrigen Sitzung das Terrain am Lietzeniec in Ebarlottcnbürg als Platz für die Ausstellung gewählt. Köln. Ein Petersburger Telegramm meldet, daß der Groß« sürit-Thronsolger am Sonnabend hier zurückerwartrt werde Es heißt, derselbe werde in Berlin bez. in» Neuei» Palais in Potsdam einen Tag verweilen. Hamburg. In einer Gerb- und Farbholzproduktcmabrik ervlodirtc ein Kessel, wobei ein Mann getödtet. vier theilweiic schwer verwundet wurden Ko bürg. Tic Prinzessin Alix von Hessen und die Prin- zeffiii Ludwig von Württemberg sind abgcreist. Der Großfürst Thronfolger, der Großfürst und die Großfürstin Sergius, iowic de» Großfürst Paul reffen heute Abend ll Uhr ab. Trier. Bischof Komm veröffentlicht eine aktenmäßige Tar- stellnng de» Wunder, die sich be» der letzten Ausstellung des heiligen Rockes ereignet haben. Mainz. In einer Eingabe an die Bürgermeisterei sprach sich das Lehrerkollegium des Gnmnasiums einstimmig gegen die Gewährung eines Platzes für das Heine-Denkmal vor dem Gvm- nasium aus. Pädagogische Rücksichten müßten niaßgebend sein. Stuttgart. Das Befinden der Königin ist befriedigend, die Wundenheilung macht gute Fortschritte. Die Aerztc hoffen, daß die Königin in einige» Tagen werde das Bett verlassen können. — Die Kammer der Abgeordneten ist auf den 15. ds M. berufen worden. P rag. Vergangene Nackt entdeckte die Polizei an» einem Fenster des trüberen Trautmannsdorf'ichcn ictzt Hohenlohe scheu Palais eine Bombe, die mit Pulver und einen» noch zu analnsircn- dcn Sprengstoff gefüllt war Tic Bombe wurde rechtzeitig u» schädlich gemackl. M ährisch Ostran. Bei dem Frühschichtwechscl weigerte sich dir Belegschaft, da die Forderung einer achtstündigen Schicht nickt bewilligt wurde, anzufahrc» lind verließ die Schächte Tic Ruhe wurde nickt gestört. * Paris. Eine» Meldung des „Tempo" zufolge vcrurtheiltc das Kriegsgericht i» Barcelona von den wegen Tbeilnahmc an dem Attentat gegen den General Martine; Campos angeklagten Anarchisten ff zum Tode und 4 zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. Toulon. Das Sägewerk der großen Werft zu Mourillon ist »iedergebrannt: de» Schaden beträgt etwa ,5 Mill. Frcs. R o m Heute Vvrmittag 10 Ul»- fand vor dem Schwnrgencht der Prozeß gegen die Leiter der Banra Romain» und deren Mit angeklagte statt. Ter Hauptangcklagte Tanlongo. der Direktor, und Maccaroni. der Kassner, sind 70jährigc Greise. Erster« ist gicktblückig und wankt, ans einen Stock gelehnt und von Polizisten unlerstiitzt. der Anklagebank zn. Moncilli. der gewesene Sektion? chet im HandklSmiuisteiium. ist elegant gekleidet, er trägt einen S- 3W Bahn der Concessioncn a» den rcligio.-iSsrindlicheu und von jüdischen i mdelloscn Gehrock und Glacöehoudscjmhe Sein Gesicht ist j„- Einslnsse» beherrschten Radikalismus weiter sortschreiten l lelligcnt, »ein Auftreten siegcsgewiß E» ist so ermüdet, daß er
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