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de» Haupt- aünjpektton mute Blatt I« Sa« hö dUttaap des «ch»r «»» BtschohWerda 7K. «4 »ud 4«. Auzttgenprtt, (In Reich,mark): DI« 44 mm breit, einspaltig« «x SewaU — Krttgoder sonstig,r irgendwelcher MMimeterzeii« 1ü Psg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Sm Textt.il di« UikiebA der Zeitung <Ker d«r Beförderung,einrich. so wo> breite Millimeteivil« SO Pfg. Für da. Erscheinen von U der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Numm«rn und an bestimmten Plötzen der Zeitung od«r auf Rückzahlung d«, Bezug,preise»keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Aleukirch unö Zlmgegenö Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage -» Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b.'H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokaste Bischofswerda Konto Nr. 64 Mittwoch^denS. April 1V33 88. Jahrgang llchie» an aaderer Btev». der Kmikgesi denkilometern, di« durch einen besonderen Senkkran vom Schiff in ihr eigentliches Clement gestoßen werden ckönnen. Man steht, die Zeppelin-Werke in USA. haben an alles ge» dacht, und doch muß irgendwo ein Fehler sein?! Schon im Januar 1933 kam es in der Marinekommis« sion des Repräsentantenhauses zu einer scharfen Debatte zwischen Abgeordneten über die Frage, ob die „Akron" eine Fehlkonstruktion sei. Damals erschien im Sitzungssaal der jetzt mit dem Schiff untergegangene Admiral Moffat und gab einige Mängel zu. Zum Beispiel sei die Steigfähigkeit des Zeppelins bei 5000 Metern zu Ende, während man mit modernen Flak-Geschützen schon eine Höhe von 10000 Me tern erreiche. Auch die Schnelligkeit des Schiffes scheint nicht so gewesen zu sein, um allen Eventualitäten begeg nen zu können. Sehr oft muß einem Sturmzentrum, wie das Dr. Eckener bei seinen epochemachenden Fahrten mehr mals tun mußte, ausgewichen werden. Dann muß der Kommandant schneller als der Sturm sein. Nachdem der Großteil der Besatzung den Tod in den Wellen gefunden hat, wird es sehr schwer sein, authentisch di« Ursache der Katastrophe zu ermitteln. Alles wird sich auf Mutmaßungen beschränken müssen. In den Staaten sind inzwischen die Fahnen auf Halb mast gesunken. Auch wir beugen uns vor dem Schmerz und der Trauer de» amerikanischen Volkes, zumal in der deut schen Vergangenheit mehr als eine Katastrophe'dieser Art uns heimgesucht hat. Amerika teilte mit uns in den ver gangenen Jahren den Ikarus-Traum der Menschheit, dem ger<we Deutsche mit aller Macht und mit großem Erfolg gedient haben. Heute erlebt es die Ikarus-Tragödie am eigenen Leib. Möge es in der Starre des Schmerzes nicht den Wahlspruch des Alten Roms vergessen: Durch Nacht zu den Sternen! Tagesschau. * Lvf Vorschlag de» gefchästsstlheeube« vegfldeuteu de» R^chslEWdbvude», Graf Siatckrevkd, wurde gestern eine Reichs» fichDregeweiuschefk des deutschen Bauernstandes gebildet. Reichs- Kanzler Adels Hitler hat die gchirWHerrschaft tibernewwen. Der ReichspeVdeut hat den Rttchsarbeilsmialfler Franz Sttdle zu« Versitzenden des Kuratorium, für Ingenderlüchkigung beste«. * Der 1. Mai wird von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei feierlich als lag der deutschen Arbeit begangen * Van Mrack des i« Gewilterstur« abgestürzten omerikaui» sch« Rstseukfsichtfse, ^ttro»' ist «st 73 Maua der Besatzung mchrMsng«. Gesellet sind nur der Erst» Offizier uud drei Br» satzuchpnnitgtieder. * chtn tileialufstchiff der amerikanischen Marine, das nech den Trtinunrtn der ^lkrvu" such« so«», ist «brvfall, in» Meer ge» stiezt «d untergegangra. Von den r Manu der Besatzung find 81- Mit dem Tode oder mit lebenslangem Zuchthaus oder mit Zuchthaus bi, zu 15 Jahren kann, soweit bisher mildere Strafen angedroht sind, bestraft werden: 1. wer ein Verbrechen gegen 8 5 Absatz 1 und 2 des Ge setze, gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9. Juni 1884 begeht; 2. Wer ein öffentlichen Zwecken dienende, Vanwerk in Vrand fetzt oder sprengt, oder wer eine Inbrandsetzung oder Sprengung in der Absicht begeht, in der Bevölkerung Angst oder Schrecken zu erregen; 3. wer «in verbrechen gegen 8 229 Absatz 2 und 88 312. 315 Absatz 2, 324 d« Strafgesetzbuches (Giftbeibringung, Ueberschwemmung. Beschädigung von Eisenbahnanlagen, gemeingefährliche Vergiftung) begeht. 8 2. Für die in ß 1 bezeichneten verbrechen sowie für ver brechen gegen T 5 Absatz 3 und 88 6 bl, 9 de» Gesetz«, gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffe« stad die nach der Verordnung der Reichsregie rung vom 21.3.1S33 geblldelen Sondergerichle zuständig, soweit nicht die Zuständigkeit de, Reichsgerichte» oder der Dberlandesgerichte begründet ist. Schließlich hat das Reichskadinett noch ein Gesetz zur Beschränkung der Herstellung und zur Regelung der Vertei lung der Betäubungsmittel beschlossen. Dieses Gesetz enthält die Ermächtigung, die Ratifikationsurkunde zu einem ent sprechenden mternattonalen Abkommen ebenso rechtzeitig beim Völkerbund zu hinterlegen, wie es von den anderen Mächten geschieht. i Die Menschen erinnern sich. Am 4. Dezember 1929 steht der Vizeadmiral William A. Moffat in der Halle der Goodyear-Zeopeltn-TIe. In seiner Hand blinkt ein golde- n«r Niet, mit dem er den ersten fertigen Spantring des Schiffes "schließt, da» später den Namen „Akron* erhält. Am 8. August 1981 echält da» fertiggeskllte stolze Schiff seine Taufe durch Mr». Hoover. Das ganze Amerika wird durch all« AufkläruNgskanLle über die Bedeutung, die Maße und Ausrüstung des Wunderwerkes instruiert. Die „Akron" wiegt 24Y000 Pfund; die verstellbaren Propeller «währen ein Höchstmaß von Sicherheit; die Kosten belau fen sich auf rund 9 Millionen Dollar; der Betriebsstoff für die acht Mavbach-Luftschifs-Motoren zu je 560 wird aus 110 Aluminium-Tank» enmommen, die durch ein raffinier tes Röhrenfystem auch untereinander verbunden sind-, Was serballast ist in 44 Gummisäcken untergebracht; eine Tele fonzentrale mit 18 Anschlüßen vermittelt den Verkehr des Penonals mit der Kommandobrücke; «in riesiger Funkraum ist Mittler zur Welt da draußen; alle Räume werden durch eine elektrische Zentralheizung erwärmt: ein Photoatelier liefert in Minuten die Wzüge der Aufnahme; der Luft widerstand de» Schiffe» ist wegen der ins Innere »ersetzten Maschinengondel ganz gering, lediglich der Kommandant hat einey Auslug nach vorn; auf dem Rücken trügt die „Akron" Maschinenaewehrnester zur Abwehr von Fliegern; tm Bauch des Schisses befinden sich di« Bombenabwurfvor richtungen und die- SMtvernebelungsanlage; die mittlere MaiMeschkyindiLkeit beträgt an die 85, die Höchstgeschwin- diakrn ISO StunLmkilometer; drei Laufgänge im Innern erleichtern den Derkehr.Jm Kielraum des Schiffes aber beherbergt dieses präzise Werk deutsch-amerikanischer Spit zenarbeit «inen Hangar für sieben schneidige Wasserflug zeuge mit einer Durchschmttsgeschwinoigkeit von 350 Stun- Oie »Titanic" der Lust. 14, April MS nacht* Ü Uhr 44 Minuten! Las größte, Wvffte uM luxuriöseste Schiss der Welt, di« von der White War HtnMerbaute «TUaaic7^jagt über de« Atlant». Es gilt, dv» «lav»Wand desvzeon« zu erringen, bett der Abfahrt hat man «tt« Fahrt gemacht. Der Rekord der »Mäuretanta* ckird bestimmt seWa«n «erden. Eimr der Schiffseigner ist Mt an Bord. Ein Siegesbull«tin nach dem andern wird orMlo, andieLondonerZentrale gekabelt. Alle Gefell- schaftsräum« des Schkffes sind überfüllt. Millionen hängen um die Hälse schöner Frauen, Millionen verfolgen in aller Welt die Rekordfcchrt des Dampfers. Und eine Minute spä ter ist «Iles nicht mehr wahr! Eine Minute später ist das Herruch« Schiff «in rettungslos verlorenes Wrack. Eine Ml- nute /päter knallt in den Aether düs schauerlich-sachliche 8<ZS-Ziichen. Es ist au»! Die Steuerborosett« de» Damp fer» ist in ihrer ganzen Länge aufgerissen. 1508 Menschen- leben fielen der grausigsten und gewaltigsten Schiffskata- strophe der Neuzeit zum Opfer .. . Zwanzig Jahre, elf Monate und zwanzig Tage später! An der Küste von New Jersey kreuzt der riesige amerika- niW» Marine-Zevpelln „Llkron". Seine Sicherheit ist über sichen Zweifel erhaben. Das Gas, das den Körper trägt, bvennt nicht; die Luftschrauben sind so konstruiert, daß sie da* Luftschiff in jeder Weise manövrieren lasten! Cs kann senkrecht steigen und herunter gehen, es kann vorwärts und rückwärts fahren. Der Brennstoff seiner Maschinen ist mit einem, jede Selbstentzündung und Verbrennung ausschlie- Wicken Zusatz verschen. An Bord befindet sich der Zeppelin- Sb» der Marinedepartements, Vizeadmiral William A. Moffat und die Führung liegt in den Händen des bewährten Konnnandanten MxTord. Alle Hilfsmittel der Neuzeit sie- h*n zur Verfügung. Minütlich bringen die Funker Wetter meldungen, minütlich werden Auskünfte von den vorbeizie henden Schiffen, von den nahegelegenen Funkstationen des Festlandes und den Wetterwarten eingeholt. Ein Sturm zieht aüf. Sollen wir ausweichens Warum? Wir sind jedem Wetter gewachsen! Um einhalbsechs Uhr mitteleuro päischer Zeit fahrt der deutsche Tankdampfer „Phöbus" die «raße entlang. Die Gläftr der Offiziere auf der Brücke styo auf den im Sturm dahinjagenden Luftkreuzer gerichtet. Herrlich, wie selbstsicher ha» Schiff da oben schwebt und fährt, wie es «n Luftraum bezwingt. --Da scheint «in« Rie- senfaust das Schiff zu greifen. Es wehrt sich eine Sekunde lang: «in Gigantenkampf zwischen Menschenwerk und Natur- gewaltl Aber schon ist der Luftgott Sieger. Da» hundert- fach ausgeklügelte und raffinierteste Werk der modernen Technik liegt als hilflose riesige holbzerbrochene silberne Zlgartr auf.den haushphen Wellen des Ozean* ... Luch jetzt gellt das 808 in den Aether, Hilfe und drin gend« und unverzügliche Retturmrarbeit heischend. Der Kapitän der „Phöbus" gibt seine Befehl«. Drei Mann und «in Offizier können gerettet werden. Die andern sind ver lor« ... Der Admiral, der Kommandant und 74 tapfere, nnma, Luftfahrer find«, ein nasses Grab . . . Der amerikanische Flottenchef steht in dauernder Ver bindung mtt dem deutschen Dampfer, er muß die Oeffept- lichkeit seines Land« bertchigen. Aus den Femfvrechern, voy dm Streif« der Fernschreiber, aus den Lautsprechern der Kunkgesellschaften schallt, tausend und tausendfach vari iert, immer dieselbe Frage: Wie «ar dos möglich? Wie konnte da* stotze Schiff, zu Vesten Erstehung mlle amerikank- MMUMerMeiWeistrs. Berlin, 4. April. Die Chefbesprechung, die heute vor mittag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers stattfand, be schäftigte sich vor allem mit den Fragen des Ar beitsdienstes und der Jugendertüchtigung. Dieser Aussprache lag. ein Entwurf des Reichs arbeitsmini st eriums über die Organisation der Verwaltung des Arbeitsdienstjahres zugrunde, der u. a. die Schaffung von vier Abteilungen im Reichs arbeitsministerium und die Aufteilung der gesamten Reichs gebietes in 13 Arbeitsdienst bezirke vorsieht. Diese 13 Bezirke umfassen Ostpreußen, Pommern, Mecklenburg mit Schleswig-Holstein, Brandenburg und Grenzmark, Schlesien, Sachsen, Mitteldeutschland, Hessen, Baden - Württemberg, Hannover - Oldenburg, Westfalen, Rheinland und Bayern. Sie halten sich also nicht in allen Punkten an die Provinzialgrenzen in Preußen oder an die Ländergrenzen. An der Spitze jedes dieser Be zirke soll ein Bezirkskommissar stehen, an der Spitze jeder Fachabteilung im Reichsarbeitsministerium ein Abteilungs leiter. Reichskommissar für den Arbeitsdienst bleibt der Reichsarbeitsminister, ihm unterstehen zwei Staatssekretäre, von denen Staatssekretär Krohn wie bisher die eigentlichen Aufgaben des Arbeitsministeriums, also Sozialversicherung, Tariffragen usw., betreuen würde, während dem zweiten Staatssekretär, Obersten a. D. Hier!, die Fragen de» Arbeitsdienstes und der nationalen Jugenderziehung über tragen werden. Die vier Unterabteilungen unter Hier! sollen betreffen: 1.) Arbeitsdienst unter der Leitung de» Stahyelmführer» Mahnken, 2.) Sport, 3.) Crziehungsfragen, 4.) Jugendhilfe. Für Sachsen sind vorgesehen Oberstleutnant a. D. v. Alten als Bezirksführer und Oberregierungsrat Zietzler als Bezirkskommissar. Z« Wslkilm lrs Mill;. Wie wir gestern berichteten, wird der Bovkott gegen die jüdischen Geschäfte heute nicht wieder ausgenommen, weil er durch die Entwicklungen überflüssig geworden ist. Die Reichsregieruna hat mit Befüedtgung davon Kenntnis genommen, daß der Boykott, wie er am Sonn abend durchgeführt worden ist, seine Wirkung nicht verfehlt hat. Abgesehen von kleinen Ueberbleibfeln ist die Greuel» Propaganda im Auslande vollkommen abgestoppt worden. Gegen die Ueberbleibsel im Wege de» Bovkott» vor zugehen, hat nach Auffassung maßgebender Kreis« keinen Zweck, zumal diese letzten Reste der Hetze ihren Ursprung im Kommunismus haben. Wie die Welt mtt dem Todesstrafe für politische Gewalttaten vod Berlin, 5. April. (E.M.) Wie wir erfahren, hat Las Reichskabinett sich in seiner gestrigen Sitzung noch nicht mit außenpolitischen Fragen beschäftigt. Sie kommen vor- aussichtlich in der nächsten Kabinettssitzung an die Reihe, die für Freitagnachmittag in Aussicht genommen ist. Gestern hat übrigens zum ersten Male auch Reichsbankpräsident Dr. Schacht an einer Kabinettssitzung teilgenommen. Das Kabinett hat in dieser Sitzung mehrere wichtige Gesetze ver abschiedet, darunter zunächst das Gesetz über das Schächten von Tieren. . Weiter verabschiedete das Kabinett ein Gesetz über die AnwerGung zweiseitiger Wirtschaftsabkom men mit ausländischen Staaten. Durch dieses Gesetz wird der Reichsminister des Auswärtigen ermächtigt, im Falle dringenden wirtschaftlichen Bedürfnisses die vorläufige An wendung zweiseitiger Wirtschaftsabkommen mit ausländi schen Staaten zu verordnen. Ferner hat das Kabinett mit einem Gesetz zur Abwehr politischer Gewalttaten neue Strafverschärfungen verfügt. Dm Gesetz lautet: