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laufs^ ran stadt am br> j N, ffe. »" i. Iv !>P Ang'',- b«K der an sdt^' Elches er«^ -V'O, lreu'L ner -'s! frag^,» rueE- k tS- en bü^,! n M hrren - B :geti ir -fhauS ; nrufsl^ M / wer»'"! esührl; re» loch Jnh->'^ naV-, h°f^ ohnUNg^ ite«^ DistMÜ ner.sü'" Nr. 207 Sonntag den 7. September 1919 78. Jahrg. Amtlicher Teil. Die Milchberichle sind seitens der Kuhhalter Montag den 8. d. M. vormittags °N 10—12 Uhr in der Polizeiwache abzugeben. ^Wilsdruff, am 6. September 1919. nn Der Stadtrat. Kesselsdorf. Zuckerkarten-Ausgabe. Montag de« 8. September 11 bis 12 Uhr im Gemeindeamts. Kesselsdorf, am 6. September 1919. " Der Gememdevorstaud. Kesselsdorf und Nachbarorte. Frühkartoffeln (tadellose Auslandsware) werden Sonntag den 7. September früh 6 Uhr bei Gebrüder Starke an die Einwohner von Kesselsdorf und Nachbarorten markenfrei abgegeben. 10 Pfund für 2 Mk. 10 Pfg. nis Kesselsdorf, am 4. September 1919. Der Gemeindevorstand. Die Unterzeichnung Oesterreichs gewiß in der Welt pfleglich behandelt sein, auch das Vermögen einer Nation. Von dem bloßen Wegnehmen kann der Staat allen falls ein paar Jahre sich über Wasser halten. Dann tritt die wirtschaftliche Stagnation ein, das Versumpfen jeg lichen materiellen Fortschritts. Es gibt Staaten, so die Türkei, die davon lebten, daß sie einzelne Untertanen sich vollsaugen ließen, dann den Schwamm ausdrückten, bis er nichts mehr hergab. In diesen Staaten ist die Armut riesengroß. Fremde Industrie und fremder Handel herrschen unbeschränkt, es entwickelt sich kein wirtschaft liches Eigenleben; im Kriege haben wir den Türken buch stäblich alles liefern müssen, abgesehen von Weizen, Mais, Reis und einigen anderen Hauptlebensmitteln. Ohne uns konnte die Türkei keine vier Wochen Krieg führen. Wir aber machten nicht nur sie mobil, sondern auch unsere anderen Bundesgenossen; von uns gingen die Ströme des Lebens und der Widerstandskraft aus, denn wir hatten im Frieden die Vermögen nicht weggesteuert, sondern ihre Ansammlung begünstigt, infolgedessen war die wirtschaft liche Entwicklung blühend und stets neue Arbeitsgelegen heit, stets neuer Aufschwung da. Was wir da erarbeitet haben, das müßen wir nun hergeben, dazu zwingt uns der Friedensvertrag. Soweit ist alles richtig. Wollen wir nun wieder zu Gelds kommen, so müssen wir erneut — Arbeit ausspeichern, nämlich den Ertrag neuer Arbeit. Nur sie allein schafft Werte. Mit nichts kann sie aber auch nicht anfangen. Wir brauchen Rohstoffe, wir brauchen dazu Geld, wir brauchen auch Unternehmer, die Arbeit schaffen. Von der Beschlagnahme des Mehrgewinns kann der Staat auf die Dauer nicht leben. Zu einem erträglichen Dasein außerhalb des früheren Paradieses ist wie in den Zeiten Adams Mehrarbeit nötig. Mehr Arbeit. Darum kommen wir nicht herum. Diese grausame Wahrheit wird uns noch allen aufgehen; sie wird uns in der Praxis beigebracht werden. Vor läufig gibt es noch manchen unter!uns, der die Akkord arbeit Mordarbeit nennt, der mit Kant und anderen ge ruhigen Philosophen 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Er holung, 8 Stunden Schlaf für die beste Tageseinteilung hält. Da werden wir aber ein schlimmes Erwachen haben. Augenblicklich leben wir ja noch in den guten Monaten vor Inkrafttreten des Friedens. Von Riesen steuern wird gesprochen und sie werden beschlossen, aber noch zieht man sie nicht ein. Geht es damit erst los, so wird der Einzelne den Umschwung zunächst an der ver minderten Arbeitsgelegenheit merken, da viele Betriebe werden schließen müssen. Die natürliche Folge ist dann ein Angebot von Händen zu billigerem Preiss. Oder, wenn man dabei zu wenig zum Lebensunterhalt ver dient: das Angebot längerer Arbeit. Wir werden nicht vom Achtstundentag auf den Sechsstundentag, sondern auf den Zwölfstundentag kommen. Wenn sie es auch nicht jederzeit sagen können, so haben dies die deutschen Arbeiterführer doch längst erkannt. Am 22. Oktober 1918 hat der Abg. Ebert, der jetzige Reichspräsident, im Reichstage gesagt: »Gelingt es, uns einen bedingungslosen Frieden aufzuzwingen, dann wird die deutsche Arbeiterklasse schwer getroffen; ihr Kampf um den sozialen Ausstieg würde um Jahrhunderte zurück geworfen/ Diesen bedingungslosen Frieden haben wir nun unterschrieben; von diesem Herbst an wird er durch- gesübrt. Im Schweiße unseres Angesichts werden wir fortan unser Brot essen müssen, manche Hitlers Träne wird das Brot in Familien mit schwächerer Arbeitskraft würzen. Die schärfsten Steuergesetze helfen uns nichts, sind nur blauer Dunst; die Parole der Zukunft heißt: überstunden. Wer sich einen klaren Blick für wirtschaftliche Dinge bewahrt hat. dem ist das auch einleuchtend. Jede Hoffnung darauf, daß durch die Steuerschraube, die nur die »Reichen' treffe, eine Besserung erfolgen werde, ist eitel. Wir haben im Gegenteil alle Veranlassung dazu, zu wünschen, daß uns die Vermögen, die die Arbeit be fruchten, erhallen bleiben. Sonst werden wir allesamt Sklaven des fremden Kapitals, dem unser eigener Staat keine sozialen Vorschriften machen kann. Im Schweiße des Angesichts auf deutschem Acker zu arbeiten, ist, bildlich gesprochen, immer noch angenehmer, als für einen fremden Zwingherrn Ziegel zu streichen. Aber Arbeit, schwere Arbeit, wird es auf alle Fälle sein. Unsere Paradieseszeil ist vorbei. Wer sie jetzt in der Sozialisierung und anderem Paragraphenkram nahen zu sehen glaubt, der versteht die Zeichen der Zeit nicht zu deuten und kommt unter die Räder. Oe/maEr/L. „Der Sieg der Wiedergutmachung." Die französische Kammer und der Friedensoertrag. In der französischen Kammer stellte Barthou die Frage, ob die Regierung in dem Augenblick, als der Waffenstillstand abgeschlossen wurde, von ihrem verfassungsmäßigen Vorzugs recht Gebrauch gemacht habe, die Demobilmachung zu ver langen, um einer Forderung der Zioilistenmassen zu genügen und der einmütigen Auffassung des Parlaments Rechnung zu tragen. Der Redner stellte hierbei die Frage an Clemenceau, ob die Alliierten eingewilligt hätten, den Artikel, der die Reduktion der deutschen Armee innerhalb drei Monaten nach Inkrafttreten des Friedensvertrages verlangt, zu ändern. Zweifellos bilde die deutsche Armee für Frankreich keine Gefahr mehr. Aber letzteres muffe an Polen denken und an die Volks abstimmung in den besetzten Gebieten, wo sich gegenwärtig. ungeheuerliche Dinge abspielen. Barthou stellt sodann den offenkundigen Widerspruch in Bezug auf die Dauer des französisch - englisch - amerikanischen Sonderabkommens fest. Weiter führte der Redner noch aus, daß es notwendig sei, eine Streitmacht ins Leben zu rufen, die imstande sei, bis ganze Menschheit zu verteidigen. Eine Mehiheit sei ent standen und dränge Frankreich und der ganzen Welt eine neue Politik auf. Die Frage der Verminderung der Rüstungen müsse jedenfalls gelöst werden. Der Redner bemerkte, daß es die französische Delegation war, die durch Leon Bougeois diese Frage vor der Friedenskonferenz aufrollte. Er wünsche, daß die von Frankreich aufgestellten Thesen in der Fiage der Rüstungen und ihrer Kontrolle den Vorzug erhalten, über Partei und Programme müsse man jenes schöne edle Ideal Frankreichs stellen, daß dieser Krieg der lebte war und der Sieg Frankreichs ein Sieg der Wiedergutmachung. (Tosender Beifall.) Als Barthou von der Bühne herunterslteg, ging Clemenceau auf ihn zu und drückte ihm die Hand. In der weiteren Fortsetzung der Debatte bedauert Franklin Bouillon, daß das wichtigste Ver langen mit Bezug auf die Grenzen nicht aufrecht erhalten werden konnte, und daß die Einheit der Deutschen gestärkt worden sei. Er beklagte sich über di'e ungenügenden finanziellen Garantien und hoffe im übrigen, daß Amerika Frankreich angesichts des Sieges nicht untergehen lasse. Gesetz über -ie Präsidentenwahl. Die Volksabstimmungen. Das Reichsministerium des Innern ist zurzeit mit der Vorbereitung einer groben Anzahl neuer Reichsgesetze beschäftigt, die durch das Inkrafttreten der neuen Reichs- oersassung notwendig geworden sind. Das wichtigste ist das Neichswahlgesetz, das nach den Artikeln 22 und 125 der Verfassung vorbereitet werden muß. Es wird dis Bestimmungen über die Wahl des Reichspräsidenten und ferner die Bestimmung über Volksabstimmungen bei der Neuordnung von Staatsgebieten und endlich die Be stimmung über „Volksbegehren" und „Volksentscheid" umfassen. Oie Antwort auf das Ententeultlmatum. Artikel 61 der Verfassung außer Kraft gesetzt. Die deutsche Regierung hat in Versailles der Entente eine Note überreichen lassen, in der sie der Forderung der Entente, daß Österreich keinen Anschluß an Deutschland suchen dürfe und die deutsche Verfassung entsprechend ab geändert werden müsse, nachkommt und u. a. erklärt: . „Die deutsche Regierung erklärt, daß die Vorsck des Artikel 61. Abs. 2. der Verfassung so lange Kleine Zeitung für eilige Leser. Neichsregierung hat dem Ententeultimatum auf Ab- ^>ung der Retchsoerfassung nachgegcben. ja Freiherr v. Lersner übe»reichte in Versailles eine Note, § e Rechtfertigung des Admirals v. Reuter bei der Ver dung der deutschen Flotte in Scapa Flow bezweckt. e Zur steuerlichen Erfassung des Kapitals plant der Reichs- ^imsinster die Einführung des Steuereides. ff, Die Vereidigung der Beamten in den Zentralbehörden ,, Geleits zum größten Teil erfolgt. Auch in den nach- >>ndeu Dienststellen hat bereits eine grobe Anzahl von Be- den Erd auf die neue Verfassung geleistet. Die Ver dung der Truppen steht unmittelbar oevor. ^. Präsident Wilson hat eine Propagandareise für seinen ^ ^ensoertrag durch die Vereinigten Staaten angetrelen, er in 27 Tagen 30 Vorträge hält. »lt°Ä^n ägyptischen Ministerpräsidenten wurde ein Bomben- >eutat verübt. Der Minister blieb unverletzt. F -Der Oberste Rat verlängerte die für Österreich angesehte " zur Annahme ober Ablehnung des Friedensvertrages 48 Stunden bis zum S. September. Die französische Besatzungsbehörde hat an die pfälzischen -r^ubahnen bet Androhung hoher Strafen ein unbedingtes ^verbot erlassen. Schweiße deines Nngesichis.. / .^us dem im Vergleiche zu heute geradem paradiesischen sto^^sdasein hat uns ein Gottesgericht ins Elend ge- ^ ,Wir begehen keinen Selbstmord. Wir schauen mit klaren Augen um uns und sehen zu, wie wir uns ds- neuen Dasein auseinandersetzen können. Was "ne Menschenpaar konnte, können wir auch: den mit dem Dasein aufnehmen. Uns bleiben aber zs^ur die gleichen Mittel. Im Schweiße unseres An- ' müssen wir unser Brot erackern. Es gibt keine "^Weisheit, die es anders machen könnte. gu,>"der gibt es aber viele Leute, die immer noch dr,^EN, gebe solche Weisheit. Man erhebe nur die stil i? SteuernI Man lasse die Reichen bezahlen I Wenn ^olk Unterschiede aufhörten, seien wir das glücklichste l der Erde; wir brauchten gar keine Vermögen. ^.^"verstorbene Führer der freisinnigen Volkspartei, h-w Achter, berechnete einmal, was bei einer allge- led..,en Teilung herauskäme; insgesamt 843 Mark für dj° mDeutschen. Das Geld wäre schnell verbraucht, und die alte. Nun könnte man ja sagen, sEien wir reicher geworden. Unser Volks- alljährlich in letzter Zeit um 10 Milliarden s°lck° genommen, vollgültige alte deutsche Mark, nicht beute mit einem Wert von nur 19 Pfennigen, sich '"Me es auf den Kopf der Bevölkerung auch erheb- hij.^Eyr als nur 843 Mark geben. Aber erstens ist im eine Menge Geld buchstäblich „verpulvert" Ärb-j?' zweitens hat die übrige werteschaffende produktive sii vielen Gebieten geruht; und drittens — das die^EHauptsache — müssen wir dem siegreichen Feinde mchenalter lang so viel für die sogenannte Mi-» ,m°Ehung abgeben, daß uns kaum mehr als das , "MMimmum bleiben wird. wir das alles schaffen sollen, das glaubt der «'E ai-nL "^Minister zu wissen. Wir konfiszieren einfach "kM^en Vermögen, wir setzen schon bei den kleinen und ^chjn» °'E Steuerschraube an, wir nehmen jeden Mehr- w^, ^un dieses „Geld" in Wirklichkeit? . nichts, als aufgespeicherte Arbeit früherer früherer Geschlechter. Kommt da nichts hinzu, - Speicher bald leer. Außerdem besteht die Werden'. , uns die nötigen Betriebsmittel entzogen M c.'^.Elbst der Biene muß man einen großen Teil lassen, sonst verhungert sie und liefert im keinen neuen. Also die Vermögens- ^ec l)vn hat. ihre Grenzen. Quält mau die Bienen- ver Gebühr, dann wandern sie aus. Es will alles Znseriionsprcis Pfg. für die s«gespaliene Korpuszelle oder deren Raum, Loialpreis pfg., Reliamen Pfg., alles ml! Teuerungszuschlag. Z 'raub und labellarischer Sah mii z</V Aufschlag. Bei Wiederholung und Zahresun. -hen enisprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil fnur von Behär. °>I die Spaltzeile so pfg. bez. pfg. / Nachweisungs- und Offertengebühr 20 bez. pfg. / Telephonische Znseraien-Aufgabe schließt jedes Rellamalionsrechi au«. / Anzeigenannahme bis 11 Uhr vormittags. / Betlagengebühr das Tausend MI., lr die Poffauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Stritte platzvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Ole Rabaltsähe und Rettoprctse haben nur bet Bar zahlung binnen Z0 Tagen Gültigkeit! längeres Ztel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen vcrsch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen» Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« nicht der Empfänger innerh. 8 Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. ^nsprechjei! Amr Wilsdruff Nr. S. söMit sÜk düs AUkff- Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharaudt. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 s,«».'?^k^" ^eblatt- erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und ? ^r sür den folgenden tag. / Bezugspreis bet Setdstadhotung hu»bichenlltch pfg., monatttch pfg., vtertetjährlich Ml.; in »,!"!!""?Eäger zugetragen monatlich pfg., vierteljährlich Ml.; hll, n!- Postanstalten vierteljährlich Ml. ohne Zustellungsgebühr. „ 1°"- poffboicn sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen entgegen. / Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger ^-»melier Storungen der Betriebe der Zeitungen, der Lteferantcn oder der 'tn^ÄÜ^^Wlmüen — der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung kt der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Ferner . 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