Volltext Seite (XML)
Voigt ländischer Anzeiger. 8. Stück. Sonnabends den 24. Februar iZio. Neues Instrument, wodurch sich die Qua lität des Weins bestimmen läßt. Es ist in dem gemeinen Leben von dem größten Bortheile, die Grade der Güte und die ver schiedenen Qualitäten der geistige» Wasser und anderer geistigen Getränke durch Hülfe eines In struments auszumitteln; denn nur nach dem Verhältnisse ihrer Stärke läßt sich der Werth derselben, so wie das Zutrauen, das man für sie hegt, genau und richtig abschätzen. Und doch fehlt es uns, bei aller noch so genauen Auf merksamkeit, die man auf Gegenstände, die in die Polizei einschlagen, richtet, dennoch stets an einem Messer, der die Grade des in einer Flüssigkeit enthaltenen Geistes, auf eine positi ve Weise angiebt; welches um so mehr zu be- klagen ist, da sich sonst viele Weinhändler und Fabrikanten in dergleichen Operationen vorsich tiger betragen würden. Ja man könnte selbst mit einem dergleichen Instrumente die verschie denen Gährunge», der Weine weit besser beob achten und verhindern, daß derselbe nicht so oft seine Natur verändere, und da der Wein ein so äußerst wichtige» Zweig des Handels ist und der künstlichen Aufsicht so sehr bedarf, so ver dienet es allerdings Verwunderung, daß nicht schon Chemiker, Physiker und Sachverständige einen solchen Grademeffer aufzustnden, und den selben gleich wie Maaß und Gewicht bei andern Gegenständen, auch hier einzuführen sich be mühet haben. Boyle, Fahrenheit, Baumö, Carlies, Pouget, Borie und Andere, die sich mit den Aerometern beschäftigten, Haven uns auch darunter so vortheilhafte als möglich ge liefert, da man ganz allein durch das Untertau chen die Stärke der Geister schon erkennen kann, so daß man glaubte mit denselben auch in An sehung des Weines gleiche Resultate erhalten zu können, gleich als wenn man nicht wüßte, daß seine verschiedenen Grund - und Ur - Bestand theile eben so viele Hindernisse sind, bei ein und eben denselben Dalis eine gleiche Schlnßfolge erwarten zu dürfen. Man har zugleich gezeigt, daß die zerlegen de Methode dabei stets die sicherste fey. Eck kommt also darauf an, diese Operation durch rin ganz einfaches und schleuniges Verfahren zu erreichen, zu welchem Entjwecke ein Fran, zose, Fournier, aus Nismes, ein ganz dazu geeignetes Instrument erfunden hat. Dasselbe bestehet in einer gläsernen 6 bis 7 Zolke langen Röhre,
