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^rankenbeM Tageblatt MMewräMe»! Dr. Winger polnischen Kreisen das Gerücht verbreitet, Ein denWpalsonaler Antrag im großen RelchstagsausfOuß das; im Berlin, 19. 2. Für die Donnerstagsitzung des groben Neichstagsausschusses hat die deutsch- nationale Neichstagssraktion folgenden Antrag links orientiert ist. Um das Kabinett lebensfähig zu gestalten, wird er sich auf Teil derienigen Parteien stützen müssen, Dem Sturze der sächsische!! Negierung ist binnen z 24 Stunden der erste peinliche Schlag gefolgt: Die seit einiger Zeit von der sächsischen Negierung in Berlin geführten Anleiheverhandlun gen sind vorläufig gescheitert. Man hat in Berlin eindeutig wissen lassen, die beteiligten Banken hätten aus politischen Gründe!« kein In teresse daran, während einer. Negierungskrisis Verhandlungen zu führen und Gelder bereitzu stellen. Aus dieser scharfen und deutlichen Ab sage werden die Negicrungsstürzer vielleicht doch eine heilsame Lehre ziehen. Die erste Peinliche Auswirkung der öachsenkrisis herauskämen und dam falsche Zahlen genannt würden. Freytag-Loringhofen erwiderte, und es hätte nicht viel aefehlt, dann wären dies« beiden Männer, die immerhin einen Namen baben, handgreiflich geworden. Die anderen Aba ordneten verhinderten die Schlägerei, und nun bleibt es dem inzwischen vertagten Au»lchuh überlassen, wie er dielen Vorfall aus der Welt schafft. Er ist frei willig wieder durch eine Indiskretion an die Orffent- lichkeii gekommen. Man muh nun die Frage auf- wcrfcn, ob es überhaupt richtig ist, daß der Aus schuß hinter verschossenen Türen berät und nur blikauer Fkantiu und Pietri, svwie die Abg Maginot und Renaud von der Demokratischen Und Sozialen Aktion zum Eintritt in das neue Kabinett aufzufordern. Entgegen der Auffassung zahlreicher Blätter erklärt das nationalistische „Echo de Paris", das; ein Kabinett der Konzen tration nicht lebensfähig sei. Im „Popukaire" erklärt Läon Bkum, die Sozialisten würden ver suchen, den Weg zur Konzentration zu versperren, um einem radikalen Kabinett die Ausgaben zu erleichtern. er ursprünglich im Äuge hatte, verzichtet. Das würde bedeuten, das; der Hanshaltsfehibetrag von 1928 in Höhe von 154 Millionen Mark endgültig auf den Schuldentilgun-zssonds übernommen wird. Inwieweit sich hierdurch eine Entlastung des Steuerprogramms der Reichsregierung ergibt, bleibt abzuwarten. Nach privaten Schätzungen glaubt man gegenüber den bisherigen Mehrfor- dcrungen von etwa 400 Millionen Mark nunmehr mit 250 oder höchstens 300 Millionen Mark neuer Steuern anskommen zu können. In Frage kommt hierfür in erster Linie die Erhöhung der Bier st euer und die Erhöhung der Kaf fee- und Teezölle. Den Vorschlägen, die auf ein Notopfer in der Form einer allgemeinen Erhöhung der Kopfsteuer oder in der Form eines Sonderbeitrages vom Einkommen der Festbesol- Laz«blau «rlch-Mt an iedem ÄrMa,: »U «ttz.Iun, In den «:»»adelt«ilt» d«r Stadl ».00 Mk., In da» «utgad-. strllrn dt« eandbeprl«» 2.10 M.. d«< gutrazunz Im Iladlzidlet »lL MI., del Lntragun, Im Landg-blcl S.2V MI. M,H«nkarten KL M„ M»jclnumm-r lv Piz , «onnabettdnummcr 2V M. : L«!»«!» «»miivdesiroliontei Sranknbrrg. L,»»tvr«<i,»v »1- razeblaU granlcnbrrzlaql«». Paris, 20. 2. (Fnnkspruch) Die führenden Blätter rechnen bestimmt damit, daß der fran zösische Staatspräsident Doumergue am Donners tag vormittag den Führer der Nadikalsozialisti- schen Partei Camille Chautemps mit der Neu bildung des Kabinetts beauftragen wird, und dah Chautemps den Auftrag annimmt. Da die Sozialisten nicht in das Kabinett eintreten, wird er wahrscheinlich die Bildung eines Konzentra tionskabinetts versuchen, das möglichst weit nach „Der Reichstag wolle beschliehen, die Reichs regierung zu ersuchen, auf diplomatischem Wege eine unzweideutige Feststellung darüber zu treffen, ob der französische Ministerpräsident tatsächlich, wie das „Echo de Paris" vom 5. Februar meldet, auf einer am 4. Februar stattgehabten Parteiführerbesprechung erklärt hat, dah Frankreich auf Grund des Poung- planes gegebenenfalls berechtigt sei, deutsche Häfen und Bergwerke zu beschlagnahmen und das Rheinland wieder zu besehen, ohne dah Deutschland sich dem widersetzen dürfte." Politik oder Schlägerei? (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 20. Februar. Gestern kam es in den Vereminten Ausschüssen des Reichstages zu einer unerquicklichen Szene, die nicht so bald vergessen sein wird, denn diesmal waren es nicht die Kommunist-»,, die einen Skandal verursachten. Es kam vielmehr zu einem Wort gefecht zwischen dem Minister Dr. W'rtb und dem deutichnationalen Abgeordneten v. Freytag- Loringhofen. Dr. Wirth machte die Fest stellung, daß aus dem Nusschuk viele Indiskretionen HW«,' Die KinanrvefpreGungen avsefGßoffen Verzicht auf die große Deckuugsvorlage — Erhöhung der Biersteuer und der Kaffee- und Znckerzölle unvermeidbar Die Iregieeungsvttduns in KrnnkreiG Bor der Betranuna Chautemps mit der Kabinettsbildung Hw rnriM ist vor M »«WMichuag L« amkMU sEMnM« m des UlÄs-«lW Msürusdruü Md Beriag: L.E.R»8b«g W.) in Frankenberg. Vnmtwortüch für die Mal!!»»: Ml MM in. «keMeis Donnerstag den 2«. Februar 183« nachmittags 88. Zahrgang A»>,ig,>>vr«i»i l MMIiuetcr Höhe elnloaMg <»» öd mm drclt) < „ Pirmilg, 'm AeöalUonUrll I- 7» mm drei!) 2V Wenn,-. « «Ui« Und «et ,u bezahlen. Mr Üachwe!« und vermUUun^ 25 Pfennig Sondergebllhr. - Für schwierige Saharlen, be! «»«>». dlgungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei ZNatzvorichuUen I Auffchia». v«i gröbere» Auftrögcn und Im Wlederholunglabdrult tte-I möblgnng nach teflkehender Staffel. I gelegentlich Berichte herausgibt. Denn ohne Schwierigkeit kann sich jeder von ibm bekannten Abgeordneten die Vorgänge in dem Ausschuß schildern lasten. Die Abgeordneten nehmen es mit der Geheimbaltung nicht so genau. Freilich bat sich oft ergeben, daß diese Berichte unter der Hand j stark subjektiv gefärbt und meist verstümmelt sind, j daß sie tatsächlich vielfach a!s eine Entstellung der wahren Verhandlungen gelten können. Myer Tagesspiegel Die Verhandlungen des Nei'chs- finanzmi nisters mit den Finanzpoiitikern der Regierungsparteien im Reichstage wurden am Mittwoch abend nach mehrstündiger Beratung be endet. Ter Finanzminister wird nunmehr eine Deckungsoorlage ausarbeiten und diese dem Ka binett zur Beschlußfassung vorlegen. Ein Krakauer polnisches Regie rungsblatt bringt am Mittwoch die Mel dung, dah die polnische Negierung es scharf ab lehnen werde, mit der deutschen Neichsrcgierung noch irgend welche ergänzende Verhandlungen über das Warschauer Liquidationsabkommen zu führen. Die Londoner Flottenkonferenz ist infolge der herrschenden Schwierigkeiten bis Mitts nächster Woche vertagt worden. Als mutmaßlicher neuer Ministerpräsi dent in Frankreich wird jetzt neben Tardieu auch Chautemps genannt. In Athen kam es zu schweren Kommunisten- tumulten, in derem Verlauf 100 Kommunisten ' das Gebäude des Bürgermeisters stürmten. Nach einer Genfer Information wird dis Zollfriedeuskonferenz voraussichtlich zum Scheitern verurteilt sein. Der italienische Vertreter auf der Flotten- konferenz, Außenminister Grandi reist am Donnerstag von London nach Nom ab. Er wird zurückkehren, wenn, nach Bildung der französisck«en Regierung eine Wiederaufnahme der Arbeiten der Flottenkonferenz erfolgen kann. Als Ursache der schweren Erpkosion in den Werken der Standard Oil Co in Linden (U. S. A.), wird das Platzen eines Hochdruck- Naphta-Nohres angegeben. AM Notopfer? Berlin, 19. 2. Die finanzpolitischen Erör terungen zwischen den Regierungsparteien und dem Neichsfinanzministerium sind, .wie die Tele- graphen-Union erfährt, am Mittwoch abend zum Abschluß gelangt. Die Aussprache über Haus halts- und Steuerfragen ist geschlossen worden, während die abschließenden Besprechungen über die Sanierung der Arbeitslosenversicherung im Laufe des Donnerstag erfolgen sollen. Gleich zeitig hofft der Neichsfinanzminister, im Laufe des Donnerstag in unmittelbaren Besprechungen mit dem Arbeitsministerium die noch bestehenden Differenzen über gewisse Etatsposten des Arbeits ministeriums ausgleichen zu können, so das; das Kabinett Donnerstag abend die Ausgabenseite des Haushalts endgültig feststellen könne. Der Reichsfinanzminister hofft spätestens nächste VerstSndiguna zwischen Relchsflnanz- Minister und Angestelltenversicherung? Berlin, 19. 2. Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer hat, wie der „Lokalanzeiger" be richtet, am Mittwoch mit dem Präsidenten der Angestelltenversicherung wegen Uebernahms eines Teiles der Eisenbahnvorzugsaktien durch die An gestelltenversickerung verhandelt, um aus diesem Wege Geld für die Arbeitslosenversicherung zu schaffen. Wie der „Lokalanzeiger" weiter hört, soll eine Verständigung erzielt worden sein. Wahi des NermmuWrates Ser B. Z. Z. am IS. Mrz Paris, 20. 2. (Funlsprnch) Am 10. März werden in Nom die Leiter der sechs Notenbanken Zusammentreffen, um den Verwaltungsrat der V. I. Z. zu bilden. Ferner werden auf der Sitzung, die sich voraussichtlich 3 oder 4 Tage hinziehen wird, das leitende Personal der Bank ernannt, sowie die Zeichnungsbedingungen des Kapitals geprüft werden. Ter Gouverneur der französischen Staatsbank Moreau wird auf seiner Reise nach Rom vom Vizepräsidenten Moret und dem Direktor des wirtschaftlichen Studiendienstes Quesney begleitet. Die Kandidatur Onesneps für den Posten eines Generaldirektors der Bank, wird von der fran zösischen Presse weiterhin mit größtem Mohk- wollen betrachtet. Paraphierung des deuM-yoln. Handels vertrages noch in dieser Woche? Warschau, 19. 2. Im Zusammenhang mit einer Besprechung, die am Mittwoch nachmittag zwischen dem deutschen Eesalndten Rauscher und dem Austenminister Zaleski stattgefunden hat, ist in deten und Beamten zielen, setzt der FinanMlnisior aus naheliegenden politischen Gründen nach wie der deutsch-polnische Handelsvertrag noch vor entschiedensten Widerstand entgegen. I Laufe dieser Woche paraphiert werden soll. Woche auch die Frage der Deckung für den Haus- „ halt 1930 unter Dach und Fach zu haben. Wie »inaebracht' die Til. erfährt, hat der Finanzminister offenbar auf die sogenannte große Deckungsvorlage, die Die Leiter vee LnternatSsnsrSen I, Z > Bon link» nach recht«: Moreau (Frankreich), Mac Garrah (Amerika), Que»nay (Frankreich), Fraser (Amerika) Vorläufig freilich sieht es nicht so aus, als ob die Krisis nur kurze Zeit dauern sollte. Die auf den 22. Februar angesehte interfraktionelle Be ratung must verschoben und auf einen späteren Termin einberufen werden. Die Demokraten wer den bereits in der letzten Februarwoche zu einer Aussprache zusammentreten, zu der sich sämtliche Instanzen der Partei aus dem ganzen Lande ein finden werden. Auch die Funktionäre der SPD werden in der letzten Februarwoche in Dresden tagen. Anfang März versammeln sich die An- aber Hänger der Wirtschaftspartei zu entscheidenden einen Beschlüssen. Vermutlich zur gleichen Zeit wird "IM""- auch der Landesvertretertag der Deutschen Volks wahrend der letzten 3^ Monate für Tardieu ge- Partei abgehalteu werden. Auf die Beschlüsse stimmt haben. Da allerdings im eigenen Lager dieser beiden zuletzt genannten Parteien wird es Chautemps zwei Strömungen vorhanden sind,: besonders ankommen, vor allem auf die Stel lst es durchaus möglich, daß ihm bereits in rder lung der Wirlschaftspartei zur großen Koalition eigenen Partei sehr großer Widerstand erwachsen! Freilich sind die Hoffnungen, daß bereits am' wird. Unterrichtete Kreise wollten bereits wissen,' 4. März der Landtag die Mnisterpräsidentenwabl daß Chautemps die Absicht hat, die Linksrepu- vornehmen kann, recht gering