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Nachrichten au» Drei» den die Krundzell« »0 PI. — AurwLrlig« Anstieg« nur gegen Vorausbezahlung — Jede, Beleadlati «osu», 10 Pt- ' ^ Inventur-Ausverkauf ru b«c>vu1snc1 tocturisrlsn proissn NL»»> bis Lncis cjisssk Wocbs. KiEiZlall- Qlässk' k^oi'rsllLM W. Welirle Xoniel. iioMsisf-mi. f'k'aLSk' Slk'LlZs 17m N^r7 orttgo Lefev. Der Chef der Hochseeflotte Admiral v. Holtzcndorss wurde von seiner Stellung enthoben: sein Nachfolger wird Vizeadmiral v. Jngenoyl. Der Ehren - GenerallanöschaftS - Präsident von Nieder- Hhlefien Graf v. d. Recke-Voll mar st ein ist heute gestorben. Dreibund und Dreiverband sind einig darin, LaS neue türkische Kabinett, falls es sich ihren Wünschen nicht anhassen sollte, nicht zu unterstützen. In Bukarest beginnt man wieder an eine fried liche Lösung des Konfliktes mit Bulgarien zu glauben. Der frühere spanische Ministerpräsident Morel ist gestorben. Der Swift im BaHanbmde. Es ist an dieser Stelle schon mehrfach aus die inneren Zwistigkeiten im Bakkanbundc htngcwiescn worden, die trotz aller Berklcisterungsversnchc von Sofia aus kein Ende »ehmen wollen. Augenblicklich werden diese Berstiüimun- gen unter den Verbündeten naturgemäß besonders unan genehm empfunden. Hauptsächlich erstrecken sich die Gegen sätze auf Sofia und Belgrad. Sofioter Blätter ver öffentlichen laufende Berichte über serbische U Über griffe und Gewaltakte lU, die in Sofia lebhafte Verstimmung erregen. So berichten diese Blätter über die Ermordung bulgarischer Notabel n in Len von Serben besetzten Gebieten Mazedoniens und über Versuche der serbischen Behörden, die ansässigen Bulgaren zu sexbisterrn. Die bulgarischen Bandcnchcfs Christo Gernow und Nasto Ljutow wurden ermordet. Gleichzeitig wird gemeldet, das« die Serben sich weigerie», die von ihren Truppen besetzten Gebiete, die vertragsmäßig an Bulgarien sollen sollen, zurückzugcbcn, und zwar unter der Angabe, Laß Serbien mehr Truppen an Bulgarien bcigcstellt habe, als ursprünglich vereinbart worden sei. Deingcmüfz sollen die Serben die -Herausgabe der Gebiete von Küprülü, Per- lepr und Monastir verweigern, und auch die Festsetzung der gemeinsamen Grenze in Mazedonien sei noch durch die Frage der Zugehörigkeit UeskiiLS, Tctowos und Kuma- nowos strittig, über welche Gebiete gegebenenfalls ein schiedsgerichtliches Urteil eingcholt werden sollte. Bezeichnend ist. daß die Serben sich sogar Gewaltakte gegenüber Angehörigen eines verbündeten Staates er lauben. Welchen Umfang mögen dann erst die Grcucltaten gegenüber den Mohammedanern, den Feinden, angenommen haben! Die Bulgaren haben jedoch die geringste Ver anlassung, sich über die Grcucltaten der Serben zu be schweren. Denn Serben und Bulgaren sind einander wert. Der eine ist nicht besser als der andere. Solche inneren Zwistigkeiten unter den Verbündeten sind nicht allzu ernst zu nehmen. Uvbrigens sind die Greueltaten, die unter den Mohammedanern verübt worden sind, im cng- .lischen Unterhause zur Besprechung gekommen. Staatssekretär Grcy hat bei dieser Gelegenheit folgende Erklärung abgegeben: »Die Berichte enthalten Nachrichten, von denen einige begründet scheinen, andere jedoch Gerüchte sind: alles ist unauflöslich miteinander vermischt. Ich habe geglaubt, es sei das Beste, Nachrichten, die begründet scheinen, derjenigen Regierung vorzulegen, die in der Lage ist, diese Gebiete zu beaufsichtigen. Es würde nicht im öffentlichen Interesse liegen, gegenwärtig weiter zu gehen: falls wir es doch täten, würden wir weit über das hinausgehen, was andere Negie rungen in der Sache tu n." So verläßt sich die eine Negierung aus die andere und das Ergebnis ist: O rühret, rühret nicht daran! Ein solcher Standpunkt muß in Sofia. Belgrad, Cetinjc usw. nur ein mitleidsvolles Lächeln über die Ohnmacht der europäischen Diplomaten gegenüber den Verbündeten Hervorrufen. Die türkische Antwortnote ist noch keinen Schritt vorwärts gekommen. Nach neueren Nachrichten aus Konstantinopel scheint mau aus der Hohen Pforte zu Zugeständnissen bereit zu sein. Angeblich erklärte die Pforte in dem Entwürfe der Antwort, der wahrschein lich nochmals vom Ministerrate geprüft werden wird, daß sie die von den ottomanischen Bevollmächtigten in der Sitzung vom 3. Januar bereits gemachten Zugeständnisse a n - nehme, also, was das Wilajet Adria novel an- beirifft, eine Grenzlinie, die der alten Grenze bis zum Müsse Arda folgt, dessen Lauf sic bis zur Einmündung des Sögüdlü Tschai folgen wird, um im See Burn Gol zu enden. Ihre Rechte auf Sic äg irischen Inseln halte die Pforte aufrecht. Die Türkei erhält Geld! Nach einer Meldung ans Konstantinopel hat die Pforte von einer Finanzgrupppe daS Anerbieten aus seste Uüber nähme türkischer Schatzbonds im Betrage von einer Million türkische Pfund erhalte». Das türkische Finanzministerium verständigte hiervon die Ottomanische Bank, die statutengemäß bei den gleichen Bedingungen das Vorkaufsrecht besitzt. Hoffentlich wird man jetzt in Konstantinopel nicht über mütig! Die Psvrtc will übrigens die Nachrichten über Konflikte unter den türkischen Truppe», ivas ja ganz selbstverständlich ist, nicht wahr haben. Daß cs schon seit langem unter den türkischen Truppen gärt, ist hinläng lich bekannt und kann auch durch Konstantinopelcr Dementis nicht aus der Welt geschasst werden, — nur durch ein energisches Eingreifen der türkischen Regierung. Die neuesten Drahtberichte lauten: Die Stellung der Mächte zur Umwälzung iu der Türkei. Wie«. Das „Frcmdenblatt" stellt sest: Soweit auch die Kombinationen und Meinungen der europäischen Blätter über den bevorstehenden Entschluß des türkischen Ministcr- rates auseinander gehen mögen, so seien sich doch Drei bund und Triple-Entente vollständig einig darüber, daß das neue türkische Kabinett, falls es sich den in der Kollektivnote der Mächte geäußerten Wünschen nicht anpassen sollte, auf die Unterstützung durch die Mächte kn keiner Weise rechnen könne. In diesem Sinne seien sich Dreibund und Triple-Entente voll kommen einig, was mit um so größerem 'Nachdrucke her vorgehoben werden müsse, als anläßlich des Konstantinopclcr Putsches neuerlich ei» Versuch unternommen wurde, der europäischen Oessentlichlcit die Fabel auszutischcu, als ob Oesterreich-Ungarn insgeheim der jetzige» Umwälzung in der Türkei und damit dein türkischen 'Widerstande gegen die Annahme der Friedcnsüedingungen Vorschub geleistet hätte-. Zu den rumänisch-bulgarischen Verhandlungen. Bukarest. iPriv.-Tcl.j Tic Lage ist »och immer sehr ernst, aber doch nicht so gespannt ivie bisher. Man beginnt wieder an die Möglichkeit einer friedlichen Lösung des Konsliktcs zu glauben. Bulgarien scheint zu größeren Konzessionen geneigt. Unterdessen werden weiter hin Flugblätter verbreitet und Versammlungen veranstaltet, .in denen die Negierung energisch ausgcfvrdcn wird, nicht nachzugoben. Neueste Drahtmeldungen vom 29. Januar. Pcrsonaloerändorungen in hohen Marinrsiellcn Berlin. tPriv.-Tel.t Wie aus Wilhelmshaven mit- getcilt wird, sind in der deutschen Flvtte große Verände rungen zu verzeichnen. Der Chef der Hochseeflotte Admiral v. Holtzcndorss wurde von seiner Stellung enthoben. An seiner Stelle wurde der Chef des Geschwaders Vize admiral v. Jngenoyl mit der Führung der Hochseeflotte beauftragt. Der Dizeadmirnl v. Krosigk wurde zum Direktor des Allgemeinen Marinedepartements des Reichs marincamts und gleichzeitig zum stellvertretenden Bcvoll mächtigtcn im Bnndcsrat ernannt. Konteradmiral Schccr, Direktor des Allgemeinen Marinedepartements des Reichsmarincnmts, wurde unter Enthebung von dem ihm seinerzeit erteilten Mandat zum stellvertreienden Be vollmächtigten zum Vnndesratc mit' der Führung deS 2. Geschwaders beauftragt und gleichzeitig der Marinc- sraiion der Ostsee zugeteilt. Spiritnscxplosion. Iekaterindnrg. In einem hiesigen Weinlager kam es beim Filtrieren von Spiritus zu einer Erplvi'ivn, wo bei eine Person getötet wurde. Weitere lä Personen wur den verletzt, davvn 8 lebensgefährlich. Berlin. (Priv.-Tcl.j Die Besserung im Bciinden des Prinzen Adalbert hält weiter au. Die Masern heilen normal ab. Wenn die Schwäche nachläßt, dürsie der Prinz schon in der nächsten Woche wieder das Bett verlaßen. Hildburghausei«. Im benachbarten Hetschbach er- s ch o ß der Lehrer Rößler seine Braut und sich selbst wegen Heiratsschwicrigkciien. Breslau. Heute früh ist. wie die „Schics. Ztg." meldet, der Ehren-GcncraUaiidschafis-Präsideitt von Nicderichlesicn, Wirklicher Geheimer Rat Kammcrhcrr Gras v. d. Recke- V v l m a r sl ein, im Atter von 84 Jahren gestorben. Wien. Für den verstorbenen Erzherzog Rainer ist eine vierwöchige Hoftrauer angcsagt worben. Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilung aus dem Burca« der Königl. Hoftheater. Im König!. Opernhausc geht Freitaa, den 3l. Januar, -ie komische Oper „Aar und Zimmermann" von Lortzing mit der folgenden Besetzung in Szene: Zar: Herr Plaschke, Iwanow: Herr Rüdiger, van Bett: Herr Ermold lzum 1. Males.' Marie: Frau Nast, Lefvrt: Herr Bussel, Ehateauneuf: Herr Soot, Snnbham: Herr Zottmayr lzum I. Males, Witwe Brown: Frl. von Ehavannc. -j-* Das Bachmann»Trio gestaltete seine gestrige dritte Kammermusik im Neustädter Kasino z» einem Brahms- qbend. An erster Stelle des Programms stand das fünfund zwanzig Jahre alte Trio in C-Moll iOp. lvls, am Thnncr See in Tagen wonnigen Natnrgenusses konzipiert, Tschai- kowSky, der BrahmSsche Musik nicht leiden mochte, wäh rend ihm Grtegsche Weifen sehr lieb waren, wurde ohne fein Wollen zum Publikum der Hauptprobe des Werkes für die erste Leipziger Ausführung. Da wurde das Trio unter Brahms' Mttwirkuna beim Geiger Brodskn eines vormittags durchqespielt, als der mit Grieg von Brodskn zum Mittagsmahl eingeladenc, zufällig auch in Leipzig an wesende Tschaikowskn viel zu früh erschien und die Probe über sich ergehen lassen mußte. Zwischen Brahms und dein russischen Meister saß beim Mahle erst Griegs Fra», dann Grieg selber, freilich ohne sich recht über die beiden einander mürrisch anblickenden Nachbarn zu erfreuen. Tschaikowskn lehnte das Trio ab. Es gehört nnzwciselftaft mit zu BrahmS' bester Musik. Ein feines, wie durch eine» Schleier gesehenes Lresto und ein licbartiges, sinniges Fcksgio xi-seioso verleihen ihm besondere Reize. Viel früher ist das Es-Dur-Horntrio sOp. 4N> entstanden, das gestern das Blasinstrument durch das Violoncello ersetzte. Bülow brachte in Vasel einmal eine Aufführung davon, wo der berühmt« Banreutßer Dirigent Hans Richter den Hornvart blieS. Hier sind ein von tiefer Trauer erfüllter langsamer Satz und das in rassigem Rkinthmns dahcrsagendc Finale als außerordentliche Schönheiten zu preisen. Die Herren Bachmann. Därtich und Stenz ließen den Werken «iye prächtige, in jedem Betracht anerkennenswerte Ans- sühtung zuteil werde),, die von den zahlreichen Zuhörern sehr warm verdankt wurde. Se. Königl. Hoheit Prinz Ernst Heinrich wohnte dem Konzerte bei. 6. k. -s-* Miete Möller ist ein weißer Rabe unter den Vor-- tiagskünstlerinncn, die mit ihren Darbietungen die Kon zertsäle zu überschwemmen pflegen. Mixte Möller hat die berühmte Träne in der Stimme. Ihr Organ erinnert an die Organe jener Heroinen, die sich auch im Privatleben hohcitsvoll gegen eine banale Alliagswclt wehrten und leicht gekränkt und beleidigt waren. Aber Miete Möller ist mit ihrem klingenden, beseelten Organ nickt auf einen Kothurn hinaiisgesticgcn, sondern hat es trefflich und ver ständig geschult, sie behandelt cs. wie ein Künstler sein In strument und weiß die giiSgczcichnetstcn Wirklingen zu er zielen. Sie zielt aber keineswegs ans rein rhetorische Wir kungen hin, sondern sucht ihren Stoff innerlich zu bearbei ten, zu beseelen und zu vertiefen. Am besten liegen ihr die Stücke, in denen Franenschmcrz nnd -sehnsucht zum Aus druck kommen, auch scharfe Eharaktcrsachcn bringt sic ihrer inneren Bedeutung nach mit einer außerordentlichen Schärfe und Prägnanz heraus. Zn bekämpfen wäre die Neigung des Dunkclsärbcns. wenn sie jugendlich heile Stimmen. Frohsinn oder Naivität znin Ausdruck bringen will. Ihr Programm war richtigcrwcttc vom Staudvunkt der deklamatorischen Wirksamkeit ans zusammengcstellt. entbehrte aber nicht einer literarisch seinen Note. Sie brachte Dichtungen von Flaischlen, Ballten. Dchmel, Nietzsche, Leo Heller, Otto Ernst. Ostini, Marx Möller »nd anderen. Auch in Melodramen erzielte sie mit mnsi- kalischcm Feingefühl und dein Streben nach Vertiefung und Nnnnciernng große Wirkungen. Das „Schloß am Meer" mit der wundervollen charakteristischen musikalischen Umrahmung von Richard Strauß grlanq ihr besonders aut. DaS Stück „In der Schenke" von Cornel Mseski nähert sich trotz der Verbinduna mit Chopins Mazurka Op. 8 dem Kitsch. In dem Melodrama „Jung Olaf" ist der Dich ter Ernst v. Wildenbruch stärker als der Vertoner Max Schillings. Beim Eingang fühlt man wohl die herrliche, Frische nordischer Luft, sobald aber die Erfindungsgabe reicher, blühender Melodie einsetzen soll, versagt der Kom ponist völlig Er ist eben durchaus eklektisch. Für die Vor tragende war der Ebarakter der Musik direkt ei» -Hemmnis. Der Saal des Kttnstlerhanscs war überraschenderweise inji einem höchst eleganten Publikum voll besetzt. Der Beifall mar lebhaft, besonders Nach der meistcrhast vorgctragencn Ostinischcn Novelle „Toll — nicht?" Auch an Blumenarran gements und duftenden Brustbukctts fehlte es nicht. Miete Möller, die alles in allem als vorlreiilichc Aetricc anzu sehen ist. gab auch eine bewniidcrnswerie Probe sorglich geschulter Gcdächtnisknnsl — sic sprach ihr Ricscnprograwm auswendig. ßs- 1'* Entscheidung des Preisgerichts für das Denkmal für den Geh. Kirchcnrat v. Meyer. Das gestern in Zivicka u unter dem Vorsitz von Geh. Rat Pros. Dr. Cornelius- Gnrlitt-Dresde» zuiammcngeircicnc Preisgericht hat fol genden Künstlern für ihre Entwürfe zu dem geplanten Denkmal für den Geh. Kirchenrat I). Meyer Preise zn- crkannl: l. Preis illiM Mk.j Heinrich Brenner und Alfred G l a t t e r - D r c s ü e n : Preis illM) Mk.i HnnS G r ö g e r - Hannover: 3. Preis iüOsi Mk.l Fried r i ch Hecht-Dresden. Außerdem wurden zwei Wctt- bciverbSarbciteü lobend erwähnt. 's* Dr. Georg Göhler in Lciozig, der Leiter des von seinen großzügigen Konzerten beslbckannicii Ricücl-Ver eins und der Musikalischen Gescllschast. wird voraussichtlich vom Herbst 1913 ab die musikalische Obcrlcituug der Neuen Over zu Hamburg übernehmen. Der Weggang des verdienstvollen Dirigenten bedeutet für das musikalische Leipzig einen großen Verlust. s* Hans Pfiftner als Beckmesser. Im Straßburger Stadttheater kam cs soeben bei der Vorstellung der „Meistersinger" zu einem artigen Zwischenfall, der wie eine kleine Sensation wirkte und jedenfalls in der Tticatcr- chronik ein Novum bedeutet. Nach dem zweiten Akt trat Intendant Dilhelmi vor den Vorhang und teilte mit, daß der Darsteller des Beckmesser. Schaarickmidt, plötzlich von einem schweren Unwohlsein befallen worden sei. Um die Vorstellung zu retten, würde Herr O p e r n d i r c k t o r D r. Psitzncr die Partie des Beckmesser nnd Kapelt Meister Büchel die musikalische Leitung übernehmen. Es gab dann noch eine viertelstündige Panse, die naturgemäß Mil lebhaften Konversationen über das bevorstehende Er eignis ausgcfiillt wurde. Und dann kam cs. Hans Sachs hatte eben seinen Wahnmvnolog beendet und Walters Prets- lied aufgczcichnct, da trippelte mit gekrümmtem Rücken der von den Folgen der IohanniSnacht zcrschnndenc Beckmesser herein: Hans Psitzncr. der plötzlich zum Merker bestellt war und dessen wallender K ü n st l e r b a r t unter der Schere des Friseurs hatte fallen müssen. Für dich, geliebte Kunst, sci's getan! Wehmütig knickte der arme