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MWauer« Tageblatt LaS „ZschopauerTageblaltundAnzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis t.7vRM. Zustellgeb. 2v Psg. Bestellungen werden in uns. Gejchästsst., von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für Aschopa« und Umsege « Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzei'le 7 Psg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Psg,; Nachlaßslassel 6 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ,st daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha und des Stadtrats zu Zsäwpau behördlicherseits b-stimmte Blatt Lnd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G, m. b. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. .; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42 884— Fernsprecher Nr. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors N-. iso b»« iT. Juli 1987 108. Jaluryaug London fuGt den Ausweg Hebt AranSreiG die Ueber das Wochenende herrschte in London fieber hafte Tätigkeit, um gemäß dem Auftrag des Nichtein mischungsausschusses möglichst schnell einen neuen Vor schlag in der spanischen Kontrollfrage anszuarbeiten Außenminister Eden unternahm in der Motoryacht Lord Kemsleys eine Wochenendfahrt nach Deauville an der französischen Nordküste, wo er sich mit dem britischen Bot schafter in Paris, Sir Eric Phipps, traf. Bei dei Landung hatte Eden eine längere telephonische Unter haltung mit dem Londoner Autzenamt. Daraufhin änderte er seine Pläne zur Weiterfahrt in die Seine-Mündunc und kehrte nach Southampton zurück. Ministerpräsiden Chamberlain hatte im Laufe des Sonntag mehrer, telephonische Unterredungen mit Lord Plymouth dem Vorsitzenden des Nichteinmischungsausschusses, so wie mit führenden Mitgliedern des britischen Kabinetts Französische Note an London Wie der Londoner „Daily Expreß" mit Bestimmthei zu wissen glaubt, soll Edens erster Schritt darin bestandcr haben, die französische Regierung zu überreden, die an gedrohte Oeffnung der Pyrenäengrenze bis nach dei Sitzung des Nichteinmischungsansschnsses zu verschieben Der diplomatische Mitarbeiter des Blattes glaubt zr wissen, daß Paris dieser Aufforderung nachkommen werde Andererseits verlautet wieder, daß die französische Regie rung entschlossen sei, nachts um 24 Uhr die Landkontrollc aufzuheben, wenn Portugal nicht den britischen Beobach lern die Möglichkeit zur Wiederaufnahme ihrer Tätigten an der portugiesisch-spanischen Grenze gibt. Der fran zösische Botschafter hat in London eine Note der srau- zösischen Regierung überreicht, in der dem Nichtein mischungsausschuß in London entsprechende Mitteilunc gemacht wird. In der Note verpflichtet sich die sranzösi sche Regierung feierlich, die Grenze nicht zu össucn uns die Bestimmungen vom August v. I. weiter in Kraft z» lassen, die die Ansfuhr von Kriegsmaterial. Geld und einiger zur Munitionsherstelluug bestimmter Waren nacl Spanien verbieten. , Der englische KonmoMvottchlW, der in der nächsten Ausschußsitzung — voraussichtlich am Donnerstag — vorgelegt werden soll, wird nach Mittel lung der Londoner „Morningposl" etwa folgende Punkte umfassen: 1. Beibehaltung einer sehr abgcmilderteu Seckvutrolle durch Seestreitkräftc neutraler Mächte, 2. Stationierung neutraler Beobachter in den spaui schen Häfen, 3. Anerkennung der Rechte als Kriegführende für die beiden spanischen Parteien mit gewissen Emschrän kungen (keine Häfenblockade, keine Durchsuchung von Schiffen auf hoher See), 4. Uebereinkommen über den Abtransport der aus ländischen Freiwilligen. LanbkontroNe auf? Im allgemeinen werden die Aussichten eines Kom promisses in London aber wenig zuversichtlich beurteilt. Der diplomatische Korrespondent der „Sunday Times" meint, daß der Plan, neutrale Beobachter in den spani schen Häfen einzusetzen, noch am ehesten zu Hoffnungen berechtige. In einem Leitanfsatz vertritt das Blatt die Ansicht, daß der wirkliche Schwerpunkt der Krise in der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien liege. Der diplomatische Korrespondent desLabour-Organs „People" ist der Ansicht, falls keine Einigung in der Nicht- einmischungsfrage zustande komme, werde die britische Regierung Mitteilen, daß der einzig übrigblcibcude Schritt darin bestehe, das Nichtcinmisclmngsspstem völlig aufzuheben und beiden Parteien in Spanien die Rechte als Kriegführende zu gewähren, unter der Bedingung, daß keine Blockade und keine Beschlagnahme von Kontrebande aus hoher See vorgenommen werden dürfe. * Berichterstattung vis Arettag Eine Erklärung Edens in» Unterhaus In einer Unterhausaussprache über Spanien erklärte ^den auf eine Anfrage Attlees, er könne dem Unterhaus Vie Versicherung abgcben, daß sich die englische Regierung voll im klaren über die Dringlichkeit einer Bereinigung oer augenblicklichen Lage sei. Aus diesem Grunde habe er vem Nichleinmischungsausschutz bereits angekündigt, daß Vie englische Regierung auf jeden Fall bis zum Freitag Bericht erstatten werde. Die Vorschläge würden so schnell und so wirkungsvoll wie möglich ausgearbeitei werden. * LiMon weist sranzösistze Bevauvtungen znriM Anläßlich der Ankündigung Frankreichs, die inter nationalen Kontrollbefugnisse an der Pyrenäengrenze aufzuheben, weist das Lissaboner Blatt „Diario de Noti- cias" bestimmt die französische Behauptung zurück, daß Frankreich sich auf den portugiesischen Sonderfall stützen könne. Die Zeitung erinnert daran, daß die französische und portugiesische Grenzkontrolle völlig verschiedene Dinge seien und daß in Portugal keine internationalen Kontrollbeamten tätig waren sondern lediglich englische Beobachter, deren Aufgabe ganz andere gewesen seien als die der Kontrolleure. Nach dem Zwischenfall mit der „Deutschland" habe sich die portugiesische Regierung veranlaßt gesehen, ihre Haltung gegenüber den Beobachtern zu ändern, während diese Maßnahme England nicht zu einer Veränderung seiner Haltung bewogen habe. Das Blatt schließt: „Möge Frankreich seine Hand lungsweise rechtfertigen, wie es dies für richtig hält, aber niemals mit dem portugiesischen Präzedenzfall; denn die Stellung der französischen und portugiesischen Regierung sind de jure und de facto völlig andere, ge nau so wie ihre Haltuua aeaeuüber den in Spanien kämpfenden Parteien veuch. d n ist." .ZugerOPfiege in der Gemeinde 'Ausgehend von den nchlungweisendcn Aeußerum gen des Reichsiuneumiuislers Dr. Frick ist eine leb. haste Erörterung über die künftigen Möglichkeiten einer Gemeinschaftsarbeit zwischen Gemeinden uns HI. >n Gang gekommen. Die folgenden Ausführun gen sollen das Zukunftsbild der organisatorischen Ge> meindearbeit für die Jugend skizzieren. Mit der gegenwärtig im Vordergrund stehenden Frage der H e i m b e s ch a s f n n g sind die Möglichkeiten eines fruchtbaren Zusammenwirkens von Jugend und Gemeinde natürlich nicht erschöpft. Die Erstellung ge nügender und gut eingerichteter Jugendheime ist nur eins Einzelausgabe am Aufaug des staatlichen Erziehungs- auftragcs an die Hitler-Jugend, freilich eine sehr wich tige, ja, im Baujahr der Hitler-Jugend die wichtigste. Gewiß sind der Heimbeschaffung durch die wirtschaft lichen Notwendigkeiten zunächst gewisse Grenzen und Ein schränkungen gesetzt Aber darüber hinaus muß doch das weite Feld bahnbrechender Initiative und der Wille des Staates gesehen werden. Das gleiche trifft nicht minder zu für alle andereu Einsatzgebiete der Jugendertüchtigung, ruf die die Gemeinden wirksamen Einfluß nehmen kön nen. Damit ist zugleich gesagt, daß sich eine lebendige ge meindliche Verantwortung nicht damit zufrieden geben kann, Schulbänke nud Turngeräte zn beschaffen, Hilfs mittel für das örtliche Schulwesen zu erstellen, oder in bestimmten Fällen der Jugendfürsorge einzugreifen. Die Gemeindeleiter können ihre nationalsozialistische Pflicht gegenüber der Jugend allein einlösen, wenn sie nach - Kräften an der Jugendertüchtigung und an ' Fngends ch n tz mitwirken, an der Unterstützung der Familienerzichung und der Hilfeleistung für gefährdete lird geschädigte Jugend. Sieht man aber die Gemeindeaufgaben in so um- assender Weise, daun wird die Hitler-Jugend in vie Organisation der gemeindlichen Jugendpflege entscheidend eingeschaltet wer ben müssen Ob sich nämlich die Gemeindearbeit auf die vielfachen Bedürfnisse in der Ertüchtigungsarbeit der ge sunden Jugend bezieht, oder ob sie sich mit den Anliegen ves Jugcndschutzes und der gefährdeten Jugend be schäftigt. sicher ist in jedem Fall, daß die Beobachtungen, Ersahruugeu und die Fülle des Vertrauens, die dem Ein- -heitsfübrer ver Hitler-Jugend zur Seite stehen, für die wirksame Gestaltung der Gemeinde-Jugend pflege unersetzlich sind. Die jngendpflegerische Arbeit bedarf einer klaren, einheitlichen Zusammenfassung in .'inem selbständigen Aufgabengebiet der Gemeinde. Soll auf diesem Gebiete der Gcmeiudearbeit wirksam nud nationalsozialistisch gearbeitet werden, so muß die Hiller-Jugend-Führung unter doppelter Bindung an die HI. und an die Gemeinde maßgeblich eingeschaltet Wer ve». Organisatorisch werden sich dafür in den kleinen G e m einden kaum Schwierigkeiten ergeben. Die HJ.» Führcr und Führerinnen des BDM. besitzen überall ein natürliches, unmittelbares Verhältnis zum Bürgermeister. Die größeren Gemeinden benötigen hauptamtliche Kräfte, denen tn Verbindung mit der Hitler-Jugend fach liche Vorbildung und Fachkcnntnisse eigen sein müssen. Der Aufbau eines eigenen Jugendamtes der Gemeinde ergibt sich notwendigerweise ans der zahlen mäßigen Größe der Bürgerschaft und der Vielgestaltigkeit oer Aufgaben. Was grundsätzlich für die Organisation der gemeindlichen Jugendpflege entwickelt wurde, gibt dem gemeindlichen Jugendamt für die Zukunft den Tharakter einer HI. -Dien st stelle. Das Jugendamt einer nationalsozialistischen Gemeinde muß sich nicht nur durch eine klare und zweckentsprechende Gliederung seiner Einsatzbereitschaft auszeichnen, sondern zugleich auch durch eine menschliche Betreuung und Füh lung, die der Haltung und dem Streben ver ihm anver- irauten Jugend angemessen ist. Der Begriff des „Stadt- Jugend-Amtmannes" erscheint durch die tatsächliche Ent wicklung als überlebt und gilt nur noch für Typen, „die meist dem Wesen der Jugend völlig entfremdet sind". Die künftige Lösung wird darin gefunden werden können, daß oer gesamte Arbeitsbereich der gemeindlichen Jugend- pflege durch den Gcbietsführer der Hitler-Jugend oder vurch seinen Bevollmächtigten überwacht wird und einem Ratsherrn als selbständige Aufgabe zugeteilt ist. In .'inem eigenen I u g e n d b e r a t er lassen sich die Mit- vrbeitcr der Jugendbehörde und des zuständigen Rats herrn, der Slandortführer der HI., ein Vertreter der Landwirtschaft und der Gesundheits- und Wohlfahrts- behörde der Stadt zusammenfassen, um nach besten Mög lichkeiten die Arbeit des Jugendamtes zu unterstützen. Die neue Entwicklung in der gemeindlichen Jngend- arbeit wird noch Klarstellung darüber bringen, wie weit der Erziehnngsauftrag «r die Httler-Jugend bereits geistiger Besitz geworden ist, oder wie weit noch alter Zopf die Meinung und das bellimmrn PresseMmmen mit OestmM Lm Dienst der gedeihlichen Entwicklung der Beziehungen Bri den vom 6. bis lO. d. M. durchgeführtcn dentsch- östcrrcichischcn Besprechungen im Sinne des Abkommens vom II. Juli 1936 wurden auch die Fragen der gegen seitigen Prcsscbc,Ziehungen eingehend erörtert. Bei diesen Besprechungen war der Gedanke maßgebend, daß geradc die Haltung der Presse in den beiden Ländern für cinc gedeihliche Entwicklung der Beziehungen zwischen de» beiden Staaten von größter Bedeutung ist. Demgemäß wurde im Zuge der in freundschaftlichem Geiste geführten Unterhaltung die Beobachtung gewissei Grundsätze für notwendig erklärt. Es sollen künftig im Nachrichtendienst und in der Presse keinerlei Nachrichten die im anderen Lande Anstoß erregen und eine Polcmil entfesseln könnten, ungeprüft veröffentlicht und auch kein, Nachrichten aus notorisch unfreundlich gesinnten Blätter» und Agenturen übernommen werden. Ferner sollen sich die Berichterstattung und der Arftkcldienst in loyaler Weise auch mit den positiven Leistungen in den beiden Länder» befassen und sich nicht ausschließlich in negativer Richtung bewegen; insbesondere sotten Angriffe persönlicher Natur unterbleiben. Fragen der Weltanschauung und der Staatsanf- fassung sollen auch dort, wo Meinungsverschiedenheiten gegeben sind, sachlich und nicht in beleidigender For»s behandelt werden. Die Presse soll sich jeder Unterstützung oder Ermutigung einer gegen den anderen Staat und dessen Negierung gerichteten Betätigung enthalten und sich der Verantwortung bewußt sein, die der Publizistil beider Staaten durch deren Zugehörigkeit zum deutschen Volke anferlegt ist. Polen als Ssemachi - -" „Fest des Meeres" i» Gdinge« In Gdingen wurde in Anwesenheit des Staats präsidenten der „Tag des Meeres" gefeiert. 20 000 Polen waren in Sonderzügen hingebracht worden. Der Vor sitzende der See- und Kolonial-Liga, General Kwasniewski, erklärte, daß sich Polen auf der Liste der See- und Kolonialstaalen befinden müsse, die über Frieden oder Krieg entscheiden. Der Ausbau oer Kriegsflotte müsse nicht nur Sorge der Negierung, sondern des gesamten Volkes sein. Vizeministerpräsident Kwiatkowski, der Erbauer des Gdinger Hafens, wies darauf hin, daß cs im Verlaufe der letzten Jahre gelungen sei, die Flecke von oem Ehren schild oer großen und freien polnischen Nation durch den Aufbau Gvingens auszulöschcn. Es gebe keinen Monat und kein Jahr, in dem die polnische Machtstellung an der See nicht gefestigt und gestärkt werde.