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werden mR SO M.283 Donnerstag den 5. Dezember E8 abends Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt-. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. 84 Jahrgang Die ^weGerltz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge oeben. Preisvierteljähr- iich einschlietzl. Zutragen 2.8K M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern IVPf.AllePostanstalten. Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. . /„solcheaus unter«» Amrshauptmannsmast mit 1K Pf. die Spaltze« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile KS bez. 80 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserat« mit entsprechenden! Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile KO Pf. Wh mH-Mil Ms TUsMg M AMUl ßr H-MDOe, SchmeSeberg «.ll. AmlS bl all für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Beachte die amtliche« Bekanntmachungen stets genau! Ausdrusch und Ablieferung von Getreide. Auf Grund de» 8 5 Absatz 3 Satz 2 der Reichsgttleideordnung für die Ernte 1918 vom 29. Mai 1918 (RGBl. S. 435) wird bestimmt, daß die Besitzer von Getreide, das Hrmäß 8 1 der Relchsgetreideordnung für die Ernte 1918 beschlagnahmt ist, ihr Ge treide spätestens bis zum 1K. Januar 1919 einschließlich anszubrefch«« haben. Unmittelbar im Anschluß an den Ausdrusch und spätestens bis zum gleichen Zeit punkt ist das Getreide abzultesern, soweit es nicht nach den bestehenden Borsch isten zur Ernährung der Selbstversorger, zur Fütterung des im Betriebe gehaltenen Viehes oder zur Bestellung der zum Betriebe gehörenden Grundstücke zurückbehalten werden darf. Anerlanntes Saatgut und sonstiger Saatgut, zu dessen Veräußerung der Unter nehmer berechtigt ist (8 9 der Verordnung über den Verkehr mit Getreide, Hülsen- früchten, Buchweizen und Hirse aus der Ernte 1918 zu Saatzwecken vom 27. Junk 1.918 — RGBl. S. 677 —) sowie die von der Reichsgetreidestelle zur Verarbeitung aus der eigenen Ernte des Unternehmer« sreigegebenen Getreidemengen bleiben von der Ablieferung frei. * Als Besitzer im Sinne dieser Verordnung gelten auch die mit der Verwaltung der Vorräte für den Eigentümer betrauten Inhaber des Gewahrsams. >, , Soweit einzelne Kommunalverbände für den Ausdrusch und die Ablieferung des Getreides schon frühere Termine angeordnet haben oder noch anordnen, behält es dabei sein Bewenden. " In einzelnen, besonders begründeten Ausnahmesäilen, in denen der Ausdrusch «nd die Ablieferung bis zum 15. Januar 1919 auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, sind die Kommun alverb Sude berechtigt, die Frist bis zum 31. Januar 1919 zu erstrecken. Soll Lie Fristverlängerung für ganze Gemeinden oder Bezirke aus gesprochen werden, so ist hierzu die Genehmigung des Landeslebensmittelamtrs erfor derlich. Gesuche aus Verlängerung der Ausdruschsrist über den 31. Januar 1919 hinaus sind unter eingehender Begründung beim zuständigen Kommunalverband einzureichen der sie unter gutachtlicher Stellungnahme dem Landeslebensmittelamt vorzulegen hat. Wegen Feststellung der beschlagnahmten Vorräte nach Beendigung de» Ausdrusch«, bleiben weitere Borschristen Vorbehalten. Dresden, am 2. Dezember 1918. Arbeit«, und Wirtschaftsministerin». Auf Blatt 18 des hiesigen Handelsregisters ist heute das Erlöschen der Firma Eduard Treutler Nachfolger in Naundorf eingetragen worden. l ä Reg. 68/18. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 26. November 1918. Kleingeld-Gutscheine vom Jahre 1917. Die Gültigkeitsdauer ter vom Brzirksverband der Amtshauptmannschaft Dip» poldiswalde im Jahre 1917 ansgegebenen 1V, 25 und 50 Pf. Gutscheine wird bi» zum 31. Dezember 1919 verlängert. Es wird ersucht, durch den Gebrauch erheblich beschädigte Gutscheine nicht mehr in Umlauf zu setzen, sondern bei der Bezlrkskasse einzulösen. Dippoldiswalde, am 29 November 1918. Nr. 406 2 Die Amtshauptmannschaft. , Bekanntmachung. Da» Meldeamt Dippoldiswalde befindet sich vom 8. Dezember 1918 ab wieder in Dippoldiswalde, Gasthaus zur goldenen Sonne. Alle im Bezirk des Meldeamts wohnenden Mannschaften haben in Zukunft ihre Meldungen nicht mehr an das Bezirkskommando in Pirna,, sondern an da« Meldeamt in Dippoldiswalde «inzureichen. Eingaben in Versorpungsangelegenheiten sind bis auf weiteres noch an die Ber- sorgungsabteilung beim Bezirkskommando in Pirna zu senden. Persönliche Auskünfte in Bersorgungssachen erteilt auch da« Meldeamt. Pirna, den 6. Dezember 1918. vezlrkskommanvo. Drucksachen für Gemsindeörhörden fertigt Buchdruckerei Earl Jehne Ihr seid die Sicher! In der „Frankfurter Zeitung" schreibt Benno Reifen- berg: Weil ihr hungrig wäret und müde, und euch doch geschlagen habt wie kein Volk der Erde! Mit Tausenden mit Gummi bereisten Lastkraftwagen warf Foch auf glatten Straßen seine Reserven euch entgegen; ihr mühtet euch mit etsenbereiften, die Löcher in die Strotze rtsien, dis auf Ketten gestützt meterweise vorrückten. Mit schlechtem Be triebsstoff (Benzol) gespeist, sprangen die Motoren nicht an. Nur die Flieger dulften das wenige Benzin verbrauchen. Unsere Personenwagen fuhren auf Holzrädern, selbst den Sanitätswagen fehlte da« Gummi. Eure Kanonen gaben Tausende von Schutz mehr her aus al« man für sie berechnet hatte. Die Franzosen hätten sie längst zum alten Eisen geworfen. Mit sechs Pferden vor Geschütz und Wagen rückten die Batterien 1914 aus — vier elende ousgemergclte Tiere ziehen setzt zurück. Wie haben eure Pferde hungern müssen! Sind sie nicht 80 Kilometer weit gefahren, um rin paar Butt Stroh zu holen? Mit blutenden Herzen habt ihr aus den Armen Tog und Nacht die letzten Kräfte ar» gepreßt. Schon längst sitid die Sättel der Hand pferde verschwunden, die ledernen Zügel durch Stosse er setzt. Die drüben hatten Gummi, Seide und Aluminium. Ist es da eine Kunst, Flugzeuge zu bauen? Mit Ersatz, stossen haben wir unsere Apparate zusammengelrtmt, ost nur mit Benzol angetrirben. Und wahrlich, unsere Flieger sind nicht schlecht geflogen. Jahrel»»g fuhren auf unseren Bahngletsen die Lokomotiven ohne die not wendigsten Reparaturen, mit schlechtem Oel geölt, undicht, kaum eine Steigung überwindend. Bet den Verhandlungen setzt kam ein französischer Generalin uns«Armeehauptquartier gefahren: in schwarz- lackierter LImvstne, Dunlop-Pneumatik, der Poilu in gutem dickem Wollmantel, rosig und wohlraltert. Wie habe ich dich da geliebt, du armer deutscher Soldat, mit deinem Hunger mit deiner groben Müdigkeit! Habt ihr nicht immer und immer wieder eure wenigen Socken gewaschen, wie ost die nasse Mütze umgekehrt auf den Kopf gestülpt, um da» Futter zu trocknen und zu bleichen. Wie sparsam waren die Stiefel mit Holz besohlt, mit Nägeln schwer beschlagen. Wer hat euch da« nochgrmachl? Wa« weiß der Soldat, der Schokolade «nd Biskuit zum Ueberdruß hat, von der Qual de» Trommelfeuer», wenn nicht» im Magen ist al» «in Stück harte» Krieg«brot, d« tagelang aus dem Tornister getragen war. GHrentsfel MaättLoseMMüm. Aus der Verlustliste Nr. 564 der sächsischen Armee. Ersatz-Jnfanterik-Regiment N. 32. Böhme, Mar, Geising, bish. verm., i. Grfgsch. Feldartillerie-Regiment Nr. 115. 3. Batterie. Friebel, Mar, Utsfz, Fürstenau, I. v., b. d. Tr. 8 (F) Batterie. Augustin, Bruno, Grfr., Ulberndorf, l. v. Feldartillerie Regiment Nr. 192. 8. Batterie. Rudolph, Edmund, Dzwkchtm., Reinholdshain, l. v. Bode, Emil, Börnchen, verm. Feldarttilerie-Regiment Nr. 245. 6. (F) Batterie. Morgenstern, Martin, Gesr, Höckendorf, l. v. Fröde,- Walter, Gombsen, l. v. Feldartilleric-Regiment Nr. 246. 7. Batterie. Kummer, Arthur, Gesr., Kreischa, schw. v. und gestorben. Jähnig. Otto, Frauenstein, schw. v. / Feldartillerie Regiment Nr 279. 4. Batterie. Wolf, Richard, Kipsdorf, inf. Krankh. i. ein. Laz. gestorben. Jnfanterie-Geschütz-Batterie Nr. 25. Schmatze, Kurt, Großölsa, gefallen. Erhard, Albin Bruno, Reinholdshain s. Krätzschmar, Bruno, Dorf Bärenstein s. Pietzsch, Herbert, Glashütte s. Runge, Alfred, Rechenberg f. Und ihr habt euch doch geschlagen. Seid stolz, seid stolz! Wer hat gesiegt? Di« drüben, die all« hatten? Die Schwarze und Gelb» euch »ntgep-nb-tz'en, die Nm-rttaner herbeiführten, mit der ganzen Welt sich verbanden? Oder ihr, die ihr überall sein mußtet, in Finnland, Aegypten, in der Ukraine, im Westen? Ihr, die ihr nun allein standet, verlassen von Bundesgenossen, noch ärmer al» ihr selbst. Da ziehen sie über den Damenweg, über die Cote Lorraine, über den Kemmelberg, im Schutz ihrer Panzer wagen, ihrer Tausende von Geschützen, wohlgenährt, in Hellen Haufen, wo ihr gestanden habt lange Jahre, bittere lange Stunden, mit brennendem Magen, keinen Trost im Herzen als das eiserne: ich mutz! Ihr seid die Sieger. Hut ab für euch! DMHGeK Md MWWM- Dippoldiswalde. Bekanntlich ist die Giltigkeit de» vom Bezirk ausgegebrnen Kriegsnotgeldes bis zum 31. De zember nächsten Jahres verlängert worden. Unscheinbar gewordene und stark beschädigt« Stücke werden aber schon vorher von der Rezirkskasse eingelöst. — Vom 8. Dezember an nimmt das Meldeamt Dippoldiswalde seine Tätigkeit wieder in unserer Stadt auf und befindet sich in den asten Räumen im Gasthau» zur „goldnen Sonne". — Auf den heute abend in der Reichskrone statt findenden öffentlichen Vortrag des Henn Superintendent Michael „Biwer aus dem Lebe»« der deutschen Frau im Auslände" sei nochmals empfehlend hingewiesen. — Wie uns die Amtshauptmannschaft mitteilt, werd«« Mr die Verlegung de» Bahnhofs Schmiedeberg und di« damit verbunden« Verlegung der Staatseisenbohn Hains- berg—Kipsdorf von Obercarsdorf bis Buichmühl« sowie für die Fortsetzung der Staatseisenbahn Mügeln—Geising von Geising nach Altenberg nach Einleitung de« End- eignnngsverfahrens die erforderlichen Arbeiten sofort in Angriff genommen, um Arbeitslosen Gelegenheit znm Erwerbe zu geben. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 auf d«n qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den benachbarten Flußgebieten 3. Dekade November 1918. Bereinigte Weißeritz: beob. 3, norm. 13, Abwchg. — 19, Wilde Weißeritz: beob. 4, norm. 19, Abwchg. — 15, Rote Weißeritz: beob. 3, norm. 18, Abwchg. —15, Müglitz: beob. 3, norm. 19, Abwchg. —16. S«if«r»dorf. Bei der hiesigen Gemeinde-Verbands- Sparkasse wurden im Monat November d. I. 78 Ein zahlungen im Betrage von 17423 M. — Pf. gemacht, dagegen erfolgten 19 Rückzahlungen im Betrage von 4001 M. 20 Pf.